Hier gehe ich nicht mit. Genauso, wie ich im Hohen Norden Bären oder hierzulande Wildsauen nicht einfach aus den Augen lasse, sondern unter Kontrolle halte, bis sie weg sind, genauso wenig lasse ich andere Gefahrenquellen aus dem Auge oder anderen Sinnen.
Das ist das blöde an Tiervergleichen, sie taugen nicht für Menschen (obwohl ich grinsen musste, wie verlässlich Du diese Vergleiche bringst

).
Der Großteil der Zuwanderer/ Migranten/ Menschen mit Migrationshintergrund bleibt hier - viele leben schon lange Jahre hier, haben schon die deutsche bzw. die österreichische Staatsbürgerschaft (also nix mit abschieben). Auch ein erklecklicher Teil der Flüchtlinge wird hierbleiben. Wie viele das sein werden lässt sich zur Zeit sicher nicht genau sagen und hängt nicht zuletzt davon ab, wie sich á la long die Lage in ihren Heimatländern entwickelt. Dauert die Entwicklung sehr lange, so werden eben Deutschland und Österreich die neuen Heimatländer. Und es werden sicher noch mehr.
Der Ruf nach Grenzschließung klingt im ersten Moment super, ignoriert aber, dass das nur halbwegs funktioniert wenn es irgendwo einen "Vorposten" gibt, der die Flüchtlinge zurückhält (und Türkeiseidank, Europa hat derzeit so einen Vorposten gefunden) und wenn es uns Wurscht ist, was mit den Menschen passiert, die es bis nach Griechenland oder Italien schaffen oder ob und wie viele im Meer ersaufen. Machen sich die Menschen von der Türkei, Griechenland od. sonst wo auf den Weg und kommen bis an unsere Grenzen... tja, dann müssten, wegen geschlossener Grenze und so, in letzter Konsequenz junge Soldaten auf unbewaffnete Menschen schießen.
Was für Folgen hätte das ... was würde das für unsere jungen Soldaten bedeuten, von den potentiellen Todesopfern ganz zu schweigen, was für die Bevölkerung, welche Gewaltspirale würde das nach sich ziehen... ich kann es mir kaum ausmalen.
Meine persönliche Annahme ist eben: es werden noch mehr kommen.
Wie gesagt, das kann uns gefallen oder eben nicht. Aber an dieser Realität führt, so wie ich es derzeit wahrnehme, höchst wahrscheinlich kein Weg vorbei. Dafür bräuchten wir aus meiner Sicht tragfähigere Lösungen.
Sowohl was die Registrierung und Verteilung von Flüchtlingen angeht, als auch die Dauer der Asylverfahren, die Versorgung und bei positivem Bescheid die langfristige Integration.
Was helfen mir markige Sprüche und das Verbot von Moscheen, wenn wir die Menschen damit in die Hinterhöfe drängen, nur um nachher erschüttert festzustellen, dass da nicht Gleichberechtigung, Religions- u. Meinungsfreiheit oder demokratische Werte gefeiert werden, sondern zunehmendes Radikalisierungspotential fröhliche Urständ feiert.
Die Betreuung von Flüchtlingen und langfristige Integrationsmaßnahmen werden uns eine Stange Geld und Hirnschmalz kosten. Ich frage mich aber auch, was es uns langfristig kostet wenn wir es nicht machen.