Was ist Kunst? Wer sind Künstler?

Eine wahre Geschichte!:

Da gibt es in einer Stadt ein Haus, das nennt sich Lehnbachhaus und da war ich mit einer Bekannten vor ein paar Jahren zur Besichtigung des "Blauen Reiters". Dabei erzählte ich ihr etwas bzgl. der Geschichte und auch der zeitgenössischen Kunst. Und ich erwähnte u.a. Beuys, sagte ihr, als wir einen Gang entlang gingen, "sieh her, so wie die Putzfrau hier Eimer und Lappen stehen ließ, so etwas könnte auch von Beuys stammen". Sie konnte es kaum glauben und meinte, ich würde mich über sie etwas lustig machen. Da fragte ich laut, warum ist das hier eigentlich mit einer roten Kordel abgesperrt, bis ich an der anderen Seite den Namen Joseph Beuys las.

Welch kulturelle Errungenschaft.

Schätze, es benötigt bei uns Komiker, die die Szene aufmischen, wie ich bald an anderer Stelle einmal einbringen möchte und ihr den Spiegel vorhält. "Das Lamm auf der grünen Wiese Huuurz"
 
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Da gibt es in einer Stadt einen Raum mit sehr viel Kunst.
Dabei ist ein leere Leinwand auf einer Staffelei nur gezeichnet vom Künstler.
Kennt man nun den Künstler ist schnell ein Bild erschaffen- dass ist für mich persönlich Kunst.

P.S. Woher hast Du gewusst, dass dies keine Fälschung war?;)
(Das Original steht in einem Safe in Übersee).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Exakt darum ging es nicht. Nicht um Deine, nicht um Meine Meinung, was Kunst oder Künstler ist/sind, sondern, was Beuys tatsächlich meinte. Da nützt es auch nicht, wenn wir das einfach zerinterpretieren und uns wieder weiter weg bewegen. Deshalb verlagere ich dieses Thema hier hin, weil es doch ein ganz anderes Thema in sich ist.



Jetzt kannst du das alles fragen, denn jetzt geht es um das Thema, was ist Kunst, was sind Künstler und nicht um die Tiefenergründung einer Aussage eines bekannten Promi.



Kunst kann man nicht begreifen,
Kunst muß man erleben.

Es kann sein, dass einem das Erlebnis nicht gefällt - im Falle eines Künstlers wirft ersie dann das Werk weg oder verändert es - im Falle eines Kunstgeniessers sagt ersie bääh. Kommt vor.

Das sind ja wieder viel zu viele Fragen in diesem thread auf einmal.

Bisher hat sich hier noch niemand als Künstler oder Künstlerin zu erkennen gegeben, ich bin Künstler und ich mache Kunst. Z.B. https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=4024951&postcount=1

Die eine Sache ist die, Kunst ist etwas, was im Jetzt stattfindet. Manche Kunst hat ihren Dienst damit bereits getan. Andere Kunst wärt länger. Manche Kunst erfährt ganz verschiedene Begrifflichkeiten und Begehrlichkeiten.

Etwas anderes, was in der Kunstwahrnehmung oft unklar sichtbar wird, ist, dass auch Künstler viele Leben leben und so lebte Mozart in seinem nächsten Leben als (ich glaube) Geigenbauer. Nix Stradivari. Ganz normal. Und es gibt zig Mozarts, die lebten und nicht entdeckt wurden.

Es gibt auch noch den feinen Unterschied zwischen Interpret und Künstler, ebenso wie zwischen Kunsthandwerk und Künstler. Alleine das sind Standortbestimmungen, die Seiten füllen.

Künstler wachsen.

Künstler geben Antworten.

Künstler irritieren.

Künstler prüfen.

Künstler verschieben eingefahrene Wahrnehmungen.

Wenn Du ein Bild anschaust, das als Kunst gehandelt wird, ist für den Künstler sein eigenes Erlebnis längst passé, ja streng genommen, ist es für den Künstler wertlos. Ich habe hunderte Bilder weggeworfen und es war gut, das zu tun.

Künstler sind Kinder, sie spielen und im Spiel entsteht etwas.

Beuys ist ein Prüfer. Er ist Künstler. Seine Kunst ist die Prüfung unserer Wahrnehmung. Auch bei ihm ist, der eigentliche Akt der Kunst vorbei, wenn Du das siehst, was er getan hat. Aber das Echo hallt noch lange nach.

Es gibt auch einen Unterschied zwischen Kunstbetrieb und Kunst. Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen Kritikern und Künstlern, ebenso wie zwischen Kunstvermittlern und Künstlern.

Ich wurde einmal aufs heftigste kritisiert, warum ich meine Bilder nicht erklären könne - es gilt nicht einfach ein Bild zu machen, es schön zu finden und es auszustellen - man braucht ein Konzept, man muß auch noch Redner sein, als ob Künstler nicht genügen würde. Was ist der Unterschied zwischen Picasso und anderen? Er war am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und malte das Richtige und konnte auch noch das richtige sagen und hatte ein richtiges Künstlerleben. 5 Richtige. Das schaffen wenige - ob im Lotto oder im Leben. Beuys hatte das richtige zum zeigen, das richtige Konzept, das richtige Leben dazu und die richtigen Freunde - mindestens 4 Richtige - oft auch schon der Knaller.

Es gibt so vieles was stimmen muß. Geniale Künstler sind oft Arbeitstiere, Mozart schuftete oft rund um die Uhr, das Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle ist glaube ich nach wie vor das größte Kunstwerk, das ein einzelner Mensch geschaffen hat, Michelangelo lies keine Helfer zu - wer weiß, was das bedeutet, alleine das, der verneigt sich tief, Charlie Parker sagte über sich, dass er 11 bis 15 Stunden Saxophon am Tag spiele - er spielte wie bis heute keiner mehr spielen kann, Karajan sagte er übe jeden Tag viele Stunden ...

Gutekunst ist eine Firma.
Gute Kunst ist Geschmacksache.
Kunst kann man nicht mit dem Kopf erklären.
Wenn einer sagt, das kann ich auch, dann frage ich, warum hast Du es dann nicht gemacht und verkauft - er kann es halt nicht.
Du kannst versuchen einen Putzeimer und einen Besen an ein Museum als Kunst zu verkaufen - dabei erfährst Du, dass eben mehr dazu gehört, als einen Putzeimer und einen Besen als Kunst zu deklarieren.
Insofern ist es nicht wahr, dass der Begriff Kunst beliebig geworden ist. Es ist wie immer: jeder versteht darunter, was er oder sie will - aber - mit Verlaub - das war schon immer so - nur waren die verschiedenen Meinungen nicht so bekannt wie heute.

In Narziss und Goldmund ist der Künstler und sein Antipode gut beschrieben und warum die Liebe zwischen ihnen funktionieren kann.

Doch ist auch Siddhartha ein Künstler, er lebt Lebenskunst.

Kunst ist nicht nur das Können, sondern auch der Weg dorthin und darüber hinaus - insofern ist Dieter Bohlen einfach ein Stück Weg der Seele Dieter Bohlens, geradewegs wie Mozart.

Unter Künstlern selbst gilt nur der nichts, der andere kopiert, der nur rummäkelt und nicht selbst etwas versucht, etwas erschafft. Die Größe eine Kunstwerkes ist nicht Sache der Künstler zu entscheiden. Und wer ein guter Künstler ist oder nicht - das juckt einen Künstler nicht, jeder Künstler ist sich selbst Ansporn und entweder gut genug oder nie gut genug ...

Goldmund schuf nur ein Werk, mit dem er als Kunstwerk Frieden finden konnte.

Michelangelo musste in diesem Leben als Daskalos in einer Druckerei arbeiten, weil es sein tiefer Wunsch war, diese neue Technik kennen zu lernen ...

Kunst und Künstler.

Gute Beschreibungen zum Künstler auch in Hasselmann/Schmolke Archetypen der Seele, als Seelenmatrix „Künstler“ im Gegensatz zum „Interpret“ der als Seelenmatrix „Weiser“ heißt ...

...
 
Etwas anderes, was in der Kunstwahrnehmung oft unklar sichtbar wird, ist, dass auch Künstler viele Leben leben und so lebte Mozart in seinem nächsten Leben als (ich glaube) Geigenbauer. Nix Stradivari. Ganz normal. Und es gibt zig Mozarts, die lebten und nicht entdeckt wurden...


Auch wenn wir bzgl. Kunstdefinition völlig unterschiedlicher Meinung sind, gehe ich wie Du von der Reinkarnation aus. Dennoch halte ich es für gewagt, zu sagen, Mozart wär in seinem darauf folgenden Leben Geigenbauer gewesen.

Das kann schon so sein, denn er starb ja relativ früh, dadurch ist die Kamalokazeit schon einmal verkürzt. Und auch wenn die Regel der Inkarnationen des ICH s Mann, Frau wechselnd ist, gibt es Ausnahmen.

Aber welche seriöse Quelle hast Du diesbezüglich? Einem Medium würde ich nicht trauen, das müsste schon ein Mensch mit einer hohen Initiation sein, damit sich nichts falsches geistig dazwischen drängt.
 
Auch wenn wir bzgl. Kunstdefinition völlig unterschiedlicher Meinung sind, gehe ich wie Du von der Reinkarnation aus. Dennoch halte ich es für gewagt, zu sagen, Mozart wär in seinem darauf folgenden Leben Geigenbauer gewesen.

Das kann schon so sein, denn er starb ja relativ früh, dadurch ist die Kamalokazeit schon einmal verkürzt. Und auch wenn die Regel der Inkarnationen des ICH s Mann, Frau wechselnd ist, gibt es Ausnahmen.

Aber welche seriöse Quelle hast Du diesbezüglich? Einem Medium würde ich nicht trauen, das müsste schon ein Mensch mit einer hohen Initiation sein, damit sich nichts falsches geistig dazwischen drängt.

Hallo Musikuss

sobald ich die genauere Stelle habe, poste ich sie, aber generell ist es in den Werken von Hasselmann/Schmolke, Internetseite mit verschiedenen Infos www.septana.de.
 
Bisher hat sich hier noch niemand als Künstler oder Künstlerin zu erkennen gegeben,


Ich wurde einmal aufs heftigste kritisiert, warum ich meine Bilder nicht erklären könne - es gilt nicht einfach ein Bild zu machen, es schön zu finden und es auszustellen - man braucht ein Konzept, man muß auch noch Redner sein, als ob Künstler nicht genügen würde. Was ist der Unterschied zwischen Picasso und anderen? Er war am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und malte das Richtige und konnte auch noch das richtige sagen und hatte ein richtiges Künstlerleben. 5 Richtige. Das schaffen wenige - ob im Lotto oder im Leben. Beuys hatte das richtige zum zeigen, das richtige Konzept, das richtige Leben dazu und die richtigen Freunde - mindestens 4 Richtige - oft auch schon der Knaller.


...

ich bin kein künstler, sondern kunsthistorikerin und habe mich bewusst rausgehalten und gerne nur gelesen und im grunde, führt dies hier zu nichts....

die kunst der zeitgenössischen künstler interpretieren wir (kunsthistoriker) nicht gerne, weil meistens andere gründe und zwar psychologische dahinter stecken. wenn yves klein wieder mal ein bild mit seinem blau malt...dann muss man es nicht verstehen, er sieht sich als erfinder dieser farbe und zeichnet einfach drauf los...
wenn leonardo oder dürer ein anna selbdritt malten, dann fragen wir uns: ist es ein auftragswerk? wer hat die farben ausgesucht ...usw.
was ich damit sagen möchte ist: bei den alten meistern, hat man sich nicht immer gleich gefragt: oh, was muss dieser mensch durch gemacht haben usw. sondern man betrachtet jeden einzelenen pinselstrich oder jede farbgebung...

sorry, aber künstler müssen ihre werke nicht erklären können...es wäre schön, aber es ist kein muss...dazu gibt es uns, die dann einfach sachen hineininterpretieren und beuys (der hier so oft genannt wirde) konnte sein auch nich erläutern.
was michelangelo angeht, war er bestimmt ein genie seiner zeit und er hatte, dennoch helfer, also nicht alles ist aus seiner hand.
 
Kunst darf selbstverständlich schön sein und berühren.

Ich persönlich mag sie im politisch-gesellschaftlichen Kontext am liebsten wenn sie aufrüttelt,provoziert,empört,gängiges in Frage stellt.

Blümchen auf der Wiese sind auch ganz nett,bringt aber irgendwie nicht viel.

Ein Künstler hat auf jeden Fall eine höhere Aufgabe zu erfüllen.
Nur malen,dichten,musizieren aus Langeweile das ist verschwendetes Talent.

Die Inspiration,wo kommt sie her ?
Kollektives Unbewusstes oder doch höhere göttliche Ebenen ?

Das würde mich auch zum
Beispiel interessieren, aber darauf eine Antwort zu finden, ist wahrlich wohl am schwierigsten.
Es ist sicherlich ein innerer Antrieb, der schon immer in eines Künstler Herzen schlummert. Die Frage nach Sinn, Heimat, Sehnsucht, etc. und das Sehnen nach Antworten und Ankommen. Ob das göttlich ist? Bin überfragt.
Kann mir aber durchaus vorstellen, dass es nichts personales ist, also sprich etwas schon vor der Geburt in der Seele verankertes, etwas, das diesen Menschen von vornherein antreibt....
 
ich bin kein künstler, sondern kunsthistorikerin und habe mich bewusst rausgehalten und gerne nur gelesen und im grunde, führt dies hier zu nichts....

die kunst der zeitgenössischen künstler interpretieren wir (kunsthistoriker) nicht gerne, weil meistens andere gründe und zwar psychologische dahinter stecken. wenn yves klein wieder mal ein bild mit seinem blau malt...dann muss man es nicht verstehen, er sieht sich als erfinder dieser farbe und zeichnet einfach drauf los...
wenn leonardo oder dürer ein anna selbdritt malten, dann fragen wir uns: ist es ein auftragswerk? wer hat die farben ausgesucht ...usw.
was ich damit sagen möchte ist: bei den alten meistern, hat man sich nicht immer gleich gefragt: oh, was muss dieser mensch durch gemacht haben usw. sondern man betrachtet jeden einzelenen pinselstrich oder jede farbgebung...

sorry, aber künstler müssen ihre werke nicht erklären können...es wäre schön, aber es ist kein muss...dazu gibt es uns, die dann einfach sachen hineininterpretieren und beuys (der hier so oft genannt wirde) konnte sein auch nich erläutern.
was michelangelo angeht, war er bestimmt ein genie seiner zeit und er hatte, dennoch helfer, also nicht alles ist aus seiner hand.



Ja, da gebe ich Dir recht. Es gibt viele Künstler, die gut sind, aber mit dem Intellekt das was sie machen nicht durchdrungen haben. Und das ist auch nicht notwendig, denn sie können es erfühlen.

Selbst bin ich von Beruf Künstler und habe mich allerdings gerade um die Frage nach, was ist Kunst, sehr bemüht. Denn ich will ja wissen wonach ich strebe und wohin ich wachse. Es ist ja nicht so, dass man den Beruf des Künstlers nur so entscheidet und dies dann einfach ein statischer Zustand ist. Nein, als Künstler ist man ständig im Prozess und man ist am Lernen und im Wachstum.

Allerdinsg beobachte ich auch Hochschulen, wo ich mich frage, was haben die dann eigentlich gelernt, wenn sie regelmäßig irgendwelche Installationen fertigen. Sind es hernach dann Philosophen oder wirklich Künstler? Und was unterscheidet sie in ihrer Fertigkeit dann von Frau Holle im Metzgerladen?

Denn auch wenn man es heute oft anders sieht, zur Kunst gehört "auch" eine Fertigkeit.
 
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Kunst ist für mich eine Transformation vom Inneren ins Äußere. Ob sie von jemandem interpretiert und verstanden werden kann, oder einfach nur wahrgenommen werden kann, steht wiederum auf einem anderen Blatt.
 
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