Nunja, abtreibende Frauen als Kindsmörderin abzustempeln empfinde ich auch als ziemlich heftig! Wenn das keine Beleidigung ist,... Wenn ich abgetrieben hätte, dann hätte mich das warscheinlich sehr verletzt! Mich wundert es nicht, dass jetzt anscheinend nur noch Menschen mitschreiben, die eigentlich keine praktische Erfahrung mit Abtreibungen haben...
Indigomädchen;1191917 schrieb:
Hallo Ahorn,
würde auf eine verbale Steinigung hinauslaufen.
Wo sind die dazugehörigen Männer?
Eine tatsächlich interessante Diskussionsphase - genau am Punkt - danke dafür : Wenn jemand sagt, 'ich habe abgetrieben' wird das lediglich als eine erlaubte, völlig normale Handlung empfunden. einen eben üblichen Vorgang, etwa wie, ich 'muß zum Zahnarzt' oder 'ich habe Grippe' aber auch wie 'ich gehe Milch holen' oder ich 'gehe in die Disko'.
Wenn ich aber statt dessen sage, ich habe mein Kind ermordet, zerstückelt, gekillt, getötet - ja dann ist es eine Schandtat und heftige Beleidigung.
D
ie Tat selbst bleibt in beiden Fällen die GLEICHE - nur ist die Bezeichnung, die Sprache detaillierter und härter, im anderen Fall "verniedlicht"!
Das ist doch der klare Beweis für die Normalisierung der Abtreibung. "Sorry, am Freitag habe ich keine Zeit, da muß ich schnell mein Kind wegmachen lassen" - ist das unsere Welt geworden?
Wenn sich eine Frau durch das Nennen der (oder einer) Realität verletzt fühlt, ist das wenigstens ein Zeichen steigenden Gewissenseinflusses, des eigenen.
Hier geht es doch keineswegs darum, irgendwelche Abtreiberinnen anzuschwärzen oder zu verletzen, jedenfalls mir nicht, es geht um die "Sache" und vielleicht, im idealen Falle, um ein wenig Bewußtseinsbildung.
Man kann das alles sicher diplomatischer ausdrücken, aber ein Bäcker bäckt, ein Metzger schlachtet und wer Menschen umbringt, der mordet. Der mordet aber auch, wenn wir statt MORD andere Worte dafür finden. Natürlich ist das auch eine Frage der Perspektive - für die einen ist Hitler bis heute ein Held, für andere ein familienfreundlicher Autobahnbauer und wieder andere sehen in ihm eine der brutalsten Bestien der Menschengeschichte ? War aber war er wirklich ? Vielleicht von allem etwas ?
Wobei ich hier auch einmal sagen möchte, dass dieses "Wegschauen und Vergessen" sehr typisch für unsere Gesellschaft in der jetztigen Form ist. Eigentlich will niemand sehen, wie bestialisch unser Backhähnchen oder die hochintelligente Sau..... geschlachtet werden, vor allem in den Großbetrieben. Schön verpackt, sieht man auch nichts mehr davon. Manch einem(r) würde der Appetit mehr als vergehen, müsste er sehen, was "sein Steak, Kotelette oder Hähnchen" mitmachen mußte. Die Werbung indiziert glückliche Tiere ! Und da sind wir noch nicht einmal bei den Tiertransporten...
Ein ähnlicher Prozess läuft offensichtlich hier ab - die Frau, "welche sich verwirklicht" im Vordergrund und das Vernichten von Leben, normalisiert, verniedlicht - zu einem fixen Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. (obgleich beides nicht zwangsläufig in einer Verbindung steht)
Ahorn, was ist praktische Erfahrung mit Abtreibung ? Meinst Du damit konkret Frauen, welche abgetrieben haben ? Oder gibt es auch noch eine andere Art praktischer Erfahrung, etwa, wenn das Kind eines Mannes "weggemacht wurde" - hat der Mann dann praktische Erfahrung oder nicht ? Oder meinst Du jene "Ärzte", welche am Fließband, Tag für Tag ein Baby nach dem anderen vernichten ? Vermißt Du hier etwa jene Männer, welche Frauen zu Abtreibungen zwangen oder dies versuchten?
Indigomädchen, ist es tatsächlich eine "verbale Steinigung", das Kind beim Namen zu nennen ?
************************* Randbemerkung:
Irgendwo ist das psychologisch ein "Hammer", hier im Esoterikforum miterleben zu dürfen, wie gleiche Schreiber in der Causa Madeleine oder Arigona oder im Todesstrafenthread, markig zu Wege sind und manche davonauch eilig Vorverurteilungen und Schlimmeres anbringen, in der Causa Abtreibung jedoch plötzlich eine ungeahnte Sensibilität aufweisen.
L.G.
Ramar