Grüß Gott und guten Morgen! Es ist jetzt 6 Uhr und 50 Minuten!

LoneWolf

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Wien
Wer Sie hier so freundlich grüßt, in aller Früh, werden Sie sich vielleicht fragen. Ich bins nur, der Wiener Wurschtl. Und warum? Na weil ich nicht schlafen kann. Der Gestank aus dem Mistkübel hat mich bereits um Fünf aufgeweckt. Die olle (alte) Mom hat da wohl wieder was reingeworfen, als ich schlecht aufgepasst hab und das will ich gar nicht genauer erforschen. Das hat jetzt sein Aroma über Nacht entfaltet, in der gegenwärtig recht sommerlichen Schwüle. Auch wenn durch das Gewitter wieder ein bissel abgekühlt hat.

Selber schuld! Was hab ich auch gestern nicht mehr den Mist runtergetragen.

Jetzt hab ich das erledigt und bin grad am Bude Lüften und räuchern und denk mir, warum soll ich derweil nicht im Esoforum ein bisserl einen Unsinn schreiben. Hab ich ja schon öfter getan.

Wissen Sie, wer ich bin?

Jaja, Kinder Gottes sind wir alle, das is ja nix besonderes. Verkommene, Vollkommene, Scharlatane und auch Dilettanten, was ja nicht das selbe ist. Jetzt hab ich erst wieder gucken müssen, wie man das Wort schreibt und bin gleichzeitig überrascht. Ich hätt es ganz anders geschrieben, Diletant, weil ich ja nicht gewußt hab, wo und wie es sich herleitet. Aber gut. Jetzt bin ich wieder ein Stück klüger.

Also, wissen Sie jetzt wer ich bin oder wissen sie es nicht? Oder ist es Ihnen scheissegal, wessen Müll Sie hier lesen?

Ich werde es Ihnen sagen, auch wenn es Sie nicht interessiert. Das ist mir wurscht, denn ich bin ein Wiener Wurschtl. Ein echter Wiener Wurschtl. Und als solcher unmittelbarer Nachfahre des ersten Wiener Ur-Wurschtels. Ich kann es nicht beweisen, aber so ist es. Und ich bin ein Dilettant. Ich bin einer der größten Dilettanten überhaupt, auch wenn ich das Wort dauernd falsch schreiben würde.

Da schaun sie, gell? Ich auch. Ich habe es erst heute erfahren, dass ich ein echter Wiener Wurschtl bin. Gleich, nachdem mich der Gestank aus dem Mistkübel aufgeweckt hat und ich mich anziehen musste um den Dreck runter zu tragen, hat es mir meine innere Stimme erzählt.

Wodurch sich ein Wiener Wurschtl auszeichnet? Das weiß ich nicht. Das muss mir meine innere Stimme erst jetzt mitteilen. Schließlich sind wir auf einem Live-Act hier.

Nun, er macht an sich nichts Nützliches, weil er nicht ausschließlich in Nützlichkeitskategorien und Zweckmäßigkeiten denkt. Denken Sie bitte nicht, weil Sie schon mal ein irres, böses Gesicht von mir gesehen haben, das is das einzige, das ich habe. Ich habe auch ein gütiges und liebevolles Gesicht und noch einige mehr. Und alle sind sie echt und nicht eines ist gelogen. Viel mehr sind sie alle gelogen, wenngleich sie alle echt sind. Echte Masken der Güte und des Irrsinns. Mein wahres Gesicht kann ich Ihnen nicht zeigen, weil ich keines habe. Aber sinnvolles produziert der Wiener Wurschtl nicht. Wahrscheinlich auch meine Kollegen, der amerikanische Wurschtl oder der russische Wurschtl, kurz - alle Wurschteln der Welt - werden wohl nichts nützliches produzieren.

Er macht nichts. Also das ist mal ein Wurschtlkriterium. Ein weiteres wäre, dass er sich auch keine Sorgen macht. Nachdem er nichts macht, macht er sich natürlich auch keine Sorgen. Obwohle er allen Grund dazu hätte. Er lebt einfach in den Tag hinein und läßt den Gott im Himmel einen guten Mann sein und sorgt sich nicht viel um sich selber.

Er betrügt sich also selber. Er weiß, dass er sich Sorgen macht, doch er sagt sich: "Ich mach mir keine Sorgen! Der Himmelvater wirds schon richten." Weil er, der Wurschtl weiß, dass das, was da zu richten wäre, ihm ein paar Schuhnummern zu groß ist.

Dem Wurschtl is es egal, wie er enden wird. In einer Mamorgruft oder auf der Strasse an der Bordsteinkante. Dem Wurschtl is alles so wurschtlegal geworden. Er hat sein ganzes Leben dem Himmelvater zurückgegeben und treibt nur noch dahin. In dessen Liebe.

Natürlich betrügt er sich selber, so wie er es das ganze Leben lang gemacht hat, nur heute weiß er es, wann er sich betrügt. Er betrügt sich auch selber, wenn er sagt: "Ich hab keine Angst vor dem Krebs!" Oft denkt er daran, wie es scheisse sein könnte, wenn der Krebs mal ausbricht und wie elendig man daran zu Grunde gehen kann, aber er sieht auch, dass man auch den schulmedizinischen Erkenntnissen ergeben und auf diese vertrauend zu Grunde gehen kann. Erst jetzt ist wieder ein Mensch zu Grunde gegangen, den er sehr gemocht hat, der Wurschtl aus Wien, weil er in gewisser Weise eine Zeit lang sogar ein mentaler Lehrer war, für den Wurschtl. Aber egal - Zu Grunde geht er irgendwann, der Wurschtl, wie auch alle anderen Wurschteln und Gscheitlinge. Doch er will sein Vertrauen in den Geist nicht mehr aufgeben. Das ist das einzige, was ihm wirklich etwas bedeutet. Das blinde Vertrauen auf diese hohe Intelligenz im Universum, die gestaltende Kraft. Das Vertrauen auf den einzigen und wahren Künstler, den Creator, den unfassbaren Gestalter eines fassbaren Universums, jenseits des ICH! Das vertrauen auf Gott.

Und der Dilettantismus is es noch, der den echten Wurschtl, in meinem Fall den echten Wiener Wurschtl auszeichnet.

wiki schrieb:
Ein Dilettant (ital. dilettare aus lat. delectare "sich ergötzen") im eigentlichen Sinne ist ein Nichtfachmann, Amateur oder Laie. Der Dilettant übt eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus privatem Interesse bzw. zum Vergnügen. Dabei ist es unerheblich, ob der Dilettant vollendete Kenntnisse und Fähigkeiten erwirbt – was nicht selten geschieht – solange er seine Tätigkeit nicht professionell ausübt, also um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, oder eine entsprechende, anerkannte Ausbildung absolviert hat.

Alles was der Original Wiener Wurschtl macht, macht ihm Freude und wenn ihn jemand ruft und er es machen kann, dann arbeitet er gern und er will kein Geld für das was er macht und erwartet sich nicht mal ein "Danke sehr", denn vielmehr ist es so, dass er dankbar ist, wenn er etwas machen darf und sieht, dass es gelingt und das Ergebnis ein Gutes ist. Aber in dem Moment, wo er professionellen Anspruch an sein eigenes Tun stellt, is es mit der Freude vorbei und dementsprechend Scheisse werden dann auch die Ergebnisse.

Und so is er zu sterben verdammt, der Wiener Wurschtl, weil er für Geld und gegen Bezahlung auf Dauer keine brauchbaren Ergebnisse abliefern kann. Aber er lebt schon so lang und ist schon so lang zum sterben verdammt, dass ihm auch das wurscht ist, denn stirbt er an dem einen Ort, steht er wo anders wieder auf. Immer wieder und wieder. Niemand kann den Wurschtl erschlagen.

Es grüßt Sie freundlich

Ihr Wiener Wurschtel
 
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Also die Überschrift stimmt nicht mehr, nachdem ich das wieder überlesen hab, was ich da notiert hab. Es ist jetzt 7:09 und begonnen hab ich vor 6.

Aber wurscht.
 
jetzt hab iich den Müll nochmal überlesen und wollt mich schon korrigieren .....

Das Vertrauen auf den einzigen und wahren Künstler, den Creator, den unfassbaren Gestalter eines fassbaren Universums, jenseits des ICH! Das vertrauen auf Gott.


.... aber nein, ich laß es stehen.

Das Universum ist fassbar, zumindest in der Hinsicht, als es der Wissenschaft als Forschungsgrundlage und manchmal auch als Wi .... NEIN! KEINE OBSZÖNITÄTEN HIER! ..... dient. Der Creator aber ist es nicht. Des passt scho so.
 
Heute ist Dienstag, der 26. Juni 2007, 9 Uhr und 24 Minuten. Und weil ich ein echter Menschenfeind bin und wir nicht nur ein Radio sind sondern auch ein Fernsehgerät eingebaut haben, zeig ich Ihnen jetzt auch noch meine Lichtumrandeten Original Wiener Wurschtel - Himmelsgleiter, die ich im botanischen Garten eingestellt hab.
 
Sie fragen sich vielleicht, ob es mir Spaß macht, ein Wiener Wurschtel zu sein.

Vielleicht fragen sie sich auch nicht, weil es ihnen wurscht ist.

So wie mir.

Oder ob ich gar Stolz darauf wäre, ein Wiener Wurschtel zu sein, der zwar so manches sieht, was da abgeht, sich aber außer Stande sieht, das Grauen rundherum zu veränden oder gar abzuschaffen. Stolz darauf, ein Wurschtel zu sein, der an manchen Tagen viel, an anderen wieder so gut wie gar nichts sieht, vor lauter Grauen im eigenen Inneren?

Ich sage Ihnen jetzt: Nein! Ich bin nicht stolz darauf, ein Wurschtel zu sein, es st nicht mein alleiniges Verdienst. Viele haben mir dabei geholfen, ohne es zu wissen. Und am meisten meine Feinde und derartige Begegnungen mit Freunden, auf die ich sogleich gerne verzichtet hätte, wäre die weise Voraussicht in meine Wiege gelegt worden.

Gott denkt in den Genies, träumt in den Dichtern und schläft in den übrigen Menschen.
Das ist ein Zitat von Peter Altenberg. Den kenn ich aber auch nicht. Doch ich hab das Zitat letztens in einem Lied gehört und jetzt hab ich recherchiert, wo das herkommt. Aber lustig hat er ausgesehen, der Herr Altenberg. Ein bisserl wie ein Seehund, mit seinem Schnauzer. Hier haben wir ein Bild.

Ich lese nicht viel. Der viele Schrott in meinem Kopf erlaubt es mir nicht mehr, viel zu lesen. Mein Hirn ist wegen übermäßiger Schrottansammlung geschlossen worden. Für viele, die lesen ist das was sie lesen Poesie, Träumerei, Surealismus, Abstraktion, fern der traurigen, alltäglichen Wirklichkeit und eine kleine Ablenkung vom Grauen. Manche lesen auch gern Steven King, oder wie der heißt. Aber der interessiert mich auch nicht mehr. Für mich, den Wurschtel aus Wien is das nicht so. Ich weiß nicht, was Poesie ist, Wortschöpfung, Kreation. Für mich ist das einfach nur spürbare Wirklichkeit und ich schreib auf, was ich spür und ob das dann Poesie oder Comic oder Krimi oder Grusel heißt oder einfach nur Müll, is mir sowas von Piepschnurzegal.

Gott denkt und wirkt durch die Genies, sieht, spürt und spricht durch die Dichter und blickt verschlafen manchmal auch aus mir in die Welt hinaus, wenn ich ihn mal nicht mit meiner gottverfluchten Wichtigkeit vertreibe
Das ist ein Zitat von mir.

Den kenn ich nämlich besser, als den Herrn Altenberg.

Herzlichst, aus dem Kasperltheater

Ihr Wiener Wurschtel, Würschtel, Blumen & Bienenfotografierer :)

Wien an der Donau, 26. Juni 2007, 15:50
 
Und natürlich schwindeln sie alle nur rum, der große Poet, der Kaffeehausfilosof, der Automechaniker und Straßenkehrer und auch der Wurschtl aus Wien und alle anderen, wenn sie sagen, sie hätten einen schlafenden Gott in sich, der vielleicht irgendwann mal erwacht, denn wenn sie das soweit erkannt haben, dann können sie das gar nicht mehr sagen, denn dann sind sie bereits fortgegangen mit ihrem sprechenden und denkenden und wissenden ICH und bereits zu dem geworden, das angeblich vorher in ihnen geschlafen oder durch sie gewirkt hat und jetzt wissen sie, dass sie selbst es waren, die tief und fest geschlafen haben in einem ewig wachen Sein und doch wissen sie es nicht, weil ja niemand mehr da ist, der es wissen könnte.

Gott, ich bete jetzt zu dir. Die klassische Form eines Bitt-Gebetes möcht ich dir vortragen, wenn ich darf.

Lieber Gott, erlaube mir, die Welt des perfekten Menschen zu verlassen und gewähre mir Eintritt in die Welt der Dilettanten. Töte mich, wenn es sein muss zu diesem Zweck und erschaffe mich neu und bewahre meine Erinnerungen und Erfahrungen gut auf, während ich tot bin, so dass ich, wenn ich wieder geboren werde nicht den selben Fehlern und Irrtümern unterliege wie bei meinem letzten Versuch. Wenngleich ich auch ahne, dass ich beten kann soviel ich will, denn wenn die Stunde meines Todes gekommen ist, wird es auf den Grad meiner Wachheit ankommen, wie weit mir meine Erinnerungen erhalten bleiben, darum bitte ich Dich weiter, wecke mich auf so weit ich es nur ertragen kann ohne Irrsinnig zu werden und du weißt am besten, was ich vertragen kann. Und führe mich nach und nach hinaus aus dieser perfekten Welt der Professionisten, in der ich nur ehrenhaft existieren kann, wenn ich perfekte Arbeiten abliefere oder mich mit Lüge und Betrügerei durchs Leben stehlen muss oder von der Sozialhilfe abhängig bin. Führe mich hinaus aus dieser Welt und führe mich hinein, in die Welt der Dilettanten, in der die Menschen nur mit Freude an der Arbeit sind und die Werke die sie tun nur um des Werkes willen tun und Dir zu ehren und nicht um des Geldes willen und ihre Werke gelingen, weil Du es bist, der ihre Hand führt und Du es bist, der ihnen das tägliche Brot gibt. Amen
 
Ja, ich bin ein Dilettant, bin manchmal mit Liebe bei der Sache, aber eben nur ein Dilettant und das in einer Welt der Professionisten. Das is nicht leicht. Und wenn ich versuch, mich anzupassen, ein bissel professioneller zu werden, wenn ich versuch, irgendwas zu vermarkten, kommt eine große, schwere Müdigkeit über mich und ich produzier ich nur noch Scheisse. Volle Scheisse! Echten Mist! Richtigen Dreck! Und das kotzt mich an, weil ich das nicht gereiht gekriegt hab bisher. Aber ich weiß auch warum das so is. Weil mich der Wettbewerb am freien Markt einfach müde macht und krank.

Aber jetzt wird das alles anders, weil jetzt hab ich glernt, dazu zu stehen, dass ich einfach nur ein Dilettant bin, weil ich jetzt erst nachgelesen hab, was das Wort bedeutet und kann ichs auch schon automatisch richtig schreiben und jetzt sag ich mir einfach:

"I scheiss drauf!" :banane:

Nur wie ich davon existieren soll, weiß ich noch nicht :dontknow:


Es grüßt, der Wiener Wurschtel :weihna1
 
Venus, spechtel da nicht rum, bei meinen Selbstgesprächen :nudelwalk

Glaubst, ich seh dich nicht :weihna1


Und untersteh dich, mich hier zu beraten :nudelwalk


:liebe1:
 
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