Zins = Wucher

fliegende wurze

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... das unser Finanzsystem fatal ist mag eh kaum mehr jemand bestreiten, aber warum ist es so fatal... wo liegt eine hauptursache dafür... könnte man diese Ursache verändern?

Wir müssen ja nicht gleich das System töten, das System ist krank, also lasst uns Ursachenforschung betreiben, ähnlich einem Psychotherapeuten....

bin da vor kurzem auf etwas gestoßen das sehr überzeugend klingt, nur bin ich mir nicht ganz sicher ob dies wirklich realistisch ist...

damit geld im umlauf bleibt und investiert wird, braucht es einen Umlaufantrieb, einen Art Motor dafür, der Motor ist der Zins, früher sagte man Wucher dazu, dieses Wort passt viel besser weil es nicht so eine euphemische Umschreibung ist...
...wucher bedeutet eine ständige Pumpe des Kapitalvermögens von denen, die weniger davon haben zu denen, die viel davon haben...
...Geld selbst kann nicht wirklich arbeiten, dahinter steckt immer Arbeitskraft, d.h. derjenige der sein Geld in Form von Zinsen arbeiten lässt ist auf der 'Gewinnerseite', die Mehrheit der Bevölkerung muss dieses Geld jedoch erschuften, immer mehr schuften für die, die das Kapital mit Wucher drauf zur Verfügung stellen.... ein hoher Preis, u.a. ein extremer Preis für hochverschuldete Länder, die an Zinsen und Zinseszinsen oft schon mehr zurückzahlen müssen als überhaupt in diese Länder reinvestiert wird... ein Teufelskreis...

hab von einem Text von Prof. Dr. Wolfgang Berger hier einiges reinkopiert, weil ichs mit meinen Worten niemals so gut beschreiben könnte, mach mir auch jetzt über irgendwelche Copyrights keine Gedanken, weil ich finde, dass dieses Theam viel zu wichtig ist...

Alle Religionen verbieten den Zins
Jede Religion eröffnet uns eine Perspektive über dieses Leben hinaus. Für jede Religion ist alles Irdische vergänglich – auch das Geld. Und deshalb muss Geld so sein wie andere Güter auch: Es muss verfallen wie Häuser, verfaulen wie Äpfel, verrosten wie Autos, unmodern werden wie Kleider, veralten wie Computer. Jedenfalls darf es sich nicht ohne „Lagerkosten” von selbst vermehren. Und deshalb haben alle Religionen den Zins verboten:
Das Zinsverbot im Islam ist im Koran verankert: „Und was ihr auf Zins ausleiht, um es zu vermehren mit der Arbeit der Menschen, das soll sich nicht vermehren bei Allah”, so steht es in der Sure 38. Die Sure 39 beschreibt die Vergänglichkeit aller Dinge in der Schöpfung und fordert, dass alles, auch das Geld, diesem Naturgesetz unterworfen werden muss.
„Schlecht ist, was du aus der Kraft und dem Gut anderer erschleichst, ohne dass es dir gewährt wurde”, sagt Buddha, der dem Reichtum seiner Familie entsagt hat, um Erleuchtung zu erlangen.
„Du sollst dein Geld nicht auf Zinsen ausleihen, noch deine Speise auf Wucher austun”, sagt der Prophet Moses. Oder der Prophet Hesekiel: „Leiht jemand auf Zins, der bleibt sicherlich nicht am Leben; seine Blutschuld lastet auf ihm.” Das Zinsverbot im Judentum wird innerhalb der jüdischen Gemeinden auch befolgt.
Auch das Christentum verbietet den Zins: „Und Jesus ging zum Tempel und stieß um der Geldverleiher Tische und sprach zu ihnen: ‚Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen. Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht.” – So der Apostel Matthäus.
Die urchristliche Tradition sieht vor, den Schuldnern nach jeweils 7 x 7 Jahren – also alle fünfzig Jahre – sämtliche Schulden zu erlassen. Der Prophet Moses schreibt sogar alle sieben Jahre ein Erlassjahr vor. Und Martin Luther hat es auf seine Art gesagt: „Der Zins ist ein in der Wolle gefärbter Dieb und Mörder”.
Die Liste der Konzile der römisch-katholischen Kirche, die den Zins als eine besonders schlimme Sünde verdammen, ist lang und eindrucksvoll: Elvira (305 – 306), Arles (314), Nizäa (325), Karthago (348), Taragona (516), Aachen (789), Paris (829), Tours (1153), Rom (1179), Lyon (1274) und Wien (1311). Dort ist sogar beschlossen worden, jeden Herrscher zu exkommunizieren, der nicht allen Wucher in seinem Herrschaftsbereich aburteilt. Und das Konzil in Rom von 1512 bis 1517 bekräftigt noch einmal: „Jegliche Zinszahlung auf Geld ist Wucher”. Die Enzyklika Vis Perventi von Papas Benedikt XIV verbietet den Zins als Quelle allen Übels und droht bei Missachtung mit Höllenstrafen. Viele Päpste haben Leute, die Zins genommen haben, mit Kirchenbann bestraft.

Zweierlei Maß im Vatikan

1985 – anlässlich der Schuldenkrise von Mexiko – haben die mexikanischen Katholiken Estelle und Mario Carota ein formelles Ersuchen an den Vatikan gerichtet und darum gebeten, die Position zum Zins darzulegen. Sie wollten die lateinamerikanischen Länder von ihrer erdrückenden Schuldenlast befreien und hatten gehofft, dass der Vatikan mit dem gleichen Nachdruck auf dem Zinsverbot besteht, wie auf seinen anderen Dogmen, zum Beispiel dem Abtreibungsverbot.
Die Kongregation für Glaubenslehre unter der Leitung von Kardinal Ratzinger hat geantwortet, dass die Lehre über den Zins nie neu formuliert worden sei und sich also nichts geändert habe, dass es aber im Vatikan heute niemanden mehr gebe, der in dieser Frage kompetent sei.


... was wäre wenn wir den Zins ersetzen durch einen anderen Umlaufmotor fürs Geld...
Geld soll altern.. die Wirtschaft soll nicht durch Zins und Zinseszins angetrieben werden, sondern durch eine monatliche Gebühr von zum Beispiel 0,75 %, die von allen Girokonten abgebucht wird. Bargeld wird mit begrenzter Laufzeit ausgegeben (was mit eingebauten Mikrochips kontrolliert wird) und bei Fälligkeit gegen Zahlung der kumulierten Gebühr gegen neues, gültiges Geld eingetauscht.

Dieses fließende Geld („Freigeld”) ist ein einfaches Tauschmittel und steht auf einer Stufe mit anderen Gütern, die veralten, verrosten, verfaulen, verfallen oder Lagerkosten verursachen.
Das Bankensystem bleibt im Wesentlichen unverändert, nur die Rahmenbedingungen ändern sich: Da Bargeld und Giralgeld „Lagerkosten” verursachen, werden diejenigen, die Kapital haben, diese Kosten vermeiden wollen und interessiert sein, es über geeignete Anlageformen zinsfrei wieder zur Verfügung zu stellen...

.... dieses System hat sich in der Geschichte schon des öfteren bewährt...
Fließendes Geld („Freigeld”) bringt Rettung in der Weltwirtschaftskrise

Die große Wirtschaftskrise, die 1929 beginnt, wird durch einen geldpolitischen Fehler der amerikanischen Notenbank ausgelöst. Die Arbeitslosigkeit grassiert wie die Pest und es gibt nichts mehr zu kaufen.
In Wörgl, Tirol, und Umgebung sind 1.500 Menschen arbeitslos und 200 Familien absolut mittellos. Wörgl hat damals 4.300 Einwohner. Bürgermeister Michael Unterguggenberger fragt sich, warum Leute, die arbeiten wollen und können das nicht tun sollen, nur weil kein Geld da ist, um sie zu bezahlen. In einem Buch von Silvio Gesell hat er gelesen, was er tun kann:
Er gibt „Arbeitswertscheine” aus, die auf den gleichen Betrag in Schilling lauten. Deshalb werden sie von den Wörglern als gleichwertig anerkannt. Die Scheine müssen an jedem Monatsende mit einer Wertmarke als Nutzungsgebühr beklebt werden. Mit den ersten Scheinen, die er ausgibt, bezahlt er die Arbeiter, die die Kanalisation bauen. Um die Nutzungsgebühr zu sparen, geben sie die Scheine schnell beim Bäcker aus und kaufen Brot. Der Bäcker will die Gebühr auch nicht zahlen und gibt sie schnell dem Tischler, der seine Fenster erneuert. Der bringt sie zum Metzger für Wurst und der zum Schmied für ein neues Hoftor. Vor lauter Sparsamkeit zahlen die Bürger die Gemeindesteuer im Voraus. Damit lässt der Bürgermeister die Straße pflastern. Das löst einen neuen Kreislauf aus.
Wörgl hat Vollbeschäftigung und bekommt eine ordentliche Infrastruktur. Das Experiment ist so erfolgreich, dass es Nachahmer in anderen Gemeinden findet. Der französische Ministerpräsident Édouard Daladier besucht den Ort persönlich.
Die Finanzexperten allerdings erklären das Experiment für groben Unfug. Die österreichische Zentralbank setzt bei der Regierung durch, dass es verboten wird. Der Bürgermeister geht vor Gericht. Vor dem Verwaltungsgerichtshof in Wien verliert er und wird entlassen. Die Scheine sind bis dahin im Durchschnitt insgesamt 416mal zirkuliert und haben Werte erzeugt, die heute € 4.600.000 entsprechen.
Nach dem Verbot kehrt Wörgl zur Landeswährung zurück, zu hoher Arbeitslosigkeit und zu schrecklichem sozialen Elend.


Die Lehre aus all diesen Beispielen ist einfach: Geld schafft Arbeitsplätze, sobald es fließend ist und keine Zinsen abwerfen muss. Warum? Erstens weil dann plötzlich auch die langfristigsten Investitionen rentabel werden und verwirklicht werden. Und zweitens weil dann sogar Investitionen durchgeführt werden, die bis dahin unter den Tisch gefallen sind, weil ihre Rentabilität zu niedrig ist.
Es fehlt doch nirgendwo an Arbeit – am wenigsten dort, wo die Not am größten ist. Es fehlt immer nur am Geld, sie zu bezahlen. Statisches Geld, das Zinsen frisst, kann nur für kurzfristig vorteilhafte Dinge ausgegeben werden und nur für Investitionen, die kurzfristig einen sehr hohen Vorteil haben. Das aber sind nicht viele.
Eine Bewegung, die diesen Konstruktionsfehler des Kapitalismus erkennt und behebt, wird zu der Bewegung für breiten Wohlstand, Vollbeschäftigung und Frieden – weltweit, und damit zu der Bewegung, die unseren Planeten als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen erhält und seine Zukunft gestaltet. Einer Wirtschaft mit fließendem Geld müssen die Menschen sich nicht länger unterwerfen. Eine solche Wirtschaft verwandelt sich aus sich selbst heraus zu einer „Fairconomy”, die dem Leben dient – und damit auch den Menschen.
Wo kämen wir hin, wenn jeder fragte: „Wo kämen wir hin?”? Wo kämen wir hin, wenn keiner ginge, um zu schauen wohin wir kämen, wenn wir gingen?
Statisches Geld belässt uns im Zustand einer gefräßigen Raupe, die ihren Lebensraum sinnlos zerstört. Fließendes Geld („Freigeld”) verwandelt uns in einen Schmetterling, der voller Freude lebt und das Blumenmeer nicht zerstört, sondern befruchtet. Die Verwandlung in den Schmetterling ist der einzige Sinn der Existenz der Raupe gewesen. So wird unser wunderschöner kleiner Planet wieder zu dem Paradies, als das Gott ihn erschaffen hat.
Was in unserem Bewusstsein nicht als Möglichkeit vorhanden ist, kann nicht geschehen. Die Erde wird den Himmel spiegeln oder die Hölle. Es ist unsere Entscheidung.
 
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Hi

Ja die Zinsen sind so gesehen wirklich der Motor des Geldes. Man erhöhte oder senkt die Zinsen je nachdem welchen Wert das Geld hat.

Wenn in der Wirtschaft weniger Geld ist, als im Volk, ist das Geld; da übermässig viel Geld vorhanden aber wenig Konsumgut; ist das Geld weniger wert, ergo Inflation.
Ist es umgekehrt, dass in der Wirtschaft mehr Geld ist, als im Volk, also mehr Konsumgüter vorhanden als Geld, ist es eine Deflation.

Man arbeitet darauf hin, dass in Wirtschaft und Volk das Geld gleichermaßen verteilt ist, das wäre die Idealsituation.

Um mehr Geld in die Wirtschaft zu bringen, senkt man die Darlehenszinsen. Die Unternehmer nehmen so mehr Kredite auf, stecken das Geld in ihre Firmen, wirtschaftlicher Faktor erhöht sich.

Natürlich geht dann der umgekehrte Fall auch, ist zuviel Geld in der Wirtschaft, erhöht man die Darlehenszinsen, die Kredite und somit das investierte Geld in die Wirtschaft wird weniger....


LG
 
ich finde, das perverseste an der ganzen Wache mit dem leihen von Geld ist die Tatsache, daß unser reichlicher Lebensstil eh aus der Zukunft geborgt ist. Kollektiv haben wir durch die staatliche Verschuldungspolitik bei den nachkommenden Generationen Schulden. Dadurch baut sich unser Lebenswandel zum Teil auf dem Einkommen unserer Kinder und Kindeskinder auf. Ich finde das pervers, ich bin auch nicht einverstanden damit und würde es gerne für mich anders machen- aber auf die staatliche Verschuldung habe ich keinen Einfluß. Da müßten die PolitikerInnen wirklich Einschnitte machen im Lebensstandard der gesamten Bevölkerung und das wollen die meisten nicht.

Eine andere Perversion finde ich, daß nach wie vor mehr Geld aus den Entwicklungsländern in die Erstweltländer fließt als anders herum. Für die 5 Euro, die wir heute an Entwicklungshilfe bezahlen, kriegen wir 10 Euro zurück, die uns aus früheren Hilfen zurückgezahlt werden. Das ist doch pervers!

Grüße!!
 
Flugwurzel, Geld ist neutral, es sind die Menschen, die das Finanzsystem für einen bestimmten Zweck gebrauchen. Jedes System funktioniert, wenn die Menschen gut sind. Jedes System ist ein Übel, wenn die Menschen schlecht sind.

Ich persönlich finde das gegenwärtige System nicht uneingeschränkt gut, doch mit Sicherheit ist es besser als unrealistische Wunschträume!
 
Da ist nur ein Punkt:

Es ist garnicht mal so leicht, den Zins abzuschaffen, da Zins ein sehr weitgestreckter Begriff ist.

Da Zins quasi eine Wertschöpfung aus dem Nichts ist, fallen in unterster Instanz sowohl sämtliche Arbeitsleistungen, deren Früche, als auch Dinge wie Miete oder Gewinne jedweder Art darunter, welche ihrerseits eine Geldvermehrung (Inflation) nach sich ziehen.

Der Knackpunkt ist nur, daß die wirklichen Arbeitsleistungen als Grundbaustein, auf dem alles andere aufbaut und welcher von den "einfachen" Arbeitern erbracht wird, völlig unterbezahlt sind und auch nicht von den Unternehmen in ihrer Höhe gemäß der aktuellen Geldmenge entsprechend angepaßt werden. Die Folge sind höhere Ausgaben für die große Masse der Arbeiter für die gleichen Leistungen und ein Auseinanderdriften der Schere zwischen Arm und Reich, denn deren höhere Ausgaben landen schließlich in den Taschen der Reichen, von denen sie kaufen und die ihren "eigenen" Arbeitern wiederum die gleichen Hungerlöhne zahlen undsoweiter undsofort..

Die Einführung eines Verbotes auf Kredit- sowie Guthabenszinsen würde von daher nur eine leichte Abschwächung der Inflation bedeuten.

Die wirkliche Ursache in der Ungleichverteilung des ganzen Reichtums, erschaffen durch Arbeit, liegt in viel zu niedrigen Löhnen und riesigen Preismonopolen.

mit besten Grüßen
 
Blau schrieb:
Da Zins quasi eine Wertschöpfung aus dem Nichts ist,
NEIN, Zins ist der Lohn, den die Geldarbeiter als Gegenleistung für die Organisation der Finanzströme erhalten. Es mag auf den ersten Blick ungerecht erscheinen, dass es Menschen gibt, die dadurch extrem reich werden, doch darf man nicht vergessen, der Kapitalismus ist gerechter als der Sozialismus, denn Gerechtigkeit bedeutet nicht, dass alle gleich viel, sondern dass alle genug erhalten!

Blau schrieb:
Der Knackpunkt ist nur, daß die wirklichen Arbeitsleistungen als Grundbaustein, auf dem alles andere aufbaut und welcher von den "einfachen" Arbeitern erbracht wird, völlig unterbezahlt sind und auch nicht von den Unternehmen in ihrer Höhe gemäß der aktuellen Geldmenge entsprechend angepaßt werden.
Wenn ich sehe, wieviel überflüssigen Konsum der "einfache Arbeiter" betreibt, bezweifle ich, dass er mehr Geld benötigt.

Blau schrieb:
Die Einführung eines Verbotes auf Kredit- sowie Guthabenszinsen würde von daher nur eine leichte Abschwächung der Inflation bedeuten.
Nein, Bürgerkrieg würde ausbrechen.
 
NEIN, Zins ist der Lohn, den die Geldarbeiter als Gegenleistung für die Organisation der Finanzströme erhalten. Es mag auf den ersten Blick ungerecht erscheinen, dass es Menschen gibt, die dadurch extrem reich werden, doch darf man nicht vergessen, der Kapitalismus ist gerechter als der Sozialismus, denn Gerechtigkeit bedeutet nicht, dass alle gleich viel, sondern dass alle genug erhalten!

...findest du das alle genug erhalten wenn weltweit etwa 800 Millionen Menschen an Hungersnot leiden?

Wenn ich sehe, wieviel überflüssigen Konsum der "einfache Arbeiter" betreibt, bezweifle ich, dass er mehr Geld benötigt.

... Alle sieben Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Kind unter zehn Jahren an Hunger...
...die Mehrzahl jener auf der Welt, die überhaupt eine Erwerbsarbeit haben, verdienen Hungerlöhne, d.h. sie verdienen so wenig dass es kaum fürs Essen ausreicht, in was für einer beschränkten Weltsicht lebst du eigentlich?
...wer glaubst du profitiert von diesen Hungerlohnarbeitern am meisten... genau, wieder die, die so spendabel sind und Kapital haben....

...die 225 größten Privatvermögen der Welt (Stand: 2002) entsprechen den gesamten Jahreseinkünften der 2,5 Milliarden ärmsten Menschen des Planeten, das sind rund 40 Prozent der Weltbevölkerung... das schaffte kein Kaiser, kein Pabst in der Geschichte...

Nicht der reiche Norden finanziert den armen Süden, sondern umgekehrt: Summiert man alle Kreditflüsse (Neukredite minus Rückzahlungen plus Zinsendienst), fließt unterm Strich Geld von Süd nach Nord – seit 18 Jahren. 1999 erreichte der Nettokapitaltransfer von Süd nach Nord einen absoluten Rekord: 114,6 Milliarden US-Dollar. [Weltbank 2000]

... wir leben gewaltig mit gespaltener Zunge, wir sind Mittäter... und unsere Seele, Karma leidet darunter...


Flugwurzel, Geld ist neutral, es sind die Menschen, die das Finanzsystem für einen bestimmten Zweck gebrauchen. Jedes System funktioniert, wenn die Menschen gut sind. Jedes System ist ein Übel, wenn die Menschen schlecht sind.

Ich persönlich finde das gegenwärtige System nicht uneingeschränkt gut, doch mit Sicherheit ist es besser als unrealistische Wunschträume!

...wir Menschen machen aber auch das System, v.a. die die Macht dazu haben, das System aufrechtzuerhalten und nach ihrem Nutzen zu formen...
...was die für 'alle' entscheiden, hat auch die Masse auszubaden...

Zitat:
Zitat von Blau
Die Einführung eines Verbotes auf Kredit- sowie Guthabenszinsen würde von daher nur eine leichte Abschwächung der Inflation bedeuten.

Nein, Bürgerkrieg würde ausbrechen.

...das ist zu befürchten und macht es auch so schwer, wirklich ernsthaft etwas zu verändern, wirklich an den Kern, an die Ursache des Problems heranzugehen und ihn zu verändern... weil es entgegen dem Interesse der einflussreichsten und mächtigsten GlobalPlayers steht, die in meinen Augen die Welt fest in einem diktatorischen Würgegriff halten...
... da ist die Frage:
Wie kommt das Erdenvolk zu ihrer Macht?

Erdenvolk erkenne
Soll nicht schon längstens das gesamte Erdenvolk entscheiden, die großen Regeln, die unsere ganze Erde betreffen…
und nicht nur ein paar Oligarchien, die sich untereinander die Welt aufteilen…


ja wie geht das?
 
fliegende wurze schrieb:
...

bin da vor kurzem auf etwas gestoßen das sehr überzeugend klingt, nur bin ich mir nicht ganz sicher ob dies wirklich realistisch ist...

damit geld im umlauf bleibt und investiert wird, braucht es einen Umlaufantrieb, einen Art Motor dafür, der Motor ist der Zins, früher sagte man Wucher dazu, dieses Wort passt viel besser weil es nicht so eine euphemische Umschreibung ist...
Wucher ist ein falscher Begriff. Der Zins ist der PREIS des Geldes. Dieser Preis unterliegt Schwankungen, je nach Wirtschaftslage und wird in Prozent vom geliehenen Kapital angegeben (Zinssatz). Diejenigen Wirtschaftssubjekte, die Zinsen verlangen, die weit über den martüblichen Zinssatz hinausgehen, betreiben ZINSWUCHER.

Wer Geld benötigt, muß sich welches leihen und dafür eine Leihgebühr, einen Preis bezahlen, eben den Zins. Wer eine Wohnung benötigt, muß sich eine mieten. Bei Immobilien heißt der Zins einfach "Miete". Die Wirtschaftssubjekte, die Mieten verlangen, die weit über die üblichen Mietpreise hinausgehen, betreiben MIETWUCHER.

Es ist also nicht der Zins, der "schlecht" ist, sondern schlichtweg die Gier des Menschen, das "letzte herauszuholen", egal, ob wir es Zinsen, Miete oder sonstwie benennen. Wie schon an früherer Stelle beschreiben, ist auch nicht einmal die Gier "schlecht", sondern nur eine Überdosis davon.

d.h. derjenige der sein Geld in Form von Zinsen arbeiten lässt ist auf der 'Gewinnerseite', die Mehrheit der Bevölkerung muss dieses Geld jedoch erschuften, immer mehr schuften für die, die das Kapital mit Wucher drauf zur Verfügung stellen.... ein hoher Preis, u.a. ein extremer Preis für hochverschuldete Länder, die an Zinsen und Zinseszinsen oft schon mehr zurückzahlen müssen als überhaupt in diese Länder reinvestiert wird... ein Teufelskreis...
Diesen Teufelskreis werden wir nicht durchbrechen können, solange wir in den Industrieländern so konsumwütig weitertreiben. Zwei Autos, vier Handys...eine Standardausrüstung - nein, nicht von Großkapitalisten, sondern vom Nachbarn. Wir werden die Entwicklungsländer ausbeuten, solange wir etwa weiterhin Kleidungsstücke aus Kambodscha um ein paar Euro hierzulande kaufen wollen, inklusive 10.000 km-Transportkosten, wir wollen ja gar nicht wissen, warum gewisse Dinge so preisgünstig sind.

Es ist nicht der Zins oder die Miete, sondern die Ausbeutung die Ursache für eine ungleiche Verteilung, angetrieben durch Konsumgier der Industrienationen - und das sind WIR. Die Zinsbelastung legt dieses Übel lediglich offen.

Geld soll altern.. die Wirtschaft soll nicht durch Zins und Zinseszins angetrieben werden, sondern durch eine monatliche Gebühr von zum Beispiel 0,75 %, die von allen Girokonten abgebucht wird. Bargeld wird mit begrenzter Laufzeit ausgegeben (was mit eingebauten Mikrochips kontrolliert wird) und bei Fälligkeit gegen Zahlung der kumulierten Gebühr gegen neues, gültiges Geld eingetauscht.

0,75% pro Monat = fast 10% im Jahr! DAS nenne ich Zinswucher! Der Marktzinssatz liegt bei 2,25% (Euribor). Die logische Konsequenz wäre Flucht in Sachgüter (etwa Immoblilien), die Inflation würde hinaufschnellen und die Mieten explodieren...

Da Bargeld und Giralgeld „Lagerkosten” verursachen, werden diejenigen, die Kapital haben, diese Kosten vermeiden wollen und interessiert sein, es über geeignete Anlageformen zinsfrei wieder zur Verfügung zu stellen...
Wohl kaum, mit Ausnahme von Non-Profit-Organisationen vielleicht - eine geeignete Veranlagung wirft Zinsen (Rendite) ab.

Was in unserem Bewusstsein nicht als Möglichkeit vorhanden ist, kann nicht geschehen. Die Erde wird den Himmel spiegeln oder die Hölle. Es ist unsere Entscheidung.
Wir könnten bewußtseinsmäßig damit beginnen, die Ressourcen dieser Erde vernünftig zu verwenden. Müll kann man nicht vermeiden, aber man kann ihn eindämmen. Gegen Konsumrausch hilft keine Abschaffung von Zinssätzen. Nicht einmal höhere Steuern. Es gilt, sich den Verbrauch bewußt zu machen: eine Schachtel, fabriziert aus Regenwaldholz, achtlos wegzuwerfen, um eine gatschige Semmel mit Faschiertem drinnen zu grapschen und zu verschlingen - achsoja, ist ja nicht mehr Regenwaldholz, sagt die Firma. Naja, dann macht es ja nix, war ja nur ein Baum von irgendwo...

Alles Liebe
Gerry
 
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Hi Randolph Carter,

Danke vorerst für die Link´s


Der Zuwachs der Nettolöhne war in diesem letzten Jahrzehnt bereits so gering, dass er noch nicht einmal gereicht hat, um über die ausgegebenen Löhne die halben Zinsansprüche des hinzugekommenen Geldkapitals zu befriedigen.

der oben angeführte Text ist von dieser Seite.

Fragen:
1)Wer hat, an wem, diese Schulden zu zahlen?
2)Ist dieses Geld irgendwie gedeckt?
 
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