all-einheit

ElaMiNaTo schrieb:
Darunter leide ich gerade wieder ziemlich stark, ich sollte mich hinsetzen und meditieren, stattdessen hör ich musik und flüchte vor mir selbst.
Dann wäre Meditation Flucht vor der Flucht.
Es kann weder durch Tun, noch durch Nicht-Tun erlangt werden. Wie kann es also erlangt werden?
 
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fckw schrieb:
Dann wäre Meditation Flucht vor der Flucht.
Es kann weder durch Tun, noch durch Nicht-Tun erlangt werden. Wie kann es also erlangt werden?

gar nicht

Edit:
ich sollte vielleicht näher erläutern was ich damit meine: ich meine damit sowas wie "sich dem sein ergeben", was wohl der kapitulation entspricht...
 
fckw schrieb:
Der Grund, warum du die Antwort nicht "behalten" kannst, sind die latenten Neigungen und Verhaftungen (Maharshi nennt dies die "vasanas"). Man kann also sagen: Wünsche, Begierden. Sie führen dazu, dass Unruhe im Geist entsteht und du die Antwort gewissermassen vergisst.

Hm, als ich meine erste "Erkenntnis" hatte (naja... bissl übertrieben...) war es danach so, dass ich mich immer wieder dessen erinnern wollte. Ich habe mir also gesagt "Du hast xy erkannt." - und das dann als Arnzeistoff verwendet, was natürlich nicht funktioniert hat.

Es ist wirklich so wie du geschrieben hast: man kann die Antwort nicht behalten, weil man sich wiederum nach etwas Bestimmten sehnt. Dieses Bestimmte ist eben z.B. die Erfahrung die man meint gemacht zu haben, die aber eigentlich durch den Verstand pervertiert und entstellt wurde - somit jagt man wieder dem "Falschen" hinterher, was besonders heimtückisch ist, weil man ja weiß, dass es eigentlich eine "wahre" Erkenntnis war.

Und das ist auch genau der entscheidende Punkt: solange man eben noch *irgendetwas* will (und das sollte ja für einen selbst recht offensichtlich sein ob es so ist), wird man "es" verpassen.

Wenn aber das Begehren weg ist, dann mag zwar die "Erkenntnis" (eigentlich nur ein bestimmter Zustand) hie und da verschwinden, nur ist eben selbst das egal. Was sollte man sich wünschen? Das sind doch alles nur Gedanken, und sieht man sie als solche, verlieren sie ihre Bedeutung.

Interessant ist, dass es scheinbar reichen sollte den Gedanken als Gedanken zu sehen, aber bei mir war das nicht genug. Immer wieder folgte "Verstrickung". Wenn aber gesehen wird, dass es eben nur den "Fluss" gibt und keinen Fließer, wie du sagst, ist jedes Streben nach anders-sein verschwunden, und zwar nicht weil man es so wollte, sondern sondern weil es wahr ist - und der Wahrheit kann man sich nicht entgegenstellen.

Es ist wie das Lüften eines Schleiers: vorher sieht man nur die unscharfe Form und man weiß nicht: ist es dieses, oder jenes? Wenn er aber gelüftet wird, und man klar sieht was darunter ist, ist es nicht mehr möglich noch an etwas anderes zu glauben.


liebe Grüße
 
ElaMiNaTo schrieb:
gar nicht

Edit:
ich sollte vielleicht näher erläutern was ich damit meine: ich meine damit sowas wie "sich dem sein ergeben", was wohl der kapitulation entspricht...

Ich kann aber nicht kapitulieren, weil ich soviele Begierden habe, und um das zu lösen müsste ich ein geistiges konzept erschaffen, und ein Konzept wäre sowas von fatal dumm und falsch, denn dann hätte ich ja die Begierde dieses geistige Konzept zu erfüllen. :lachen: :lachen:
 
ElaMiNaTo schrieb:
Ich kann aber nicht kapitulieren, weil ich soviele Begierden habe, und um das zu lösen müsste ich ein geistiges konzept erschaffen, und ein Konzept wäre sowas von fatal dumm und falsch, denn dann hätte ich ja die Begierde dieses geistige Konzept zu erfüllen. :lachen: :lachen:

Wie wahr... da fällt mir übrigens was auf: Du sagst völlig richtig: bei einem Konzept hat es denn Anschein, als ob man es problemlos erfüllen könnte - so die Annahme des sogenannten freien Willens.

Andererseits geht es, wie du sagst, eigentlich um das Begehren, und da muss man schon genau hinschaun um das zu sehen - hier ist aber völlig klar: ich kann das Begehren nicht willentlich beenden.

Das ist übrigens ein Muster, das sich auch im Alltag dauernd wiederholt: Nehmen wir an, jemand will einen neuartigen Sportwagen: das scheint völlig klar. Er geht halt arbeiten um ihn sich zu kaufen.
Was aber will er wirklich? Geht es nicht z.B. eigentlich um das Gefühl, das er hat, wenn er ihn besitzt? Und kann er das "machen"?

Detto beim "glücklich sein". Der Mensch macht alle möglichen Dinge, er beschreitet jene Wege, die er für "möglich" hält und glaubt dann schließlich sogar, es kommt auf diese Dinge an. Er will also Ansehen, Geld, eine hohe Stellung usw. - als ob diese Sachen selbst primär wären. Wäre er aber "glücklich" würde er nichts von dem wollen.
Man kann sich aber nicht "glücklich machen". Wieso eigentlich nicht? (der freie Wille ist echt für nix gut, wenn man es sich mal überlegt *G*)

Und deswegen ist Dahintersehen so wichtig: Wenn man die Hintergründe erkennt, sieht man auch recht schnell die eigene Ohnmacht. Und was passiert in der Natur mit Dingen die für nichts gut sind? Sie vergehen.

liebe Grüße
 
ElaMiNaTo schrieb:
gar nicht

Edit:
ich sollte vielleicht näher erläutern was ich damit meine: ich meine damit sowas wie "sich dem sein ergeben", was wohl der kapitulation entspricht...
Jo! Und trotzdem ist da der Drang, aus dem Sein wegzurennen. Ach, ach, ach... :jump1:
 
wir drehen uns um das Sein, im verbunden sein, mit dem Sein, aber selten scheinen wir im Sein zu Sein, obwohl wir diesem Sein nichtmal entfliehen können.
 
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xyto schrieb:
Man kann sich aber nicht "glücklich machen". Wieso eigentlich nicht?
Weil Glück nur in Verbindung mit der Idee des Nicht-Glück existiert. Ein Mensch, der nach Glück strebt, muss gleichzeitig auch in Kauf nehmen, dass zwischendurch Phasen des Nicht-Glück folgen (sonst könnte es keine Phasen des Glücks geben). Da der Mensch aber gleichzeitig glaubt, es sei möglich NUR die eine Seite der Münze zu erhalten, ohne dass da auch eine andere Seite sei, so verfehlt er sich selbst dauernd. Wenn das Glück da ist, meint er, er habe es gefunden - und vergisst dabei, dass es notwendig ist, dass er das Glück wieder verliert, da sich Glück nur als Gegensatzpaar zu einem Zustand des Nicht-Glück definieren und erleben lässt.

"Erstrebenswert" ist eigentlich nur der Zustand frei von Glück und Nicht-Glück, also der Zustand der Ruhe.

...

Hm, jetzt wo ich das schreibe, sehe ich sofort, dass ein solcher Zustand ebenfalls nur durch einen Zustand der Unruhe existieren kann. Womit wir es wieder verfehlt hätten. Ich glaube, da muss ich noch weiterbohren, da herrscht noch nicht Klarheit bei mir.
 
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