Abtreibungsgegner

Hallo Ramar,

es läßt sich immer sehr gut aus einer sicheren u. gute Position über andere richtigen. Du mußt ja nicht mit einem Säugling und schlechten Finanzen leben ...

Und woher willst Du das wissen ?

Das Vertreten einer Meinung hat absolut gar nichts mit RICHTEN zu tun.

L.G.

Ramar
 
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@Ramar
Die Geschichte wäre zu lang, um sie zu erzählen. Bin aus Österreich und hatte keinen Anspruch auf Sozialleistungen. (knapp erklärt, es wären laut sozialamt meine eltern zuständing, eltern haben mir was gepfiffen((war 22))
Ist einfach so, ob du es glaubst oder nicht.
Man kann die Situation hier nicht mir der zB in afrika vergleichen, die müssen im Fall auch nicht frieren.
War lang in der Hauskrankenpflege unterwegs, es gibt auch genug Armut hier. Und die Sozialleistungen sind knapp, auch die Mindestpension, hab öfter erlebt, dass vielleicht nicht direkt Hunger gelitten wurde, dass es aber am Dach hereinschneite und woanders das liebe Geld fehlte. Ich versteh durch meine private Geschichte, jede Frau, die sich aus exestenziellen Gründen nicht für ein Kind entscheidet. Armut hat nicht nur mit der Ernährung zu tun. Obwohl es natürlich die Spitze des Eisberges ist. WEnn einmal das meiste Geld für Medikamente draufgeht, der Rest für Nahrung, schaust auch aus...
 
@Ramar
Die Geschichte wäre zu lang, um sie zu erzählen. Bin aus Österreich und hatte keinen Anspruch auf Sozialleistungen. (knapp erklärt, es wären laut sozialamt meine eltern zuständing, eltern haben mir was gepfiffen((war 22))
Ist einfach so, ob du es glaubst oder nicht.
Man kann die Situation hier nicht mir der zB in afrika vergleichen, die müssen im Fall auch nicht frieren.
War lang in der Hauskrankenpflege unterwegs, es gibt auch genug Armut hier. Und die Sozialleistungen sind knapp, auch die Mindestpension, hab öfter erlebt, dass vielleicht nicht direkt Hunger gelitten wurde, dass es aber am Dach hereinschneite und woanders das liebe Geld fehlte. Ich versteh durch meine private Geschichte, jede Frau, die sich aus exestenziellen Gründen nicht für ein Kind entscheidet. Armut hat nicht nur mit der Ernährung zu tun. Obwohl es natürlich die Spitze des Eisberges ist. WEnn einmal das meiste Geld für Medikamente draufgeht, der Rest für Nahrung, schaust auch aus...

Das glaube ich Dir schon, in diesem Falle verdienen Deine Eltern aber weit zu viel. Das Verhalten des Sozialamtes war aber nicht gesetzeskonform. Es hätte Dir die Sozialleistungen zusprechen müssen und kann die in einem solchen Falle von Deinen Eltern wieder holen, zumindest teilweise. Vielleicht warst Du zu wenig hartnäckig, kann das sein ? Ist ja alles andere als einfach, so einen Weg gehen zu müssen ? Sozialleistungen sind ein Bürgerrecht, kein Almosen !!!

Natürlich haben wir viel zu viel Armut, die meist sehr versteckt abläuft. Sozialleistungen und Mindestpensionen (plus Ausgleich) reichen gerade aus, zu überleben, das meine ich auch. (Medikamente und Arztkosten müssen im Sozialfall grundlegend vom Sozialamt zusätzlich getragen werden)
Ich habe auch überhaupt kein Problem mit einer Frau, einem Mann, einer Familie, die sich aus existenziellen Gründen nicht für ein Kind entscheiden - ich habe nur ein Problem mit Menschen, die Kinder umbringen.
Deine Afrikabemerkung ist dann schon ein wenig sehr zynisch - da muß ich mich zusammenreißen. Ich glaube den Kindern, welche im Straßengraben verhungernd vor die Hunde gehen wäre es lieber, etwas zu frieren und dafür gelegentlich den Magen füllen zu können......


L.G.

Ramar
 
Lieber Ramar,

so leicht ist es nicht, wenn die Eltern nicht zahlen, aber zahlen müssten. Würdest Du Deine eigenen Eltern verklagen??? Ich habe es in meiner damaligen Notlage nicht getan! Die Grenzen für ihr Einkommen, seien zu niedrig angesetzt, meinten sie, sie könnten mich nicht unterstützen! In diesem Fall ging es zwar nicht um ein Kind, aber es ging um mein Überleben! Ich konnte mir kaum Essen leisten - gerade mal die Miete war drin! Was hättest Du in so einem Fall getan?

LG
Ahorn
 
@Ramar
Die Geschichte wäre zu lang, um sie zu erzählen. Bin aus Österreich und hatte keinen Anspruch auf Sozialleistungen.


Ich verstehe nicht, warum im Zusammenhang mit einer ungewollten Schwangerschaft, immer wieder auf fehlende Sozialleistungen hingewiesen wird!
Dabei ist es doch irgendwie logisch, dass jemand der bis zum Zeitpunkt der Schwangerschaft noch in keinem Arbeitsverhältnis stand, ergo auch nie entsprechende "Sozialabgaben" an den Staat zahlte, keinen Anspruch auf Sozialhilfe hat!
Wenn man sich aber in einer solchen Situation befindet, ist es wahrscheinlich vernünftiger, die "Familienplanung" noch etwas aufzuschieben!
gutidee.gif



LG
feuervogel




LG
feuervogel
 
Na, dann will man noch kein Kind, das Kondom platzt, die Pille versagt - und dann kommen die Abtreibungsgegner! Und da ist es wirklich Sch***-Egal, ob und wieviel die Mutter vorher eingezahlt hat! Soll sie das Kind austragen, um es danach verhungern zu lassen??? :nudelwalk
 
Hallo,

es geht hier nicht nur um Verhungern.
Wenn ein Kind nichtmal das bei uns Nötigste hat, welches Leben kann es erwarten?
Bildung ist mit Geld verbunden, der soziale Druck ist mit Geld verbunden. Geld verdienen um Essen und ein Dach über dem Kopf zu haben ist mit Abwesenheit des Elternteiles verbunden.

Es gibt heute keine Großfamilie mehr, wo jeder automatisch irgendjemanden aus der Verwandtschaft hat.
Wie war das mit der Mutter, die nachts arbeiten ging und das kleine Kind schreiend in der Wohnung von der Nachbarin gefunden wurde?
Welche Aussichten hat so ein kleines Wesen, dem das Basiszentrum schon in frühester Kindheit zerstört wird? Welche Kraft muss in so einem Wesen stecken um nicht irgendwann dem Suff, Drogen oder sonstigen psychischen Konflikten zum Opfer zu fallen. Das ist für mich Folter, nämlich ein Leben lang.
Da verstehe ich Frauen, die sich sagen, lieber töte ich als es ein Leben lang leiden zu lassen.

Erst wenn die Gesellschaft es Müttern ermöglicht, ein anständiges (nicht luxuröses) Leben mit Kind zu leben, erst dann wird die Fristenlösung entbehrlich sein. Denn erst dann wird keine Mutter mehr Schwachsinnigkeiten machen müssen, um sich und das Kind durchzubringen.
 
Und dann wundert sich die Gesellschaft über die Kinderarmut in Deutschland! Mich wundert das nicht! Ich würde gerne ein Kind haben, das ist aber leider nicht möglich - und ich denke, es geht noch mehr Frauen wie mir!

Naja, und viel Zeit lassen kann ich mir mit dem nach-hinten-Schieben auch nicht mehr! Ok, dann werde ich dieses Leben halt keine Kinder in die Welt setzen. Vielleicht finde ich ja dann mit 60 eine Mutter, die ihr Kind mit mir teilt! Wer weiss, vielleicht kann ich ja dann ein Kind finanzieren!
 
Lieber Ramar, so leicht ist es nicht, wenn die Eltern nicht zahlen, aber zahlen müssten. Würdest Du Deine eigenen Eltern verklagen??? Ich habe es in meiner damaligen Notlage nicht getan! Die Grenzen für ihr Einkommen, seien zu niedrig angesetzt, meinten sie, sie könnten mich nicht unterstützen! In diesem Fall ging es zwar nicht um ein Kind, aber es ging um mein Überleben! Ich konnte mir kaum Essen leisten - gerade mal die Miete war drin! Was hättest Du in so einem Fall getan?
Ehrlich gesagt habe ich Probleme das nachzuempfinden - meine Eltern waren immer für ihre Kinder da und ich bin/wäre dies auch für meine. Die kommen vor mir und meiner Frau, aber wie auch immer, ich kenne die wirklichen Verhältnisse auch nicht und die gehen mich nichts an. In so einem Fall gibt es die Sozialhilfe und ähnliche Unterstützungen in jedem europäischen Land, mehr oder weniger effizient, aber es gibt diese. Noch einmal, die Sozialhilfe muß eingreifen und kann sich das, wenn die Eltern wirklich genug haben unter Umständen teils wieder holen. (Sozialhilfe muß jedoch, wenn es einem wieder gut gehen sollte zu einem gewissen Teil auch selbst zurück bezahlt werden !)
War sicher eine schlimme Situation, so oder so.

Ich verstehe nicht, warum im Zusammenhang mit einer ungewollten Schwangerschaft, immer wieder auf fehlende Sozialleistungen hingewiesen wird!
Dabei ist es doch irgendwie logisch, dass jemand der bis zum Zeitpunkt der Schwangerschaft noch in keinem Arbeitsverhältnis stand, ergo auch nie entsprechende "Sozialabgaben" an den Staat zahlte, keinen Anspruch auf Sozialhilfe hat!
Wenn man sich aber in einer solchen Situation befindet, ist es wahrscheinlich vernünftiger, die "Familienplanung" noch etwas aufzuschieben!
Feuervogel, das ist falsch. Du verwechselst das mit Arbeitslosenunterstützung, Notstandshilfe (Österreich) oder Pensionsanrecht. Sozialhilfe ist ein Bürgerrecht, das steht jedem Bürger zu, unabhängig ob er jemals gearbeitet hat oder nicht.
In so einer Situation ist aber dennoch Familienplanung im Sinne von Kinder kriegen nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Indigomädchen;1204854 schrieb:
Hallo, es geht hier nicht nur um Verhungern. Wenn ein Kind nichtmal das bei uns Nötigste hat, welches Leben kann es erwarten? Bildung ist mit Geld verbunden, der soziale Druck ist mit Geld verbunden. Geld verdienen um Essen und ein Dach über dem Kopf zu haben ist mit Abwesenheit des Elternteiles verbunden.
Das NÖTIGSTE hat es als Sozialhilfefall schon, jedoch nicht gerade viel mehr. Schwierig ist so eine Situation auch, für alle Beteiligten.
Das Kind kann dennoch viel elterliche Wärme und Verständnis usw. bekommen, und das ist wesentlich wichtiger als jeder Luxus. Es mag einen schwereren Weg haben, das heißt aber doch nicht, daß es chancenlos keiner Zukunft entgegensieht.
Es gibt heute keine Großfamilie mehr, wo jeder automatisch irgendjemanden aus der Verwandtschaft hat. Wie war das mit der Mutter, die nachts arbeiten ging und das kleine Kind schreiend in der Wohnung von der Nachbarin gefunden wurde?
Welche Aussichten hat so ein kleines Wesen, dem das Basiszentrum schon in frühester Kindheit zerstört wird? Welche Kraft muss in so einem Wesen stecken um nicht irgendwann dem Suff, Drogen oder sonstigen psychischen Konflikten zum Opfer zu fallen. Das ist für mich Folter, nämlich ein Leben lang.
Da verstehe ich Frauen, die sich sagen, lieber töte ich als es ein Leben lang leiden zu lassen.
Die Familienstrukturen sind weitgehend zerstört, da stimme ich zu und das ist sehr schade.
Wie gesagt, es kann doch nicht Lebensziel sein, dem Geld und Erfolg nachzuspringen. Warum soll ein Kind aus einer sozial schwächeren Familie seinen Weg nicht machen. Sozial schwach, nicht asozial. Ich kenne genug Menschen, die aus wildesten, ärmlichsten Bedingungen absolut ihren Weg gefunden haben !! Die Zukunft seiner Kinder kann weder ein Reicher noch Armer voraus sagen, Mann/Frau kann nur versuchen, das Beste zu geben und viel Verständnis, persönliche Sicherheit und Wärme. Das ist aber nicht jene Sicherheit, die wir in Euro zählen. Ein Argument wie "lieber töte ich, als es ein Leben lang leiden zu lassen" ist lediglich menschenverachtend und würde, konsequent weitergedacht dazu führen, jeden immer und überall mit ähnlichen fadenscheinigen Begründungen über die Klinge springen lassen zu können.
Erst wenn die Gesellschaft es Müttern ermöglicht, ein anständiges (nicht luxuröses) Leben mit Kind zu leben, erst dann wird die Fristenlösung entbehrlich sein. Denn erst dann wird keine Mutter mehr Schwachsinnigkeiten machen müssen, um sich und das Kind durchzubringen.
Das ermöglicht die Gesellschaft in Mitteleuropa heute schon, wenngleich der Weg am unteren Ende der Gesellschaft keineswegs zu den einfachen gehört. Das ist verbesserungswürdig, keine Frage.
Das Umbringen von Kindern ist aber keine Lösung.

L.G.

Ramar
 
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Ein Argument wie "lieber töte ich, als es ein Leben lang leiden zu lassen" ist lediglich menschenverachtend und würde, konsequent weitergedacht dazu führen, jeden immer und überall mit ähnlichen fadenscheinigen Begründungen über die Klinge springen lassen zu können.
Tiere töten ihre Jungen auch, wenn sie nicht in der Lage sind, sie durchzufüttern. ZB wenn eine Häsin keine Milch hat, tötet sie ihre Jungen mit Bissen.
Wir haben trotz allen Fortschrittes trotzdem noch ein vollkommen intaktes Reptiliengehirn. In Stresssituationen funktioniert nur noch das und kein anderes.
 
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