Angst

Mit dem "wirklichen" Leben habe ich so meine Probleme. Ist mein Leben, in dem unter anderem auch fette Angst ist, ist nicth das wirkliche Leben? Da ist irgendwo das angstfreie Paradies. Es muss ja da sein, wenn Angst so schlecht ist. Verstecke ich mich etwa davor? Wieso sollte ich das tun, wenn das falsche Leben so schlecht ist? Es fühlt sich einfach nicht so an, das ich mich verstecke. Ich fühle Angst, ich will sie nicht mehr fühlen, will ins Paradies. Ich bin glücklich, ich bin unglücklich. Das ist doch wirkliches Leben, oder nicth? SOll ich denn immer noch wo anders hinwollen? Kanns/darfs nicht sein, daß das das hier einfach schon ist? Nicht das ich das wüsste, aber langsam fällt mir nichts mehr dazu ein

lG
Bibo

die leugnung, gewisser individuell empfundener gefühle ist (so denke ich) niemals korrekt.
steckt ja schon in der bedeutung des wortes "emotion" ... es ist bewegung. sowie das leben bewegung ist.
ein kreislauf, in sich geschlossen.
irgendwo fließt alles ineinander....
angst ist letzten endes nichts anderes als eine eben dieser emotionen.
wertung spaltet, auch das ist falsch.
ich meinte damit nicht, dass das empfinden von angst generell verkehrt ist.
es ist nur oftmals vom menschen selbst erschaffen, ohne ersichtlichen grund.
oft ist da keine begründbare situation in der bzw vor der man angst haben müsste.
das sind zeitverschiebungen die wirken, projektionen...erfahrungen die an die oberfläche rücken und dann malt der verstand.

was ist real, was nicht?
auch hier greift ja schon etwas schier undefinierbares.
lass zehn menschen ein und dieselbe szene betrachten, beispielsweise einen autounfall.
jeder dieser zeugen wird die szene anders auffassen, ihrer realität nach.
dabei war es immer ein und dasselbe...es gibt aber für eben dieses zehn verschiedene aussagen.
ja, welche ist nun right?

man sollte wohl für sich selbst entscheiden in wie weit ein zustand, eine emotion, so eben auch die angst für die eigene person "gesund" oder "natürlich" ist und in wie weit sie einen zu dominieren versucht.
 
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Ok, jetzt hab ich verstanden, was mir die ganze Diskussion für quer ging.
Du gehst davon aus, das mich ein Film in dem Moment, in dem ich ihn konsumiere ausmacht. Das würde für mein Verständnis bedeuten, dass ich im Film - quasi "der Film" - bin, ihn also erleben würde, als wäre ich tatsächlich Handlungsträger. Und damit meine Zuschauerhaltung und die zugehörigen Gedankengänge nicht aktiv.
Da dem aber nicht so ist, macht mich der konsumierte Film NICHT aus. Ich erlebe höchstens Emotionen aus der Zuschauerebene. Das versuchte ich auch schon mit meinen ersten Postings deutlich zu machen.

"Anschauen müssen" - eins der Vorpostings klang für mich so, als würde ich mich durch Nichtkonsumieren von Vorhandenem sozusagen vor einer Realität "drücken"


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Sind wir jetzt einig, daß in dem Moment, wo Du einen Film anschaust, der Film Teil Deiner Realität ist, d.h insofern Dich ausmacht, als Du als Zuschauer unvermeidlicher Teil des Films bist?

ALso wirst Du (hoffentlich :)) nicht widersprechen, wenn ich sage, daß DU selber (in Deiner "Essenz") nicht noch jemand anderes, hinter Dir selbst Stehendes bist, als der, der den Film anschaut und Gefühle dazu hat? Es Dich also gar nicht unabhängig von der Unterscheidung Film-Zuschauer gibt?

Sorry, das war sehr ungeschickt gesagt. Vielleicht bringst Du noch was und ich kann Dir verständlicher antworten. Fühl mich aber grad eher unfähig dazu...
 
Sind wir jetzt einig, daß in dem Moment, wo Du einen Film anschaust, der Film Teil Deiner Realität ist, d.h insofern Dich ausmacht, als Du als Zuschauer unvermeidlicher Teil des Films bist?

ALso wirst Du (hoffentlich :)) nicht widersprechen, wenn ich sage, daß DU selber (in Deiner "Essenz") nicht noch jemand anderes, hinter Dir selbst Stehendes bist, als der, der den Film anschaut und Gefühle dazu hat? Es Dich also gar nicht unabhängig von der Unterscheidung Film-Zuschauer gibt?

Sorry, das war sehr ungeschickt gesagt. Vielleicht bringst Du noch was und ich kann Dir verständlicher antworten. Fühl mich aber grad eher unfähig dazu...

Einmal danebengedrückt, und der ganze getippte Beitrag war weg :schmoll:
Also zweiter Versuch:

Wenn ich einen Film schaue, ist der Film Teil meiner Realität.
Ich bin aber nicht Teil des Filmes, ich bin Zuschauer.
Ich habe Gedanken und Empfindungen bezüglich des Films - aber nicht die Gefühle der Darstellenden.

Verglichen mit einem Autounfall:
Wenn auf der Gegenspur ein Unfall passiert, ist der Unfall Teil meiner Realität. Ich bin aber nicht Teil des Unfalls, ich bin Beobachter.
Ich habe Gedanken und Empfindungen bezüglich des Unfalls - aber nicht die der Betroffenen.

Das war es eigentlich, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Vielleicht hänge ich mich auch zusehr an Formulierungen auf.

Naja, es ist spät, ich geh dann mal in die Heia.
Euch allen noch eine schöne Nacht :)

Linking
 
Danke schön, schlaf gesund und kugelrund!

Du meidest also solches Zeug, schaust nicht mehr dahin. Muss ja nicht sein, tut Dir nicht gut. Aber da ist es (unterschwellig) trotzdem!

`Nacht!

das heißt aber nicht, dass ich mit scheuklappen durchs leben gehe. ;) !
ich hab mir diese filme ja auch mal reingezogen, war - wie bei vielen - eine phase. und irgendwann las ich dann diese wallander-krimis, die bescherten mir albträume, wie ich sie nie für möglich gehalten hätte.
600 seiten für einen blutbadtraum? 90 minuten fernsehen für ein befremdendes gruseln? nein, sind doch second-hand-gefühle, will doch eigen-leben.

wenn ich es hier richtig gelesen habe, so interessiert dich das gefühl der angst (vom gruseln bis zur panik) auch im beschreiben.
du willst es ergründen, in worte fassen, um es nochmals neu betrachten zu können? liege ich da richtig?
nun, es gibt zig ausschreibungen für angehende krimiautoren. vielleicht wäre das ja was für dich?
 
wenn ich es hier richtig gelesen habe, so interessiert dich das gefühl der angst (vom gruseln bis zur panik) auch im beschreiben.
du willst es ergründen, in worte fassen, um es nochmals neu betrachten zu können? liege ich da richtig?
nun, es gibt zig ausschreibungen für angehende krimiautoren. vielleicht wäre das ja was für dich?

Ja genau, Ansehen, beschreiben, rangehen ...oder sich Beschreibungen anderer ansehen, das geht auch. Grad gestern habe ich so eine Beschreibung in Form eines Films angesehen, den Film "Paranormal Acitity". Sitzt mir noch ganz schön in den Knochen. Mir wird durch solche Beschreibungen sehr klar, was für eine Angst in mir sitzt. Ich kann sie ansehen, ich habe Kontakt zu ihr, kann sie studieren.

Warum Angst ansehen und studieren? Warum überhaupt etwas unter die Lupe nehmen wollen?

Weil ich es kennen will, weil ich nicht mehr davon beherrscht werden will und weil ich einfach nicht mehr davor ausweichen kann.

lG
Bibo
 
Ja genau, Ansehen, beschreiben, rangehen ...oder sich Beschreibungen anderer ansehen, das geht auch. Grad gestern habe ich so eine Beschreibung in Form eines Films angesehen, den Film "Paranormal Acitity". Sitzt mir noch ganz schön in den Knochen. Mir wird durch solche Beschreibungen sehr klar, was für eine Angst in mir sitzt. Ich kann sie ansehen, ich habe Kontakt zu ihr, kann sie studieren.

Warum Angst ansehen und studieren? Warum überhaupt etwas unter die Lupe nehmen wollen?

Weil ich es kennen will, weil ich nicht mehr davon beherrscht werden will und weil ich einfach nicht mehr davor ausweichen kann.

lG
Bibo

als ich noch ein kind war (ja, ewig lange her:D), da sagte mir mal jemand: durch die angst muss man durchgehen, wie man durchs feuer gehen muss. - ich hab oft über den sinn dieses satzes nachgedacht, - in beängstigenden situationen half mir aber eben dieses bild sehr.

was mich so nebenbei interessieren würde: wodurch / wie werden natürliche angstgefühle zu ungesunder panik geschürt?
und: es gibt viele die bilder, die angst erzeugen. kennst du auch bilder (von mir auch aus gerne eine ganze sequenz), die angst vertreiben?
 
als ich noch ein kind war (ja, ewig lange her:D), da sagte mir mal jemand: durch die angst muss man durchgehen, wie man durchs feuer gehen muss. - ich hab oft über den sinn dieses satzes nachgedacht, - in beängstigenden situationen half mir aber eben dieses bild sehr.

was mich so nebenbei interessieren würde: wodurch / wie werden natürliche angstgefühle zu ungesunder panik geschürt?
und: es gibt viele die bilder, die angst erzeugen. kennst du auch bilder (von mir auch aus gerne eine ganze sequenz), die angst vertreiben?

...es gibt viele Bilder - nimm z.B. Kitsch, nimm Schlagermusik, nimm kunterbunte Farben, nimm alle denkbare "Gesichter", die wir Menschen so annehmen. Die sind alle gut zum Vertreiben geeignet. Vielleicht alle Bilder, ja sogar die schlimmsten Horrorbilder eignen sich die eine Angst zu vertreiben. Aber sie vertreiben die Angst ja nur in eine verborgene Region, da wo das alles noch nicht hinkommt, sonst könnte sie nicht wiederkommen. Und ich denke, wenn man die Angst lang genug auf solche Weise vertrieben hat wird sie zu Panik (durch Wegschauen, Vertreiben, Verdrängen). Ich bin sicher, das sie deswegen zur Panik wird, weil sie etwas total Lebendiges ist, das sich nicht einfach vertreiben lässt.
 
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Lebendige Angst fällt mir grad als Bild ein

Angst ist ein lebendes Wesen und braucht wie alles Lebende Nahrung.

Von Angst zerfressen - Angst frisst dich auf. Was ist die Nahrung der Angst?

Nur so Gedanken dazu...

lG
Bibo
 
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