Entwickle für Dein Ziel eine klare Vision - wie ein Schiff
und behalte dies im Fokus,
indem Du Ablenkungen davon loslässt.
"Wenn Du ein Schiff bauen willst,
dann trommle nicht Männer zusammen,
um Holz zu beschaffen,
Aufgaben zu vergeben
und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht
nach dem weiten, endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupery)
“Wenn auf einer Seefahrt das Schiff am Lande hält
und du steigst aus, um Wasser zu holen,
so magst du wohl nebenher eine Muschelschale auflesen
oder einen Tintenfisch;
dein Augenmerk aber muss aufs Schiff gerichtet sein,
und du musst dich immer wieder umsehen,
ob nicht vielleicht der Steuermann ruft.
Ruft er dich, so musst du alles liegen lassen,
damit du nicht gebunden in das Schiff geworfen wirst,
wie es mit den Schafen geschieht.”
(Der Stoiker Epiktet)
Also hübsche Muscheln sammeln kann ich bereits super gut und dabei auch die Zeit vergessen, bis der Steuermann mich zur Pflicht ruft. Je weiter ich mich vom Schiff entferne, desto schwerer wird es, das Schiff rechtzeitig einzuholen und den Verpflichtungen im Leben gerecht zu werden, vor allem dann noch humpelnd mit Hexenschuss und dergleichen. Also ist es besser, in der Nähe des Schiffes zu bleiben. Da hat Epiktet schon Recht. Er meint mit dem Steuermann aber nicht nur die Zeit, sondern auch den Tod, der uns aus dem Leben reißt. Ich möchte noch einiges erledigen, bevor ich gehe. Vorsorge für meine Familie. Ich kann mich aber auch in Schiffsnähe an den kleinen Schönheiten der Natur erfreuen. Die großen Sprünge sind vorbei, zumindest zu Fuß. Aber mit dem Schiff ist wohl noch einiges möglich.
Von der Sogwirkung und dem Hochtreiben beim Schwimmen hab ich schon oft als Vergleich gehört, um sich treiben zu lassen, aber darauf verlassen würde ich mich nicht, doch könnte man die Technik der Stoiker auch irgendwie mit diesem Bild in Gleichklang bringen, weil es ja auch darum geht, eine Menge loszulassen, eben um diesen Auftrieb nach oben zu erhalten. Wie bei einem Heißluftballon. Man muss unnötigen Ballast abwerfen, um hochzusteigen. Das wird bei den Stoikern äußerlich und innerlich übergreifend getan. Das Bild mit dem Steuermann zeigt das auch sehr schön. Wir können jederzeit vom Steuermann abberufen werden, wir sind nur Gäste auf der Erde. Wir können uns alles anschauen und lernen, doch sehr bald schon geht´s zurück ins Schiff, d. h. wir müssen alles zurücklassen und können nichts materiell mitnehmen.
Der Philosophenkaiser Marc Aurel empfiehlt immer wieder, eine bewusste Haltung der Wertschätzung gegenüber den profanen Dingen und Lebewesen einzunehmen durch eine erweiterte Perspektive, jeden Betrachtungsgegenstand im Kontext des Kosmos zu sehen und diesen jeweils in das schöne und intelligente "Design des Kosmos" einzugliedern. LOGOS, das Prinzip der Weltgestaltung, das den Kosmos durchdringt, wird von den Stoikern mit Gott gleichgesetzt. Logos ist im Judentum das ewige Denken des einen G-ttes, das bei der Schöpfung wirkt, und im Christentum ist Logos von Gottes Wesen und als Wort bei Gott im Anfang aller Dinge. Also klare Parallelen.
Zürcher Bibel - Psalm 139 von David:
"HERR, du hast mich erforscht, und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt es, du verstehst meine Gedanken von fern. Ob ich gehe oder liege, du hast es bemessen, und mit allen meinen Wegen bist du vertraut. Kein Wort ist auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht ganz und gar kennst. Von allen Seiten hältst du mich umschlossen, und deine Hand hast du auf mich gelegt. Zu wunderbar ist es für mich, dies zu erkennen, zu hoch, ich kann es nicht fassen. Wohin soll ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht? Stiege ich hinauf zum Himmel, so du bist dort, und schlüge ich mein Lager auf im Totenreich, sieh, so bist du da. Nähme ich die Flügel der Morgenröte und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen. Und spräche ich: Finsternis breche über mich herein, und Nacht sei das Licht um mich her, so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich, und die Nacht wäre licht wie der Tag, Finsternis wie das Licht. Denn du bist es, der meine Nieren geschaffen, der mich im Leib meiner Mutter gewoben hat. Ich preise dich, dass ich so herrlich, so wunderbar geschaffen bin; wunderbar sind deine Werke, meine Seele weiß dies wohl. Mein Gebein war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln gemacht wurde, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde. Noch bevor ich geboren war, sahen mich deine Augen, in deinem Buch war alles verzeichnet, die Tage waren schon geformt, als noch keiner von ihnen da war. Mir aber, wie schwer sind mir deine Gedanken, G-tt, wie gewaltig ist ihre Zahl. Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand, wache ich auf, ist mein Sinn noch bei dir.
...
Erforsche mich, G-tt, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Sieh, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf ewigem Weg. Amen."
Quelle:
https://www.bibleserver.com/ZB/Psalm139
Written on my Heart - Psalm 139 in Hebrew
"Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt,
der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen."
(Psalm 91,1)
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María Inés Fernández González - Paul Wilbur Lluvia En El Desierto Adoración