Arbeitsausfall durch psychische Krankheiten um 80% gestiegen

Dass psychische Krankheiten signifikant zunehmen kann ich mirf nicht vorstellen, sehr wohl aber die erschöpfung der Mednschen!

Shimon

P. S. In der Mitteilung ist von "psychische Belanstungen" die Rede und nich von "psychichische Erkrankungen". Das ist auch ein Unteraschied.


Nun, psychische Krankheiten nehmen zB zu, wenn immer mehr Verhaltensweisen als solche kategorisiert werden.
Nach dem neuen Diagnosehandbuch hat man schon eine Depression, wenn man länger als 2 Wochen tief trauert.

Hier ein Artikel dazu:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/i...eit.d2d43664-eee9-475a-9a3a-40ed1922a682.html

Aber das ist natürlich nur ein Faktor.
Ich stimme den Aussagen hier im Thread zu, dass Vieles auf Überbelastung zurückzuführen ist.
Ich denke aber, dass auch das Gefühl von Sinnlosigkeit eine Rolle spielt.
Ein wirtschaftliches Hamsterrad wirkt nunmal nicht besonders sinnstiftend.
 
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Ich stimme den Aussagen hier im Thread zu, dass Vieles auf Überbelastung zurückzuführen ist.
Ich denke aber, dass auch das Gefühl von Sinnlosigkeit eine Rolle spielt.
Ein wirtschaftliches Hamsterrad wirkt nunmal nicht besonders sinnstiftend.
Das möchte ich so nicht einfach unterschreiben.

Wieso ist es nicht "sinnstiftend", wenn ich für meinen Lebensunterhalt arbeite und bezahlt werde?

Menschen mussten schon immer viel, hart und verantwortungsvoll für ihr Geld/ihr Überleben arbeiten. Was hier noch gar nicht genannt wurde, und was meiner Ansicht nach ein ganz maßgeblicher Faktor bei psychischen Erschöpfungszuständen ist, ist der heutige Umgang miteinander.

Viel Arbeit, ja, OK, aber wenn dann auch noch das Betriebsklima nicht in Ordnung ist, die Kollegen nicht miteinander sondern gegeneinander arbeiten, hintenrum getratscht, angeschwärzt und gehetzt wird, dann kann keinerlei Wohlfühlklima aufkommen, in dem entspannt und vor allem gerne gearbeitet wird.

Es ist immer einfach die "modernen Gegebenheiten" verantwortlich zu machen, aber ich denke es ist der "moderne Mensch", der sich selbst jeglicher Lebensqualität und Freude beraubt und der immer egolistischer und auch böser wird. Wer dem nicht gewachsen ist, bleibt auf der Strecke .....

R.
 
Das hat aber überhaupt nichts mit den Krankschreibungen zu tun. Krankgeschrieben wirst du weil du beim Arzt glaubhaft machen kannst, dass du in einem Zustand bist in dem du nicht arbeiten kannst. Und zwar egal, welcher Art deine Beschwerden gerade sind.

Und genau an diesem glaubhaft machen liegen auch erhöhte Zahlen. Wie der Begriff "glaubhaft machen" bereits impliziert., geht es dabei um den Glauben des Arztes. Der Schere zwischen der Angst vor dem SV-Träger (ungerechtfertigte Verschreibung) und den Gefühlen und/oder Status des Patieten.
Wenn jetzt die Vorgaben einen zusätzlichen Raum öffnen, dann wird es mehr Krankschriebungen deswegen geben. Es macht das krank sein einfach leichter argumentierbar, nicht mehr und nicht weniger. Und Kranke zu haben ist halt nun einmal das Kerngeschäft des Arztes ... damit macht er sein Geld.
 
Nun, psychische Krankheiten nehmen zB zu, wenn immer mehr Verhaltensweisen als solche kategorisiert werden.
Nach dem neuen Diagnosehandbuch hat man schon eine Depression, wenn man länger als 2 Wochen tief trauert.

Hier ein Artikel dazu:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/i...eit.d2d43664-eee9-475a-9a3a-40ed1922a682.html

Aber das ist natürlich nur ein Faktor.
Ich stimme den Aussagen hier im Thread zu, dass Vieles auf Überbelastung zurückzuführen ist.
Ich denke aber, dass auch das Gefühl von Sinnlosigkeit eine Rolle spielt.
Ein wirtschaftliches Hamsterrad wirkt nunmal nicht besonders sinnstiftend.

ich denke da ist viel wahres bei,
auch der Sinn mag sehr wichtig sein, einen Sinn zu finden im Leben ist wahrlich ein Lebenselexier und wirkt wie dieses.

ich denke aber auch, das früher jeder sich in seine *Rolle* gefunden und abgefunden hat, war ich ein Handwerker blieb das auch in der Familie, war ich ein Bettler wurde ich aktiv um zu betteln, da gab es nicht die Prämisse ich könnte König werden oder auch einen anderen Stand erreichen.
Jeder hatte seine Zugehörigkeit, jeder wusste wo er hingehört.


Heute ist es eher so, das ja jedem verklickert wird, du kannst alles schaffen, alles machen, alles lernen und alles haben wenn du willst.
Das heißt der Mensch kommt an einen Punkt wo er wählen muss und kann , was für ihn gut oder nicht gut ist.
Somit lebt er eigentlich in einem luftleeren Raum, wo kein Halt und keine Zugehörigkeit gegeben ist,
Ich sehe es doch in den Supermärkten, ein Produkt aber von 20 Herstellern unterschiedlich verpackt, Zutaten varriieren und schon habe ich die Qual der Wahl,
100 Gemüsesorten, ja was ess ich jetzt und auf was habe ich Appetit.

Bei solch einer Fülle aber gleichzeitig auch Leere kann einem schonmal der Geist abhanden oder sinnlos werden.
 
ich denke aber auch, das früher jeder sich in seine *Rolle* gefunden und abgefunden hat, war ich ein Handwerker blieb das auch in der Familie, war ich ein Bettler wurde ich aktiv um zu betteln, da gab es nicht die Prämisse ich könnte König werden oder auch einen anderen Stand erreichen.
Jeder hatte seine Zugehörigkeit, jeder wusste wo er hingehört.
Und somit kam kein Sozialneid auf, der heute bei vielen ein markantes Charaktermerkmal ist.

Ja ich könnte König werden - ich müsste was dafür tun - da hab ich keinen Bock zu - wieso ist der andere König? - "wie ungerecht!!!" ......

R.
 
Wieso ist es nicht "sinnstiftend", wenn ich für meinen Lebensunterhalt arbeite und bezahlt werde?

Weil Menschen unterschiedlich sind. Wir heute aber eine Welt haben, die sich zu einem mehrheitlichen Teil darauf beschränkt, vor einem Computer zu sitzen (oder schlimmstenfalls nurmehr Gehilfe eines Computers zu sein).

Das was im Gegensatz zu früher fehlt ist der Aufbau bereits im Kindesalter. Kann man sicher darüber streiten, ob es damals gut war, aber früher haben Kinder bereits in der Kindheit die Arbeit der Eltern mitbekommen, worden in diese Arbeitswelt "mitgenommen" ... und wenn nicht ganz grobe Interessenskonflikte da waren, sind sie mit sehr gutem Wissen in ihren Beruf gestartet.
Heute haben wir sogar noch im Studium (!) einen relativ grossen Anteil von Kindern die nicht wissen, welchen Beruf sie einmal ausüben werden, wie sich ihr Beruf für sie anfühlen wird. Weil die Kinder viel zu viel alleine gelassen werden, Interessen und Fähigkeiten in der Familie nicht gefördert und ausgebaut werden.
Das was die Kinder heute als "Arbeit" sehen ist vor dem Computer sitzen => und das ahmen sie nach => Computersucht, Kommunikationsstörungen.
Auf dem Land ist es noch etwas besser, weil es noch mehr "natürliche" Beschäftigungen für die Kinder gibt. Aber auch dort verändert es sich mehr und mehr ... und das Leitbild der Eltern, ihre Arbeit zu sehen, fällt halt bei Nebenerwerbsbauern auch schon sehr stark weg.

Menschen mussten schon immer viel, hart und verantwortungsvoll für ihr Geld/ihr Überleben arbeiten. Was hier noch gar nicht genannt wurde, und was meiner Ansicht nach ein ganz maßgeblicher Faktor bei psychischen Erschöpfungszuständen ist, ist der heutige Umgang miteinander.

Mussten sie wirklich? Ich habe im Urlaub wieder mit Bauern geredet. 2ha Kartoffeln ... ergeben 80t ... ergeben im Verkauf etwa 15.000€ ... Gesamtarbeit etwa 14 Tage * 10 Stunden = 140 Stunden im Jahr für diesen Acker. Welcher Arbeiter verdient das? Bei freier Zeiteinteilung.
Die Menschen sehen immer mehr, dass ihre Arbeit nur andere reich macht (daher immer mehr die Aufstände gegen Investoren bzw. inverstoengetriebene Organisationen wie G7/8, Globalisierung).
Die Menschen sehen, wie mit ihrem Steuergeld umgegangen wird (manche Sachen sehen sie auch nicht).
Und das macht einfach unzufriden ... weil jeder das Gefühl hat, nur für Andere zu arbeiten, dass sich seine Arbeit nicht mehr lohnt. Und nachdem viele Leute halt nur einen Job zum Überleben machen, und nicht weil sie dafür "brennen", wird der Speilraum da halt dann sehr eng.

Viel Arbeit, ja, OK, aber wenn dann auch noch das Betriebsklima nicht in Ordnung ist, die Kollegen nicht miteinander sondern gegeneinander arbeiten, hintenrum getratscht, angeschwärzt und gehetzt wird, dann kann keinerlei Wohlfühlklima aufkommen, in dem entspannt und vor allem gerne gearbeitet wird.

Das kommt dann zusätzlich dazu, dass einem die Arbeit keine Freude macht. Das gilt aber für alle, egal ob sie "brennen" oder einfach einen Job machen ... die Randbedinugen sind oft lästiger als die Arbeit selber.

Es ist immer einfach die "modernen Gegebenheiten" verantwortlich zu machen, aber ich denke es ist der "moderne Mensch", der sich selbst jeglicher Lebensqualität und Freude beraubt und der immer egolistischer und auch böser wird. Wer dem nicht gewachsen ist, bleibt auf der Strecke .....

Dieses extreme Ausbeuten der Menschen ist schon ein Zeichen unserer "modernen" Gesellschaft. Ähnliche Ausbeutung hatten wir zuletzt im 18. Jhdt (Weber, Bergarbeiter). Jedem Menschen bleieben heute nurmehr etwa 30-40% ihrer Arbeitsleistung netto im Börsel ... und das ist den Firmen noch zu viel ... und das ist halt verdammt wenig, wo man sich wirklich fragt, wofür man arbeitet.
 
Mussten sie wirklich? Ich habe im Urlaub wieder mit Bauern geredet. 2ha Kartoffeln ... ergeben 80t ... ergeben im Verkauf etwa 15.000€ ... Gesamtarbeit etwa 14 Tage * 10 Stunden = 140 Stunden im Jahr für diesen Acker. Welcher Arbeiter verdient das? Bei freier Zeiteinteilung.

Im Verkauf 15 000 Euro und davon gehen dann Steuern und Versicherung etc ab. Was bleibt da übrig?
Nicht einmal die Hälfte.
Außerdem ist auf einem Bauernhof mehr zu tun als nur mal eben ein paar Kartoffeln in den Boden zu bringen. Was ist mit den Vorarbeiten? Düngen, pflügen etc?
Freie Zeiteinteilung? Der Bauer muss auch das Wetter beachten und ggf. an einem "freien" Tag ran.

Gruß

Luca
 
Im Verkauf 15 000 Euro und davon gehen dann Steuern und Versicherung etc ab. Was bleibt da übrig?
Nicht einmal die Hälfte.
Außerdem ist auf einem Bauernhof mehr zu tun als nur mal eben ein paar Kartoffeln in den Boden zu bringen. Was ist mit den Vorarbeiten? Düngen, pflügen etc?
Freie Zeiteinteilung? Der Bauer muss auch das Wetter beachten und ggf. an einem "freien" Tag ran.

Gruß

Luca


@KOL.... ich erlebe es ähnlich wie du, die Relationen kommen beim "Kleinen Mann" kaum mehr hin. Allein, wenn man sich den Mietspiegel anschaut in diversen Grossstädten und dazu den Durchschnittsverdienst ist gleich ersichtlich, dass es da eine massive Umverteilung gegeben hat, die nunmal auf Kosten der einfachen Arbeiter geht.

Bauer aber ist zB. eine der Arbeitsintensivsten Berufe... die stehen wirklich mit der Sonne auf, malochen ohne Ende und um 18 Uhr nach Abendbrot wird nochmals bis 22 Uhr reingeklotzt, auch heute noch. Wer so fleissig ist in einem der wichtigisten Berufsfelder weltweit, dürfte sich von mir aus auch gerne eine goldene Nase verdienen, zumal das nun wirklich alles andere als gesichert ist, wenn alles immer noch billiger und billiger produziert und verkauft werden muss.

Ein echtes Problem ist wohl eher die Herrschaft der Wirtschafts-und Geldeliten in der globalen Politik, die untereinander Monopoly spielen und den Ausverkauf von Staaten zelebrieren, als hingen da keine Menschenleben und Schicksale dran... (wer es nicht glaubt, kann sich ja mal die Erfolgsgeschichte von KiK anschauen, der werte Herr hat es in weniger als 10 Jahren (!!!!) zu seiner ersten Privat-Milliarde (knapp drunte ) gebracht.... und das auch noch in Euro!! Sorry, @Ruhepol.... das hat doch nichts mit Sozialneid zu tun... wenn einem das nicht gefällt oder gefallen kann weil es nunmal auf Kosten des Staates, der Gesellschaft und des einzelnen Menschen geht. Da stehen doch Schicksale hinter...
 
Ich denke, dass viele Faktoren ineinander greifen.
Viel Arbeit gab es auch früher. Aber schwere körperliche Arbeit ist nicht das Problem sondern eine Überreizung der Sinne und eine mentale Überforderung. Stress, Zeitdruck und ein perfektionistisches Menschenbild als Vorbild.
Hinzu kommt ein anderer Umstand der mir wärend einer Familienaufstellung bewusst wurde. Die Menschen meiner Generation wurden erzogen von einer Generation die selbst kriegstraumatisierte Eltern hatten. Es ging ums Überleben. Einiges blieb auf der Strecke. Vieles wurde nicht bearbeitet oder beleuchtet. Das wird energetisch an die Kinder weitergegeben.
 
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^^Noch früher war es doch noch schlimmer. niemand wurde gefragt, ob oder was er werden wollte.
War eigentlich schon von Kindheit an festgelegt.
Der Junge wurde Arbeiter, im Normalfall, das Mädchen heiratete einen solchen, bekam etliche Kinder und musste nebenbei auch noch arbeiten gehen.
Im 19.Jh. wurden auch schon Kinder zur Arbeit rangezogen, egal ob auf dem Land oder in der Stadt.
Im gutbürgerlichen Milieu lief´s dann schon einfacher, zumindest vordergründig.
Jeder wusste, wo er zu stehen hatte, Aufmucken gab es nur sehr selten und wurde entsprechend sanktioniert.
Wer sich finden wollte, brauchte nur vor den Spiegel zu treten und schon hatte er sich gefunden.
Heute wird es teilweise mit der Selbstfindung und -Verwirklichung übertrieben und die Medien unterstützen es mit ihren 29-klassigen Beiträgen ala Dschungelcamp, Superstar oder -modelsuche.
Auf der anderen Seite wird es aber auch mit den Voraussetzungen zur Berufsausbildung übertrieben. Ohne Abitur gibt es, etwas übertrieben, schon kaum eine Chance als Putzfrau einen Job zu bekommen.

Gruß

Luca
 
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