"weibliche" Aggression

Hallo Katarina!

Also der Absatz von dir:
ich weiß, das Thema "Aggression" wurde hier schon mehrfach besprochen. Dennoch ist es mir ein Anliegen, es nochmals hochzuholen und und ich richte mich dabei insbesondere an die Frauen. Vor allem an die, die gar nicht aggressiv sind oder ihre Aggressionen zurückhalten, damit man sie weiter "lieb hat", damit sie weiter als die "gute Mutter", die "gute Ehefrau" gelten.
Wenn ihr im Außen mit Aggression konfrontiert seid und Euch dies erschüttert, gar ohnmächtig fühlen läßt, seid Ihr herausgefordert, Euren eigenen Aggressionen Raum zu geben. Tut es! Nehmt keine Rücksicht auf Euren Ruf oder auf die Rolle, die Ihr zu spielen gewohnt seid. Es liebt Euch niemand dafür, dass Ihr Euch zum Opfer macht und es jedem Recht machen wollt. Im Gegenteil! Ihr bekommt dann doppelt eins um die Ohren

Spricht mir ja direkt aus der Seele.
Ich sehe es auch so man sollte seine Agressionen doch rauslassen und nicht alles schlucken. hab ich auch eine lange zeit gemacht und es hat mir nichts eingebracht ausser das ich án erstickungsanfällen litt. seit ich alles rauslasse hab ich auch keine Erstickungsanfälle mehr also Leute immer schön alles rauslassen und nicht alles schlucken denn das bringt euch nirgendwo hin und niemand ist damit gedient am allerwenisgsten euch selber!!!!!

Liebe Grüße

Babsi
 
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Hallo zusammen

Der Aggressive bedient sich der Aggression, weil er sich offensichtlich derart ohnmächtig fühlt, dass er zu diesem letzten Mittel greifen "muss" in seiner Affektivität. Aber es gibt natürlich auch solche, welche schlichtweg kein schlechtes Gewissen empfinden, Macht mit welchem Mittel auch immer für sich zu nutzen. Ein solcher Mensch würde keine Scheu haben, der Friseurin eine Szene zu machen und ihren Job zu gefährden, noch mehr, er würde es auch machen, wenn die Frisur in Ordnung wäre und er einfach Lust hätte auf diese Art von Machtausübung. Zwischen diesen Aggressionsmotivationen gibt es nun Zwischenstufen, ich nenne sie "Launen".
 
Hallo Katarina!

Also der Absatz von dir:
ich weiß, das Thema "Aggression" wurde hier schon mehrfach besprochen. Dennoch ist es mir ein Anliegen, es nochmals hochzuholen und und ich richte mich dabei insbesondere an die Frauen. Vor allem an die, die gar nicht aggressiv sind oder ihre Aggressionen zurückhalten, damit man sie weiter "lieb hat", damit sie weiter als die "gute Mutter", die "gute Ehefrau" gelten.
Wenn ihr im Außen mit Aggression konfrontiert seid und Euch dies erschüttert, gar ohnmächtig fühlen läßt, seid Ihr herausgefordert, Euren eigenen Aggressionen Raum zu geben. Tut es! Nehmt keine Rücksicht auf Euren Ruf oder auf die Rolle, die Ihr zu spielen gewohnt seid. Es liebt Euch niemand dafür, dass Ihr Euch zum Opfer macht und es jedem Recht machen wollt. Im Gegenteil! Ihr bekommt dann doppelt eins um die Ohren

Spricht mir ja direkt aus der Seele.
Ich sehe es auch so man sollte seine Agressionen doch rauslassen und nicht alles schlucken. hab ich auch eine lange zeit gemacht und es hat mir nichts eingebracht ausser das ich án erstickungsanfällen litt. seit ich alles rauslasse hab ich auch keine Erstickungsanfälle mehr also Leute immer schön alles rauslassen und nicht alles schlucken denn das bringt euch nirgendwo hin und niemand ist damit gedient am allerwenisgsten euch selber!!!!!

Liebe Grüße

Babsi

Die Frage ist, inwiefern Aggression überhaupt gerechtfertigt ist. Runterschlucken bedeutet erstmal nur, dass die Schmerzgrenze oder lediglich die selbstgesteckte Reviergrenze der betreffenden Person sich bemerkbar macht. Diese Schmerzgrenze kann sehr niedrig sein, so daß jemand sich beim geringsten Anlaß verletzt fühlen kann und nun vor der Entscheidung steht, wie er damit umgehen will: Runterschlucken, es reflektierend verarbeiten und angemessen damit umgehen oder aber aggressiv reagieren.

Die Aggression selbst ist immer ein Revierkampf: Hey, Du bist mir auf die Füße getreten! Bei einem narzistischen Möchtegern-Gott reicht womöglich schon der Umstand, ihn nicht als Inbegriff alles Seins zu sehen *g* Der andere Pol wäre das Aschenputtel, welches sich alles gefallen läßt und sein eigenes Revier und damit sich selbst verliert. Und wenn es dann im letzten Kampf um die Freiheit aufbegehrt, dann geht es um seine Existenzberechtigung, es muss das Genommene und eigentlich Selbstverständliche zurückerobern oder gar das erste Mal für sich beanspruchen, wie manchmal ein Kind sich in einer lebensfeindlichen Familie behaupten lernen muss. Auch hier gibt es Mittelstufen zwischen Selbstvergötterung und Selbstverlorenheit.

Ich selbst liess mich viele Jahre total vereinnahmen von meiner Umgebung, war das Aschenputtel, bis ich anfing, vom Prinzen zu träumen, erst mit 37! Da begann ich den Weg zu mir selbst. Und ich freu mich über jedes hübsche Kleidungsstück oder Mode-Assessoir, als käme es direkt aus der Nuß, ist wirklich so. Auch Schnäppchen können toll aussehen. Wenn ich über meine Fortschritte nachdenke, inwieweit ich mich von meiner Schwester freikämpfen konnte und mein eigenes Leben langsam Kontur erhält, bin ich richtig happy. Auch jetzt empfinde ich es nicht als selbstverständlich.

Und ich hoffe, meine alte Kraft aus meiner Kindheit kehrt zurück. Ich denke, es hat sehr viel damit zu tun, wie sehr ich in meiner Entfaltung beschnitten wurde.

Ein E-Mail-Freund erzählte mir, er war in seinem alten Job stets müde und ausgebrannt, er mußte sogar auf 80% runter. Doch als er sich selbstständig machte, hatte er auf einmal Kraft für zwei. Darüber denke ich oft nach. Im alten Job konnte er sich wohl zu wenig selbst verwirklichen, im selbständigen Beruf tat er auf einmal etwas für sich selbst. Er konnte sein eigenes Revier vergrößern und damit sich selbst besser ausleben. Mehr Bewegungsfreiheit.

Um sich wohl zu fühlen und nicht zu sehr an den Grenzen der anderen zu leiden, braucht es offensichtlich ein gewisses Maß an eigener Bewegungsfreiheit. Wer zu sehr eingeengt wird in seiner Entwicklung, der wird gelähmt. Tja, das hat sich wohl bei mir psychosomatisch ausgewirkt: Muskelrheuma, Muskeln wie aus Beton.

Interessant ist, dass gerade Bewegungsfreiheit im wörtlichsten Sinne hilft gegen Muskelrheuma: Sport, Bewegung. Nun geht es darum, auch meine inneren Blockaden aufzubrechen und mich innerlich und in meinem Umfeld freier bewegen zu können, mein Revier zurückzuerobern, indem ich mich durchsetze. Meine Schwester schaut mich jetzt ganz anders an: Endlich sieht sie mich als vollen Menschen und anerkennt meine Grenzen. Schritt für Schritt ließ ich sie sanft aber bestimmt spüren, wo sie zu weit geht mit ihrer Vereinnahmung. Es muss also nicht aggressiv ablaufen, diese Selbstverteidigung.

Im Storms Schimmelreiter-Novelle stehen zwei Dämme im Zentrum der Erzählung, der alte Deich steil und frontal zu den Wellen, der neue Deich flach aufsteigend und die Wellen beruhigend. Der alte Deich hielt nur, indem sich der Schimmelreiter rettend in die Lücke warf. Ja, Aggression fordert immer Opfer, oft zu große Opfer.

Hätte ich mich aggressiv bei meiner Schwester durchgesetzt, wäre mein Neffe das Opfer geworden.
 
Hallo Tüpfelchen,

Und kann es sein, daß ich als Frau gar nicht nach außen aggressiv sein muß, sondern es für mein Gleichgewicht schon reicht, diesen Teil von mir wieder ganz anzunehmen, zu akzeptieren, ja sogar zu lieben? In in mein persönliches "Bild" von mir wieder zu integrieren?

Und wie sieht das in der Praxis aus?
So wie ich Dich verstehe, würde das so aussehen: Du wirst aus irgendeinem Grunde furchtbar wütend, knebelst die Wut aber und sagst ihr, dass Du sie liebst?! Wenn Deine Wut nun ein wütendes Kind wäre und Du möchtest diesem Kind klarmachen, dass Du es auch mit seiner Wut liebst, wie stellst du das an? Darf das Kind seine Wut ausdrücken oder besser nicht? Ich meine, wo soll denn die "Wutenergie" hin, wenn sie da ist? Wenn man sie in die Liebe transformieren möchte, dann darf man ihr aber nicht den Ausdruck versagen. Alles andere ist Verdrängung. So sehe ich das, lasse mich aber gerne korrigieren.

Katarina :)
 
Liebes Sunnygirl,

Es geht m.M. mehr darum - und das wurde im Thread hier ja mehrfach einstimmig angesprochen - es gar nicht erst zu dieser Gegenbewegung kommen zu lassen.

Ist okay, wenn Du es so siehst und - zumindest im Moment - so auch für Dich hälst. Ich habe das auch lange so gesehen, hat aber - für mich - auf die Dauer nicht funktioniert.
Das möchte ich ohnehin sagen, es macht zwar gemeinhin mehr Spaß kontrovers zu diskutieren, aber wir können es auch so halten, dass es unterschiedliche Standpunkte (im wahrsten Wortsinne) gibt, die alle richtig sind. Unterschiedliche Standpunkte sind unterschiedliche Aspekte des vollständigen Bildes.

Katarina :)
 
Liebes Sunnygirl,



Ist okay, wenn Du es so siehst und - zumindest im Moment - so auch für Dich hälst. Ich habe das auch lange so gesehen, hat aber - für mich - auf die Dauer nicht funktioniert.
Das möchte ich ohnehin sagen, es macht zwar gemeinhin mehr Spaß kontrovers zu diskutieren, aber wir können es auch so halten, dass es unterschiedliche Standpunkte (im wahrsten Wortsinne) gibt, die alle richtig sind. Unterschiedliche Standpunkte sind unterschiedliche Aspekte des vollständigen Bildes.

Katarina :)

Hi Katarina

Ich lerne gerne dazu, gerade auch, um mich aus meiner muskelrheumatischen Gelähmtsein-Rolle zu befreien. Doch muss für mich der Ausdruck der Aggression sinnvoll sein, vielleicht ein gemaltes Chaos-Bild oder dann eben ein Herausheben aus der Problematik, denn was nützt es mir, wenn ich aggressiv auf den anderen losschlage (verbal oder wie auch immer), um damit die nächste Gegenreaktion auf mich zu ziehen. Das empfinde ich schlichtweg als kontraproduktiv.

Aber konfliktfähiger sollte ich schon werden oder wie Du es so schön ansprichst: Ich sollte wohl mehr Spass am kontroversen (dualistischen) Diskutieren entfalten. Ich tendiere aber tatsächlich eher zum harmonischen Facetten-Regenbogen, er kommt meiner Auffassung von Wirklichkeit näher. Allerdings mag ich es, jemanden hoppszunehmen und Schein-Diskussionen mit meinem Neffen zu führen, ja, das macht beiden Spass. Aber die meisten kontraproduktiven ähm kontroversen Diskussionen sind weder lustig noch flirtend, sondern entwickeln sich zu richtigen Machtkämpfen. Das nun hatte ich schon genug bis zum Geht-nicht-mehr, das nächste bitte, muss ich nicht mehr haben, ist wie unerträgliche Krächzmusik, das will ich nicht noch selbst produzieren, reichte schon, dass ich es mir anhören musste.

Ich bin nun 39 und will endlich mal mein Harmonie-Bedürfnis ausleben. Gerade das ist es: Aggression ist ein Bedürfnis, Harmonie ist es auch. Ich will Frieden und will diesen durchsetzen. Wehe also, wer dagegen ist *lach*
 
Hallo zusammen

Der Aggressive bedient sich der Aggression, weil er sich offensichtlich derart ohnmächtig fühlt, dass er zu diesem letzten Mittel greifen "muss" in seiner Affektivität. Aber es gibt natürlich auch solche, welche schlichtweg kein schlechtes Gewissen empfinden, Macht mit welchem Mittel auch immer für sich zu nutzen. Ein solcher Mensch würde keine Scheu haben, der Friseurin eine Szene zu machen und ihren Job zu gefährden, noch mehr, er würde es auch machen, wenn die Frisur in Ordnung wäre und er einfach Lust hätte auf diese Art von Machtausübung. Zwischen diesen Aggressionsmotivationen gibt es nun Zwischenstufen, ich nenne sie "Launen".



Hallo Sunnygirl,

ich glaube, Du vergisst, daß Wut und Zorn ganz elementare menschliche Eigenschaften sind?
Das erste und fundamentalste Prinzip ist das Überleben. Und der Durchsetzungs- oder Überlebenswille ist jedem Menschen angeboren.
Selbstbehauptung heißt wissen, was man will und wie man es bekommt.
Es besteht natürlich ein großer Unterschied, zwischen Selbstbehauptung und Aggression. Selbstbehauptung sagt: "Ich bitte um das, was ich will, aber ich erkenne auch andere Personen an." Aggression sagt: "Gib, her, mach schon".
Ich würde mal sagen, die Selbstbehauptung kann auch damit leben, das Gewünschte nicht zu erhalten. Die Aggression denkt dagegen "Ich kriege, was ich will und DU zählst nicht".
Frauen, die keinen Selbstbehauptungswillen haben, können oft nicht entschieden auftreten, können keine klaren Botschaften aussenden, versuchen ständig, einen Seiltanz zu veranstalten und glauben, daß sie irgendwie in Sicherheit sind, wenn sie sich nur neutral verhalten und für nichts eintreten. Ich möchte mal sagen, sie sind von ihrem Lebenswillen abgeschnitten. Genau diese Frauen bleiben bei ihren prügelnden Männern oder Freunden oder lassen sich sonswie aus- oder be-nutzen.
"Gute" Frauen haben anständige Manieren und nehmen Rücksicht? Lieber nicht! Unterdrückte Wut kann krank machen. U.a. wird die Krankheit Krebs unausgelebter Wut angekreidet. Für sich Eintreten und Einstehen ist gesund, solange unsere Reaktionen nicht andere in Angst und Schrecken versetzen oder sich in gewaltätigen und aggressiven Handlungen entladen.
Um auf das Beispiel der verhunzten Frisur zurückzukommen: Die Frisur furchtbar zu finden und dann noch zu bezahlen, ist schlecht (siehe unterdrückte Wut). Besser ist es, dem Friseur zu sagen, daß die Frisur ganz furchtbar ist und darum bitten, hier noch einmal Hand an zu legen. Und ich denke, dies kann geschehen, ohne das der Chef des Friseurs diese Panne mitbekommt.
Und wenn doch? Ja wenn schon, Fehler begehen wir alle mal. Auch der Chef hat sicher schon so manche Köpfe "verschnitten". Das gehört zum Berufsrisiko.




Lieben Gruß
Silke
 
Hi Sunnygirl,

Ich bin nun 39 und will endlich mal mein Harmonie-Bedürfnis ausleben. Gerade das ist es: Aggression ist ein Bedürfnis, Harmonie ist es auch. Ich will Frieden und will diesen durchsetzen. Wehe also, wer dagegen ist *lach*

Du erklärst also mit Deinem Friedensbedürfnis dem Krieg/der Aggression den Krieg. Ist schon klar, was dabei auch herauskommt, oder?
Also, das scheint ja ein schwieriges Thema zu sein. Habe gerade eben mit einer alten Freundin telefoniert und - welch Wunder:stickout2 -, sie hat auch im Außen mit extremen Hass zu kämpfen und weiß einfach keinen Ausweg. Wie die meisten von uns steht sie auf dem Standpunkt, dass ja alles noch viel schlimmer wird, wenn sie in den "Außenhass" jetzt ihren "Innehass" hinein und zum Ausdruck bringt. Aber was ist schon "schlimmer"? Eine gewaltige Explosion oder dieser tief in einem sitzende schleichende Hass, der diese Spielgebilder hervorruft und über kurz oder lang körperlich krank macht?

Wie wäre es, seine eigene Wut "erwachsen" zum Ausdruck zu bringen, ohne sich "kindlich" in ihr zu verlieren? Wie wäre es, mit der eigenen Wut zu sprechen, ihren Ursprung zu ergründen, sie anzuerkennen? Vielleicht ist dann der Ausdruck gar nicht mehr so gewaltig. Vielleicht steigt die Intensität des äußeres Ausdrucks mit der Intensität des Verdrängungsmechanismuses nach innen? Vielleicht ist alles gar nicht so schlimm, wenn wir mit unserer Wut sprechen, sie uns zum Freund machen? Aber das ist nicht zu verwechseln mit "Licht/Liebe-Gerede". Auch wenn wir mit unserer Wut sprechen, sie uns zum Freund machen und sie anerkennen, müssen wir ihr ihren Ausdruck gestatten, - dann, wenn es ansteht. Und wenn wir da "erwachsen" mit unserem Bewußtsein dabei bleiben, muß es gar nicht mehr so gewaltig sein, sondern beginnt Richtung Mitte zu pendeln. Langsam, aber sicher?!

Katarina :)
 
Hallo zusammen
Hi Silke, hi Katarina

Ja, ich gebe euch Recht, Aggression im Sinne von sublimierter Selbstbehauptung ist gut, das allein nenne ich gesund. Dazu bin ich durchaus in der Lage. Ich würde mich auch nie schlagen lassen. Im Grunde genommen konnte ich mich durch die Jahre hinweg immer mehr durchsetzen und das Ruder übernehmen. Es war eben nur taktisch sinnvoller, das Ruder nicht auf Anhieb an mich zu reissen, dazu wär ich nämlich nicht in der Lage gewesen. Ich musste meinen Pa und meine Schwester zuerst weichklopfen.

Das Boot nehme ich oft als Beispiel für meine Familie: Es schwankt und kann leicht mal umkippen, wenn zu sehr herumgestossen wird im Boot. Es ist besser, das Ruder ganz sachte und mit Bedacht zu übernehmen und gleichzeitig den Leuten im Boot die Panik zu nehmen. Und dann folgt mein hypnotischer Befehl: Rudern! Und es wird ihm Folge geleistet, denn nur ich hab die Ruhe und Gelassenheit, um das Steuer sicher zu lenken durch die wilden Wellen. Sie vertrauen mir. Ich hab sie schon durch viele Stürme hindurchgetragen, auch wenn mein Rücken dadurch gelitten hat, es aber nicht sein darf, denn ich kann es mir nicht leisten, krank zu sein. Also rudern wir zusammen, so gut es eben geht. Je harmonischer wir im gleichen Rythmus rudern, desto schneller kommen wir voran. Wir sind ein Team, meine Ma, mein Neffe und ich. Meine Schwester sitzt derweil schwanger auf dem Bänkchen *g*
 
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Ein sehr interessantes Thema mal wieder.


Ja, Aggression hat sehr viel mit Ohnmacht zu tun, sie entspringt meiner Ansicht nach nahezu aus der Handlungsunfähigkeit, dem Kontrollverlust.

genau dies ist es doch, Ohnmacht Hilflosigkeit, dieses gefühl wird oder scheint übermächtig zu werden und platzt dann wie ein Vulkan aus einem heraus.

Ich kenne dies auch sehr gut von meinem vater, er ist dauernd augerastet, bei jeder Kleinigkeit selbst als meine Eltern eine neue Küche kaufen wollten hat er einen Aufstand geprobt.
Kurze Geschichte dazu:
meine Eltern haben sich überlegt eine neue Küche zu kaufen, sie fuhren dann los in ein Küchencenter, hatten auch schon eine Vorstellung vom Stil der Küche und vom Preis.
Nun es ist ja so, das in den Ausstellungsräumen eines Möbelgeschäfts einige Küchen aufgebaut sind, damit man eine Vorstellung von den Küchen hat wie diese aufgebaut aussehen. das gehört ja zur Räumlichen Vorstellung gell?:)
Nun bei diesen aufgebauten Küchen ist dann ein Grundpreis vorhanden damit man eine Vorstellung vom Preis bekommt.
Aber von diesem Preis kann man M. E. nicht ausgehen das es nachher der Endpreis ist!

Aber mein Vater ist davon ausgegangen.....
Als der Verkäufer den Wunsch meiner Eltern nachkam und alles so zusammenstellte wie gewünscht und dann den Preis nannte der dann nicht mit dem übereinstimmte was dort in der Ausstellung stand, da ist mein Vater ausgerastet, er hat den Verkäufer übelst beschimpft,... das war sehr sehr peinlich.

Nun was ich damit sagen möchte, es kann auch anders gehen, man stimmt dies von vornherein ab und klärt dies und wenn's
dann nicht passen sollte, ist doch eine friedliche Lösung anzustreben.
Das oben geschilderte hat doch nur extrem viel Energie, kraft und auch anschließendes Unbehagen ausgelöst.

Ich denke mein Vater ist oft einfach hilflos und ohnmächtig wenn etwas ist, womit er nicht zurecht kommt oder zurecht gekommen ist.

Ich kann auch richtig sauer werden, lass es dann auch raus, aber platze nicht sondern versuche es an denjenigen weiter zugeben und achte wie ich es sage.
Mir ist es auch schon passiert, das ich energisch wurde, aber dann an richtiger Stelle und habe meine Worte mit Sorgfalt gewählt und gut dosiert, da denke ich, habe ich vielmehr mit erreicht und habe eben auch diese kleine Machtgefühl wie es Reinfreide beschrieb gehabt und dann war es auch gut.
Es kommt immmer drauf an wie man etwas rüberbringt.
Das habe ich gelernt tzt vieler agressver Attacken und Prügelattacken in meiner Kindheit von meinen Eltern kann ich sagen, ich geh damit anders um, vll. auch weil ich dann reinfühlen kann, wie es meinem Vater, meiner Mutter damals ging, als sie ihre Kontrolle verloren.


LG Arielle37:liebe1:
 
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