Ist denn das Bierzeltklientel zahlenmäßig so groß? Dann müsste es doch sehr viel mehr Bierzelte geben? *g*
Ich glaube, die Täterquote ist im Mindestmaß so oder so da. Es ist für mich jedoch logisch, je mehr unbefriedigte und frustrierte alleinstehende Männer da sind, desto größer wird diese Quote an Übergriffen. In Städten wie Peking in China, die sehr mit vielen Soloherren zu kämpfen haben, ist die ganze Stadt inzwischen videoüberwacht und fast stasiähnliche Dogmen beherrschen den Alltag. Das ist der Preis, der gezahlt wird, um mehr Sicherheit auf den Straßen zu haben.
Ich finde es z.B. normal, sich bei ersten Dates covern zu lassen oder sich als Frau viel Zeit zu lassen, bis man einen Mann näher kennt und selbstverständlich das Covern auch auf die ersten intimeren Dates auszuweiten. Und das dem Mann auch zu sagen: wenn ich mich nicht melde, rückt hier die Polizei an. Gerade weil im privaten Raum mehr sexuelle Übergriffe geschehen als im öffentlichen Raum. Was sich aber leider ändert, denn der öffentliche Raum ist auch unsicherer geworden.
Für eine Frau bleibt dann die Frage, wie sie sich schützen kann. Entweder in die Aggression gehen, also selbst wehrhaft und gewaltbereit zu werden, für den Fall der Fälle, oder aber eine Vermeidungsstrategie zu fahren und sich unsichtbar und klein zu machen.
Ins Bierzelt, da kann ich übrigens ganz problemlos Nein zu sagen, da halte ich mich eh nicht gerne auf, WEIL ich weiß da sitzen zu viele Trollos. Ein Bierzelt meiden schränkt meine Lebensqualität nicht ein. Auf dem Job habe ich rechtlich dehr viele Möglichkeiten mich gegen Übergriffe zu verwahren, da steht oder fällt es alleine mit meinem eigenen Mut für mich einzustehen.
Sich nicht mehr frei im öffentlichen Raum, in der Bahn, zu Großveranstaltungen bewegen zu können, das schränkt schon sehr ein. Und dazu kommt, dass die sexuellen Übergriffe auf Frauen in Hamburg, in der Phase, wo die (Hamburger) Polizei plötzlich nach Silvester für wenige Wochen offen darüber berichtete, völlig unabhängig von der Tageszeit sind.