Man muss das aber auch relativieren. Psychiche Erkrankungen bzw. kontraproduktive Dispositionen hat es schon immer gegeben. Die steigende Anzahl an "Erkrankungen" liegt primär in der weiter greifenden Definiton (siehe ICD10/11 bzw. DSM-5).
Im Grunde haben sich die Erkrankungen nur in ihrer Art gewandelt, echte krankheitwertige Erkrankungen sind sogar auf Grund der besseren Behandlungsmethoden sogar zurückgegangen.
Was sich sicherliche vermehrt hat sind diverse Süchte die es früher nicht gegeben hat - von der Spielsucht bis zur Kaufsucht - bzw. die gar nicht möglich waren. Ein Grossteil der Probleme hat sich aber lediglich gewandelt - z.B. von Familienthemen zu gesellschaftlichen Themen.
Was den Menschen heute fehlt ist der soziale Rückhalt in der Familie, in ihrem Umfeld, sogar auch im Unternehmen, wo sehr viele Probleme einfach ausgegelochen werden konnten.
Sehr starke Auslöser sind vor allem das Gefühl vieler Menschen Opfer zu sein. Egal ob sie sich als Opfer von Männern, Unternehmen, des Staates oder der Politik.
Hier wird leider viel zu oft eine allgemeine Unzufriedenheit im Zusammenspiel mit anderen Belastungen dann oft zum Auslöser für psychische und physische Krankheitsbilder.
Wow, klasse Beitrag! Thx... (ehrlich gesagt, bis auf das mit den Männern

, da kenne ich doch "unseren" Pappenheimer KOL )
Aber insgesamt hast du recht, ... man müsste sich das in allen möglichen Verhältnissen zueinander gesetzt ansehen.
Ich habe da so eine kleine Theorie... unsere Generation macht einfach auf einer anderen Ebene praktisch genau das durch, was andere Generationen auch durch gemacht haben.
Weiss nicht, ob das verständlich ist... aber vermutlich, wenn man einen Querschnitt der Altersgruppe nähme, die nun unserer entspricht, allerdings auf ein anderes Jahrhundert gerechnet... würde man immer die gleichen "Inhalte, Beschwerden, Sichtweisen usw" sehen. Also zB. Mitvierziger und auffwärts, die einen "sehr beunruhigenden Trend erkennen", dass alle und alles anstrengender und die Menschen immer "kränker" werden....
Zb. die Politiker, Könige, Reichen, Machthaber.... usw..... sind alle bescheuert.... machen nix, raffen nix.... währenddessen das Volk ermüdet und krank wird und eine Revolution anzettelt, die man aber immer nur aus den Nachrichten von irgendwo mitbekommt.
Oder, die Jugend wie Sokrates es generationenübergreifend in die Akaschachronik meisselte:
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
Sokrates
griechischer Philosoph
* um 469 vChr, † 399 vChr
Tscho, vielleicht werden wir alle auch einfach nur älter?! Und die Welt juckts nicht. Frechheit. Also schreien wir doch bitte auf: JETZT REICHT ES ABER MAL LANGSAM!!! GENUG IS GENUG, GEFÄLLIGST!!!
