Ist es nicht so, daß schwer psychisch kranke Menschen,
die im betreuten Wohnhaus untergebracht wurden,
weil sie ohne Betreuung nicht alleine zurecht kommen,
sowieso einem rechtlichen Betreuer (Vormund) zugeteilt wurden?
Das is zumindest mein Kenntnisstand.
Meine Umschulung zum Familienhelfer ist zwar schon lange her,
aber ich meine, mich an sowas erinnern zu können?
Diese Menschen wohnen ja in einem betreuten Wohnen,
W E I L sie alleine nicht zurechtkommen?
Also wäre doch in einem solchen Fall der rechtliche Betreuer entscheidungsbefugt?
Unsrere damalige Ausbilderin in Psychiratrie
war davor lange Zeit Leiterin eines Wohnheimes
für Manisch Depressive und Schizophrene.
Sie erzählte uns u.A., daß, egal wie sehr das Personal aufpaßt,
es immer wieder mal zu Selbstmorden und/oder Versuchen kam
und daß sich das, egal wie gut und aufmerksam die Betreuung auch ist,
manchmal einfach nicht vermeiden oder verhindern läßt.
Da hilft dir im Prinzip dann auch keine Zwangs-Maßnahme außer das Fixieren...
Wegschließen oder das völlige Zupumpen des Patienten mit Medis...
Menschen im betreuten Wohnen sollen aber wenigstens noch ein Mindestmaß an "Freiheit" genießen...
sonst wären sie ja in der Geschlossenen...
Und eine Garantie gibt es selbt dort nicht,
daß sich nicht doch mal einer umbringt...
Die Möglichkeit, einen Menschen medizinisch zu entmündigen gab es aber eh schon...
Der jetzige Gesetzesentwurf macht es aber erheblich leichter...
und der neue Katalog für Diagnosen psychischer "Erkrankungen"
schließt da noch viel mehr Menschen als zuvor mit ein...
Das kann doch nicht die Lösung sein...
einem möglichen Machtmißbrauch in dieser Richtung Tor und Tür weit zu öffnen...
bei allem Verständnis dafür, Selbsmorde verhindern zu wollen...
aber das geht einfach zu weit...
Ist dir schonmal der Gedanke gekommen,
daß Menschen, die sowieso psychisch belastet sind,
durch medizinische Zwangsmaßnahmen und Bevormundung
evtl. grad erst immer tiefer irgendwo rein getrieben werden?
Darüber sollte man vielleicht auch mal nachdenken?
Gruß, Luckysun
Puh, Luckysun, dein Engagement in allen Ehren....*daumenhoch....
Für mein Dafürhalten aber letztlich doch a bissel kurzsichtig.
Ist dir schonmal der Gedanke gekommen,
daß Menschen, die sowieso psychisch belastet sind,
durch medizinische Zwangsmaßnahmen und Bevormundung
evtl. grad erst immer tiefer irgendwo rein getrieben werden?
Darüber sollte man vielleicht auch mal nachdenken?
Dieser Gedanke ist nicht nur, so behaupte ich, denen gekommen, die damit, mit diesen Auswirkungen... tagtäglich konfrontiert sind,
(und das sind nicht die studierten Akademiker und Wissenschaftler, der Arzt, der kúrz mal da ist, um Lage zu checken und Diagnose zu erstellen, das sind vor allem die Sozialarbeiter, Betreuer, Pfleger und Verwandten auf dessen AUSSAGE UND EINSCHÄTZUNG SICH DER ARZT BIS HIN ZUM GERICHT VERLÄSST,) dieser Gedanke ist mittlerweile a.l.l.e.n gekommen, die ´damit auch nur im Entferntesten, und das sind eben auch die soeben erwähnten "Diagnosesteller" zu tun haben.
Weisst du Luckysun, so ein Feindbild vernebelt einfach die Sicht auf das, was Tatsache ist.
Ich selbst habe es so erlebt, dass die Beteiligten im Angesicht einer solchen Herausforderung wie Realitätsabgleich mit Bedauern und ehrlicher Wehmut feststellten, dass sie "nun nichts anderes tun können, als diesen Menschen in all seiner Wahnhaftigkeit" zu bestätigen. Das ist ein Patt, und der ist auch eingestanden, auf allen Ebenen (Demut!), es ist aber eben auch ein absolutes Non-Patt, auf der Ebene die Wahrhaftigkeit abfordert.
Simpel:
Da erzählt dir also einer, dass er "Gott" sei, alle möglichen Erscheinungen seinem "Befehl" folgen, die Menschen um ihn herum sind seine Sklaven. Aber alle (möglichen) wollen ihn umbringen. Seine Miete zahlt er nicht mehr, weil die Whg ja sowiéso ihm gehöre, und das "beweist" er dir an Hand eines Dokumentes, dass er in seiner Hand wähnt. Und je verwunderter du schaust, desto aggressiver wird er, denn du müsstest doch auch sehen, was er da in Händen hält. Nur du siehst es nicht, weisst noch nicht mal so genau, was er von dir möchte. Zwischen durch spricht er dich mit Namen an, die dir nicht nur nicht geläufig sind und er erklärt dir sogar deine eigene Irritation
in seinem Kontext: "Sie" haben dich verrückt gemacht. DAHER weisst du nicht, wer du bist. Und tut dabei so, als sei nun logisch nachvollziehbar, wieso diese Whg, IHM gehöre, der Vermieter also Miete an ihn zahlen müsste... usw...
Irgendwann verstehst du halt, dass dieser Mensch nicht mehr "tragbar" ist und schaltest entsprechende Behörde ein.
Weisst du was entsprechende Behörde tun muss, damit sie überhaupt handlungsfähig ist? Sie muss in "Stationen" erst einmal deine eigene Erfahrung durchlaufen. Sie glaubt weder dir noch dieser Person einfach so. Sie macht ganz simpel zunächst einen Datenabgleich. Und wenn dieser nicht konkret falsifizierbar ist, schaut "diese Behörde" die ein Synonym für uns selbst/dich selbst darstellt, inwiefern verifizierbar ist, was du und wer auch immer von dir/sich gib/s/t.
Und weisst du, was entsprechender Patient tun wird, damit sein Weltbild, Gefühlsgefüge, Wahrnehmung wenigstens für IHN nachvollziehbar bleibt? Der steckt dich mit denen in die Verschwörung. Und wennse denn nun kommen und ihm Handschellen anlegen, ihn fesseln und durch entsprechedende Medikation unter vermeintlicher Kontrolle bringen, wird er sich nur in dem bestätigt sehen, was er schon die ganze Zeit wusste: Sie wollen ihm alle was, sie wollen ihn kalt machen, sie wollen ihn töten.
Und das wissen auch die, die ihn "behandeln, die sich zu ihm verhalten und am Ende verhalten müssen"... gar nicht mal mehr freiwillig im Sinne dessen, wie es gerne aufgefasst wird.
Es bleibt ihnen letztlich nichts anderes als diesen Menschen in seinem Wahn(= von möglicherweise bis notwendigerweise) zu bestätigen.