Soso, alles ist also relativ.
Und jeder definiert Kunst als etwas anderes. Deshalb: Der ursprüngliche Begriff Kunst ist tot!
Und ich überlege schon lange, man müsste einen neuen Begriff für das schaffen, wofür Kunst einmal stand. Denn wenn alles Kunst ist, ist auch es auch nicht viel von Wert und man kann nichts unterscheiden. Wenn ein Restauranttester sagt, "alles schmeckt, es kommt nur darauf an, wer was isst", dann braucht man auch keine Sterne mehr verteilen oder sich um etwas bemühen.
Das Interessante, ein Aktionskünstler kann beispielsweise einen schrottigen alten Traktor umgekehrt an die Siegessäule stellen, klebt noch eine Kuhhaut drauf und behauptet, so, das ist jetzt Kunst. Vielleicht philosopiert er noch einen Halbnonsens bzgl. unsere Natur in Bezug zum Menschen, dann kann er diesen Traktor, wenn er noch viele solche Dinge macht, und die Öffentlichkeit ihn damit in Verbindung bringt, für über 100 000.- Euro einmal verkaufen.
Das ist heute Standard.
Aber, es sieht völlig anders aus, wenn drei Pianisten ein Klavierstück spielen. Erstens kann das nicht jeder auf der Straße, dann ist die Beurteilung, wer der Kunst mehr gerecht wird auch eine Frage des Hinhörens und der inneren musikalischen Reife Entwicklung des Zuhörers gefragt.
Ist jemand eher ein nach außen gewandter Tastenartist und ein anderer eher ein innerlich geistvoller Künstler, der sich zurück nehmen kann und das klavierstück dadurch in Höhen heben kann?
Hier unterscheidet sich dasjenige, was bisher ansonsten als Kunst benannt wurde kolosal.
Man nennt beides Kunst, ist aber eigentlich voneinander so weit entfernt wie der Mond von der Sonne.
Und wenn man beides betrachtet, könnte man heute den Eindruck haben, wir haben ein Wortschatz wie die Affen, denn wir können es verbal sehr schwer mit Begriffen voneinander trennen.
Im Gegenteil, man könnte meinen, es gibt so einige Menschen die kein Interesse daran haben, hier eine Klarheit herzustellen.
"Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens ist des Künstlers Beruf." Robert Schumann