Äußerste Vorsicht!!! Hellinger Familienaufstellung - Brauche dringend eure Hilfe!!!

Hallo Christoph,

Schuld entsteht doch dann, wenn ein früherer etwas angestellt hat, und nicht die Verantwortung übernommen hat. Dann meint ein späterer einem anderen etwas schuldig zu sein und versucht es auszugleichen, oder??

Liebe Grüße pluto
 
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Hallo Pluto,


Schuld(-igkeit) entsteht, wenn einer einem anderen etwas genommen oder ihm angetan hat. Auch entsteht sie wenn einer dem anderen etwas gegeben hat - z.B. etwas Großes. Dann schuldet einer dem anderen (und seinem Gewissen) den Ausgleich.

Wird dieser Azusgeluich nicht vorgenommen und es war etwas Existenzielles, kann es sein, dass ein Nachfahre des Schuldners den Ausgleich in der Seele und dem ihr eigenen Gewissen des Systems (und nciht unbedingt gegenüber dem, dem geschadet und geschuldet wurde) zu erledigen sucht, was aber nicht gelingen kann, weil die Schuld(-igkeit) dem Schuldigen/ner eigen ist.

Oft versucht auch ein Nachkomme, den, dem geschuldet wurde, nachzuahmen und so einen Ausgleich zu schaffen (s.a.u. Täter-Opfer-Dynamiken bei Nachfahren von Tätern und Opfern des 3. Reichs).

Schuld(-igkeit) ist immer relativ zu jenem System, dem einer angehört. Sie regelt unter anderem auch das Recht auf Zugehörigkeit. Insofern versucht jeder in Bezug auf sein System "unschuldig" zu bleiben. Dies kann geschehen, indem er versucht, Schuld eines Vorfahren zu übernehmen. Wer leidet, bleibt unschuldig, wer löst wird schuldig am Gewissen des Systems und läuft Gefahr, ausgeschlossen zu werden. Das bewirkt, dass Leiden so schwer loszulassen ist für einige. Sie wollen unschuldig bleiben (und dazu gehören) wie ein Kind.

Dieser blinde Ausgleich führt oft zu neuer Schuldigkeit usw. Das Lösende ist: man stimmt der Schuld zu, wie sie ist.

Alle Klarheiten beseitigt?

Hier noch ein paar Links zum Thema Schuld.

Herzlich
Christoph
 
hallo christoph,

ich darf an deine letzte mail anknüpfen und fragen, ob denn in der tat das schenken von liebe beim emkpfänger schuldigkeit hervorruft ?

grüße
benny
 
Hallo Benny,

du wirfst eine sehr wichtige Frage auf! Nach meiner Beobachtung ist es für den erhalt einer Liebesbeziheung wichtig, dem anderen immer eine Möglihckeit des mittelfristigen Ausgleiches zu geben. Dies gilt auch für

das schenken von liebe
Wer also seinen Partner mit Liebe überhäuft, der tut sich un dem anderen keinen Gefallen. Der kommt irgendwann derart in Zugzwang, dass er sauer wird auf den (mittlerweile "heiligen") Gebenden und ihn dan verlassen muss. Er hält die Schuldigkeit (die offene Liebesrechung) nicht mehr aus und sucht sich einen ebenbürtigen Partner.​
Wenn einer liebt, was das Zeug hält, dann ist es oft der Fall, dass er eigentlich den Partner verwechselt und nicht sieht. Er erlebt dann Kindergefühle. Diese kindliche und übermäßige Liebe ist typisch für die Liebe der Kinder. Sie lieben drauf zu ohne Grenzen und das geht z.B. bis zum eigenen Tod. Ihre Liebe gilt aber ihren Eltern und nicht dem Partner.​
In dieser Kinderliebe des Erwachsenen ist auch einekindliche Forderung versteckt, das Kind liebt die letern, damit es dazugehören und überleben darf. Die Bindung zu den Eltern ist nun mal nicht auflösbar, sie bleiben unsere eltern, egal was geschieht und ein Leben lang. Die an einen Partner ist an den sexuellen Vollzug gebunden und entsteht durch ihn. Aber die Beziehung ist auflösbar. Dann wird der Partner zum "früheren Partner". Aber "Exeltern" hat es noch nie gegeben.​
Somit ergibt sich für eine scheinbar "bedingungslose" (und frodernde) kindliche Über-Liebe, dass sie den anderen zwangsläufig unter Druck zu setzen geneigt ist und dies in der Wirkung auch beobachtbar tut. Der Partner, welcher so geliebt wird kommt in eine Leternposition und ist nicht mehr ebenbürtig. Dann sucht ersich irgendwnn zwangsläufig mindestens einen Nebenpartner, mit dem er ebenbürtig sein kann. Dies ist dann die Dynamik der Seitensprünge und Affairen.​
Alles Gute​
Christoph​
 
Hallo Christoph,

das ist eine sehr interressante Ausführung. Bedeutet das, dass der so überalles geliebte Partner nun zwangsläufig ausbrechen muß, die Verbindung beenden muß. Oder gibt es diesbezüglich Erfahrungen, die diese Ehe / Verbindung noch retten können?
 
Liebe Klaudinka,

der "mehr-Liebende" muss für sich die Verwechslung mit den kindlichen Gefühlen klären. da ist etwas mit den Letern zu lösen, ehe er den Partner asl ebenbürtigen Partner ohne kindliche Sehnsüchte sehen kann. Und er darf sich nicht zu schade sein für einen "Ausgleich im Bösen", d.h., dass er von seinem heiligen hohen Ross herunter muss und etwas vom anderen fordern oder dem auch mal weh tun. Er muss lernen, dem anderen seine Bedürfnisse und Wünsche zuzumuten und lernen, erwachsen zu lieben - d.h.nich tmehr als der andere es tut.

Anerkenne was ist.

Ich einen Fall eines Paares erlebt, die schon über ein Jahr zusammen waren, zusammen leben und sich wunderten, wieso sie von außen ständig "Gegenwind bekommen" haben und immer wieder eine neue Wohung suchen mussten ( je nach einem viertel Jahr) und wieso sie jetzt ständig streiten.

Ich hab intuitiv aus der Mitte gefragt: wie ist es mit dem Vollzug der Beziehung? Und da wurde mir mitgeteilt, dass einer der beiden den (angelich "noch") nicht wollte und der andere aus Liebe und Rücksichtnahme darauf verzichtet hat. Ein zu großes "Geschenk", dieser Verzicht. Die kommen nicht mehr zusammen, denke ich. Der, welchem der Verzicht geschenkt wurde, benimmt sich jetzt ansprüchlich gegenüber dem anderen und stellt immer neue Forderungen. Der welcher geschenkt hat, war sich zu fein für Forderungen und Wünsche an den anderen (s.a.u. Thies Stahl's "kleine Schule des Wünschens, Forderns und Begehrens"). Dieses Verhalten hat man oft in solchen Fällen.

Auch in diesem Fall gilt: anerkennen was ist. Die Bindung zwischen beiden ist nie zustande gekommen, deshalb können sie auch nicht zusammen leben.

Viele Grüße
Christoph
 
Lieber Christoph,

das was du schreibst ist schlüssig für mich. Gerne würde ich darüber noch mehr erfahren.

Ist es möglich mit dem einen, der das Problem, Fremdgehen über Jahre hatte, es angehem möchte, zu lösen? Der andere Partner ist dem gegenüber (Aufstellungen, Hilfe von Außen) nicht aufgeschlossen. Er erträgt dieses in einer Form der Ignoranz (nach Außen heile Welt darstellen)

Allerdings muß ich dazu noch anmerken, dass der Fremdgänger noch andere nicht unerhebliche Verstrickungen aus seiner Kindheit mitbringt.
 
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Hallo Klaudinka,

Ist es möglich mit dem einen, der das Problem, Fremdgehen über Jahre hatte, es angehem möchte, zu lösen?

Möglicherweise. Ich will da keine Voraussage machen, denn ich kenne den Fall nicht und habe es nicht gestellt gesehen. Oft hilft, wenn man als Außen Stehender den Kopf öffnet für: Oft ist es in der Tiefe gegenteilig, als es sich an der Oberfläche darstellt - vor allem mit "Gut" und "Böse" in Beziehungen.

Bei "notorischen Fremdgängern" ist die Bindung an Mutter ider Vater oder eine andere Person des Herkunfssystems oft sehr stark. Das will gewürdigt werden in erster Linie. Vielleicht ist Fremdgehen eine Strategie dem dann treu zu bleiben.

Bei einigen Frauen aus meinen Veranstaltungen hab ich z.B. schon den Vollzug gehabt: "Liebe Mama, ich habe sie erlegt...alle...dir zuliebe."

Aber es kann sehr viele systemische Hintergründe haben und die müssten gründlich in einer phämomenologischen Aufstellung geprüft werden. Da wird es sich zeigen.

Auch kann eine frühe "unterbrochene Hinbewegung" (v.a. zur Mutter) vorliegen, was zu prüfen wäre.

Er erträgt dieses in einer Form der Ignoranz (nach Außen heile Welt darstellen)

da kommt mir der Vollzug: "Mir ist es recht, wenn du auch noch andere liebst."

Liebe Grüße
Christoph
 
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