Hallo Dagmar!
Dagmar schrieb:
Zauberin,
Bert Hellinger liefert nicht.
Du erinnerst dich an unsere einzigartige Begegnung, ich hatte nicht geplant, dass ChrisTina uns einander näher bringt. Auf einmal war ich dir einfach nur nah, und konnte dich sehen als Menschen. Das war Begegnung.
Ich sah und sehe Dich immer als Menschen. Auch alle Täter sehe ich als
Menschen.
Ich verstehe, warum Du Dich dem FA und B. Helliger so verbunden fühlst.
Es ist Dein Weg und Du hast absolut Recht ihn so zu gehen.
Ich finde in Ordnung, dass Du den Link ins FA-Forum den Interessierten
weitergibst.
Es gibt bestimmt viele Menschen, die sich nach einem FA besser fühlen.
Aber ich bin sicher, dass für manche Menschen FA total ungeeignet ist
und dass es ihnen sogar schaden kann. Und darum sollten sich alle Inte-
ressierten vorher informieren, damit sie eine Ahnung haben, was sie bei
einem FA erwartet.
Ich glaube solange du, die anderen nicht selbst einmal stellst, kannst du nicht wissen was da ist, dass man die Realität des anderen wahrnehmen kann.
Das werde ich nie tun. Ich möchte nicht die Grausamkeit eines Menschen
spüren, der einen anderen Menschen mit seinem Auto hinter sich schleift.
Ich würde nach solchem Erlebnis lange Zeit Alpträume haben und es würde
mich quälen. Nach HDS (Human Design System) habe ich das Zentrum - Milz
undefiniert, darum sollte man sich vor allem "Schlechtem" in materieller (z.B.
Essen) wie auch seelischer, geistiger Hinsicht (z.B. Gespräche, Filme) schützen, weil es länger dauert, bis man sich davon reinigt.
Außerdem: Nach dem FA der Familie mit den drei Kindern (eins behindert), das
Du gelinkt hast, bin ich überzeugt, dass es doch vor allem um eine Manipula-
tion geht. Ich wusste schon vorher, was die Stellvertreter sagen werden und
wie sie am Ende stehen werden. Ich habe schon begriffen, was B. Hellin-
ger erreichen möchte. Die vorgesagten (suggerierenden) Sätze habe ich
besonders schlimm gefunden. Ich bin ein Freiheit-orientierter Mensch.
Ich könnte nie Sätze wiederholen, die mir jemand vorsagt.
B.Hellinger möchte (viellecht unbewusst) der große liebevolle - wenn auch
strenge Papi -für alle sein, der allen zeigt, wo es langgeht. Er ist also für
viele entwurzelten, verunsicherten, uneigenständigen, verwirrten, verzwei-
felten und auch bequemen Menschen die ideale Lösung. Er sagt: Das ist
der Weg und viele folgen ihm blind.
Und was du da von dir gibst, dass du kritisierst dass Opfer und Täter gleichgemacht werden stimmt so nicht.
Doch, es stimmt leider. Aber er macht es wirklich sehr geschickt. Das, was
er sagt ist eine Halbwahrheit. Die Halbwahrheiten sind viel gefährlicher als
reine Lügen, habe ich festgestellt. Eine Lüge kann man schnell "entlarven". Eine Halbwahrheit kann sich sehr, sehr lange halten.
Man könnte dir unterstellen, du wolltest des Keil weitertreiben.
Woltest Du nicht selbst in Deiner PN, dass wir so weiter machen?
Im Ernst: Aus meiner Sicht übertreibt Lazpel.(Verzeih Lazpel, dass ich über
Dich in der dritten Person spreche.) Er merkt nicht, dass er zu einem fana-
tischen Verfolger wird. Dadurch unterscheidet sich langsam nicht viel von
dem, was er zu verfolgen versucht. Aber ich verstehe auch seine Beweg-
gründe.
Was denkst du hat Clinton im nahen Osten versucht ?! Was braucht Frieden ? Was braucht es dass Frieden ist ?!
Man muss die Opfer auf beiden Seiten sehen, sehen wie der andere gelitten hat, und mehr noch.
Weißt Du aber: Die Täter haben ihr Leid selbst verursacht. Das ist ein wichti-
ger Unterschied.
lies doch mal hier:
Diese Gleichstellung ist keine Nivellierung!
Bert Hellinger hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass die Ermordung der Juden ein beispieloses Verbrechen ist. Er nennt Täter Täter und Opfer Opfer. Seine Frage ist lediglich: Wie gehen die Nachgeborenen damit um, die Nachkommen der Täter, die Nachkommen der Opfer.
Das weiß ich nicht. Nach einer Aufstellung, die Du gelinkt hast, habe ich nicht
den Eindruck, dass es stimmt.
Du solltest eine Aufstellung sehen, man muss auf die Verurteilung verzichten, um zu sehen, was Menschen zu Taten treibt, und man muss auf Rache und Hass verzichten, um Wege zum Frieden zu finden.
Wenn man die "ursprünglichen" Täter verstehen kann, dann muss man auch die "Nach-Täter" verstehen, die durch Hass und Rache auszugleichen versu-
chen, was ihnen angetan wurde.
Es geht nicht, dass man sagt: "Ja, ich habe die fürchterlichsten Greueltaten
getan, aber das macht nichts, Ihr durft es nicht ausgleichen, weil ICH JETZT
Frieden möchte. Anders ausgedrückt: Ich wollte euch auslöschen, aber es
ist mir leider nicht gelungen und jetzt möchte von euch Verzeihung und
Frieden, wenn ich schon eure Auslöchen nicht erreichen kann.
In der Aufstellungen fehlen mir die Erkenntnis (= die Bewusstmachung der Grausamkeit der Taten - bei Nazi-Schuldigen wie bei Missbrauchstätern), der
Abscheu von den eigenen Taten und dann
die REUE, das Bedauern =
der Wunsch sie ungeschehen zu machen.
Täter bleiben Täter und Opfer bleiben Opfer
Das sehe ich nicht so. Es wäre schrecklich, wenn es stimmen sollte.
Das Ausgrenzen des Schlimmen hätte zur Folge, dass wir uns mit unserem Schatten nicht mehr auseinander setzen brauchen. Wie stellen wir uns als Mitmenschen zu den dunklen Seite des Menschseins ? Und der dunklen Seite in uns ?
Und das eben macht B.Hellinger: Er leugnet die dunkle Seite der Tätern
(vor allem bei Männern) und vesucht sie durch "größere, höhere" Zusammen-
hänge zu vertuschen. Das ist nicht in Ordnung.
Ich freue mich auf weitere Diskussion mit Dir. (Natürlich nur, wenn Du inte-
ressiert bist.)
Alles Gute
Petra