KingOfLions
Sehr aktives Mitglied
Im Verkauf 15 000 Euro und davon gehen dann Steuern und Versicherung etc ab. Was bleibt da übrig?
Nicht einmal die Hälfte.
Außerdem ist auf einem Bauernhof mehr zu tun als nur mal eben ein paar Kartoffeln in den Boden zu bringen. Was ist mit den Vorarbeiten? Düngen, pflügen etc?
Freie Zeiteinteilung? Der Bauer muss auch das Wetter beachten und ggf. an einem "freien" Tag ran.
Gruß
Luca
Die Vorarbeiten sind bei der Rechnung bereits berücksichtigt. Die reine Ernte für 2ha sind etwa 15 Stunden. Für alle anderen Tätigkeiten kannst Du jeweils einen Tag rechnen.
Du redest von Netto ... aber du musst erst einmal versuchen, mit Lohnarbeit (oder auch selbständig) runde 30.000€ im Monat brutto umzusetzen. Daran scheitert's schon einmal, vor allen Steuern und Abgaben. Natürlich kommen die dann auch beim Bauern.
Die Fixierung auf's Wetter betrifft vorwiegend die Erntezeit. Gerade Gemüsebauern haben sost recht wenig Bindung (anders als Viehbauern, die natürlich jeden Tag da sein müssen und einen recht festen Tagesablauf haben).
Und natürlich - auch Bauer sein ist Arbeit ... geschenkt kriegen's auch die Bauern nicht. Es gibt aber Berechnungen, dass nur für den eigenen Broterwerb als Selbstversorger (d.h. ohne andere nicht nutzbrigende Gewinnler (Raiffeisen, Banken, ...) durchzufüttern) ein Arbeitsaufwand von etwa 20-30% der Tagesarbeitszeit ausreichend ist. Im Gegensatz dazu erhält eben der Lohnarbeiter für seine 100% Arbeitsleistung nur 30-40% Gegenwert. Als Realwert ergeben sich daher für 100% Gegenwert für die eigene Arbeit ein notwendiger Arbeitsaufwand beim Selbstversorger von etwa 3 Stunden pro Tag, beim Lohnarbeiter dagegen 24+ Stunden. Und diese Differenz ist einfach zu groß.