Wieso ist es nicht "sinnstiftend", wenn ich für meinen Lebensunterhalt arbeite und bezahlt werde?
Weil Menschen unterschiedlich sind. Wir heute aber eine Welt haben, die sich zu einem mehrheitlichen Teil darauf beschränkt, vor einem Computer zu sitzen (oder schlimmstenfalls nurmehr Gehilfe eines Computers zu sein).
Das was im Gegensatz zu früher fehlt ist der Aufbau bereits im Kindesalter. Kann man sicher darüber streiten, ob es damals gut war, aber früher haben Kinder bereits in der Kindheit die Arbeit der Eltern mitbekommen, worden in diese Arbeitswelt "mitgenommen" ... und wenn nicht ganz grobe Interessenskonflikte da waren, sind sie mit sehr gutem Wissen in ihren Beruf gestartet.
Heute haben wir sogar noch im Studium (!) einen relativ grossen Anteil von Kindern die nicht wissen, welchen Beruf sie einmal ausüben werden, wie sich ihr Beruf für sie anfühlen wird. Weil die Kinder viel zu viel alleine gelassen werden, Interessen und Fähigkeiten in der Familie nicht gefördert und ausgebaut werden.
Das was die Kinder heute als "Arbeit" sehen ist vor dem Computer sitzen => und das ahmen sie nach => Computersucht, Kommunikationsstörungen.
Auf dem Land ist es noch etwas besser, weil es noch mehr "natürliche" Beschäftigungen für die Kinder gibt. Aber auch dort verändert es sich mehr und mehr ... und das Leitbild der Eltern, ihre Arbeit zu sehen, fällt halt bei Nebenerwerbsbauern auch schon sehr stark weg.
Menschen mussten schon immer viel, hart und verantwortungsvoll für ihr Geld/ihr Überleben arbeiten. Was hier noch gar nicht genannt wurde, und was meiner Ansicht nach ein ganz maßgeblicher Faktor bei psychischen Erschöpfungszuständen ist, ist der heutige Umgang miteinander.
Mussten sie wirklich? Ich habe im Urlaub wieder mit Bauern geredet. 2ha Kartoffeln ... ergeben 80t ... ergeben im Verkauf etwa 15.000€ ... Gesamtarbeit etwa 14 Tage * 10 Stunden = 140 Stunden im Jahr für diesen Acker. Welcher Arbeiter verdient das? Bei freier Zeiteinteilung.
Die Menschen sehen immer mehr, dass ihre Arbeit nur andere reich macht (daher immer mehr die Aufstände gegen Investoren bzw. inverstoengetriebene Organisationen wie G7/8, Globalisierung).
Die Menschen sehen, wie mit ihrem Steuergeld umgegangen wird (manche Sachen sehen sie auch nicht).
Und das macht einfach unzufriden ... weil jeder das Gefühl hat, nur für Andere zu arbeiten, dass sich seine Arbeit nicht mehr lohnt. Und nachdem viele Leute halt nur einen Job zum Überleben machen, und nicht weil sie dafür "brennen", wird der Speilraum da halt dann sehr eng.
Viel Arbeit, ja, OK, aber wenn dann auch noch das Betriebsklima nicht in Ordnung ist, die Kollegen nicht miteinander sondern gegeneinander arbeiten, hintenrum getratscht, angeschwärzt und gehetzt wird, dann kann keinerlei Wohlfühlklima aufkommen, in dem entspannt und vor allem gerne gearbeitet wird.
Das kommt dann zusätzlich dazu, dass einem die Arbeit keine Freude macht. Das gilt aber für alle, egal ob sie "brennen" oder einfach einen Job machen ... die Randbedinugen sind oft lästiger als die Arbeit selber.
Es ist immer einfach die "modernen Gegebenheiten" verantwortlich zu machen, aber ich denke es ist der "moderne Mensch", der sich selbst jeglicher Lebensqualität und Freude beraubt und der immer egolistischer und auch böser wird. Wer dem nicht gewachsen ist, bleibt auf der Strecke .....
Dieses extreme Ausbeuten der Menschen ist schon ein Zeichen unserer "modernen" Gesellschaft. Ähnliche Ausbeutung hatten wir zuletzt im 18. Jhdt (Weber, Bergarbeiter). Jedem Menschen bleieben heute nurmehr etwa 30-40% ihrer Arbeitsleistung netto im Börsel ... und das ist den Firmen noch zu viel ... und das ist halt verdammt wenig, wo man sich wirklich fragt, wofür man arbeitet.