"weibliche" Aggression

Hallo Tüpfelchen,



Und wie sieht das in der Praxis aus?
So wie ich Dich verstehe, würde das so aussehen: Du wirst aus irgendeinem Grunde furchtbar wütend, knebelst die Wut aber und sagst ihr, dass Du sie liebst?! Wenn Deine Wut nun ein wütendes Kind wäre und Du möchtest diesem Kind klarmachen, dass Du es auch mit seiner Wut liebst, wie stellst du das an? Darf das Kind seine Wut ausdrücken oder besser nicht? Ich meine, wo soll denn die "Wutenergie" hin, wenn sie da ist? Wenn man sie in die Liebe transformieren möchte, dann darf man ihr aber nicht den Ausdruck versagen. Alles andere ist Verdrängung. So sehe ich das, lasse mich aber gerne korrigieren.

Katarina :)

Hallo Katarina,

ja genau, das Kind ist ein gutes Beispiel. Bevor es von den Eltern in diesem Verhalten korrigiert und zur Ordnung gerufen wird, läßt ein Kind seiner Wut und Aggression freien Lauf. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sich ein Kind deshalb schuldig fühlt, es sei denn, ihm wird sofort und unmißverständlich klargemacht, daß sein Verhalten so nicht zu tolerieren sei.

Wenn ich versuche diese Teile in mir zu finden, die ich bisher kategorisch als schlecht eingestuft habe, treffe ich immer auf ein Kind. Auf ein enttäuschtes, verunsichertes und sich nicht verstanden fühlendes Kind. Es hat seinen Gefühlen Ausdruck gegeben und wurde deshalb verurteilt. Es kommt dabei nicht auf die Art der Reglementierung an. Schläge verletzen genauso wie die Drohung "wenn du dich so schlecht aufführst, wird dich niemand mehr lieb haben".

Du fragst jetzt zu Recht wo diese Wutenergie hinkommen soll. Gegenfrage, wo kommt die Wutenergie her? Sie ist kein angenehmer Zustand, setzt den ganzen Organismus unter Stress und eigentlich fühle ich mich gar nicht wohl, wenn ich wütend bin. Und zwar unabhängig davon, ob ich oder andere mich für einen Wutanfall verurteilen würden, ihn für unangebracht halten, etc. etc.

Mein Ansatzpunkt, der selbstverständlich nur eine Überlegung und deshalb mit einem Fragezeichen versehen ist :) ist folgender: Wenn ich Ärger, Wut, Aggression als einen unabtrennbaren Teil von mir betrachte, muß ich ihn dann noch so deutlich nach außen tragen?
Ich möchte meine Wut und meine Aggressionen haben und behalten – möglichst ohne andere damit zu verletzen. Diese Wut ist doch kein überflüssiger Bestandteil meines Wesens, sondern kann in Extremfällen mein Leben schützen und gibt mir wichtige Hinweise. Ich will sie nicht knebeln, ich will mich mit ihr arrangieren, weil sie für mich wertvoll ist. Kann ich diese Wutenergie nicht vielleicht gegebenenfalls für viel angenehmere Dinge nutzen, als irgendwo herumzuschreien und danach heiser zu sein? Ja, ich weiß wie seltsam das klingt, aber zu meiner Entschuldigung kann ich anführen, daß ich gerade erst anfange damit zu experimentieren.

Also Praxisversuch. Das schöne Friseurbeispiel. Alleine bei der Vorstellung jemand schneidet meine Haare unerlaubterweise stufig (was jedesmal versucht wird) könnte ich ausflippen.

Ich bin also stinkwütend, mir wurde nicht zugehört, meine geliebter, wenn auch nicht schöner Haarschnitt ist futsch – und jetzt soll ich auch noch lieb und rücksichtsvoll sein und Verständnis haben, und die Friseuse kriegt vielleicht Ärger wenn ich mich jetzt beschwere also muß ich Rücksicht zeigen und ich bin mittlerweile so böse, daß ich kaum noch Luft bekomme, mein Magen krampft sich zusammen und ich könnte einfach nur losschreien oder gar losheulen. Und vielleicht sollte ich bis morgen warten, bis ich mich wieder beruhigt habe und daher den ganzen restlichen Tag an den unausgesprochenen Vorwürfen herumwürgen.......

Also, erlaube ich mir in diesem Fall wütend zu sein. Auch wenn es nur ein Haarschnitt ist. Ich schaue mir das schreckliche Ergebnis im Spiegel an und lasse meinen ganzen Abscheu darüber zu. Ich weiß ich bin im Recht. Auch wenn es sich um ein so unwichtiges Thema handelt, es ist mir wichtig und daher darf ich aufgebracht sein. Ich darf mich beschweren, da mir eine falsche Frisur aufgezwungen wurde, ich muß mir keine Gedanken machen, ob irgendwer deshalb Ärger bekommt. Ich darf so rücksichtslos sein, darf ein unbequemer oder auch lästiger Kunde sein! Und es ist mir nicht peinlich mich zu beschweren. In ehrlicher und gerechtfertigter Wut trete ich also ohne diesen fürchterlichen Druck im Magen zur Reklamation an. Ich bin dabei nicht mehr mit Selbstzweifeln beschäftigt und kann ruhig in Verhandlungen wegen einer Nachbesserung oder Kostenerstattung treten. Und ich ärgere mich nicht noch Stunden danach, wegen meines Auftrittes oder wegen der Sachen die ich nicht gesagt habe. Die Friseuse kann dann auch relativ ruhig mit mir nach einer Schadensbegrenzung suchen, da sie nicht damit beschäftigt ist, sich zu verteidigen.

Soweit also meine Theorie. So auf die Art, wenn ich ein Biest sein darf, muß ich mich nicht mehr so benehmen. Ich glaube es hat etwas damit zu tun, daß gerade die verbotenen Dinge eine so immense Energie beinhalten und gehört werden wollen.

LG Tüpfelchen
 
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Ich bin also stinkwütend, mir wurde nicht zugehört, meine geliebter, wenn auch nicht schöner Haarschnitt ist futsch – und jetzt soll ich auch noch lieb und rücksichtsvoll sein und Verständnis haben, und die Friseuse kriegt vielleicht Ärger wenn ich mich jetzt beschwere also muß ich Rücksicht zeigen und ich bin mittlerweile so böse, daß ich kaum noch Luft bekomme, mein Magen krampft sich zusammen und ich könnte einfach nur losschreien oder gar losheulen. Und vielleicht sollte ich bis morgen warten, bis ich mich wieder beruhigt habe und daher den ganzen restlichen Tag an den unausgesprochenen Vorwürfen herumwürgen.......
Wenn so heftige Emotionen in der Situation hochkommen, steckt dahinter vermutlich eine ungelöste Situation aus der Kindheit, die eine energetische Blockade verursacht hat. Mit EFT auflösen und gut.
 
Wo kommt die Wutenergie her? Sie ist kein angenehmer Zustand, setzt den ganzen Organismus unter Stress und eigentlich fühle ich mich gar nicht wohl, wenn ich wütend bin. Und zwar unabhängig davon, ob ich oder andere mich für einen Wutanfall verurteilen würden, ihn für unangebracht halten, etc. etc.

Ja, und ist daran etwas Schlechtes? Kein Mensch verurteilt ein reinigendes Gewitter, oder? Das Problem ist ja nicht der Wutanfall, sondern unsere Beurteilung dieses Wutanfalls, sowohl in moralischen Kategorien als auch in "Gefühl fühlt sich gut oder schlecht an" - Kategorien. Und dass Wut ein unangenehmer Zustand ist, kann ich so auch nicht bestätigen. Wenn ich ganz ehrlich in mich lausche und fühle, dann fühlte sich da Wut zuweilen durchaus ganz gut an. Warum sonst hätte ich sie sonst so hegen und pflegen sollen, - wenn auch im Dunkeln?
Und es gibt bestimmte Dinge, die hasse ich. Ich nenne sie hier lieber nicht, aber da ist einfach grenzenloser Hass in mir. Und scheinbar liebe ich diesen Hass, warum sonst sollte ich so daran festhalten? Das einzige Problem an diesem Hass ist nicht der Hass, sondern dass ich ihn nicht ausdrücken kann, ohne dafür verurteilt zu werden. Ich will aber nicht verurteilt werden. Ich will doch, dass mich alle lieb haben. Und das ist der Punkt. Das läuft nicht. Wenn ich mich nicht ausdrücken darf wie ich bin, aus Angst vor Liebesentzug, dann bin ich Abhängigkeiten verstrickt und bleibe es solange bis ich mutig genug bin zu mir selber zu stehen.

Soweit also meine Theorie. So auf die Art, wenn ich ein Biest sein darf, muß ich mich nicht mehr so benehmen. Ich glaube es hat etwas damit zu tun, daß gerade die verbotenen Dinge eine so immense Energie beinhalten und gehört werden wollen.

Ja, das entspricht meiner Aussage, dass die Intensität der Verdrängung der Intensität des potentiellen Wutausbruchs entspricht. Drum hüte sich wer kann vor den ewig Lieben, Netten, Freundlichen.

Also wir reden hier ja theoretisch. Im alltäglichen Leben gibt`s dann den praktischen Unterricht und wahrscheinlich müssen wir uns da gar nicht solche Sorgen machen. Als "unbewußte" Person macht man sich ja gar nicht solche Gedanken und hopst halt recht und links auf der Waage herum, bzw. wer sich gar keine Gedanken macht, weil er nicht in Schuldkategorien denkt, befindet sich immer in der Mitte. Wir, die wir uns denkend mit diesen Themen auseinandersetzen, werden durch diese Denk- und Fühlprozesse immer bewußter und wir kommen so automatisch immer näher in die Mitte. Ich denke, das läuft einfach so. Erzwingen kann man da nichts, aber man wacht langsam auf. Ganz von selbst. Je mehr man erkennt, dass man vor sich selbst nicht weglaufen kann (Verdrängung!), desto weniger wehrt man sich gegen das eigene So-Sein und ist so auf drektem Weg in die Mitte. Das ist das "große Loslassen".

Äh, kann es sein, dass hier nur Frauen lesen und schreiben? Gibt`s hier im Forum keine aggressionsgehemmten Männer oder ist das zu peinlich?

Katarina :)
 
Hallo zusammen

Schon merkwürdig, meine Schwester sagt auch immer, lieb sein sei anstrengend. Ich empfinde es gerade umgekehrt, ein harmonisches Miteinander ist doch viel lockerer. Solche Wutanfälle schlauchen doch ganz schön, was soll daran gesund und "befreiend" sein?

Wut und Hass binden unglaublich, deshalb hilft es mir viel mehr, wenn ich jemanden so sehe, wie er ist, und versuche, seine Schwachpunkte aus seiner Wahrnehmung heraus zu erklären, und ihm verzeihe, weil er es nunmal nicht besser versteht.

Doch frage ich mich, wie ungesund meine Nichtwut ist, ob es einen Zusammenhang hat mit meinen Träumen, wo meine Kehle zugeschnürt ist und ich nicht reden kann, mich so ohnmächtig fühle, ist ja ähnlich wie dieses beklemmende Wutgefühl, das hier so schön beschrieben wurde, nur dass es bei mir in der Beklemmung verharrt und sich nicht zur Wut entwickelt.

Ich denke, diese Energie kann positiv genutzt werden, aber sie sollte nicht "verschwendet" werden an einen Wutausbruch, der nur dem Herzen schadet und auch sonst nur destruktiv wirkt. In welcher Weise auch soll Wut konstruktiv sein, da Zorn die entscheidenden Denkfunktionen ausser Kraft setzt, die Energie also nicht zielgerichtet eingesetzt werden kann. Es ist ein Flintenschuss auf Spatzen.

Mein Pa durfte sich nach seinem Herzinfarkt nicht mehr aufregen, sonst begann sein Herz zu flattern. Er sagte selbst, sein Jähzorn schade ihm. Auch meine Schwester sieht nicht glücklich aus nach ihren Ausbrüchen, im Gegenteil. Danach folgt eine Depression, wo ich sie wieder aufpäppeln muss.

Ich frage mich, woher diese überschüssige Energie kommt. Ich hätte ganz einfach keine Kraft für dieses Herumwüten. Leidenschaft ist ja schön und gut *g* das macht auch Spass und dafür hab ich genug Energie *kicher*, aber Wut?

Allerdings wehre ich mich auch, wenn mir jemand eindeutig zu nahe tritt, aber da reichen klare Worte.

Ich gehe übrigens nie zum Friseur, das mach ich selbst. Mein Pa war Friseur, da dachte ich mir schon früh: Wenn der das kann, lern ich das schnell. Die Grundkenntnisse lassen sich leicht abkucken. Allerdings braucht es eine ruhige geduldige und zornlose Hand, es soll ja keine Treppchen geben *lach*
 
Mir fällt noch ein Beispiel ein das ich selber erlebt habe vor 2 Wochen.

Ich hatte einen Termin bei einer Behörde, wo es um eine Einladung und um Geld ging was mir zusteht.

Nun ich bin zu dem Termin hin war sehr pünktlich da, aber er die Tür war zu.

Es war auch kein Mensch zu sehen, ich rappelte an der Tür bis dann doch irgnendwann jemand kam und auch sehr freundlich war.

Ich zeigte der Dame mein Schreiben und mein Anliegen, es hiess aber der zuständige Beamte sei nicht mehr im Haus, dies wäre aber nicht negativ für mich, sie schrieb es auf und wollte dies weitergeben.
Aber ich wollte mich selber am nächsten Tag davon überzeugen, sprach dort wieder vor an der Information und mir wurde mitgeteilt das alles ok wäre und ich alles richtig gemacht habe.
Und der zuständige Beamte mal wieder keine Zeit für mich habe.
Ich bin dann nachhause gegangen, keine 2 Std. später rief der Mann von der Info an und meinte mein Geld wäre überwiesen und ich es würde alles seinen richtigen Weg gehen.
Am darauffolgenden Tag war mein Geld immer noch nicht auf meinem Konto, ich rief nun wieder dort an und mir wurde gesagt mein Geld wäre unterwegs auf meinem Konto.
Dem war aber nicht so, am Tage darauf bekam ich Post und diese beinhaltete, das mir mein Geld gestrichen wurde, da ich nicht vor Ort gewesen wäre und mich um mein Anliegen nicht gekümmert habe.

Da wurde ich doch leicht bis schwer sauer, aber es war Samstag und ich musste bis Montagwarten, ich machte dann einen langen Spaziergang um meiner leichten Wut Luft zu schaffen, das klappte auch gut.

Nun am Montagfrüh bin ich sofort wieder hin, da hieß es von dem Beamten, ich sei ja nicht vor Ort gewesen und was seine Mitarbeiter sagten, das stimme nicht und dies würde auch keinen Wert haben.
Und ich muss aufs Geld bis 10 Tage warten, weil er der Ansicht sei, ich habe falsch gehandelt.
Das er zu nichts käme, weil er dauernd von den Kunden und von Leuten gestört wird und er habe keinen Bock mehr auf den Sch......
Aber das würde ja keinen interessieren!!!!!
Ich sagte ihm dann, es interessiere ja anscheinend auch nicht das ich mein Geld nicht bekäme und das ich 3 mal vor Ort schon gewesen sei!
Dann fing er an, sollen wir Wetten das ich recht habe, sie haben eh keine Chance und weiteres folgte.
Er wurde richtig fies und ging unter die Gürtellinie.

Ich merkte richtig das Wut in mir hochkochte, das Blut fing an zu brodeln, aber ich sagte ihm in einem sachlichen Ton:
Ich möchte weder mit Ihnen Streiten noch auf irgendetwas Wetten, ich brauche meine Energie für andere Dinge und ich weiß das ich im Recht sei.
Wie denn der Name seines Vorgesetzen sei und wo ich ihn finden würde?
Ich würde mich beschweren gehen, das gäbe eine Dienstaufsichtsbeschwerde und dies lasse ich nicht auf mir sitzen.......
Ich war etwas sehr energisch, aber dennoch sachlich!
Ich denke das kannte er bis dato kaum, das einer sich gegen seine Art und Wesie wehrte, denn,......
da schaute er mich an und meinte etwas kleiner und leiser, das sag ich Ihnen nicht.
nein das erfahren Sie von mir nicht!!!!!!!
Ich erwiderte kein Problem, das finde ich schon heraus ich werde mich dann durch fragen.
Dieser Vorgesetze war leider nicht im Haus, aber ich ich 10 min. später zu meiner Bank ging war das Geld überwiesen.

Aber dennoch bekommt dieser Beamte noch eine Dienstaufsichtsbeschwerde.



Es ging um eine Pauschale die ich zu bekommen hatte und die mir zustand wegen der BFA, die für mich zuständig sind, aber derzeit ein anderer einspringen muss laut BFA!
 
Hi Arielle,

interessante Geschichte in zweierlei Hinsicht:
a) sie zeigt schön, wie Du die Konfliktsituation (unbewußt?) vorhergedacht hast (indem du nämlich nachgehakt hast, obwohl Du ja schon alles richtig gemacht hattest)
b)wie man selbst in einer absoluten Ohnmachtssituation geraden Hauptes hinauskommt indem man sich auf das besinnt, was man will und nicht auf das, was man nicht will. Und eine solche Besinnung ist wohl nur möglich, wenn man nicht wie ein HB-Männchen durch die Gegend tobt.

Letzteres ist wohl ohnehin ein Aspekt, der ganz wichtig ist. Besinnen wir uns auf das, was wir wollen und haben davon eine klare Vor-Stellung im Fühlen und Denken, dann können wir unsere Kraft in diese Richtung in Bewegung setzen. Wenn wir verharren im "das wollen wir nicht", dann bleiben wir in der Wut hängen. Mein Friseurbesuchsergebnis war durchaus zu korrigieren, nur wollte ich das nicht mehr.........

@sunnygirl: bei Deinen Beiträgen stutze ich immer etwas, ohne genau zu wissen warum eigentlich. Dann will ich Dir dazu etwas schreiben, dann wieder nicht. Komisch! Auf jeden Fall entnehme ich Deinen Beiträgen deutlich die uns allen eigene Ambivalenz. Einerseits bloß kein "Gegenschwung", andererseits formulierst du selbst, wie sehr Du einen solchen eigentlich benötigst.

Katarina :)
 
a) sie zeigt schön, wie Du die Konfliktsituation (unbewußt?) vorhergedacht hast (indem du nämlich nachgehakt hast, obwohl Du ja schon alles richtig gemacht hattest)

Also mit dieser Theorie habe ich so meine Probleme. Als ich sie hier im Thread das erste Mal gelesen habe, war ich anfangs völlig davon überzeugt, dass dies so stimmen müsste. Gedanken werden zur persönlichen Realität. Ja, sicher.

Doch je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr hinkt das. Denn - hätte man diese Erfahrung niemals gemacht, käme man ja gar nicht auf den Gedanken, es könnte sich so entwickeln.

Bei uns hat der Sturm, der Deutschland und Österreich durcheinandergewirbelt hatte, Dachziegel vom Dach geweht. Nach Abklärung der Versicherung ein Anruf beim Dachdecker, alles ok, er würde aber erst in drei Tagen kommen, hätte nämlich durch den Sturm viel zu tun.

Ich WUSSTE, dass ich jetzt mindestens drei Wochen warten würde und dann urgieren werde, damit was passiert. Und so kam es auch.

Nun könnte man meinen, das sei eine SEP (selbsterfüllende Prophezeihung) gewesen.

Möglicherweise ist hier das Beispiel ähnlich wie beim Friseur (auch Arielles Beispiel passt): Es entsteht eine bestimmte Situation, durch Erfahrung aus der Vergangenheit mit einer ähnlichen Situation, durch nonverbale Signale, durch irgendetwas, das "in der Luft liegt", WEISS man bereits, was passiert, sonst würde man ja nicht, wie Arielle es schon beschreibt, versuchen, diesen Verlauf zu verhindern.

Ich bin mir nicht mehr sooo sicher, ob man einen Verlauf einfach "vorahnt" ober ob es wirklich eine Gedankenkreation ist, die sich erfüllen muss?

Gehört nur am Rande zum Thema, entschuldigt bitte....

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo zusammen

Wie Reinfriede zweifle ich auch an der Theorie der sich selbsterfüllenden Prophezeiung, gerade auch, weil ich immer wieder Dinge voraussehe, welche ich selbst nicht erschaffen konnte, z.B. Örtlichkeiten und Menschen und deren Aussehen, welche schon vor mir bestanden.

Es ist möglich, dass negatives Denken einen gewissen negativ besetzten psychokinetischen Effekt bewirken kann, so wie positives Denken sich tendenziell im Guten erfüllt, aber diese selbst machen nicht die gesamte Realität aus, sind eher Mitfaktoren.

Ich finde den Thread hier sehr hilfreich für mich, weil ich spüre, wie sehr ich diese Energie, wovon wir hier letztlich alle reden, benötige, sie irgendwie noch zu sehr in mir gebunden liegt. Die Differenz geht ja eher darum, wie diese Energie rauslassen.

Für mich steht fest: Ein Kind ist nicht naturgemäss aggressiv. Aggression ist immer ein Ausnahmezustand, weil derjenige sich nicht auf zivilisiertem Wege verbal durchsetzen kann. Ist sogar bei den Tieren so, der Wolf geht dem Bär aus dem Weg, denn ein Kampf könnte sie beide lebensgefährlich verletzen.

Ich hab nochmal darüber nachgedacht, wo meine Wut versteckt liegt. Da fielen mir ein paar Träume ein. In einem Traum halte ich meine durchdrehende Schwester, welche mich angreift, mit einer Hand fest, den Arm gestreckt, um eine gewisse Distanz zu schaffen, und gebe ihr mit der anderen Faust ein paar Kinnhaken, damit sie endlich von mir ablässt und zur Vernunft kommt *g*

Etwas Ähnliches träumte ich von meiner Ma, welche meine Intimsphäre zu wenig achtet, ansonsten aber sehr lieb ist. Lachend erzählte ich meiner Ma davon, in der Hoffnung, dass sie "die Botschaft" darin versteht, hat sie aber nicht, ist irgendwie ein Mutter-Geistergürtel des ewigen Begluckens.

In Wirklichkeit würde ich aber niemanden schlagen, hab ich zuletzt als Kind gemacht, als eine Horde von Kindern sich mit mir balgen wollten. Meine letzte Handgreiflichkeit war mit 12, gegen einen Jungen, der meine Schwester die Treppe runterschupste. Noch heute überlege ich, ob ich ihm da nicht ein bisschen zu brutal den Arm verdrehte. Ich erschrak dabei über mich selbst.
 
hallo katarina,

ein sehr guter thread, ich kann dem zustimmen, wir frauen haben gelernt immer ohne was zu allem ja und amen zu sagen, nur alles schön brav akzeptieren und in uns reinfressen, aber das wir auch aggressionen haben und die ja nicht zeigen dürfen - sollen darüber spricht niemand.

ich habe eine ganz liebe freundin, die lieber die aggression gegen sich selbst richtet, für das was so ein mensch bei ihr und mit ihr angerichtet hat und warum, weil wir es so anerzogen bekommen haben.

so ein schwachsinn, es wird zeit, dass wir das ausleben dürfen was in uns ist und die aggressionen haben keinen platz mehr in unserem inneren, lassen wir uns davon nicht zerfressen.

ich habe mir einen boxsack gekauft den ich nutze um meinen aggressionen freien lauf zu lassen :D
ich kann nur sagen, es hilft
 
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Ich bin mir nicht mehr sooo sicher, ob man einen Verlauf einfach "vorahnt" ober ob es wirklich eine Gedankenkreation ist, die sich erfüllen muss?
Gehört nur am Rande zum Thema, entschuldigt bitte....

Ne, das gehört nicht nur am Rande zum Thema und Du stellst Dir dieselben Fragen, die ich mir auch stelle. Genau diese Frage, die Du da aufwirst, die hatte ich mir schon vor einem Jahr aus gegebenem Anlass gestellt und bin ganz kirre dran geworden. Aber nun haben wir ja diese Bewußtseinserweiterung in der Luft und da schwant mir, dass es nicht ein entweder/oder ist, sondern ein sowohl /als auch. So wie wir nicht wirklich entweder Opfer oder Täter, sondern jeweils beides sind, so ahnen wir nicht entweder etwas von uns Unabhängiges voraus oder kreieren es mit Gedankenkraft selber, sondern beides ist der Fall. Da knallt der Verstand durch, nicht wahr? Ja, und das wird uns in nächster Zeit noch öfters passieren. Zieht Euch schon mal warm an, Mädels :) .

Wo kann man einen Boxsack kaufen? Genau die Idee hatte ich kürzlich auch und auch mein jüngster Sohn kam zu mir und meinte, "Mama, ich brauche einen Boxsack. Da sind soviel Aggressionen in mir und ich will niemandem weh tun".

Katarina:)
 
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