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Durch z.B. die Meditation lernt man ja, dass die Auflösung des Egos erstrebenswert ist, das Ego krankmachend, usw. Was jedoch bei den meisten passiert, ist, dass sie sich in eine riesengroße Blase begeben, sie streben nach Erleuchtung, Transzendenz, im Grunde sind all diese damit verbundenen Phantasien für mich eitle Allmachtsphantasien, die in Richtung "göttlich" werden gehen. Unsere Rolle auf Erden ist aber die der Menschen, wir sind als Menschen geboren und werden als solche sterben.
Wir müssen uns oft mit Problemen herumschlagen, die allzu menschlich sind und keineswegs irgendwas zur persönlichen Erleuchtung beitragen. Wir müssen oft auch einfach nur überleben. Und darum müssen wir auch essen und verdauen. So schrecklich banal das manchen auch erscheinen möge.
Ein gewisses Loslassen, eine gesunde Distanz zum Materialismus, ist bestimmt erstrebenswert, aber genauso wichtig ist es die Basis nicht zu vergessen. Und nicht zu meinen, das Ego ist aufgelöst, dabei ist es in Wirklichkeit immens aufgebläht und wähnt sich allmächtig, erhaben über alles und somit im Grunde unmenschlich.
Um zurück zum Thema zu kommen: für mich wäre Vegetarismus durchaus die ideale Lebensform, wenn man sie mit einem autarken Lebensstil verbinden könnte, jedoch ist mir das als Städterin nicht möglich und ein Landleben für mich zugleich aus vielen Gründen derzeit nicht realisierbar. Ich erkenne also die Grenzen und respektiere sie, sollte es mal notwendig sein sie zu überdenken, werde ich das machen und gegebenfalls Konsequenzen daraus ziehen.
Ich bin jedenfalls froh, kein Fleisch zu essen, es fühlt sich für mich stimmiger an, aber ich glaube zugleich, dass diese Entscheidung eine sehr individuelle ist und somit die Unterschiede zu respektieren sind.