Hallo Lazpel,
Es waren auch Auseinandersetzungen, allerdings privater Natur.
Zitat Lazpel:
Nein, da gibt es nur Textprotokolle. Aber falls ich zufällig mal ein Video finden sollte, in welchem sich Hellinger am Leid eines seiner Opfer weidet, werde ich es sicherlich hier verlinken.
Ja, das wäre nicht schlecht. Ich habe freundlicherweise von jemandem jetzt das Angebot bekommen, Videos zu erhalten, aber für die Meinungsbildung gilt ja: Je mehr, desto besser.
Hallo Dagmar,
Vorneweg gesagt: Ich habe von FA keine Ahnung.
Für mich habe ich bisher andere Wege der Selbsterkenntnis und Konfliktverarbeitung beschritten.
Eine Freundin von mir hat 3 mal an einer FA teilgenommen, aber da sie vorher jahrelang auch eine konventionelle Therapie gemacht hat, weiß ich nicht wie repräsentativ das Ergebnis ist. Will sagen: Ich weiß nicht, was die Erkenntnisse der FA bei ihr bewirkt hätten, wenn nicht vorher schon ein stabiles Fundament gelegt worden wäre.
Das ist übrigens die größte Gefahr, die ich bei FA sehe: Irgendwelche Traumata werden womöglich aufgedeckt, und es gibt keine Nachsorge und keine Betreuung.
Das Beispiel, welches du hier angeführt hast, mit dem jungen Mann und dem Unfall, sehe ich als unproblematisch an. Ich würde sogar sagen, dass es mit anderen Therapieformen konform geht. Es wird dem Opfer nämlich zugestanden, Wut zu empfinden und wird ihm aufgezeigt, dass es seine Aggressionen unterdrückt und es somit auch keinen Zugang zur Aggression im positiven Sinne hat - und daher ein willfähriges Opfer ist.
So weit, so gut.
Ich frage mich aber, wie das nun mit Mißbrauch z.B. aussieht.
Mißbrauchsopfer unterdrücken ohnehin ihre Wut und haben ein ausgeprägtes Schuldgefühl.
Die unterdrückte Aggression richtet sich dann gegen das eigene Selbst, was zu einer Vielzahl von Störungen und (psycho)-somatischen Beschwerden führen kann.
Es ist nach meiner Erfahrung sehr wichtig, dass man ein Opfer dazu ermutigt, seine Wut auch wahrzunehmen, sie sich zu erlauben.
Die Wut muß erst einmal
erlebt und
ausgelebt werden, damit
wirkliches Verzeihen möglich wird und nicht nur ein erneutes Unterdrücken.
So wie ich es gehört habe, ist das bei einer FA nicht möglich. Das Opfer soll dem Täter sofort verzeihen, ihm sogar versichern, es habe sich gerne "zur Verfügung gestellt". Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll. Und ich kann mir vorstellen, dass viele damit nicht klar kommen.
Daher sehe ich FA bislang auch eher kritisch.
Liebe grüße Nithaiah