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Es ist nur schwer zu glauben, wie schnell man von seinen "Freunden" fallen gelassen wird. Vor allem, wenn man sie für "spirituell orientiert" hält. Von den meisten habe ich von dem Tag an nichts mehr gehört, als ich krank wurde. Zwei hielten noch hin und wieder E-Mail-Kontakt, bis auch der abbrach.
Es hat 2 Jahre gedauert, bis dieser Verlust aller Freund nicht mehr weh tat. Und in dieser Zeit - meine gesundheitlichen Probleme halten immer noch an - verlor ich auch die geistige Welt. War es bisher immer so gewesen, daß ich mich verbunden fühlte, sobald ich nur daran dachte, so ist es seither (und auch jetzt noch) so, als wäre da niemand mehr da.
Empfand ich es vorher stets so, als wären sie alle um mich herum, meine Freunde von "drüben" - so ist es jetzt wie ein leeres Zimmer. Keiner mehr da.
Du wirst jetzt sagen, "doch die sind da, nur bist Du aufgrund Deiner inneren Einstellung nicht in der Lage sie zu spüren, hören etc.".
Nein, das denke ich nicht. Ich denke wirklich: die sind alle weggegangen. Es fühlt sich so an. Und ich kann den Unterschied, ob es an meiner inneren Einstellung liegt oder ob es tatsächlich so ist, durchaus erkennen und auch spüren.
Mein Netzwerk, wie Du es nennst, ist also vor 5 Jahren zerbrochen und auch mein Netzwerk "drüben" ist dahin. Was bleibt ist ein völlig allein-gelassen-sein (irdisch wie geistig) mit nach wie vor massiven gesundheitlichen Problemen.
Ich gebe zu, daß ich in dieser Zeit sehr viel gelernt habe, mehr als ich auf 1000 Workshops hätte lernen können. Aber schön ist es nicht
Und dann kommen jetzt immer mehr die beschriebenen Veränderungen in der Welt, im näheren Umfeld, in der Natur, bei den Mitmenschen, in der Gesellschaft usw. dazu, so daß ich da stehe und mich nur noch wundern kann, was das alles soll. Als wäre ich im falschen Film.
Und ich rufe und schreie in die geistige Welt, manchmal schimpfe ich auch - aber keiner hört hin, keiner ist da. So geborgen wie ich mich früher fühlte - so verlassen fühle ich mich jetzt.
Es ist -nach meinem Empfinden- als wäre diese Welt im wahrsten Sinne des Wortes von allen guten Geistern verlassen worden. Und was sich jetzt noch hier tummelt - naja...
Ja, ich weiß. Ich bin wahrscheinlich selber schuld, es liegt an meiner Einstellung, es liegt daran, daß ich mich auf diese Dinge konzentriere, dem negativen zu viel Beachtung schenke etc. Das sind diese spirituellen 0815-Antworten die ich zur genüge kenne und die ich für ganz, ganz schlimm -und falsch- halte.
Denn ich will die Welt sehen wie sie wirklich ist. Nicht durch eine rosarote Brille, mir selbst was vormachend, krampfhaft lächelnd am scheinbar guten festhalten. Das kenne ich von meinen früheren Freunden und von vielen spirituellen Menschen zur Genüge.
Und darum mache ich die Augen auf, freue mich am schönen - erkenne auch das weniger schöne. Und sehe immer mehr, wie das Schöne zerstört wird, immer seltener wird. Ohne, daß ich das jetzt durch meine Einstellung beeinflussen würde!
Hallo Berian,
aus Deinem Text lese ich eine hohe Erwartungshaltung an Deine Freunde heraus. Du sprichst von fallen gelassen werden. Dabei übersiehst Du aber, dass Veränderungen zum Leben dazu gehören. Und gerade Krankheiten schmeißen einen nicht selten ins "Aus", sorgen aber durch den Abstand und die Auszeit für eine kraftvolle Zeit des reifens und sich veränderns. Diese Veränderungen führen fast immer auch zu einer Veränderung des Freundeskreises. Unter Umständen löst sich dieser sogar komplett auf.
War bei meinem auch so. Und das war nicht das schlechteste, denn jetzt habe ich einen, der wirklich zu mir paßt.
Du übersiehst, dass Du ganz stark in einem Kreis des
Lernens eingebunden warst. Durch Deine Krankheit fielen Eure Lebenswelten auseinander und Du hattest anscheinend die Erwartung, dass die damaligen Freunde oder "Freunde" dann mit in Deinen privateren Kreis mitwandern würden. Das passiert aber nicht automatisch, denn die Bedürfnisse sind ja ganz andere.
Hattest Du damals nur diesen Freundeskreis aus der Lernecke oder hast Du Dir auch privat einen aufgebaut? Aus so einem brechen in der Regel weniger weg, weil sie einen viel eher mit allen Höhen und Tiefen kennen, nicht nur in der Rolle des Heilers, des Mediums, o.ä..
Machst Du den ehemaligen Freunden nur Vorwürfe, dann bleibst Du ständig im Außen mit Deiner Wahrnehmung. Und dann kommst Du nicht so leicht in Bewegung, um mit den veränderten Bedingungen Dir was Neues aufzubauen.
Groll macht nicht wirklich flexibel.
Eine Krankheit ist eine massive Veränderung. Und manchmal braucht es die auch, selbst wenn das nicht immer gleich zu erkennen ist.
Sie bugsiert einen nämlich schnell aus einer Welt des Scheins.
Sie zwingt einen nach innen zu gehen und aus einer Abhängigkeit von Lob und Bestätigung herauszutreten. Du warst in der Zeit davor sehr im Außen, es war Dir wichtig wie andere Dich wahrnehmen und Dich bestätigen. So ein Bedürfnis ist verständlich, spirituell bringt es Dich keinen Schritt weiter.
Die Krankheit sorgt dafür, dass Du den Kontakt zur Geistigen Welt nicht mehr so selbstverständlich nehmen kannst, wie zuvor, sondern ihn Dir wieder erarbeiten musst. Und zwar diesmal unabhängig von der Bestätigung durch die andern. Das ist etwas mühsamer.
Stellst Du Dich dieser Aufgabe oder trauerst Du nur dem Alten nach? Erarbeitest Du es Dir aktiv wieder Kontakt zu kriegen oder wartest Du, dass die das von der andern Seite für Dich lösen?
Und schon wieder ist da dieser Groll und die Schuldzuweisung nach außen. Sie haben Dich verlassen. Angeblich.
Nö, nicht sie. Sondern Du weigerst Dich beharrlich Dir den andern Zugang zu ihnen zu erarbeiten.
Weggegangen sollen sie sein?
Den Freunden wirfst Du vor, dass sie Dich verlassen haben, obwohl sie doch spirituell orientiert sind. Wie stand und steht es denn mit Deiner eigenen Spiritualität, wenn Du merkst, dass das gewohnte Zimmer leer ist und Du wirst nur maulig und ziehst Dich in eine Ecke zurück, anstatt Dich im Haus umzuschauen.
Wo ist Deine
ganz persönliche Kontaktmöglichkeit und zwar vollkommen unabhängig von einem Kreis, der Dir dauernd Bestätigung liefert? Mach Dich mal auf die Suche danach.
Du hast dran gearbeitet auf spirituellem Wege andern zu helfen. Wie weit bist Du gekommen, wenn Du annimmst, die Geistige Welt würde den Kontakt abbrechen? Hättest Du das auch so Deinen Klienten erklärt, dass die in der Geistigen Welt so handeln? Ich glaub (oder hoffe) jetzt mal eher nicht.
Wenn es um andere Menschen geht, würdest Du tatsächlich annehmen, dass sich die Geistige Welt von jedem zurückzieht? Nee, gib's zu, das ist jetzt einfach nur Deine enttäuschte und bockige Interpretation. Aber enttäuscht hast Du Dich selbst, nicht die Geistige Welt. Die wartet auf Dich immer noch, so wie sie es all die Jahre über gemacht hat.
Und zum Glück sind die Herrschaften geduldig. (Bei mir übrigens auch. *g*)
Du schreist und sie hören angeblich nicht. Doch, tun sie. Aber vielleicht arbeitest Du mal wieder dran Deinen Kanal auf sie einzustellen? Wie soll man jemanden Antworten geben, der gar nicht zuhören kann?
Das Positive kannst Du tatsächlich nicht mehr wahrnehmen, weil Du es immer mit dem Alten vergleichst. Und irgendwie hab ich den Verdacht, dass Dein Blick nicht auf das Neue gerichtet ist, sondern darauf, dass alles wieder so werden soll wie früher.
Das bringt aber nur Stagnation.
Mit Deiner Einstellung hast Du Dich ja noch gar nicht auf den Weg gemacht neue Menschen kennenzulernen, kein Wunder, wenn Du die positiven Veränderungen gar nicht sehen kannst.
Was brauchst Du, um Dich aus der Einsamkeit rauszuarbeiten?
Was brauchst Du, um Dich wieder von Neuem auf die Geistige Welt einzustellen und Dich anzubinden, ohne von den andern abhängig zu sein?
Was brauchst Du um Deinen Groll und Deine Blockaden loszulassen?
Du musst das alles nicht alleine schaffen, hol Dir Hilfe. Aber die Entscheidung zur Veränderung, die muss von Dir kommen.
Viele Grüße, Tatzelwurm