hi artor,
man braucht tatsächlich beide
Na sicher ... und wir haben auch gar nicht die Wahl, ob wir diese oder jene Hälfte benutzen wollen. Es ist immer, wenn nicht durch Krankheit beeinträchtigt, der ganze Mensch/das ganze Hirn im Spiel. Wenn ich Lust hab, kann ich so tun, als ob ich jetzt grad rechtshirnig oder jetzt grad linkshirnig unterwegs bin ... aber schon die Entscheidung, das nun so oder so zu machen oder darüber zu berichten, in Sprache, oder sich über die rechte Hälfte zu informieren ... typisch linke Funktionen. Und jede "vernünftige" Aktivität ist in viel höherem Maß emotional unterfüttert, als man gemeinhin annimmt ... manche gehen so weit, dass sie sagen, scheinbar rationale Prozesse seien bis zu 80 % emotional (rechtshirnig) beeinflusst.
Ich meine, da ist es doch befreiend, sich vom rechts-links-Wettbewerb zu lösen und sich als komplexe Ganzheit, eingebunden in umfassende und umgebende Szenerien, zu betrachten. Vielleicht noch ein Beispiel, eh ein Klassiker: Es ist eher die westlich-wissenschaftliche Tendenz, die Dinge beim Untersuchen immer weiter zu zerlegen und auseinanderzunehmen. Wenn ich das bei einer Blume mache, dann ist sie nach einer solchen Untersuchung hin. Die östliche Tendenz geht dahin, das Wesen der Blume zu erfassen, indem ich sie betrachte, in ihrem Sein und Werden im Hier und Jetzt, ohne sie zu entwurzeln. Das lässt die Blume am Leben.
Interessant auch, dass sich aktuelle Forschungsrichtungen von der Gehirnforschung im engeren Sinn entfernen oder sich zumindest nicht darauf beschränken, sondern stattdessen Bewusstseinsforschung betreiben. Etwa die bildgebenden (rechtshirnigen?) Verfahren der Magnetresonanz-Untersuchungen haben gezeigt, wie sehr der gesamte Körper involviert ist bei mentalen Prozessen ... die Sache mit dem Bewusstsein scheint also doch deutlich komplexer und vielschichtiger zu sein als dass ich sie in rechts und links einteilen oder auf das reduzieren könnte. was sich zwischen den Ohren abspielt. Und von den transpersonalen, systemischen Aspekten, die da zu beachten wären, hab ich noch gar nicht zu reden begonnen ... tu ich jetzt auch nicht.
Ich finde, dass eh die Astrologie da auch recht hübsche Bilder für diese Vielschichtigkeit hat und nicht etwa nur ein Prinzip bereithält, das für Bewusstsein steht, sondern gleich einige, je nach der Fokussierung, mit der man das jeweils anschaut. Die beiden Merkur-Varianten für das Intellektuelle und das Vernünftige, Sonne und Mond für eh auch sehr körpernahe Aspekte des Bewusstseins, aber auch als Hinweise auf das über Zeugung und Empfängnis Erworbene, Uranus und Neptun für transpersonale Aspekte des Bewusstseins ... und dergl. mehr, da wird schon Einiges ersichtlich, je nach Art und Weise des Hinschauens ...
Gud N8,
jake