Das halte ich für einen Witz, Thai. Es gibt ja auch erleuchtete Menschen, die von der Seele sprechen.
Du kannst das Nirvana genausowenig beweisen wie ich die Seele. Für mich existiert sie.
liebe Grüsse
Erst einmal möchte ich Dich bitten, nur weil Du etwas nicht verstehst, als Witz hin zu stellen. Ich sage ja auch nicht dass das mit der Seele ein Witz ist. Ich respektiere Deine Ansicht auch wenn meine Ansicht anders ist.
Jeder kann das Nirvana erreichen, selbst Du. Wenn man Meditiert bekommt man, sofern man das Meditieren beherrscht, ein Stück vom Nirvana. Nirvana ist kein Ort wie Du es verstehen magst, Nirvana ist ein Zustand. Folgendes solltest Du mal über die Seele lesen. Du musst es nicht annehmen aber lesen solltest Du es schon.
Auf welcherlei Art wohl, Anando, wird, bei Auslegung der Seele, ausgelegt? Formhaft sei sie, sagt man ja, Anando, bei Auslegung der Seele, und beschränkt: 'Formhaft ist meine beschränkte Seele.' Oder formhaft sei sie, sagt man ja, Anando, bei Auslegung der Seele, und unendlich: 'Formhaft ist meine unendliche Seele.' Oder formlos sei sie, sagt man ja, Anando, bei Auslegung der Seele, und beschränkt: 'Formlos ist meine beschränkte Seele.' Oder formlos sei sie, sagt man ja, Anando, bei Auslegung der Seele, und unendlich: 'Formlos ist meine unendliche Seele.'
Wer da nun, Anando, bei Auslegung der Seele, sie als formhaft und beschränkt auslegt, der legt sie entweder jetzt als formhaft und beschränkt aus, oder als derartig werdend, oder er vermeint: 'Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.' Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: 'Auf die Lehre von der formhaft beschränkten Seele stützt er sich.'
Wer da nun, Anando, bei Auslegung der Seele, sie als formhaft und unendlich auslegt, der legt sie entweder jetzt als formhaft und unendlich aus, oder als derartig werdend, oder er vermeint: 'Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.' Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: 'Auf die Lehre von der formhaft unendlichen Seele stützt er sich.'
Wer da nun, Anando, bei Auslegung der Seele, sie als formlos und beschränkt auslegt, der legt sie entweder jetzt als formlos und beschränkt aus, oder als derartig werdend, oder er vermeint: 'Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.' Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: 'Auf die Lehre von der formlos beschränkten Seele stützt er sich.'
Wer da nun, Anando, bei Auslegung der Seele, sie als formlos und unendlich auslegt, der legt sie entweder jetzt als formlos und unendlich aus, oder als derartig werdend, oder er vermeint : 'Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.' Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: 'Auf die Lehre von der formlos unendlichen Seele stützt er sich.' - Auf solcherlei Art, Anando, wird bei Auslegung der Seele, ausgelegt.
Auf welcherlei Art nun, Anando, wird, bei keiner Auslegung der Seele, nicht ausgelegt? Daß sie formhaft und beschränkt sei, Anando, sagt man da nicht; daß sie formhaft und unendlich, oder formlos und beschränkt, oder formlos und unendlich sei, sagt man da nicht.
Wer da nun, Anando, bei keiner Auslegung der Seele, sie als formhaft und beschränkt nicht auslegt; sie als formhaft und unendlich, als formlos und beschränkt, als formlos und unendlich nicht auslegt: der legt sie weder jetzt als derartig aus, noch auch als derartig werdend, und vermeint auch nicht: 'Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.' Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen : 'Auf die Lehre von der formhaft beschränkten Seele, von der formhaft unendlichen Seele, von der formlos beschränkten Seele, von der formlos unendlichen Seele stützt er sich nicht.' - Auf solcherlei Art, Anando, wird, bei keiner Auslegung der Seele, nicht ausgelegt.
Auf welcherlei Art nun, Anando, wird, bei Betrachtung der Seele, betrachtet? Das Gefühl sei sie, sagt man ja, Anando, bei Betrachtung der Seele: 'Das Gefühl ist meine Seele'; oder man sagt dabei: 'Nicht doch ist bei mir das Gefühl die Seele, unmitfühlsam ist meine Seele'; oder sagt auch: 'Weder ist ja bei mir das Gefühl die Seele, noch auch ist sie unmitfühlsam: die Seele wird von mir gefühlt, dem Gefühl unterworfen ist eben meine Seele': so wird ja, Anando, bei Betrachtung der Seele, betrachtet.
Da wäre denn, Anando, einem, der gesagt hat: 'Das Gefühl ist meine Seele', also zu antworten: 'Drei Arten von Gefühl, Bruder, gibt es: das wohlige Gefühl, das wehe Gefühl und das weder wohlig noch wehe Gefühl; welches von diesen drei Gefühlen betrachtest du nun als Seele?' - Zu einer Zeit, Anando, wo man ein wohliges Gefühl empfindet, zu dieser Zeit empfindet man kein wehes Gefühl und empfindet kein weder wohlig noch wehes Gefühl, eben ein wohliges Gefühl empfindet man zu dieser Zeit. Zu einer Zeit, Anando, wo man ein wehes Gefühl empfindet, zu dieser Zeit empfindet man kein wohliges Gefühl und empfindet kein weder wohlig noch wehes Gefühl, eben ein wehes Gefühl empfindet man zu dieser Zeit. Zu einer Zeit, Anando, wo man ein weder wohlig noch wehes Gefühl empfindet, zu dieser Zeit empfindet man kein wohliges Gefühl und empfindet kein wehes Gefühl, eben ein weder wohlig noch wehes Gefühl empfindet man zu dieser Zeit. Wohlige Gefühle sind aber, Anando, wandelbar, zusammengesetzt, bedingt entstanden, müssen versiegen und versagen, müssen aufhören und untergehen. Und auch wehe Gefühle sind, Anando, wandelbar, zusammengesetzt, bedingt entstanden, müssen versiegen und versagen, müssen aufhören und untergehen. Und auch weder wohlig noch wehe Gefühle sind, Anando, wandelbar, zusammengesetzt, bedingt entstanden, müssen versiegen und versagen, müssen aufhören und untergehen. - Wenn nun jener, während er ein wohliges Gefühl empfindet, 'Das ist meine Seele' glaubt, so muß er, sobald eben dieses wohlige Gefühl untergegangen ist, 'Vergangen ist meine Seele' glauben; wenn er, während er ein wehes Gefühl empfindet, 'Das ist meine Seele' glaubt, so muß er, sobald eben dieses wehe Gefühl untergegangen ist, 'Vergangen ist meine Seele' glauben; wenn er, während er ein weder wohliges noch wehes Gefühl empfindet, 'Das ist meine Seele', glaubt, so muß er, sobald eben dieses weder wohlig noch wehe Gefühl untergegangen ist, 'Vergangen ist mein Seele' glauben. So muß er, bei seiner Betrachtung der Seele schon bei Lebzeiten als wandelbar, mit Wohl und Wehe durcheinandergemischt, dem Entstehen und Vergehen unterworfen betrachten, wenn er da gesagt hat: 'Das Gefühl ist meine Seele.' Darum aber, Anando, kann sich eben dies nicht damit vertragen, es so zu betrachten: 'Das Gefühl ist meine Seele.'
Da wäre denn, Anando, einem, der gesagt hat: 'Nicht doch ist bei mir das Gefühl die Seele, unmitfühlsam ist meine Seele', also zu antworten: 'Wo es aber, Bruder, gar keine Fühlbarkeit gibt, kann denn da ein 'Ich bin' sein?' 'Freilich nicht, o Herr.' - Darum aber, Anando, kann sich auch dies nicht damit vertragen, es so zu betrachten: 'Nicht doch ist bei mir das Gefühl die Seele, unmitfühlsam ist meine Seele.'
Da wäre denn, Anando, einem, der gesagt hat : 'Weder ist ja bei mir das Gefühl die Seele, noch auch ist sie unmitfühlsam: die Seele wird von mir gefühlt, dem Gefühl unterworfen ist eben meine Seele', also zu antworten: 'Wenn sich nun etwa die Gefühle, Bruder, insgesamt überall ganz und gar ohne Überrest auflösten, Gefühl also überhaupt nicht wäre: könnte dann wohl bei Auflösung des Gefühls noch ein 'Ich bin' sein?' - 'Freilich nicht, o Herr.' - Darum aber, Anando, kann sich auch dies nicht damit vertragen, es so zu betrachten: 'Weder ist ja bei mir das Gefühl die Seele, noch auch ist sie unmitfühlsam: die Seele wird von mir gefühlt, dem Gefühl unterworfen ist eben meine Seele.'
Weil da nun, Anando, ein Mönch weder das Gefühl als sich selbst betrachtet, noch auch sich selbst als unmitfühlsam betrachtet, und es auch so nicht betrachtet: 'Das Selbst wird von mir gefühlt, dem Gefühl unterworfen ist eben mein Selbst', bei keiner solchen Betrachtung verweilt, so hangt er nirgend in der Welt an; ohne anzuhangen wird er nicht erschüttert, unerschütterlich gelangt er eben bei sich selbst zur Erlöschung: 'Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketentum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt' versteht er da.
Würde nun, Anando, ein also erlöster Mönch etwa befragt: 'Besteht ein Vollendeter jenseits des Todes?', so wäre das eine Ansicht und somit ungehörig; oder: 'Besteht ein Vollendeter nicht jenseits des Todes?', so wäre das eine Ansicht und somit ungehörig; oder: 'Besteht ein Vollendeter und besteht nicht jenseits des Todes?', so wäre das eine Ansicht und somit ungehörig; oder: 'Besteht weder, noch auch besteht nicht ein Vollendeter jenseits des Todes?', so wäre das eine Ansicht und somit ungehörig: und warum das? Soweit, Anando, eine Benennung reicht, soweit die Bahn der Benennung reicht, soweit eine Aussprache reicht, soweit die Bahn der Aussprache reicht, soweit eine Verständigung reicht, soweit die Bahn der Verständigung reicht, soweit eine Weisheit reicht, soweit das Gebiet der Weisheit reicht, soweit ein Kreis reicht, soweit der Kreis bestehen kann: insoweit kann der Kreis bestehen, In solcher Durchschauung ist der Mönch erlöst.
'In solcher Durchschauung erlöst weiß der Mönch nichts und sieht nichts': so zu sagen wär' eine Ansicht und somit ungehörig.
Link zum kompletten Sutta:
http://www.palikanon.com/digha/d15.htm
