fliegende wurze
Mitglied
... das unser Finanzsystem fatal ist mag eh kaum mehr jemand bestreiten, aber warum ist es so fatal... wo liegt eine hauptursache dafür... könnte man diese Ursache verändern?
Wir müssen ja nicht gleich das System töten, das System ist krank, also lasst uns Ursachenforschung betreiben, ähnlich einem Psychotherapeuten....
bin da vor kurzem auf etwas gestoßen das sehr überzeugend klingt, nur bin ich mir nicht ganz sicher ob dies wirklich realistisch ist...
damit geld im umlauf bleibt und investiert wird, braucht es einen Umlaufantrieb, einen Art Motor dafür, der Motor ist der Zins, früher sagte man Wucher dazu, dieses Wort passt viel besser weil es nicht so eine euphemische Umschreibung ist...
...wucher bedeutet eine ständige Pumpe des Kapitalvermögens von denen, die weniger davon haben zu denen, die viel davon haben...
...Geld selbst kann nicht wirklich arbeiten, dahinter steckt immer Arbeitskraft, d.h. derjenige der sein Geld in Form von Zinsen arbeiten lässt ist auf der 'Gewinnerseite', die Mehrheit der Bevölkerung muss dieses Geld jedoch erschuften, immer mehr schuften für die, die das Kapital mit Wucher drauf zur Verfügung stellen.... ein hoher Preis, u.a. ein extremer Preis für hochverschuldete Länder, die an Zinsen und Zinseszinsen oft schon mehr zurückzahlen müssen als überhaupt in diese Länder reinvestiert wird... ein Teufelskreis...
hab von einem Text von Prof. Dr. Wolfgang Berger hier einiges reinkopiert, weil ichs mit meinen Worten niemals so gut beschreiben könnte, mach mir auch jetzt über irgendwelche Copyrights keine Gedanken, weil ich finde, dass dieses Theam viel zu wichtig ist...
Alle Religionen verbieten den Zins
Jede Religion eröffnet uns eine Perspektive über dieses Leben hinaus. Für jede Religion ist alles Irdische vergänglich auch das Geld. Und deshalb muss Geld so sein wie andere Güter auch: Es muss verfallen wie Häuser, verfaulen wie Äpfel, verrosten wie Autos, unmodern werden wie Kleider, veralten wie Computer. Jedenfalls darf es sich nicht ohne Lagerkosten von selbst vermehren. Und deshalb haben alle Religionen den Zins verboten:
Das Zinsverbot im Islam ist im Koran verankert: Und was ihr auf Zins ausleiht, um es zu vermehren mit der Arbeit der Menschen, das soll sich nicht vermehren bei Allah, so steht es in der Sure 38. Die Sure 39 beschreibt die Vergänglichkeit aller Dinge in der Schöpfung und fordert, dass alles, auch das Geld, diesem Naturgesetz unterworfen werden muss.
Schlecht ist, was du aus der Kraft und dem Gut anderer erschleichst, ohne dass es dir gewährt wurde, sagt Buddha, der dem Reichtum seiner Familie entsagt hat, um Erleuchtung zu erlangen.
Du sollst dein Geld nicht auf Zinsen ausleihen, noch deine Speise auf Wucher austun, sagt der Prophet Moses. Oder der Prophet Hesekiel: Leiht jemand auf Zins, der bleibt sicherlich nicht am Leben; seine Blutschuld lastet auf ihm. Das Zinsverbot im Judentum wird innerhalb der jüdischen Gemeinden auch befolgt.
Auch das Christentum verbietet den Zins: Und Jesus ging zum Tempel und stieß um der Geldverleiher Tische und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen. Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. So der Apostel Matthäus.
Die urchristliche Tradition sieht vor, den Schuldnern nach jeweils 7 x 7 Jahren also alle fünfzig Jahre sämtliche Schulden zu erlassen. Der Prophet Moses schreibt sogar alle sieben Jahre ein Erlassjahr vor. Und Martin Luther hat es auf seine Art gesagt: Der Zins ist ein in der Wolle gefärbter Dieb und Mörder.
Die Liste der Konzile der römisch-katholischen Kirche, die den Zins als eine besonders schlimme Sünde verdammen, ist lang und eindrucksvoll: Elvira (305 306), Arles (314), Nizäa (325), Karthago (348), Taragona (516), Aachen (789), Paris (829), Tours (1153), Rom (1179), Lyon (1274) und Wien (1311). Dort ist sogar beschlossen worden, jeden Herrscher zu exkommunizieren, der nicht allen Wucher in seinem Herrschaftsbereich aburteilt. Und das Konzil in Rom von 1512 bis 1517 bekräftigt noch einmal: Jegliche Zinszahlung auf Geld ist Wucher. Die Enzyklika Vis Perventi von Papas Benedikt XIV verbietet den Zins als Quelle allen Übels und droht bei Missachtung mit Höllenstrafen. Viele Päpste haben Leute, die Zins genommen haben, mit Kirchenbann bestraft.
Zweierlei Maß im Vatikan
1985 anlässlich der Schuldenkrise von Mexiko haben die mexikanischen Katholiken Estelle und Mario Carota ein formelles Ersuchen an den Vatikan gerichtet und darum gebeten, die Position zum Zins darzulegen. Sie wollten die lateinamerikanischen Länder von ihrer erdrückenden Schuldenlast befreien und hatten gehofft, dass der Vatikan mit dem gleichen Nachdruck auf dem Zinsverbot besteht, wie auf seinen anderen Dogmen, zum Beispiel dem Abtreibungsverbot.
Die Kongregation für Glaubenslehre unter der Leitung von Kardinal Ratzinger hat geantwortet, dass die Lehre über den Zins nie neu formuliert worden sei und sich also nichts geändert habe, dass es aber im Vatikan heute niemanden mehr gebe, der in dieser Frage kompetent sei.
... was wäre wenn wir den Zins ersetzen durch einen anderen Umlaufmotor fürs Geld...
Geld soll altern.. die Wirtschaft soll nicht durch Zins und Zinseszins angetrieben werden, sondern durch eine monatliche Gebühr von zum Beispiel 0,75 %, die von allen Girokonten abgebucht wird. Bargeld wird mit begrenzter Laufzeit ausgegeben (was mit eingebauten Mikrochips kontrolliert wird) und bei Fälligkeit gegen Zahlung der kumulierten Gebühr gegen neues, gültiges Geld eingetauscht.
Dieses fließende Geld (Freigeld) ist ein einfaches Tauschmittel und steht auf einer Stufe mit anderen Gütern, die veralten, verrosten, verfaulen, verfallen oder Lagerkosten verursachen.
Das Bankensystem bleibt im Wesentlichen unverändert, nur die Rahmenbedingungen ändern sich: Da Bargeld und Giralgeld Lagerkosten verursachen, werden diejenigen, die Kapital haben, diese Kosten vermeiden wollen und interessiert sein, es über geeignete Anlageformen zinsfrei wieder zur Verfügung zu stellen...
.... dieses System hat sich in der Geschichte schon des öfteren bewährt...
Fließendes Geld (Freigeld) bringt Rettung in der Weltwirtschaftskrise
Die große Wirtschaftskrise, die 1929 beginnt, wird durch einen geldpolitischen Fehler der amerikanischen Notenbank ausgelöst. Die Arbeitslosigkeit grassiert wie die Pest und es gibt nichts mehr zu kaufen.
In Wörgl, Tirol, und Umgebung sind 1.500 Menschen arbeitslos und 200 Familien absolut mittellos. Wörgl hat damals 4.300 Einwohner. Bürgermeister Michael Unterguggenberger fragt sich, warum Leute, die arbeiten wollen und können das nicht tun sollen, nur weil kein Geld da ist, um sie zu bezahlen. In einem Buch von Silvio Gesell hat er gelesen, was er tun kann:
Er gibt Arbeitswertscheine aus, die auf den gleichen Betrag in Schilling lauten. Deshalb werden sie von den Wörglern als gleichwertig anerkannt. Die Scheine müssen an jedem Monatsende mit einer Wertmarke als Nutzungsgebühr beklebt werden. Mit den ersten Scheinen, die er ausgibt, bezahlt er die Arbeiter, die die Kanalisation bauen. Um die Nutzungsgebühr zu sparen, geben sie die Scheine schnell beim Bäcker aus und kaufen Brot. Der Bäcker will die Gebühr auch nicht zahlen und gibt sie schnell dem Tischler, der seine Fenster erneuert. Der bringt sie zum Metzger für Wurst und der zum Schmied für ein neues Hoftor. Vor lauter Sparsamkeit zahlen die Bürger die Gemeindesteuer im Voraus. Damit lässt der Bürgermeister die Straße pflastern. Das löst einen neuen Kreislauf aus.
Wörgl hat Vollbeschäftigung und bekommt eine ordentliche Infrastruktur. Das Experiment ist so erfolgreich, dass es Nachahmer in anderen Gemeinden findet. Der französische Ministerpräsident Édouard Daladier besucht den Ort persönlich.
Die Finanzexperten allerdings erklären das Experiment für groben Unfug. Die österreichische Zentralbank setzt bei der Regierung durch, dass es verboten wird. Der Bürgermeister geht vor Gericht. Vor dem Verwaltungsgerichtshof in Wien verliert er und wird entlassen. Die Scheine sind bis dahin im Durchschnitt insgesamt 416mal zirkuliert und haben Werte erzeugt, die heute 4.600.000 entsprechen.
Nach dem Verbot kehrt Wörgl zur Landeswährung zurück, zu hoher Arbeitslosigkeit und zu schrecklichem sozialen Elend.
Die Lehre aus all diesen Beispielen ist einfach: Geld schafft Arbeitsplätze, sobald es fließend ist und keine Zinsen abwerfen muss. Warum? Erstens weil dann plötzlich auch die langfristigsten Investitionen rentabel werden und verwirklicht werden. Und zweitens weil dann sogar Investitionen durchgeführt werden, die bis dahin unter den Tisch gefallen sind, weil ihre Rentabilität zu niedrig ist.
Es fehlt doch nirgendwo an Arbeit am wenigsten dort, wo die Not am größten ist. Es fehlt immer nur am Geld, sie zu bezahlen. Statisches Geld, das Zinsen frisst, kann nur für kurzfristig vorteilhafte Dinge ausgegeben werden und nur für Investitionen, die kurzfristig einen sehr hohen Vorteil haben. Das aber sind nicht viele.
Eine Bewegung, die diesen Konstruktionsfehler des Kapitalismus erkennt und behebt, wird zu der Bewegung für breiten Wohlstand, Vollbeschäftigung und Frieden weltweit, und damit zu der Bewegung, die unseren Planeten als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen erhält und seine Zukunft gestaltet. Einer Wirtschaft mit fließendem Geld müssen die Menschen sich nicht länger unterwerfen. Eine solche Wirtschaft verwandelt sich aus sich selbst heraus zu einer Fairconomy, die dem Leben dient und damit auch den Menschen.
Wo kämen wir hin, wenn jeder fragte: Wo kämen wir hin?? Wo kämen wir hin, wenn keiner ginge, um zu schauen wohin wir kämen, wenn wir gingen?
Statisches Geld belässt uns im Zustand einer gefräßigen Raupe, die ihren Lebensraum sinnlos zerstört. Fließendes Geld (Freigeld) verwandelt uns in einen Schmetterling, der voller Freude lebt und das Blumenmeer nicht zerstört, sondern befruchtet. Die Verwandlung in den Schmetterling ist der einzige Sinn der Existenz der Raupe gewesen. So wird unser wunderschöner kleiner Planet wieder zu dem Paradies, als das Gott ihn erschaffen hat.
Was in unserem Bewusstsein nicht als Möglichkeit vorhanden ist, kann nicht geschehen. Die Erde wird den Himmel spiegeln oder die Hölle. Es ist unsere Entscheidung.
Wir müssen ja nicht gleich das System töten, das System ist krank, also lasst uns Ursachenforschung betreiben, ähnlich einem Psychotherapeuten....
bin da vor kurzem auf etwas gestoßen das sehr überzeugend klingt, nur bin ich mir nicht ganz sicher ob dies wirklich realistisch ist...
damit geld im umlauf bleibt und investiert wird, braucht es einen Umlaufantrieb, einen Art Motor dafür, der Motor ist der Zins, früher sagte man Wucher dazu, dieses Wort passt viel besser weil es nicht so eine euphemische Umschreibung ist...
...wucher bedeutet eine ständige Pumpe des Kapitalvermögens von denen, die weniger davon haben zu denen, die viel davon haben...
...Geld selbst kann nicht wirklich arbeiten, dahinter steckt immer Arbeitskraft, d.h. derjenige der sein Geld in Form von Zinsen arbeiten lässt ist auf der 'Gewinnerseite', die Mehrheit der Bevölkerung muss dieses Geld jedoch erschuften, immer mehr schuften für die, die das Kapital mit Wucher drauf zur Verfügung stellen.... ein hoher Preis, u.a. ein extremer Preis für hochverschuldete Länder, die an Zinsen und Zinseszinsen oft schon mehr zurückzahlen müssen als überhaupt in diese Länder reinvestiert wird... ein Teufelskreis...
hab von einem Text von Prof. Dr. Wolfgang Berger hier einiges reinkopiert, weil ichs mit meinen Worten niemals so gut beschreiben könnte, mach mir auch jetzt über irgendwelche Copyrights keine Gedanken, weil ich finde, dass dieses Theam viel zu wichtig ist...
Alle Religionen verbieten den Zins
Jede Religion eröffnet uns eine Perspektive über dieses Leben hinaus. Für jede Religion ist alles Irdische vergänglich auch das Geld. Und deshalb muss Geld so sein wie andere Güter auch: Es muss verfallen wie Häuser, verfaulen wie Äpfel, verrosten wie Autos, unmodern werden wie Kleider, veralten wie Computer. Jedenfalls darf es sich nicht ohne Lagerkosten von selbst vermehren. Und deshalb haben alle Religionen den Zins verboten:
Das Zinsverbot im Islam ist im Koran verankert: Und was ihr auf Zins ausleiht, um es zu vermehren mit der Arbeit der Menschen, das soll sich nicht vermehren bei Allah, so steht es in der Sure 38. Die Sure 39 beschreibt die Vergänglichkeit aller Dinge in der Schöpfung und fordert, dass alles, auch das Geld, diesem Naturgesetz unterworfen werden muss.
Schlecht ist, was du aus der Kraft und dem Gut anderer erschleichst, ohne dass es dir gewährt wurde, sagt Buddha, der dem Reichtum seiner Familie entsagt hat, um Erleuchtung zu erlangen.
Du sollst dein Geld nicht auf Zinsen ausleihen, noch deine Speise auf Wucher austun, sagt der Prophet Moses. Oder der Prophet Hesekiel: Leiht jemand auf Zins, der bleibt sicherlich nicht am Leben; seine Blutschuld lastet auf ihm. Das Zinsverbot im Judentum wird innerhalb der jüdischen Gemeinden auch befolgt.
Auch das Christentum verbietet den Zins: Und Jesus ging zum Tempel und stieß um der Geldverleiher Tische und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen. Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. So der Apostel Matthäus.
Die urchristliche Tradition sieht vor, den Schuldnern nach jeweils 7 x 7 Jahren also alle fünfzig Jahre sämtliche Schulden zu erlassen. Der Prophet Moses schreibt sogar alle sieben Jahre ein Erlassjahr vor. Und Martin Luther hat es auf seine Art gesagt: Der Zins ist ein in der Wolle gefärbter Dieb und Mörder.
Die Liste der Konzile der römisch-katholischen Kirche, die den Zins als eine besonders schlimme Sünde verdammen, ist lang und eindrucksvoll: Elvira (305 306), Arles (314), Nizäa (325), Karthago (348), Taragona (516), Aachen (789), Paris (829), Tours (1153), Rom (1179), Lyon (1274) und Wien (1311). Dort ist sogar beschlossen worden, jeden Herrscher zu exkommunizieren, der nicht allen Wucher in seinem Herrschaftsbereich aburteilt. Und das Konzil in Rom von 1512 bis 1517 bekräftigt noch einmal: Jegliche Zinszahlung auf Geld ist Wucher. Die Enzyklika Vis Perventi von Papas Benedikt XIV verbietet den Zins als Quelle allen Übels und droht bei Missachtung mit Höllenstrafen. Viele Päpste haben Leute, die Zins genommen haben, mit Kirchenbann bestraft.
Zweierlei Maß im Vatikan
1985 anlässlich der Schuldenkrise von Mexiko haben die mexikanischen Katholiken Estelle und Mario Carota ein formelles Ersuchen an den Vatikan gerichtet und darum gebeten, die Position zum Zins darzulegen. Sie wollten die lateinamerikanischen Länder von ihrer erdrückenden Schuldenlast befreien und hatten gehofft, dass der Vatikan mit dem gleichen Nachdruck auf dem Zinsverbot besteht, wie auf seinen anderen Dogmen, zum Beispiel dem Abtreibungsverbot.
Die Kongregation für Glaubenslehre unter der Leitung von Kardinal Ratzinger hat geantwortet, dass die Lehre über den Zins nie neu formuliert worden sei und sich also nichts geändert habe, dass es aber im Vatikan heute niemanden mehr gebe, der in dieser Frage kompetent sei.
... was wäre wenn wir den Zins ersetzen durch einen anderen Umlaufmotor fürs Geld...
Geld soll altern.. die Wirtschaft soll nicht durch Zins und Zinseszins angetrieben werden, sondern durch eine monatliche Gebühr von zum Beispiel 0,75 %, die von allen Girokonten abgebucht wird. Bargeld wird mit begrenzter Laufzeit ausgegeben (was mit eingebauten Mikrochips kontrolliert wird) und bei Fälligkeit gegen Zahlung der kumulierten Gebühr gegen neues, gültiges Geld eingetauscht.
Dieses fließende Geld (Freigeld) ist ein einfaches Tauschmittel und steht auf einer Stufe mit anderen Gütern, die veralten, verrosten, verfaulen, verfallen oder Lagerkosten verursachen.
Das Bankensystem bleibt im Wesentlichen unverändert, nur die Rahmenbedingungen ändern sich: Da Bargeld und Giralgeld Lagerkosten verursachen, werden diejenigen, die Kapital haben, diese Kosten vermeiden wollen und interessiert sein, es über geeignete Anlageformen zinsfrei wieder zur Verfügung zu stellen...
.... dieses System hat sich in der Geschichte schon des öfteren bewährt...
Fließendes Geld (Freigeld) bringt Rettung in der Weltwirtschaftskrise
Die große Wirtschaftskrise, die 1929 beginnt, wird durch einen geldpolitischen Fehler der amerikanischen Notenbank ausgelöst. Die Arbeitslosigkeit grassiert wie die Pest und es gibt nichts mehr zu kaufen.
In Wörgl, Tirol, und Umgebung sind 1.500 Menschen arbeitslos und 200 Familien absolut mittellos. Wörgl hat damals 4.300 Einwohner. Bürgermeister Michael Unterguggenberger fragt sich, warum Leute, die arbeiten wollen und können das nicht tun sollen, nur weil kein Geld da ist, um sie zu bezahlen. In einem Buch von Silvio Gesell hat er gelesen, was er tun kann:
Er gibt Arbeitswertscheine aus, die auf den gleichen Betrag in Schilling lauten. Deshalb werden sie von den Wörglern als gleichwertig anerkannt. Die Scheine müssen an jedem Monatsende mit einer Wertmarke als Nutzungsgebühr beklebt werden. Mit den ersten Scheinen, die er ausgibt, bezahlt er die Arbeiter, die die Kanalisation bauen. Um die Nutzungsgebühr zu sparen, geben sie die Scheine schnell beim Bäcker aus und kaufen Brot. Der Bäcker will die Gebühr auch nicht zahlen und gibt sie schnell dem Tischler, der seine Fenster erneuert. Der bringt sie zum Metzger für Wurst und der zum Schmied für ein neues Hoftor. Vor lauter Sparsamkeit zahlen die Bürger die Gemeindesteuer im Voraus. Damit lässt der Bürgermeister die Straße pflastern. Das löst einen neuen Kreislauf aus.
Wörgl hat Vollbeschäftigung und bekommt eine ordentliche Infrastruktur. Das Experiment ist so erfolgreich, dass es Nachahmer in anderen Gemeinden findet. Der französische Ministerpräsident Édouard Daladier besucht den Ort persönlich.
Die Finanzexperten allerdings erklären das Experiment für groben Unfug. Die österreichische Zentralbank setzt bei der Regierung durch, dass es verboten wird. Der Bürgermeister geht vor Gericht. Vor dem Verwaltungsgerichtshof in Wien verliert er und wird entlassen. Die Scheine sind bis dahin im Durchschnitt insgesamt 416mal zirkuliert und haben Werte erzeugt, die heute 4.600.000 entsprechen.
Nach dem Verbot kehrt Wörgl zur Landeswährung zurück, zu hoher Arbeitslosigkeit und zu schrecklichem sozialen Elend.
Die Lehre aus all diesen Beispielen ist einfach: Geld schafft Arbeitsplätze, sobald es fließend ist und keine Zinsen abwerfen muss. Warum? Erstens weil dann plötzlich auch die langfristigsten Investitionen rentabel werden und verwirklicht werden. Und zweitens weil dann sogar Investitionen durchgeführt werden, die bis dahin unter den Tisch gefallen sind, weil ihre Rentabilität zu niedrig ist.
Es fehlt doch nirgendwo an Arbeit am wenigsten dort, wo die Not am größten ist. Es fehlt immer nur am Geld, sie zu bezahlen. Statisches Geld, das Zinsen frisst, kann nur für kurzfristig vorteilhafte Dinge ausgegeben werden und nur für Investitionen, die kurzfristig einen sehr hohen Vorteil haben. Das aber sind nicht viele.
Eine Bewegung, die diesen Konstruktionsfehler des Kapitalismus erkennt und behebt, wird zu der Bewegung für breiten Wohlstand, Vollbeschäftigung und Frieden weltweit, und damit zu der Bewegung, die unseren Planeten als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen erhält und seine Zukunft gestaltet. Einer Wirtschaft mit fließendem Geld müssen die Menschen sich nicht länger unterwerfen. Eine solche Wirtschaft verwandelt sich aus sich selbst heraus zu einer Fairconomy, die dem Leben dient und damit auch den Menschen.
Wo kämen wir hin, wenn jeder fragte: Wo kämen wir hin?? Wo kämen wir hin, wenn keiner ginge, um zu schauen wohin wir kämen, wenn wir gingen?
Statisches Geld belässt uns im Zustand einer gefräßigen Raupe, die ihren Lebensraum sinnlos zerstört. Fließendes Geld (Freigeld) verwandelt uns in einen Schmetterling, der voller Freude lebt und das Blumenmeer nicht zerstört, sondern befruchtet. Die Verwandlung in den Schmetterling ist der einzige Sinn der Existenz der Raupe gewesen. So wird unser wunderschöner kleiner Planet wieder zu dem Paradies, als das Gott ihn erschaffen hat.
Was in unserem Bewusstsein nicht als Möglichkeit vorhanden ist, kann nicht geschehen. Die Erde wird den Himmel spiegeln oder die Hölle. Es ist unsere Entscheidung.