Ärztliche Zwangsbehandlungen vom Bundestag verabschiedet!

Ich möchte das zu letzt Geschriebene von Sayalla mal aus der Praxis ergänzen und gerne Euren ganz pragmatischen Standpunkt dazu hören, also ganz reale Fallbeispiele, was empfehlt ihr einem Betreuer ?

Fall 1:

Eine Frau leidet unter Psychosen, wenn sie ihre Medikamente nicht nimmt und hat die Tendenz diese irgendwann einfach abzusetzen. Folge, sie tanzt euphorisch bei Minus 20 Grad draußen herum - würde also erfrieren !
Ihr steht als Betreuer in der Verantwortung.

Fall 2

Ein Betreuter ruft an und erzählt Euch, dass er aus Frust keine Frau mehr zu bekommen, jetzt den Gashahn in seiner Wohnung aufdreht und sich in die Luft sprengt. Was macht ihr ?

Fall 3

Ein Geistig-Behindert, welcher schon im Heim lebt läuft ab und zu in den nächst gelegenen Ort und begeht sexuelle Übergriffe an Kindern.
Als Betreuer steht ihr zum Teil in der Verantwortung. Was macht ihr ?

Fall 4

Ein Alkoholkranker mit Hirnorganischempsychosydrom, weigert sich in ein Heim zu gehen, verliert seine Wohnung, lebt in einer Gartenlaube zündet diese irgendwann an. Der Betreuer unternimmt nichts. Der Mann findet im Winter zugang zu einer unbewohnten Wohnung in einem Haus und legt Feuer.
Was macht ihr, denn ihr habt zum Teil Verantwortung !?

Fall 5

Ein Betreuter verschwindet plötzlich spurlos. Er wird Monate später in Berlin von der Polizei aufgegriffen, lebt in Fluren und Kellern verschiedener Häuser. ER pöbelte Leute an, weil er glaubt Berlin wäre von Außerirdischen besetzt.
Was macht ihr ?


@Luckysun,

Mit dieser Gesetzesänderung wird nahezu alles möglich gemacht,
sowohl für den Staat, als auch für nicht wohlwollende Privatpersonen
mit genug Einfluß, bzw. genug Potential zur Manipulation

Nein es wird nicht nahezu alles möglich gemacht. Sicher da ist viel unausgegorenes dabei.
Das Grundthema dahinter heißt aber eigentlich <<Opferhaltung>>. Heißt wer bewußt durch's Leben geht wird auch kaum damit in Berührung kommen. Und sorry die meisten Betreuten, welche ich erlebt habe sind entweder Geistig-Behindert. Bei den Anderen habe ich allermeisten eine zutiefste Opferhaltung und ein ich kann eh nichts ändern in meinem Leben erlebt und die Anderen sind Schuld !!!

Der Ewige Täter-Opfer-Kreislauf. Umgekehrt na klar auch. Man macht solche Gesetze, weil man ist ja Opfer der eigenen Gier, der Lobbyisten und weil die Mehrheit der Bevölkerung einem bedrohlich vorkommt oder einem die eigenen Pfründe neidet, etc. etc.

Ich arbeite an einer Hauptschule und sorry die meisten Schüler sind nicht Ausbildungsfähig und habe echte Probleme - psychische Erkranken, ADHS, LRS, niedrige Intelligenz. Leider jedoch sind sowohl diese, als die Lehrer allermeisten aus ihrer Sicht die Opfer und spielen weiter Täter-Opfer-Täter-Opfer.

LG Siegmund
 
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Erdkröte;4022857 schrieb:
Ich möchte das zu letzt Geschriebene von Sayalla mal aus der Praxis ergänzen und gerne Euren ganz pragmatischen Standpunkt dazu hören, also ganz reale Fallbeispiele, was empfehlt ihr einem Betreuer ?

Fall 1:

Eine Frau leidet unter Psychosen, wenn sie ihre Medikamente nicht nimmt und hat die Tendenz diese irgendwann einfach abzusetzen. Folge, sie tanzt euphorisch bei Minus 20 Grad draußen herum - würde also erfrieren !
Ihr steht als Betreuer in der Verantwortung.

Fall 2

Ein Betreuter ruft an und erzählt Euch, dass er aus Frust keine Frau mehr zu bekommen, jetzt den Gashahn in seiner Wohnung aufdreht und sich in die Luft sprengt. Was macht ihr ?

Fall 3

Ein Geistig-Behindert, welcher schon im Heim lebt läuft ab und zu in den nächst gelegenen Ort und begeht sexuelle Übergriffe an Kindern.
Als Betreuer steht ihr zum Teil in der Verantwortung. Was macht ihr ?

Fall 4

Ein Alkoholkranker mit Hirnorganischempsychosydrom, weigert sich in ein Heim zu gehen, verliert seine Wohnung, lebt in einer Gartenlaube zündet diese irgendwann an. Der Betreuer unternimmt nichts. Der Mann findet im Winter zugang zu einer unbewohnten Wohnung in einem Haus und legt Feuer.
Was macht ihr, denn ihr habt zum Teil Verantwortung !?

Fall 5

Ein Betreuter verschwindet plötzlich spurlos. Er wird Monate später in Berlin von der Polizei aufgegriffen, lebt in Fluren und Kellern verschiedener Häuser. ER pöbelte Leute an, weil er glaubt Berlin wäre von Außerirdischen besetzt.
Was macht ihr ?

Ich schreibe mal, was bisher möglich war:

Fall 1
Nach Vorgabe (vom Gericht festgelegte Zeitspanne) überprüfen, ob sie ihre Medi`s nimmt. Nichts weiter.
Fall 2
Ausserterminlich hinfahren. Das geht maximal bis zu 3x, mehr Kapazitäten sind einfach nicht drin. Kommt das also öfter vor, muss das Ganze erneut vor Gericht.
Fall 3
Nichts. Das haben jene zu verantworten, die ihm Ausgang gewähren.
Fall 4
Erneut Betreuung bei Gericht beantragen. Ansonsten nichts weiter.
Fall 5
Die zuständigen Stellen in Berlin informieren, wie er bisher betreut wurde. Papiere dorthin schicken. Nichts weiter machbar, da anderer Zuständigkeitsbereich.

Vllt. haben wir ja nun zum Nachdenken angeregt. :)
 
Zu #1
Der ambulante Dienst sorgt dafür, daß sie täglich unter Aufsicht ihre Medis nimmt, was aber nichts heißen muß. Ansonsten gibt es Psychoedukation. Wie gehe ich verantwortungsvoll mit meiner Medikation und Dosierung um? Was sind die Warnsingale? Wo finde ich schnell Hilfe? Überforderung? Bin ich der Herr in meinem eigenen Gehirnkasten? Entspannungstechniken? Trigger? Gehe ich bis an die Grenze oder bewege ich mich an ihr entlang? Welche psychische Erkrankung haben die Nachbarn, die stänidig die Polizei rufen?

Zu #5 Berlin ist von Außerirdischen besetzt. Die sind damals da von Bonn her eingewandert. Manche von ihnen glauben sogar, sie könnten Flughäfen bauen! Andere sind mehr mit Bahnhöfen beschäftigt.
 
Fall 1
Nach Vorgabe (vom Gericht festgelegte Zeitspanne) überprüfen, ob sie ihre Medi`s nimmt. Nichts weiter.

Der ambulante Dienst sorgt dafür, daß sie täglich unter Aufsicht ihre Medis nimmt, was aber nichts heißen muß. Ansonsten gibt es Psychoedukation. Wie gehe ich verantwortungsvoll mit meiner Medikation und Dosierung um? Was sind die Warnsingale? Wo finde ich schnell Hilfe? Überforderung? Bin ich der Herr in meinem eigenen Gehirnkasten? Entspannungstechniken? Trigger? Gehe ich bis an die Grenze oder bewege ich mich an ihr entlang? Welche psychische Erkrankung haben die Nachbarn, die stänidig die Polizei rufen?

Nicht so einfach, auch nicht im ambulanten Dienst, die Frau war selber mal Krankenschwester in der Psychiatrie - lebte damals in einem Bauwagen und hat eine Demeter-Gärtnerausbildung gemacht. Hatte zuvor immer wieder Praktikamäßig die Ausbildungsorte gewechselt, niemanden über ihre Krankheit informiert.
Sie war der Überzeugung sehr spirituell und nahe der Erleuchtung zu sein (Anthroposophische Orientierung) und die Medikamente würden sie nur hindern.

Fall 2

Letztlich hat eine ernste Drohung Polizei und Feuerwehr zu rufen den Klienten Einsichtig gemacht. Der Betreuer hätte es durchgezogen !

Fall 3
Nichts. Das haben jene zu verantworten, die ihm Ausgang gewähren.

Nee, Nee so einfach war es nicht, denn diese haben immer sofort zum einen den Betreuer eingeschaltet, zum anderen sofort Psychiatrie eingewiesen, was völlig daneben war und damit zur unerlaubten chemischen Zwangskastration geführt hatte - Betreuer wurde umgangen - hatte nicht zugestimmt und dann trotzdem richtig Stress vor Gericht.
Betreuer und Heim suchten die Lösung darin, den jungen Mann nicht mehr ohne Aufsicht irgend wo hin gehen zu lassen und einen Therapieweg zu finden, was auch Wirkung zeigte. Das war dann auch nötig, denn das Gericht musste zur Anklage wegen sexuellem Missbrauch über eine Forensik-Einweisung entscheiden, was dem jungen Mann enorm geschadet hätte.

Danke Sayalla - das war meine weitere Ergänzung zum nachdenken ;)

LG Siegmund
 
Nicht so einfach, auch nicht im ambulanten Dienst, die Frau war selber mal Krankenschwester in der Psychiatrie - lebte damals in einem Bauwagen und hat eine Demeter-Gärtnerausbildung gemacht. Hatte zuvor immer wieder Praktikamäßig die Ausbildungsorte gewechselt, niemanden über ihre Krankheit informiert.
Sie war der Überzeugung sehr spirituell und nahe der Erleuchtung zu sein (Anthroposophische Orientierung) und die Medikamente würden sie nur hindern.

Wer sagt, daß es einfach ist. Wegsperren ist einfach.
Eine Decke besorgen ist da schon schwieriger, oder?
 
Wer sagt, daß es einfach ist. Wegsperren ist einfach.
Eine Decke besorgen ist da schon schwieriger, oder?

Ähm decke mal jemand beim Tanzen zu, vorallem wenn die Person immer wieder fort läuft und sich zuvor ja ausgezogen hatte. Und vorallem deutlich macht, dass sie keine Decke oder Kleidung bräuchte.

Wäre Erfrieren lassen eine Lösung, was glaubst Du was los ist wenn die stirbt !? Ich meine das wäre eine grundsätzliche Frage bei Selbstgefährung, soll man den Tod zulassen, weil das Gut der Freiheit höher steht ?! Hat jemand noch die Freiheit der Entscheidung in diesem moment ?

Mir ist zweimal in meinem Leben so eine Geschichte begegnet. Einmal hat die Person eingelenkt. Aber puh, keine leichten Entscheidungen in dem Moment, wo man das erlebt. Und ganz ehrlich, ich habe auch keinen Bedarf wegen unterlassender Hilfeleistung vor Gericht zu stehen. Und wenn die Personen gestorben wäre, weil ich so entschieden hätte, ich mein darf ja alles sein - komme ich dann damit klar ? Wer will es ausprobieren - Verantworten ?

LG Siegmund
 
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Die Wahrscheinlichkeit einen psychotischen Schub zu bekommen liegt mit Medis bei 50% und ohne bei?
Jo, nu hatte sie einen psychotischen Schub. Und?
Dumm kann die Dame auch nicht sein, denn als Schwester aus der Psychiatrie würde ich den Kollegen auch nichts sagen, ganz sicher!

Ich kann nicht beurteilen, ob sie erleuchtet ist, oder nicht.
Ich wüßte aber, daß sie zumindest eine Decke und menschliche Nähe hätte brauchen können.

Manche behaupten sogar, daß es förderlich ist, einen psychotischen Schub zu durchleben, um für sich und die Zukunft Schlüsse daraus ziehen zu können. Man kann aber auch versuchen, die seelischen Vorgänge durch Medis zu unterdrücken, weil die Nachbarn das Elend nicht mehr ertragen können.

Bei Depressionen ist das ebenso. Eine bunte Pillenwelt läßt dich nicht an dir arbeiten.
Soll aber jetzt nicht heißen, seine Tabs nicht nehmen zu sollen. Im Gegenteil.
 
Koalition und SPD habens also beschlossen - ist doch richtig so !! War nicht grad Wahl? Wen haben die Leute denn gewählt?! Da muß man hinterher nicht jammern! Noch viel zu wenig passiert!

Richtig, so habe ich es auch gelesen CDU, FDP, SPD mit Aufmucken dagegen von den Linken.
Tja, die SPD ist nicht mehr das was sie einmal waren, ihnen fehlt das linke, aber, schreibe ich schon lange.

... und Montag geht das Gejammer weiter - ich kanns nicht mehr hören !! Noch viel zu wenig passiert! Noch viel zu wenig!!

Das ist kein Gejammer, sondern nur ein Aufzeigen, gegenläufig zu den Schönrednern. Den Finger in die Wunder legen, da wo es weh tut, was dadurch alles möglich wird.

Und das möchte man nicht hören. Da wird dann begründet, dass man nun doch besser eingreifen kann.
Konnte man schon früher, gut 20 Jahre her, bekamen bei uns in der Gegend, ältere Alleinstehende mit Grund und Boden Betreuer zur Seite gestellt, mit nachfolgender Einweisung, Häuser wurden verbilligt verscherbelt. Aufgeflogen erst, als die Älteren wieder in ihre Häuser zurück wollten. Es hagelten genug Strafanzeigen, von diesen angeblich nicht mehr ganz hellen Älteren.

Daher, es ging schon damals, Menschen zu entmündigen und wegzusperren. Nur jetzt noch viel einfacher.

Daher so belustigend, die Schönredner. Alles so richtig jetzt, schnief, die hatten ja vorher keine Möglichkeit ......... :rolleyes: ........ die Möglichkeit, gab es immer schon.


Ich habe aber noch eine Hoffnung, Gesetze wurden zwar schon angepasst, aber was sagt dazu das BVerfG, noch besser, die europäische Gerichtsbarkeit und die europäische Kommission für Menschenrechte. Die betrachten sich nämlich die Zusammenhänge, die Vorgaben in Kombi mit der Gesetzeslage. Und da fand ich die Aussage, dass es im Endeffekt jeden 3 . Europäer treffen kann, schon amüsant.

Scheint aber bei einigen nicht oben im Denkstübchen anzukommen, obwohl man nur weiter schauen müsste. Wie schon jetzt mit älteren Mitmenschen umgegangen wird. Wie eine Masse der Menschen degradiert wird und schon Sachbearbeiter diese Masse psychologisch beurteilt. Wie schon ältere Arbeitsfähige verlost werden, damit sie noch eine Aufgabe haben.

Wie weit sind wir eigentlich schon.

Fehlt nur noch die Entsorgung dieser Menschen, zu ihrem Schutze und zum Schutze der Allgemeinheit .......... man ist auf dem Wege.

(Mal die Sense schärfen gehe :banane: :banane: )
 
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Erdkröte;4022952 schrieb:
Danke Sayalla - das war meine weitere Ergänzung zum nachdenken ;)

LG Siegmund

Super. Danke dir. Das zeigt deutlich, dass immer wieder neu gehandelt werden muss und Menschen nun mal keine Starrenkästen sind, sondern veränderlich, beweglich.:)
 
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Manche behaupten sogar, daß es förderlich ist, einen psychotischen Schub zu durchleben, um für sich und die Zukunft Schlüsse daraus ziehen zu können.

Ich bin generell voll dafür, allerdings muss betreffende Person signalisieren, dass sie sich danach noch daran erinnern können wird. Anderenfalls ergibt das keinen Sinn.
Meine Ansicht :)
 
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