Es sind aber nicht Orcs, die nach Deutschland einwandern wollen, sondern Menschen. Und es ist nicht so, dass Europäer so unkriminell wären. Wenn Du da also einen fairen Vergleich anstellen wilslt, wäre es in etwa so: "Orcs, von denen 90% Kanibalen sind, wollen in ein anderes Orc-Land einreisen." Ansonsten ist dieser Vergleich eine ziemliche Entmenschlichung, die auch die Not der Menschen, die eben um Schutz ersuchen, verleugnet.
Die westliche Gesellschaft ist wesentlich weiter heute. Das wird sogar durch die Befürworter anerkannt, oder warum sind alle Länder dort unsicher? Und zusätzlich erwarte ich gerade durch das Aufeinandertreffen der Kulturen noch mehr Konflikte.
Das Orc-Beispiel habe ich (mal wieder) gebracht, um deine Argumentation zumindest prinzipiell zu widerlegen. Dass man eben nicht alle hereinlassen muss, solange noch ein paar darunter sind, die tatsächlich unschuldig (und integrierbar) sind.
Das ist politisch schlicht nicht tragbar.
Nein, wenn sich die Situation hier dadurch signifikant verschlechtert, dann reicht das völlig aus um eine politische Entscheidung zu treffen, die dann eben negative Konsequenzen für einzelne Verfolgte, aber positive Konsequenzen für ein gesamtes Land (und dadurch auch für Verfolgte, die wir weiterhin akzeptieren) hat. Das wäre auch ethisch (Utilitarismus) vertretbar.
Und selbst aus deontologischer Sicht gibt es zum Beispiel die für einen Politiker im Eid zum Ausdruck gebrachte ethische Pflicht Schaden vom Volk abzuwenden.
Es ist jedenfalls auch aus moralischer Sicht alles andere als klar, dass wir hier nun allen kategorisch helfen müssen, die um Asyl bitten.
Ich bin also nicht überzeugt, dass "wir" hier eindeutig die Egoisten sind und bestenfalls egoistische Argumente für unsere Positionen haben.