12 Lichter

@Tolkien
Leider kann ich Dir keine PN schreiben.
Also dann hier:
die ganze Geschichte ist wunderschön!
Ist sei schon fertig, und stellst Du sie hier stückchenweise rein, oder erleben wir die Entstehung mit?
Veröffentlichst Du auch?
Wenn alle Deine Geschichten so sind, wären sie es wirklich wert!
Danke :)
 
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die ganze Geschichte ist wunderschön!

Vielen Dank!

Ist sei schon fertig, und stellst Du sie hier stückchenweise rein, oder erleben wir die Entstehung mit?

Sie ist an anderer Stelle fast fertig, bis auf 1-2 Kapitel und ich stelle sie auch hier kapitelweise ein.

Veröffentlichst Du auch?

Würde ich sehr gerne, aber die Verlage, die Verlage......:rolleyes:

Wenn alle Deine Geschichten so sind, wären sie es wirklich wert!
Danke :)

Vielen Dank noch mal. Freut mich sehr, dass es Dir so gut gefällt!:)
Du kannst ja schauen, ob es Dir mit den anderen auch so geht - es sind ja noch mehr da.
 
...........
Sie ist an anderer Stelle fast fertig, bis auf 1-2 Kapitel und ich stelle sie auch hier kapitelweise ein.

Ah!


Würde ich sehr gerne, aber die Verlage, die Verlage......:rolleyes:

Und Ebook? Das kann man selber machen.
Sag einmal, die Bilder - machst Du die auch selber? Die sind so toll!

Du kannst ja schauen, ob es Dir mit den anderen auch so geht - es sind ja noch mehr da.

Echt? Hab ich noch gar nicht gesehen.... Super!!!
smilie_love_011.gif
 
Rincobal



Am Ende der Ebene von Julgat schloss sich ein uralter Wald an. Ein uralter Wald der seit Menschengedenken von den meisten Lebewesen möglichst gemieden wurde. Eine ganze Woche benötigte man, um ihn zu durchqueren. Es war ein geheimnisvoller Wald und nur ganz Wenige hatten ihn je erkundet. Geheimnisvolle Wesen sollten hier leben. So wurde von einem schwarzen Hexer berichtet, der seit tausenden von Jahren hier leben und sein Unwesen treiben sollte. Rincobal. Ja, das war sein Name. Es ging das Gerücht um, er könne fliegen und sich sogar in andere Gestalten verwandeln. Andere hatten von einem Volk kleinwüchsiger Wesen berichtet, die unter der Erde wohnten und unterhalb der Baumwurzeln ihre Städte erbauten. Man nannte sie die Gnomm.

Der äussere Rand des Waldes bestand aus Mischwald. Nach etwa zwei Tagen der Reise in das Innere des Waldes wechselte er sein Gesicht. Weit auseinandergezogen standen uralte und weit über hundert Meter hohe Eichen erhaben in diesem Teil des Waldes. Ehrfurchtgebietend ragten ihre weit ausladenden Kronen in den Himmel. Danach grenzte ein Buchenwald an. Sie standen dichter als die Eichen und wenn im Sommer das Blattwerk voll ausgetrieben war, fiel kein einziger Sonnenstrahl mehr auf den Waldboden. Hier in diesem Teil des Waldes fand man keinen einzigen Vogel. Sie mieden diesen Teil des Waldes. Nach dem Buchenwald folgte ein besonderer Teil des Waldes. Sein Kernstück. Der Sternbaumwald. Wie alt die Sternbäume waren, konnte niemand sagen. Sie waren schon immer hier und schon in den Aufzeichnungen des ersten Zeitalters wurden sie erwähnt. Einmal im Jahr, so wurde erzählt, begannen die Bäume mit Einbruch der Dämmerung ihren Tanz. Sie wiegten sich alle gemeinsam im Takt hin und her, egal ob es windig war oder nicht. Sie taten dies aus eigener Kraft.

Diese Zeremonie dauerte genau bis Mitternacht an. Dann begannen sie wunderbar zu leuchten. Und plötzlich, wie auf ein vereinbartes Zeichen standen sie alle ganz still. Beim ersten Morgengrauen dann warfen sie all ihre Blätter ab. Bis auf das allerletzte Blatt. Über und über war dann der Waldboden mit den Blättern bedeckt. Blieben sie bis zum Frühjahr liegen, konnten diejenigen die ihrer Kraft kundig waren, wunderbare Heiltränke daraus brauen. Wurden sie jedoch sofort aufgesammelt, schnell getrocknet und anschliessend mit Krallkraut vermischt, wurde etwas daraus, dass grossen Schaden anrichten konnte. Doch zum Glück gab es nur sehr wenige Menschen die wussten, wie dieses Kraut zubereitet wurde. Das Oarkraut.....

Rincobal war einst der erste Mensch, der diesen Wald bewohnte. Weise und mit ruhiger und gerechter Hand lenkte er die Geschicke des Waldlandes. Aus der Verbindung eines Zaubererpaares hervorgegangen erlernte und beherrschte er bereits als junger Mann die mächtigsten Zauber und zog hier in den Wald. Die Gnomm, die bereits damals hier ansässig waren, akzeptierten ihn als gütigen und weisen Verwalter des oberen Waldlandes. Man lebte friedlich zusammen und nutze die Gaben des Waldes. Eines Tages zog eine weisse Hexe durch den Wald und kam an das Haus von Rincobal. Sie verliebten sich auf der Stelle unsterblich ineinander und wurden ein Paar. Kein Jahr später sollte Paldisia ihr Kind gebähren, doch es gab sehr grosse Komplikationen und Mutter und Kind überlebten die Geburt nicht. Keiner seiner Zauberkünste war imstande sie zu retten. Er hat es sich nie verzeihen können, dass er nicht fähig war, ihnen zu helfen. So verlor er seinen Glauben an die weisse Seite und wandte sich der schwarzen Seite zu. Rincobal begrub beide unter der mächtigen Krone der grössten Sternenbaumes. Er versäumte es keinen Tag, ihre Gräber zu besuchen.

Jedes Jahr grämte er sich mehr und wurde zu einem kalten ungnädigen Mann, der die Freude am Leben verloren hatte. Die Gnomm, die beim Bau ihrer unterirdischen Gänge immer tiefer ins Erdinnere vorgestossen waren, fanden eines Tages ein seltsames Metall. Falgorit. Es wurde nach dem Namen des Finders benannt. Falgor war der erste, der es entdeckte. Das besondere an Falgorit war, dass es vermischt mit Oarkraut eine ungeheure Sprengkraft entwickelte, wenn es mit Feuer in Berührung kam oder verbrannt wurde. Rincobal, dessen Geist inzwischen vor Gram krank geworden war, entwickelte mit seinen Zauberkräften etliche unmenschliche und gemeine Dinge, die er dem Oarkraut beimischte. Eine unseelige Zeit hatte begonnen im einst so friedlichen Waldland. Immer wieder trieb er die Gnomm an, noch tiefer zu graben, denn das Falgorit lag tief verborgen und die Mengen die gefunden wurden, waren nur sehr gering. Er setzte seine Macht ein, um die Gnomm zu noch grösserer Leistung bei der Förderung des Metalls anzutreiben und hatte kein Mitleid mit ihnen. Er wurde zu einem machthungrigen, menschenverachtenden Diktator, der von allen gefürchtet war und dem niemand wagte zu widersprechen. Ungehorsam wurde furchtbar bestraft und er duldete keinen Widerspruch.

Im Schutze des tiefen, geheimnisvollen Waldes waren die Veränderungen hier niemandem ausserhalb aufgefallen. Rincobal hatte sich vor einiger Zeit aufgemacht, um das Land rings um das Waldland zu erkunden. Seine Gestalt hatte er verändert und war als einfacher Wanderer aufgetreten. Eines Tages kam er in ein kleines Dorf. Einvernehmen und Frieden herrschten hier. Familien die glücklich miteinander lebten. Er blieb einen Tag und eine Nacht und lernte eine Familie kennen, die einen kleinen blonden Jungen hatten. Das Ehepaar liebte sich sehr und ihren Sohn umso mehr. Sie hatten alles..... alles das was er nicht mehr hatte....

Er verliess das Dorf und zog sich in den Wald zurück. Die Eltern des Jungen waren Lichtmagier. Dies hatte er schon heraus gefunden. Er beobachtete sie wochenlang, ohne dass sie irgendetwas bemerkten. Jedesmal wenn er sie zusammen sah, vergrösserte dies seinen Schmerz über seinen grossen eigenen Verlust. Das Schicksal hatte ihm übel mitgespielt. Es war nicht gerecht! Er wollte einen Ausgleich. Und er hatte einen Plan.....




H.A. - hier genannt Tolkien
 
@Tolkien
hi Tolkien
zuerst mal respekt! :thumbup:du schreibst wunderschön und ich fühle mich in meine kindheit versetzt wo ich solche geschichten förmlich aufsaugte..
p015.gif

es ist einfach nur schön zu lesen..und nochmal :thumbup:
da ich aber in meiner kindheit schon extremst neugierig bzw. ungeduldig war, (was sich wie es aussieht nicht geändert hat :)) hier mal eine frage zu deiner geschichte..
was hat die kleine Mahala dem Mikkel, eingeschlagen in einem tuch, übergeben?
habe ich es schlichtweg überlesen oder erfahren wir es noch?
hat es etwa damit zu tun?

Wurden sie jedoch sofort aufgesammelt, schnell getrocknet und anschliessend mit Krallkraut vermischt, wurde etwas daraus, dass grossen Schaden anrichten konnte

ich weiß, ich bin unmöglich mit meiner neugierde..:( :D
dir einen liebe gruß und bin schon gespannt auf das nächste kapitel..:beer3:
 
Hi Dark,

danke für die Blumen! :)

Mit dem Tuch musst Du noch ein paar Kapitel warten, dann wirst Du es erfahren. :sneaky:


Nein. :sneaky:



Danke Dir und lieben Gruß zurück! :beer3:

ein paar kapitel?...mann mich zerreißt es jetzt schon...:(
na gut..ich werde meine neugier im zaum behalten..ich bin ja schließlich um einiges älter geworden...
(so ein mist aber auch!
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:D)
 
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Weiterreise



Alturin hatte unnruhig geschlafen. Er fragte sich, ob dies an der ungewohnten Schlafstelle gelege hatte oder es einen anderen Grund gab. Alturin sass mit seinem Gastgeber beim Frühstück und sprach über den nächsten Teil seiner Reise. Als er seinen Tee ausgetrunken hatte, verabschiedete er sich und wollte gerade zur Tür hinaus, als die Frau des Dorfältesten ihn aufhielt. In einem kleinen Beutel hatte sie etwas Proviant für ihn eingepackt. "Dies ist für Deine Reise," sagte sie. Mit der anderen Hand hielt sie ihm einen kleinen Stein hin. "Und dies ist für eine sichere und erfolgreiche Reise, Alturin. Nimm ihn, er wird Dir Glück bringen. Vielleicht kannst Du es ja brauchen. Es ist ein Julgarit. Er ist von mir gesegnet." "Oh vielen Dank, gute Frau und vielen Dank auch für die Gastfreundschaft." Kurz darauf sass Alturin auf seinem Pferd und passierte den Dorfausgang.

Die Ebene von Julgat soll in alter Zeit ein See gewesen sein, auf dem zwei rivalisierende Magier, ein schwarzer und ein weisser, miteinander auf Leben und Tod gekämpft haben sollen. Am Ende schlug der weisse Magier den schwarzen Magier so heftig auf den Grund des Sees, dass er den Erdboden durchschlug und alles Wasser ins Erdreich abfloss. So geht die Legende. Es dämmerte bereits und Alturin erkannte in der Ferne die Umrisse von Anzum. Das Dorf war etwas grösser als das von Mikkel und lag an einem kleinen Wäldchen, dass dem Waldland vorgelagert war. Ein grosser Stein lag vor ihm mitten in der Ebene. Alturin vernahm Flügelschlag. Undra war im Anflug. Sie umkreiste ihn und setzte sich auf den Stein. Ihr Köpfchen wackelte hoch und runter. Alturin lächelte zufrieden. "Was würde ich nur ohne Dich machen Undra. Seit ewigen Zeiten begleitest und berätst Du mich und schaust nach sicheren Wegen," sagte Alturin. Undra wippte von einem Fuß auf den anderen. "Nun, ich sehe besser als Du, ich höre besser als Du und weiser als Du bin ich auch. Ich glaube, ohne mich wärst Du verloren, Alturin." Frech und neckisch reckte sie ihr Köpfchen nach vorne. "Ich glaube, da haben wir etwas gemeinsam, liebe Freundin," entgegnete Alturin. Die Erinnerung daran, dass er ihr einst das Leben gerettet hatte, stieg in ihr hoch und nahm ihr jedes weitere Argument.

Undra hob ab und flog voraus und Alturin setzte sein Pferd ebenfalls in Bewegung. Es war nicht mehr weit und bald erreichte er das grosse hölzerne Doppeltor der Ortschaft. Das Tor stand eigentlich immer offen, da man sich in friedlichen Zeiten befand. Der ganze Ort war von einem hohen Holzzaun umgeben, der an etlichen Stellen brüchig war und Löcher aufwies. Der Zaun stammte aus alter Zeit, als es hier nicht so friedlich zuging wie heutzutage. Es bestand deshalb auch keine Notwendigkeit, die schadhaften Stellen auszubessern oder zu reparieren. In Anzum hatten sich viele Handwerker niedergelassen. Schmieden, Gerbereien, Tuchmacher, Töpfereien und viele andere fand man hier vor und so hatte der Ort sich einen Namen gemacht, der viele Menschen von Ausserhalb anzog. Es waren ständig viele Fremde hier und deshalb gab es gleich mehrere Wirtshäuser im Ort, die auch Zimmer für die Fremden anboten. Das bekannteste und älteste jedoch war der "feurige Kessel." Er war Alturins erste Anlaufstelle.

Lärm drang ihm entgegen, als er die Tür öffnete. Das Wirtshaus war gut gefüllt. Der typische Geruch dieses Gasthauses schlug ihm entgegen. Eine Mischung aus Essens-, Tabaks- und Alkoholgeruch. Hinzu kam der Geruch des Eichenholzes, aus dem das komplette Haus bestand. Und der Geruch einzelner Leute. Na ja, sie verströmten nicht alle den allerbesten Geruch..... In einer Ecke an einem Fenster sah er einen freien Platz und nahm dort Platz. Die zugequalmten Scheiben erschwerten den Blick nach draussen. Eine junge Frau erschien und fragte: "Seid gegrüßt, was darf ich Euch bringen?" Alturin entschied sich für ein Gemüsegericht und einen Tee. Von seiner Ecke heraus hatte er einen guten Überblick über die Gaststube. Mehrere Bedienstete liefen eilig hin und her und trugen Essen an die Tische und jede Menge Bierkrüge. Der Wirt machte gute Geschäfte hier, obwohl das Gasthaus den Ruf hatte, dass hier Schlägereien fast an der Tagesordnung waren. Das Inventar war nicht zum ersten Mal erneuert worden und manchmal flogen hier auch Stühle oder Bierkrüge durch die Luft. Es ging halt recht herzhaft zu im feurigen Kessel, aber das wussten die meisten und wer es nicht wusste, der lernte es eben kennen.

Alturin sah sich um. Es waren viele Fremde hier. An einem Tisch sah er drei Moniter sitzen. Sie waren im äussersten Süden zuhause, ihr Land grenzt bis an das grosse Meer. Eigentlich waren sie ein Seefahrervolk und Alturin wunderte sich ein wenig. An den beiden angrenzenden Tischen sassen Einheimische, größtenteils schon bierseelig und einer von ihnen hatte seinen Kopf auf den Tisch gelegt und schlief. Sein Essen kam. "Bitteschön, lasst es Euch schmecken, Herr," sagte die junge Frau. "Oh, dankeschön, dankeschön," erwiderte Alturin. Der Teller vor ihm quoll fast über. Dafür war der feurige Kessel bekannt. Es gab grosse Portionen und es schmeckte stets gut. Er hatte schon mehrfach probiert und hungrig machte er sich über seinen Teller her. Ganz schaffte er den Teller allerdings nicht. Ein Schluck Tee rundete sein Mahl ab.

Er blickte nach rechts und sah in einer Ecke einen Mann sitzen, der eine Kapuze trug. Dunkel gekleidet sah er etwas heruntergekommen aus. Er war ihm erst jetzt aufgefallen und sass vor einem Glas Wein und sah sich ständig verstohlen um. Alturin winkte die junge Frau heran und fragte sie, ob sie den Mann kenne. Sie verneinte dies, sagte ihm aber, dass er in der letzten Zeit einige Male hier gewesen sei und immer an diesem Tisch gesessen hätte. Einmal hätte er sich mit einem Mann getroffen, den sie nicht kannte. Alturin bat sie den Mann zu beschreiben, aber ausser an einen Oberlippenbart und einen fehlenden Ringfinger an der linken Hand konnte sie sich an nichts erinnern. Alturin bedankte sich, bezahlte und gab ein grosszügiges Trinkgeld. Er blickte wieder zu dem Mann herüber.....er war weg! Wie konnte das sein? Er hatte ihn nicht rausgehen sehen. Alturin sah sich in der Gaststube um, aber der Mann war verschwunden.

Er verliess den feurigen Kessel und trat vor das Haus. "Alturin!", rief eine Stimme. Alturin drehte sich um. "Bengolf, mein alter Freund." Weit breitete Alturin seine Arme aus. Ein grauhaariger Mann mit langem Bart schloss Alturin lachend in seine Arme. Sein wallender grauer Umhang hatte seine besten Tage schon lange hinter sich und sah recht abgegriffen aus. "Was um alles in der Welt treibt Dich nach Anzum, Alturin?", fragte Bengolf. "Ich bin auf der Suche nach Antworten, Bengolf. Es gehen seltsame Dinge vor. In einem kleinen Dorf sind zwei Lichtmagier während eines Rituals spurlos verschwunden. Sie hinterliessen einen kleinen Sohn, den ich zu Hatora gebracht habe. Sie bat mich Informationen einzuholen und der Sache auf den Grund zu gehen. Der Junge ist drei Jahre alt und hat aussergewöhnliche Fähigkeiten. Er ist seinem Alter körperlich und geistig weit voraus." "Erzähl' mir mehr, Alturin," bat Bengolf.

Sie gingen an einen ruhigen Platz am Rande des Dorfplatzes und nahmen auf einer Bank unter einer alten Ulme Platz. Hier erzählte Alturin Bengolf die ganze Geschichte. Bengolf war bestürzt. "Es gehen seltsamen Dinge vor in diesem Land, Alturin. Ich habe mich im letzten Jahr in den Sternenwald vorgewagt und wollte mich an den abgeworfenen Blättern gütlich tun. Du weisst, kurz bevor man sie aufnehmen und verarbeiten kann, haben sie eine ungeheuere Verjüngungskraft, wenn man sich komplett mit Ihnen bedeckt. Meine alte Verletzung aus der Schlacht von Zirza machte mir etwas zu schaffen und ich erhoffte mir Linderung. Ausserdem dachte ich mir, dass mir ein- oder zweihundert Jahre weniger in meinem Gesicht ganz gut stünden. Nur gab es ein Problem. Die Blätter waren nicht mehr da. Alle eingesammelt, weit vor der Zeit. Ich glaube da hat jemand etwas Übles vor, wenn Du mich fragst." "Ich weiss um die guten Eigenschaften der Blätter - auch um die Schlechten," antwortete Alturin. "Ich werde Hatora davon berichten, sie muss es unbedingt wissen."

"Was hast Du nun vor alter Freund," fragte Bengolf. "Nun, ich werde den Rest des Tages noch nutzen, um mich hier im Ort umzusehen und umzuhören, vielleicht erfahre ich noch etwas. Morgen früh werde ich dem Sternenwald einen Besuch abstatten, um mir selbst einen Eindruck zu verschaffen. Danach reite ich zurück, um Hatora Bericht zu erstatten. Und Du? Wohin führt Dein Weg?" "Mein Weg führt mich an dem Dorf vorbei, von dem Du gesprochen hast und ich denke gerade, dass ich einen kleinen Abstecher dorthin machen könnte. Vielleicht fällt mir noch etwas auf, dass uns nützen könnte, was meinst Du?" "Eine gute Idee," antwortete Alturin. "Ja und dann..... dann könnte ich Hatora besuchen, ich habe sie bestimmt schon fünfzig Jahre nicht gesehen. Wir könnten uns dort treffen und beratschlagen, was zu tun ist. Wie geht es ihr eigentlich?" "Oh, es geht ihr sehr gut und sie erfreut sich bester Gesundheit. Und ihr Äusseres und ihre Weisheit sind unglaublicherweise noch weiter erblüht." Bengolf wusste um die grosse Zuneigung, die Alturin für Hatora empfand und manchmal hatte er den Eindruck, als hätte Alturin sich vor langer Zeit schon sehr in sie verliebt. "Dein Vorschlag gefällt mir gut Bengolf. Dann lass uns in ein paar Tagen bei Hatora zusammentreffen." Sie verabschiedeten sich voneinander und Alturin verbrachten den restlichen Tag damit, sich noch weiter umzusehen, fand aber nichts Wesentliches mehr heraus. Bengolf hatte sich bereits aufgemacht zum Dorf des kleinen Mikkel.

Am nächsten Morgen ritt Alturin bereits kurz nach Sonnenaufgang los. Kaum hatte er den Ort verlassen, flog Undra dicht über seinem Kopf hinweg in Richtung Sternenwald, um die Gegend zu erkunden. Alturin hatte Proviant für fünf Tage dabei. Es sollte reichen, bis zu seiner Rückkehr in die Kristallstadt. Er freute sich schon darauf, den kleinen Mikkel wieder zu sehen. Dann sah er die Ausläufer des Waldes. Undra kreiste vor den ersten Baumreihen und schien auf ihn zu warten. Als er dort eintraf, wippte sie mit ihrem Kopf nach links und rechts. Das war kein gutes Zeichen. "Was ist los Undra?, fragte Alturin. "Undra muss Dich warnen, Alturin. Kein guter Ort hier. Etwas Dunkles hat sich des Waldes bemächtigt. Halte Deine Sinne stets geschärft." Dann hob sie ab und flog voraus. Alturin drehte sich nach allen Seiten um und ritt dann in den Wald hinein. Seine Sinne waren geschärft und sein Körper angespannt. Langsam bewegte er sich vorwärts. Bisher war ihm nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Aufmerksam ritt er weiter und beobachtete jeden Winkel des Waldes.

Doch etwas war ihm entgangen........

Er wurde bereits beobachtet.......


H.A. - hier genannt Tolkien
 
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