Wie könnte die Radix eines Psychotherapeuten aussehen?

Hallo Kornblume,

hmm, also ich denke, dass es mit 16 Jahren nicht ungewöhnlich ist, dass man noch ein wenig schüchtern und wortkarg ist. Ich finde nicht, dass das ein K.O.- Kriterium für einen zwischenmenschlichen Beruf ist, denn man entwickelt sich in dem Alter ja noch ganz stark, sodass alle Wege eigentlich offen sind. Ich bin mir sicher, dass es viele schüchterne Psychologen gibt.

LG Jutoka
Das dachte ich im Nachhinein auch...umso merkwürdiger... ;) (die Reaktion der Berater, die ständig mit Personen in jenem Alter sprechen)

@Zwiegestalt und @ganzgleich: Mensch, setzt mir doch keinen Floh ins Ohr, :o ich betäube diesen ich-sollte-was-mit-Psychologie-machen-Gedanken seit Jahren halbwegs erfolgreich, denn auf die Gelegenheit, die dorthin führt, könnte ich lange warten...
 
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Wenn ich überlege, was für Leute Therapeuten werden, kommt mir die Galle hoch.
Was missfällt dir denn an den Therapeuten, die du kennst?
Mir fiele spontan nur eine Eigenschaft ein, die nahezu alle werdenden Psychologen haben dürften: Einen sehr guten Abi-Schnitt (oder erste graue Haare...ja, ich übertreibe). Sogar ein Medizinstudienplatz ist mittlerweile leichter zu ergattern.
 
Was missfällt dir denn an den Therapeuten, die du kennst?
Mir fiele spontan nur eine Eigenschaft ein, die nahezu alle werdenden Psychologen haben dürften: Einen sehr guten Abi-Schnitt (oder erste graue Haare...ja, ich übertreibe). Sogar ein Medizinstudienplatz ist mittlerweile leichter zu ergattern.

Ja, der Abischnitt ist wirklich fies...
 
So, anbei mal meine Radix und wer mag, darf sich auslassen bzgl. des Therapeutenberufs :) Viel Spaß :)
 

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Wolfgang Döbereiner berichtet in seinem mehrbändigen Astrologie-Kurs über die Radices der Pioniere der Psychotherapie und macht anhand des Aszendenten von Freud, Jung und Adler auch die Unterschiede der jeweiligen psychotherapeutischen Schulen fest. Ich halte es für wenig sinnvoll, das Horoskop "des" Psychotherapeuten zu fokussieren ... es haben sich inzwischen so viele unterschiedliche psychotherapeutische Fachrichtungen herauskristallisiert, die so viele durchaus unterschiedliche Talente und Ausbildungen erfordern, dass wohl jedeR, wenn er/sie will, im Radix auch Voraussetzungen für die Ausübung eines therapeutischen Berufs finden und deuten kann.

Der Astrologe und Psychotherapeut Peter Orban hat einen interessanten Vortrag gehalten - hier als PDF - über seine Rolle als Therapeut. Der zeigt auch recht eindrucksvoll, wie vielseitig und vielschichtig der Beruf des Psychotherapeuten ist ... so vielschichtig wie die Menschen, mit denen er es zu tun hat.

Darum kommt es vor allem darauf an, dass ein Therapeut sich selbst so gut wie möglich kennengelernt hat - darum gibt es die umfangreichen (und teuren) Anforderungen an Selbsterfahrung in der psychotherapeutischen Ausbildung. Je besser er sich selbst kennt in seiner Dynamik, desto eher wird er sich gegenüber nicht erkannten Projektionen abgrenzen können. Und auch das gilt wiederum für praktisch jedes Grundmuster, das er aus dem Radix mitbringt ... es kommt weniger darauf an, was er dort konstelliert hat, sondern wie tief er es durchdringt und zu konstruktiven Einsichten/einsichtigen Konstrukten wandeln kann. Da können oft "schwierige" Horoskope durchaus nützlich sein. Es wurde ja schon angesprochen, dass gerade der "verletzte Heiler" das zu entwickeln vermag, was andere dabei unterstützt, aus Krisen Entwicklungen zu machen.
 
Hallo Jake,

danke für den Bericht und deine Ausführung. Interessant und mal anders beleuchtet, wenngleich ich nicht glaube, dass jeder Patient etwas mit einem selbst zu tun hat oder doch? Man kann ja auch Patienten ablehnen, wenn man merkt, dass sie einem gar nicht zusagen. Und es stecken ja in jedem Horoskop auch Wunden, sodass hier die Möglichkeit besteht, irgendwann als Heiler zu agieren, sofern man seine eigenen Wunden geheilt hat. Und vielleicht kann man damit tatsächlich nicht von einem klassischen Horoskop eines Therapeuten reden.

LG Jutoka
 
Und es stecken ja in jedem Horoskop auch Wunden, sodass hier die Möglichkeit besteht, irgendwann als Heiler zu agieren, sofern man seine eigenen Wunden geheilt hat.
Also nach meinem Verständnis stecken die Wunden nicht im Horoskop, sondern in der jeweiligen Konkretisierung der astrologischen Struktur – da können (!) Wunden erlebt werden, müssen aber nicht ... und deswegen wird auch die Heilung quasi die Kehrseite der Wunde darstellen; beides ist in derselben Struktur geborgen. Was den heilenden Prozess auslöst, hat mit der Einsicht und mit der tief greifenden Erfahrung solcher Strukturen zu tun ... und mit dem Erkennen und Erspüren, dass Veränderung möglich ist. Nicht Veränderung der Struktur, sondern Veränderung ihrer Realisierung im Leben.

Ich meine auch, dass - bei aller Ausbildung des Therapeuten - die Wechselbeziehungen zwischen dem Heilen eigener und klientenseitiger Wunden permanent sind. Das geschieht nicht nacheinander ("Erst heile ich mich und dann dich ..."), sondern im Prozess der therapeutischen Beziehung, in jeder therapeutischen Beziehung. Der Unterschied, der einen Unterschied macht: Der Therapeut ist geschult, diese Beziehung so bewusst wahrzunehmen wie möglich. Manche Schulen nennen das dann Übertragung und Gegenübertragung. Und setzen es als therapeutisches Instrument ein.

Was mir an einer solchen Betrachtungsweise auch sympathisch ist: es bringt mehr "Augenhöhe" ins Spiel. Der Therapeut ist dann nicht Übervater oder -mutter, sondern schlicht ein kundiger Berater und Begleiter. Manche wie Steve de Shazer haben überhaupt begonnen, das Wort "Therapeut" zu vermeiden, weil er den Klienten als denjenigen ansieht, der sich selbst heilt, wenn er an seine Ressourcen begleitet und in seiner Lösungskompetenz gestärkt wird.
 
Das dachte ich im Nachhinein auch...umso merkwürdiger... ;) (die Reaktion der Berater, die ständig mit Personen in jenem Alter sprechen)

@Zwiegestalt und @ganzgleich: Mensch, setzt mir doch keinen Floh ins Ohr, :o ich betäube diesen ich-sollte-was-mit-Psychologie-machen-Gedanken seit Jahren halbwegs erfolgreich, denn auf die Gelegenheit, die dorthin führt, könnte ich lange warten...


Ich könnte höchstens versuchen, dich mit den laaangweiligen Dingen des Psychologiestudiums zu schrecken, z.B. Statistik oder Methodenlehre....aber wenn selbst das dich nicht schreckt, solltest du die Gelegenheit vielleicht nicht er-warten sondern er-greifen:)
 
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Hallo Jake,

danke für den Bericht und deine Ausführung. Interessant und mal anders beleuchtet, wenngleich ich nicht glaube, dass jeder Patient etwas mit einem selbst zu tun hat oder doch? Man kann ja auch Patienten ablehnen, wenn man merkt, dass sie einem gar nicht zusagen. Und es stecken ja in jedem Horoskop auch Wunden, sodass hier die Möglichkeit besteht, irgendwann als Heiler zu agieren, sofern man seine eigenen Wunden geheilt hat. Und vielleicht kann man damit tatsächlich nicht von einem klassischen Horoskop eines Therapeuten reden.

LG Jutoka

Peter Orban ist Jungianer, was er in "Der Therapeut" beschreibt ist nichts anderes als das Weltbild von C.G Jung. C.G Jung hat es von Platon übernommen: Höhlengleichniss. Hermetisch betrachtet: Wie oben so unten (Astrologie) oder wie innen so außen.

D.
 
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