Joey
Sehr aktives Mitglied
Die westliche Gesellschaft ist wesentlich weiter heute. Das wird sogar durch die Befürworter anerkannt, oder warum sind alle Länder dort unsicher? Und zusätzlich erwarte ich gerade durch das Aufeinandertreffen der Kulturen noch mehr Konflikte.
Die westliche Gesellschaft ist u.a. deswegen weiter heute, weil wir Werte wie Humanität und Toleranz hochhalten - zumindest manchmal. Diese Werte können wir nich plötzlich beiseite legen.
Das Orc-Beispiel habe ich (mal wieder) gebracht, um deine Argumentation zumindest prinzipiell zu widerlegen. Dass man eben nicht alle hereinlassen muss, solange noch ein paar darunter sind, die tatsächlich unschuldig (und integrierbar) sind.
Das ist politisch schlicht nicht tragbar.
Auch, wenn Du das Orc-Beispiel schon mehrfach brachtest, und ich es vorher nicht angemerkt habe: Es ist eine Entmenschlichung. Denn wie gesagt: Es sind Menschen, die hierher wollen. Und es sind nicht "ein paar darunter, die tatsächlich unschuldig (und integrierbar) sind", sondern ein paar drunter, die schuldig sind. Dein "Vergleich" dreht die Mehrheitsverhältnisse auch total um.
Und nochmal: Mir persönlich eght es nicht um "alle reinlassen", sondern darum, dass jeder mit anerkanntem Asylgrund eine realistische Chance bekommt, den Schutz zu erhalten, nach dem er ersucht und damit acuh ein halbwegs vernünftiges leben weiter führen kann (also nicht in einem Lager versauern muss o.ä.).
Nein, wenn sich die Situation hier dadurch signifikant verschlechtert, dann reicht das völlig aus um eine politische Entscheidung zu treffen, die dann eben negative Konsequenzen für einzelne Verfolgte, aber positive Konsequenzen für ein gesamtes Land (und dadurch auch für Verfolgte, die wir weiterhin akzeptieren) hat. Das wäre auch ethisch (Utilitarismus) vertretbar.
Was wäre denn der Anteil der Verfolgten, die in Deinem Modell abgewiesen würden, so dass Du von "einzelne Verfolgte" sprichst?