Angst vor dem Meditieren

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To sam
du hast mich grade wachgerüttelt
und an eines meiner Prinzipien erinnert (Skepsis und kritischer Blick) DANKE
Ich werd heute mal genauer drüber nachdenken...

To Mandy
Die zweite Methode ist so ähnlich wie die erste, und nach dem Artikel von Sam, weiss ich irgendwie nicht so recht ob diese Methode ok ist, und du hast ja auch geschrieben, dass die ! Methode nicht funktionieren wird bei dir.

bis gleich
Angelique

ps wenn du Methode Nr 2 doch noch wissen willst > meld dich
 
Liebster Seelenflügel,

du hast leicht blinzeln :D

Aber sag, das kann man doch mit Meditation erreichen oder? Dieses "in sich ruhen".............

Heute hab ich wieder einen Versuch gestartet, aber heute wollt es überhaupt nicht klappen - ständig alle möglichen und unmöglichen Gedanken im Kopf - einmal hab ich gleich abgebrochen und nochmal gestartet - aber es eher sehr mühsam.
Vielleicht klappts am Abend besser.


:winken5:
Mandy
 
Hallo Mandy,

nein - Du bist nicht verrückt - und es stimmt: man braucht schon einen gewissen Grad an Intelligenz um zu erkennen, dass man eigentlich falsch ist und gar nicht weiss, wer man wirklich ist - jenseits von allen Rollen, die man gelernt hat oder sich zugelegt und nun spielt ...

Ich habe Deinen Beitrag, wo Du über ehrliche Gefühle geschrieben hast, auch gut nachempfinden können.
Meist treten unter der ersten Schicht noch einige weitere Schichten hervor - bis man auf dem Grund der Wahrheit ist (oder mutig genug ist, die Wahrheit ohne Schleier zu sehen).


"Ich hab einen Hund und ich geh viel mit ihm spazieren und setz mich dann ans Flußufer oder im Wald auf eine Wurzel und schließe die Augen, höre das Knacken der Äste, die Vögel oder das Fließen des Flusses. Versuche alles zu hören, "was diese Stille an Geräuschen hergibt". Mir war eigentlich nie bewußt, dass das Meditieren ist. Das tut mir auch sehr gut - nur es beantwortet mir meine Fragen nicht - Wer bin ich und Wie bin ich?"

In Meditation kommt noch etwas dazu - der BEOBACHTER.
Also, Du sitzt am Flussufer und nimmst die Umgebung bewusst wahr und ZUGLEICH nimmst Du den Wahrnehmenden wahr.


Deine Erwartung von Meditation ist richtig; mit Meditation wirst Du erstmals ein authentischer Mensch. Und das Du alle möglichen und unmöglichen Gedanken in Kopf beobachtest ist bereits ein Schritt in Richtung Bewusstwerdung. Es ist normal, dass unzählige Gedanken in unserem Kopf kreisen - nur meistens bekommen wir es gar nicht mit. Versuche nicht die Gedanken zu bremsen oder zu stoppen, sondern beobachte auch sie einfach nur (das ist genau das, was ich zu Beginn dieses Threads schon gemeint habe - wo Du noch nichts gesehen hast).


Ich finden Deinen unten stehenden Satz : "Wenn man etwas haben will, das man noch nie gehabt hat, dann muß man etwas tun, was man noch nie getan hat." auch nicht schlecht - so ähnlich ist das auch mit der Meditation.

Dieser Satz kann auch als Meditationstechnik verwendet werden:

Probiere einmal, wenn Du magst, jeden Tag etwas Neues zu machen. Jeden Tag irgendeine Kleinigkeit, die Du zuvor noch nie getan hast. Beispielsweise viel früher aufstehen als sonst, etwas ganz anderes essen als sonst, ....... einfach irgendwie raus aus der Alltagsroutine, die Fantasie benutzen.
Der Trick dabei ist, dass der Verstand für so neue Dinge noch keine Strategie parat hat, Du hast noch keine festgelegte Rolle für das Neue. Du hast darin noch keine Routine. Damit haut es Dich förmlich aus dem Verstand raus, aus dem Gewohnten raus - und Du bist (notgedrungen ;) ) aufmerksamer und bewusster.


Alles Liebe Dir
sam

______________________

Don't think about meditation - do it :)
 
Hallo Sam,

Ich glaub langsam (sehr langsam) schnall ich es, was gemeint ist.
Nun, ich hab auch eine zeitlang gebraucht um auszudrücken, was ich eigentlich meinte :D

" Probiere einmal, wenn Du magst, jeden Tag etwas Neues zu machen. Jeden Tag irgendeine Kleinigkeit, die Du zuvor noch nie getan hast. Beispielsweise viel früher aufstehen als sonst, etwas ganz anderes essen als sonst, ....... einfach irgendwie raus aus der Alltagsroutine, die Fantasie benutzen.
Der Trick dabei ist, dass der Verstand für so neue Dinge noch keine Strategie parat hat, Du hast noch keine festgelegte Rolle für das Neue. Du hast darin noch keine Routine. Damit haut es Dich förmlich aus dem Verstand raus, aus dem Gewohnten raus - und Du bist (notgedrungen ) aufmerksamer und bewusster. "

Das gefällt mir - das probier ich gleich ab morgen aus. "lol" - da kommt der Zwilling wieder zum Vorschein - genau solche Vorschläge machen Zwillingmenschen Spaß ;)
Ist eigentlich so einfach, wieso bin ich auf das nicht selbst gekommen ???

Alles Liebe
Mandy
 
@Mandy:
"Ist eigentlich ganz einfach..." Ja, das muss ich mir selbst auch immer wieder eingestehen, wenn ich nach einer Meditation unbefriedigt dastehe und merke, dass ich eigentlich bereits mit der Erwartung angefangen habe, dass es diesmal ganz bestimmt klappen muss. *grins*

Also also, da habe ich quasi beim absoluten Nullpunkt zu erklären angefangen, dabei befanden wir uns schon viel weiter! Ok. Dann machen wir vorwärts. Sam hat den Beobachter erwähnt. Zu verstehen/erleben, was das ist, scheint mir ziemlich wichtig. Die Sache ist nämlich so: Wie du selbst gemerkt hast, gibt es viele Menschen, die dich in vielen Situationen immer wieder irgendwie sehen (und meist auch klassifizieren). Da gibt es also dann "die fröhliche Mandy", "die ernsthafte Mandy" und noch -zig andere Mandys. Ausserdem gibt es normalerweise auch noch diejenige Mandy, wie man sich selbst klassifiziert - denn das machen wir ständig! "Eigentlich sollte ich jetzt so und so reagieren, eigentlich sollte ich jetzt so und so sein." (Dazu gehört ebenfalls der Wunsch, dass wir eigentlich gerne wissen würden, wer wir sind, falls wir das Gefühl haben, das nicht zu wissen).

Die Frage ist nun: Welches ist die echte Mandy? Die Antwort - so banal sie vielleicht auch klingt, so schwierig ist sie oft zu akzeptieren - ich bin ALLE diese Mandys, ich trage ALLE die Seiten in mir. Manche sind ein bisschen öfter aktiv, manche seltener, aber grundsätzlich besitze ich sämtliche Hundertmillionen Charaktereigenschaften, die ein Mensch haben kann. Mein grade aktiver Charakter setzt sich immer zusammen aus einem "fliessenden Spiegel", wobei von den verschiedenen Eigenschaften alle ein bisschen ineinanderfliessen. Und das ist ja eigentlich was schönes, dass der Mensch sich nicht so einfach und plump auf eine oder zwei Eigenschaften festlegen lässt! (Mit diesen Fragen setzt sich übrigens "Der Steppenwolf" von Hermann Hesse auseinander - deshalb ein beliebtes Buch).

Wenn wir genügend Meditationserfahrung haben, werden wir bemerken, wie kleine Änderungen im Fliessgleichgewicht unseres Charakters vor sich hin passieren. Einfach gesagt: Ich nehme Stimmungsschwankungen besser wahr.

Das beschränkt sich aber nicht bloss auf Stimmungen und Charakterseiten, sondern auch auf Gedanken und Gefühle, welche ja ebenfalls konstitutiv für unsere Person sind.

Wer ist aber nun mein Ich? Wie vorher erwähnt setzt es sich scheinbar jeden Moment neu fliessend zusammen. Ich bin also niemals exakt dieselbe Person, die ich schon früher war - allein schon die körperliche Zellalterung bewirkt, dass unser Körper im Sekundentakt sich verändert. Alle paar Jahrzehnte werden sämtliche Körperzellen mind. einmal ausgetauscht! Genaugenommen ist also nicht mal mein Körper derselbe, der er noch vor ein paar Tagen war.

Wir fragen hartnäckig weiter: Wer ist aber nun mein Ich, also dasjenige Ich, welches all die Veränderungen in meiner Person und meinem Körper völlig unberührt und unbeschadet übersteht?
Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz einfach verständlich - ausser man hat bereits ein bisschen Meditationserfahrung. Sie lautet: Mein wahres Ich ist der "unberührte Beobachter", der "stille Zeuge", welcher alle diese Veränderungen wahrnehmen kann, ohne davon jemals selbst verändert zu werden. Einfacher gesagt: Er ist das pure Bewusstsein in uns selbst.

Unser Bewusstsein kann - absolut mühelos - buchstäblich alles erleben, was es auf der Welt überhaupt zu erleben gibt. Es kann mitempfinden, wie meine Person traurig wird, wie sie fröhlich ist, wie sie müde ist oder wie sie isst, sich unwohl fühlt, sich den Kopf anstösst, einen Brief schreibt, Käse isst oder den Müll rausräumt.
Das ist ein ganz besonderes Ding, dieser Zeuge: Egal, was meine Person unternimmt oder ihr zustösst, er "macht einfach alles passiv mit" und nimmt es gleichzeitig wahr, ohne dass er dadurch irgendwie von der Sache in Mitleidenschaft gezogen wird. Ich schaue die Wolken im Himmel an, sie ziehen völlig mühelos durch mein Bewusstsein. Ich höre die Vögel pfeifen, auch diese Erfahrung zieht vollkommen ohne Widerstand durch mein Bewusstsein. Je mehr man meditiert, desto mehr macht man diese Erfahrung, wie einfach alles mögliche "durch einen hindurchströmt", ohne dass man auch nur das geringst zu tun braucht, ja gar tun könnte!

Was IST denn aber nun der Zeuge? Die Antwort darauf ist ebenfalls nicht einfach. Das Problem ist, dass der Zeuge nicht gesehen, nicht gehört, nicht gefühlt und nicht geschmeckt werden kann. Denn er ist derjenige, welcher sieht, hört, fühlt, schmeckt (egal was, Gedanken, Gefühle, Gerücke, Wolken, Autos, Hamburger). Der Zeuge kann sich selbst nicht sehen, wie sich ein blosses Auge nicht selbst sehen kann. Oft wird das ausgedrückt, dass er der "ungesehene Sehende" ist, was so merkwürdig und komplizert klingt, ist lediglich diese einfache und naheliegende Erfahrung: Mein Bewusstsein nimmt einfach alles auf, widerspiegelt es und schon ist "der Eindruck" wieder fort und der nächste kommt. Das geschieht andauernd und völlig anstrengungslos und ist die natürlichste Sache der Welt. Der Zeuge ist uns noch näher, als unsere Nase, und zwar so nahe, dass wir ihn gar nicht mehr sehen können.

Auch wenn du vielleicht jetzt ein bisschen ratlos bist, was ich genau meine, wenn du länger meditierst, wirst du automatisch verstehen, wovon ich spreche. Wenn du aber alles völlig problemlos verstanden hast, dann können wir noch einen Schritt weitergehen und uns der Frage widmen: Was trennt denn den Zeugen vom Bezeugten, was ist der Unterschied zwischen Subjekt und Objekt, worin unterscheidet mein wahres Ich sich von seiner Umwelt?
 
@Mandy,

es muss nicht immer alles klappen. Wir sind alle hier zum ueben.
Du wirst sehn, es wird auch mal wieder funktionieren.

Wenn Du aufgewuehlt bis, koenntest Du vielleicht mal die Meditation des Inneren Wassers ausprobieren. Ich hab sie im Pruefungsangst-Thread von Angelique gepostet.

Die einzelnen Meditationsuebungen habe ich gesammelt auf meiner Website aufgefuehrt.


lg
Chris
 
Lieber Seelenflügel,

ich hab auf deiner HP schon mal rumgeschnüffelt ;) Ich werd mir die Meditationstechnik gerne verinnerlichen. Ich danke dir.



Lieber fckw (ich weiß immer noch nicht was das bedeutet)

Ich nehme mal an, die stille Beobachterin, Die Zeugin (ich bin ja weiblich - deswegen sie auch :D ) ist nicht diejenige die sagt:

- "Das hast du jetzt aber wieder fein hingekriegt"
- "Das kann auch auch nur dir passieren" oder kopfschüttelnd meint
_ "Das hast du jetzt aber wieder notwendig gehabt"

Oder ???????

Ich habe nämlich oft das Gefühl mir selbst beim Leben zuzusehen und meine Kommentare dazu abzugeben. Das ist aber eher die Ironie mit der ich mir selbst begegne. Eine Art Selbstschutz.
Aber ich nehm mal an, Die Zeugin thront noch weiter oben und beobachtet das ganze Szenario. Ich bin dann sozusagen zu dritt.

Kann es sein oder ist es so, dass Die Zeugin sozusagen meine kosmische Verbindung mit dem Universum ist. Ist sie diejenige die "bescheid weiß", über mein Ich, meine Aufgabe, meine Seele.
Kann ich dann sozusagen durch Meditation zu dieser Zeugin werden und dadurch meine Bestimmung besser verstehen.?

Ich hab das Gefühl schon verstanden zu haben - es ist nur irgendwie so riesig groß und ich kanns schwer in Worte fassen.

Jedenfalls biete ich meiner Beobachterin jede Menge Unterhaltung - wenn auch tragikomische :D ...............siehste so begegne ich dem Leben mit Ironie

Alles Liebe für dich und danke für die viele Mühe und Zeit die du für mich da bist
Mandy
 
"Wenn wir aufgewühlt sind und unsere Gedanken, Emotionen und Gefühle in Aufruhr sind, ist es schwer, Klarheit zu sehen. Die Meditation des Inneren Sees ist hier sehr hilfreich. Der seelische Aufruhr ist gleich der aufgewühlten Wasseroberfläche.

Diese Meditation besteht darin, dieses Wasser langsam zu beruhigen. Hierzu sucht man sich einen bequemen Ort, an dem man ungestört ist; das kann der Liebelingsplatz in der Wohnung sein, oder ein Platz in der Natur, oder was auch immer man für einen geeigneten Ort hält; es kann aber durchaus auch der Ort sein, an dem man sich gerade befindet, wenn man aufgeregt ist und sich spontan beruhigen muss.

Den Inneren See kann sich jeder vorstellen, wie er es mag. Nun schaue Dir diesen See an, wie wild und aufgewühlt er ist. Dann beginnst Du, ihn langsam zu beruhigen. Auch hierbei kannst Du Mittel Deiner Wahl anwenden; wie z.B. die Sonne oder den Mond darauf scheinen lassen, oder wenn Du meinst, dass in Deinem Bild das Wetter tobt, das Wetter darin beruhigen. Jedenfalls beruhigst Du Dein Inneres Wasser solange, bis es ruhig und spiegelglatt ist.

Der Wasserspiegel hat einen besonderen Zauber…man kann in seiner Oberfläche alle Reflektionen erkennen; klar und deutlich. Die Gedanken und Emotionen müssen ruhig werden wie das Wasser…dann kann Klarheit kommen. Die Klarheit wird sich im Spiegel des Inneren Sees reflektieren und sie kann erst dann sichtbar werden, wenn das Wasser nicht mehr aufgewühlt ist. "


Hallo Seelenflügel,

die Technik, die Du beschrieben hast (https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?s=&postid=25158#post25158), ist schön - aber sie ist eine Entspannungstechnik und keine Meditationstechnik.

Denn Meditation ist auch inmitten des aufgewühlten Sees, mit aufgewühlten Gedanken, Emotionen und Gefühlen möglich.

Meditation besteht nicht darin, das Wasser langsam zu beruhigen. Meditation besteht darin, das zu beobachten, was ist (unabhängig davon WAS ist).

Du betrachtest die aufgewühlte Wasseroberfläche, ruhiges Wasser, keine Gedanken, kreisende Gedanken, Gefühlswirrwarr, .... einfach das, was IST - in diesem Augenblick. Du betrachtest die Wellen am See und zugleich betrachtest Du den Betrachter.

Wenn der See ruhig ist, ist es gut. Wenn der See aufgewühlt ist, ist es gut. Weil Du der Beobachter bist. Meditation hat nichts mit TUN zu tun. Also, kein beruhigen der Gefühle, kein stoppen der Gedanken, kein beruhigen der aufgewühlten See.

Und erst durch dieses Beobachten und Beobachten und Betrachten und Betrachten und Zeuge sein und Zeuge sein, wirst Du zum reinen Spiegel - zur glatten Wasseroberfläche, die alles einfach reflektiert. Ja, die Gedanken und Gefühle werden ruhig werden, aber nicht durch Dein Tun. Diese Klarheit kann durch kein Machen erreicht werden, erfahren werden.


Alles Liebe Dir
sam
 
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@Sam,

weisst, es ist doch voellig gleich, wie wir es benennen; die Hauptsache ist, das es wirkt. Fuer mich ist Meditation durchaus etwas Aktives; ein aktives Hier-sein; in meinem Beispiel ist dieses "Wasser-ruhig-werden-lassen" fuer mich durchaus eine (schamanische) Aktion. Entspannungstechnik faellt in meiner Wahrnehmung in den Bereich Meditation. Fuer mich ist eigentlich das ganze Leben und Erleben Meditation, wenn ich das will. Fuer Andere mag es etwas Anderes sein.

Wie oft habe ich in Foren schon feststellen muessen, wie alles kurz und klein diskutiert wird, wo der eine es besser weiss, wie der andere....und schwupps weiss keiner mehr, um was es eigentlich urspruenglich ging; hier in diesem Fall, dass jemand Angst vor Meditation hat.

Lieb gemeint von Dir; ich bin der Meinung, dass man nicht jede Blume zerrupfen muss, um ihre Schoenheit zu erkennen.


lg zurueck
Chris
 
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