"Wir sind dann mal fort"

Mila

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16. März 2005
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***Text entfernt, das Urheberrecht sollte man nicht leichtfertig übergehen,...***

Text ist hier zu finden:

http://www.cicero.de/259.php?ress_id=7&kol_id=10532

...schöner Text, oder? Kein Angriff mit Pauken & Trompeten, aber sehr nett auf einen wichtigen Punkt gebracht! Finde ich zumindest. :)


(öhm ich hab den Auszug über's Urheberrecht jetzt nicht gelesen, aber ich hoffe, ist in Ordnung so?!)
 
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... hm - und trotzdem überlege ich, ob 100 maßlose Topmanager (es gibt doch noch einige Nullen mehr davon - äh, - hinter der 1) nicht doch mehr verdienen als 100000 türkische Familen in (was heißt eigentlich "vermeintlicher" :confused: ) Armut ...
 
*lach* bestimmt...sind ja nicht nur die Topmanager, gelle....wie sieht's aus mit den Spitzenpolitikern. Ohne direkten Zusammenhang fällt mir am Rande gleich Ex-Kanzler Schröder ein. :schmoll:

Ich finde den Text auch eher interessant, weil die Auswanderung echt ein tiefgehaltenes Thema ist.

"Vermeintliche Armut"...da kann ich natürlich auch nur spekulieren (müsste man wohl den Chefredakteur des Cicero persönlich fragen :zauberer1)....das Erhalten von Sozialheilfeleistungen bei gleichzeitiger Schwarzarbeit o.Ä. oder vielleicht einfach nur die freiwillige Arbeitslosigkeit? -> Spekulation

Allerdings bin ich da auch voreingenommen. In einem harten halben Jahr habe ich selbst mal ALG2 (Hartz4) bekommen und war schon überrascht, eigentlich nur Araber bzw. Türken anzutreffen. Auch keine Afroamerikaner oder andere Einwohner ausländischer Abstammung. Von Deutschen ganz zu schweigen.
Mein Highlight: zwei zusammengeschobene Schreibtische mit 2 Sachbearbeiterinnen, deswegen habe ich das life mitbekommen... Ein Libanese mit seinem Sohn als Dolmetscher, weil er selbst kaum Deutsch spricht....Wovon haben sie vorher gelebt? Sozialhilfe...Ihr Anspruch...mein Sohn geht hier zur Schule. Beide sahen recht zufrieden aus.
Naja jedenfalls habe ich den EIndruck erhalten, dass viele Einwanderern nicht viel daran liegt, in eine Kasse einzuzahlen, sondern zu kassieren.
Aber warum auch nicht? Der Staat lädt dazu ein!

Nächtliche Grüße :)
 
... stimmt - hab letztens mit einem Auge und einem Ohr eine Reportage im TV mitbekommen, wie Leiharbeiter beim Erdbeerpflücken drei Euro brutto die Stunde verdienen - da, glaube ich, lebt man von Hartz 4 besser (zumal das ja ein Politiker - wer war es doch? - vorgemacht hat, wie einfach das geht :lachen:) - er lebte wenige Wochen davon ...

Ich (bestens ausgebildet - wohin soll ich?) bekomme Weglauftendenzen!
Nein - ich hänge sooo an meiner Umgebug, ich hoffe noch auf die nächsten Wahlen!
 
ein fähiger FDP- Politiker hat vor Jahren schon vorgerechnet, gemahnt daß ein ganz geringer Prozentzentsatz an Leistungsträgern für den Großteil aufkommen. Die Politik ignoriert es und melkt und quält weiterhin die Mittelschicht. Es ist nichts Neues daß die Mittelschicht am umknicken ist, bzw. ins Ausland abwandert- und sich hier eine Neidgesellschaft breit macht.
Ich bin mal gespannt wie lange der Sozialstaat noch zu halten ist. Denn wenn immer weniger in den großen Topf eingezahlt wird und immer mehr daraus genommen wird, ist logischerweise irgendwann nichts mehr drin. Und jeder der noch jung, leistungsfähig und gesund ist hat sich rechtzeitig ins Ausland abgesetzt, sehr klug. Apropos gesund, in dem Text steht nichts davon, wieviele wieder nach Deutschland zurückkommen...
 
Da gibts aber auch noch andere Gründe zum hierbleibenmüssen.
Mit Familie und behindertem Kind "am Hals" tritt Dich jedes Land in den Allerwertesten.

Sooo rosig sind die Auswanderungschancen nun auch nicht, fast jedes halbwegs erträgliche Land hat da eine Tabelle mit gewissen Punkten die erfüllt sein müssen, sonst kommst nicht rein.

Was den Absatz über Facharbeiter und Leihsklaventum angeht, das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Als spezialisierter Elektriker (Elektrohydraulik, Hebetechnik und SPS), Tätigkeitsfeld unter Anderem Schaltplanerstellung, (Um)Konstruktion und Prototypenbau, diverses Fortbildungsklopapier (LCCI Level 4, passed with credit, Grundlagen Netzwerktechnik und anderen, bezogen auf Lohnverhandlungen vollkommen wertlosen Scheiss) bekomm ich grad mal 3,85 Eurosen über der Beantragungsgrenze zum Hartz-IV-Aufstocker, muss dafür aber täglich 25 km (eine Strecke) zur Arbeit und darf mir diverse Samstage und andere Überstunden auch nuch antun.

In meiner vor der jetzigen Stelle fast zweijährigen "Karriere" als Leihsklave (dazu erpresst vom "Jobcenter") hab ich da noch unterhaltsamere Dinge erlebt. Beschiss beim Überstundengeld ist Regel, bei den Fahrtkosten sowieso und es ist allein Dein Problem, wo Du am Ende der Woche einen Unterschriftsberechtigten für die elenden Stundenzettel herbekommst. Ohne Zettel keine Knete.

Generell stellt sich mir allmonatlich die Frage, wozu ich meine Ausbildung und die Weiterbildungen auf eigene Kosten überhaupt gemacht habe. Und das ist meiner Ansicht nach genau die Frage, die sich allen Menschen oberhalb der Hilfsarbeiterschaft aufdrängt.

Immer mehr selbst qualifizieren, aber ohne Gegenleistung zu erhalten funktioniert nunmal nicht. Da kann der BWL-Idiot noch so sehr mit dem Unwort "Employability" (das ist ein "Konzept" das vorsieht, das jeder Arbeiter sich auf eigene Kosten weiterzubilden hat, damit er für seinen Chef möglichst universell einsetzbar ist) ankommen, ohne Gegenleistung lerne ich garnix mehr und mache nur noch Dienst nach Vorschrift.

Ich bin mir ziemlich sicher, das ich mit dieser Einstellung nicht alleine bin.

Und nun rechnen wir das mal hoch. Ich kenne es noch aus den 70ern und 80ern, das man, wenn man sich weiterbildet und das dem Betrieb nützt, auch eine entsprechende Erhöhung des Lohnes erwarten konnte. Das ist heute nicht mehr der Fall. Überall ist zu sehen, das immer mehr Leistung abgeschöpft werden soll ohne das Gegenleistung auch nur in Erwägung gezogen wird.
Das geht nicht erst beim von mir beschriebenen Misstand los, das erstreckt sich auch auf nicht mehr erfolgende Vergütung von umgesetzten Verbesserungsvorschlägen, wo sich irgendwann jeder doch automatisch fragt, warum er sich noch den Kopf für den Profit Anderer zerbrechen soll.

So bricht eben nicht nur Leistung durch Auswanderung weg, sondern auch durch Erziehung zur Ideenlosigkeit und Motivationslosigkeit.
Das ist meiner Ansicht nach eine weitere zeitlich befristete Profitblase wo kurzfristig gespart und langfristig zerstört wird.
 
Der Migrationsforscher Klaus Bade warnt unmissverständlich: „Wir befinden uns in einer migratorisch suizidalen Situation.“ Während unser Sozialstaat Hunderttausende Unqualifizierter aus den Randzonen Europas anzieht, fühlen sich die jungen Vertreter des Leistungsmittelstands hierzulande immer fremder.

So ein Blödsinn. Das ist doch so manipulativ geschrieben, das kann man nicht ernst nehmen!:lachen:
 
***Text entfernt, das Urheberrecht sollte man nicht leichtfertig übergehen,...***

Text ist hier zu finden:

http://www.cicero.de/259.php?ress_id=7&kol_id=10532

...schöner Text, oder? Kein Angriff mit Pauken & Trompeten, aber sehr nett auf einen wichtigen Punkt gebracht! Finde ich zumindest. :)


(öhm ich hab den Auszug über's Urheberrecht jetzt nicht gelesen, aber ich hoffe, ist in Ordnung so?!)

Da überkommen einem ganz seltsame Gedanken. Was steckt dahinter?

Kann das alles gelenkt sein? Ist jemand daran interessiert, das deutsche Volk aus dem Sattel zu heben? Verschwörungen? Irgendwo war doch schon die Rede davon. Oder irre ich mich? Hoffentlich.
 
Der Migrationsforscher Klaus Bade warnt unmissverständlich: „Wir befinden uns in einer migratorisch suizidalen Situation.“ Während unser Sozialstaat Hunderttausende Unqualifizierter aus den Randzonen Europas anzieht, fühlen sich die jungen Vertreter des Leistungsmittelstands hierzulande immer fremder.

So ein Blödsinn. Das ist doch so manipulativ geschrieben, das kann man nicht ernst nehmen!:lachen:

Ich frage mich, was daran manipulativ ist? Ich brauche diesen Text nicht mal lesen, um zu diesem Schluss zu kommen.

Hast du dir denn schon mal Statistiken angeguckt?

Jedem seine Meinung :) aber was genau kann man nicht ernst nehmen?
 
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Da gibts aber auch noch andere Gründe zum hierbleibenmüssen.
Mit Familie und behindertem Kind "am Hals" tritt Dich jedes Land in den Allerwertesten.

Sooo rosig sind die Auswanderungschancen nun auch nicht, fast jedes halbwegs erträgliche Land hat da eine Tabelle mit gewissen Punkten die erfüllt sein müssen, sonst kommst nicht rein.

Was den Absatz über Facharbeiter und Leihsklaventum angeht, das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Als spezialisierter Elektriker (Elektrohydraulik, Hebetechnik und SPS), Tätigkeitsfeld unter Anderem Schaltplanerstellung, (Um)Konstruktion und Prototypenbau, diverses Fortbildungsklopapier (LCCI Level 4, passed with credit, Grundlagen Netzwerktechnik und anderen, bezogen auf Lohnverhandlungen vollkommen wertlosen Scheiss) bekomm ich grad mal 3,85 Eurosen über der Beantragungsgrenze zum Hartz-IV-Aufstocker, muss dafür aber täglich 25 km (eine Strecke) zur Arbeit und darf mir diverse Samstage und andere Überstunden auch nuch antun.

In meiner vor der jetzigen Stelle fast zweijährigen "Karriere" als Leihsklave (dazu erpresst vom "Jobcenter") hab ich da noch unterhaltsamere Dinge erlebt. Beschiss beim Überstundengeld ist Regel, bei den Fahrtkosten sowieso und es ist allein Dein Problem, wo Du am Ende der Woche einen Unterschriftsberechtigten für die elenden Stundenzettel herbekommst. Ohne Zettel keine Knete.

Generell stellt sich mir allmonatlich die Frage, wozu ich meine Ausbildung und die Weiterbildungen auf eigene Kosten überhaupt gemacht habe. Und das ist meiner Ansicht nach genau die Frage, die sich allen Menschen oberhalb der Hilfsarbeiterschaft aufdrängt.

Immer mehr selbst qualifizieren, aber ohne Gegenleistung zu erhalten funktioniert nunmal nicht. Da kann der BWL-Idiot noch so sehr mit dem Unwort "Employability" (das ist ein "Konzept" das vorsieht, das jeder Arbeiter sich auf eigene Kosten weiterzubilden hat, damit er für seinen Chef möglichst universell einsetzbar ist) ankommen, ohne Gegenleistung lerne ich garnix mehr und mache nur noch Dienst nach Vorschrift.

Ich bin mir ziemlich sicher, das ich mit dieser Einstellung nicht alleine bin.

Und nun rechnen wir das mal hoch. Ich kenne es noch aus den 70ern und 80ern, das man, wenn man sich weiterbildet und das dem Betrieb nützt, auch eine entsprechende Erhöhung des Lohnes erwarten konnte. Das ist heute nicht mehr der Fall. Überall ist zu sehen, das immer mehr Leistung abgeschöpft werden soll ohne das Gegenleistung auch nur in Erwägung gezogen wird.
Das geht nicht erst beim von mir beschriebenen Misstand los, das erstreckt sich auch auf nicht mehr erfolgende Vergütung von umgesetzten Verbesserungsvorschlägen, wo sich irgendwann jeder doch automatisch fragt, warum er sich noch den Kopf für den Profit Anderer zerbrechen soll.

So bricht eben nicht nur Leistung durch Auswanderung weg, sondern auch durch Erziehung zur Ideenlosigkeit und Motivationslosigkeit.
Das ist meiner Ansicht nach eine weitere zeitlich befristete Profitblase wo kurzfristig gespart und langfristig zerstört wird.

:trost:

Deinen letzten Abschnitt finde ich sehr treffend. :danke: Ich habe im Zuge meiner Selbständigkeit auch soviel mitbekommen, das ist unfassbar. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass gar kein Interesse mehr an Eigenständigkeit besteht. Es wird ja immer mehr darauf angelegt.
Die Motivationslosikeit ist eines der größten Probleme, denke ich. Kein Wunder, jegliche Eigeninitiative, nicht konform mit... , wird untergebuttert.
Warum? Warum ist die Differenz zwischen der Regierungsspitze und besonders der sogenannten Mittelschicht (obwohl, so sehr viel Mittelschicht gibts ja schon gar nicht mehr) so groß geworden?

Liebe Grüße, Mila
 
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