Wie lässt man jemand sterben, den man liebt?

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Ich hab heute begriffen, daß es keine Sache zwischen meinem Bruder und mir ist, es ist keine Zweier-Sache, sondern eine Dreier-Sache, zwischen meinem Bruder, mir und der Krankheit. Ein übermächtiger Gegner, gegen den man nicht gewinnt, man muß ihn akzeptieren und damit leben. Mein Bruder kann nichts dafür, und ich auch nicht. Das gibt mir Frieden.
 
Ich hab es nicht falsch gemacht, ich hab gemacht, was ich konnte, manches war besser, manches schlechter, aber nichts war falsch. Ich hab ihm geholfen, so gut es geht, so wie es jeder tut, wenn ein Mensch betroffen ist, den man liebt. Jetzt mach ich es besser, aber nicht richtiger.
 
Ich hab es nicht falsch gemacht, ich hab gemacht, was ich konnte, manches war besser, manches schlechter, aber nichts war falsch. Ich hab ihm geholfen, so gut es geht, so wie es jeder tut, wenn ein Mensch betroffen ist, den man liebt. Jetzt mach ich es besser, aber nicht richtiger.
Du wirst anders herangehen, aber Nichts mit Besser oder Richtiger.
Du bekommst einfach eine neue Sichtweise für die Dinge
 
Ich war dort und es war wirklich toll! Genau das richtige für mich!

Es waren andere Angehörige bei der Gruppe, und sie alle haben genau die gleichen Probleme wie ich, genau die gleiche Verzweiflung und Angst und Kämpfe, genau die gleichen Versuche zu helfen und Hilflosigkeit. Das hat mir etwas klar gemacht: es liegt nicht an mir, ich bin nicht falsch oder dumm!

Jahrelang hab ich gedacht, ich mach einfach alles falsch, ich hab mir Vorwürfe gemacht, dazu beigetragen haben manche Kommentare von Leuten, die das nicht nachvollziehen können, Tipps wie "fallenlassen", "abgrenzen", und so weiter. Ich hab das nicht umsetzen können, weil es eben nicht umsetzbar ist! Es war nicht mein Fehler, es war nicht meine Schuld, es ist einfach diese beschissene psychische Krankheit, es ist einfach eine beschissene Situation, und tausende Menschen in Österreich machen das jeden Tag ganz genauso mit, haben ganz genauso die gleichen Gedanken und Gefühle, und wie ich bei der Gruppe gehört habe, bekommen sie alle genau die gleichen Tipps, die nicht helfen, weil eben nichts die Situation lösen kann, so daß dann alles gut ist! Nichts, was ich tue, wird etwas daran ändern!

Die Psychologin hat uns das klar gemacht, daß es nun mal so ist, die Krankheit ist da, und unsere kranken Angehörigen können sich nicht anders verhalten, wir können sie nicht dazu bringen, daß es ihnen besser geht, die Krankheit hat da einfach den Finger drauf und das gilt es, zu akzeptieren, anzunehmen. Es ist nun mal so. Dadurch ist es ein großes Stück leichter für mich, mit der Situation umzugehen, weil ich nicht mehr gegen die Krankheit meines Bruders kämpfen brauche, diesen Kampf kann ich nicht gewinnen, niemals. Ich liebe ihn und werde immer für ihn da sein, aber jetzt auf andere Weise, und vor allem auf eine viel lockerere. Ich akzeptiere die Situation und daß sie einfach, ganz rational und objektiv gesehen, sehr schlimm ist. Akzeptanz. Ich lasse den Kampf los, Schwester werde ich immer bleiben. Eine Schwester eines psychisch kranken Bruders.
Aber nicht mehr falsch und dumm, das war ich gar nicht, das ist mir heute klar geworden.

Liebe Loop, ich freue mich sehr für Dich!!! Nein, Du kannst nichts dazu - es ist eine scheussliche Situation,die Du weder verursacht noch verschuldet hast, im Gegenteil.
Wir machen bei psychischen Erkrankungen einen Fehler, glaube ich: wir behandeln sie anders als andere schwere Erkrankungen. Das ist ein Fehler.

Weiter so, liebe Loop, ich freue mich wirklich, dass Du auf dem Weg bist, Dich zu entlasten wo es die Situation halt zulässt.....
:move1:
 
Hallo Loop,

das mit Deinem Bruder wusste ich gar nicht; na ja, ich persönlich hab's im Grunde auch nicht so sehr damit, mich ungefragt in fremde Schicksale einzumischen...

Jedenfalls, Deine Geschichte hat mich tief gerührt und sehr bewegt.

Also, ich finde: Du solltest für Deinen geliebten Bruder immer da sein! Er ist Dein Bruder, weil er bei Dir sein will! Hätte er sich nicht sonst einer anderen Familie, einer anderen Schwester anvertraut? Er braucht gerade Dich und Deine Liebe, weil auch er Dich aus tiefstem Herzen liebt, und weil Ihr beide auf dem Grund Eurer Seele ganz sicher fühlt, dass Euer beider Schicksalsbund gemeinsame alte Wunden heilt und gemeinsames neues Werde-Glück verheißt!

Allein, dass der Gedanke, ihn los - und damit eigentlich fallen zu lassen, Dir schier das Herz bricht, sollte ein klares Signal für Dich sein! Was andere Dir dem entgegenraten, sind Einflüsterungen des Anti-Christ, der liebevolles Mitgefühl und Mit-Leiden als ein schmerzvolles Symptom seelisch-geistiger Rückgratlosigkeit diagnostiziert, das es auszulöschen gelte; man meine es ja mit der unter ihrem Mitgefühl und Mitleid so schrecklich "leidenden" Seele nur gut und wolle sie von dieser inneren "Belastung" befreien. - Lass den Christus in Dir von solchen Stimmen nicht übertönen! Höre auf Dein Herz - und folge ihm! Alle Hilfe, der Du jetzt bedarfst, um Deinem Bruder helfen - um nicht sagen zu müssen: ihn retten zu können - werden Dir die guten Geister zukommen lassen! -

Wir sind bei Dir und lassen Dich und Dein Bruder-Herz nicht allein!

Lieben Gruß

Werdender

Wohlmeindende


Ganz toll! Genau DEIN Rat würde @Loop wieder in die Situation bringen, die sie jahrelang hatte und die ihr eigenes Leben total kaputt gemacht hat! Sagst Du auch Angehörigen von Suchtkranken, dass sie immer schön für den Kranken und dessen Sucht da zu sein haben? Noch nie gehört, dass man durch das ständige Dasein mehr Schaden zufügt? Das ist dann keine Liebe mehr, wenn die gegenseitige Abhängigkeit bestehen bleibt!

Vollkommen daneben, hier mit angeblich christlichen Parolen Deine Ratschläge zu geben. Dein Ratschlag wäre mit Sicherheit nicht im Sinne von Jesus gewesen, der hat nämlich bei den Leuten, mit denen er sprach, auf Eigenverantwortung gesetzt. Da kann die Liebe dann wirken.
 
Sagt mal, seid Ihr @Loop's Vormund? Oder warum gebt Ihr alle Euren Senf auf meinen an sie gerichteten Beitrag, ohne sie selber vorher zu Wort kommen zu lassen? -

Auch wenn die Abteilung "Psyche und Persönlichkeit" nicht primär das Esoterische betrifft: Ein Esoterik-Forum ist dies hier allemal.

Was meine angebliche Bigotterie betrifft, so wird @Loop selber darüber zu befinden haben, wie meine Worte zu verstehen und wie sie wirklich gemeint sind. Dem seichten vereinseitigten Blick des Stumpfsinnigen jedenfalls ist alles, was er nicht in seinen tieferen Schichten zu erfassen vermag, Zur-Schau-Stellung und Theater.

Darin zeigt sich die große schizophrene Störung der modernen Psychologie: Das Seelische leugnet sie, ebenso das Spirituelle; ein lebendiges fühlendes Herz und einen lebendigen denkfähigen Geist gibt es für sie nicht - folglich auch keine geistige Welt, kein Schicksal, kein Karma, keine Liebe. -

Eine Seelenkunde ohne Seele! - Wehe dem, der ihr zum Opfer fällt...!


@Loop war selber jahrelang nicht in der Lage, aus der misslichen Lage herauszukommen aufgrund ihrer Schuldgefühle. Jetzt kommst Du mit Deinen Äußerungen daher und fütterst genau die Emotion von ihr, die sie nicht mehr möchte, nämlich genau diese Schuldgefühle, weshalb sie alles für ihren Bruder opferte! Ein bisschen Nachdenken und Schauen, in welcher Situation ein Mensch sich befindet, anstatt über Christus und Antichrist und die Geister und Engel zu reden, die für oder gegen einen stehen! Auf diese Art haben christliche Fanatiker (denn was anderes bist Du mit solchen Äußerungen nicht!) schon immer gut Schuldgefühle verbreiten können! Auch das war nie im Sinne von Jesus gewesen! Schade, dass kaum jemand kapiert hat, was Jesus wirklich wollte!;)
 
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Ich hab es nicht falsch gemacht, ich hab gemacht, was ich konnte, manches war besser, manches schlechter, aber nichts war falsch. Ich hab ihm geholfen, so gut es geht, so wie es jeder tut, wenn ein Mensch betroffen ist, den man liebt. Jetzt mach ich es besser, aber nicht richtiger.


Vor allem, dass Du ihm zwar zur Seite stehst, wenn er Dich braucht, Dich dabei aber trotzdem nicht zu Grunde richtest, dass Du auch mit Dir achtsam umgehst! Dann kannst Du ihm viel besser zur Seite stehen!
 
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