Warum Menschen Drogen nehmen

Maßgeblich für Drogen und ihre Verbote scheint jedenfalls nicht der gesundheitliche Schaden zu sein, sondern die Art der Wirkung auf das Bewusstsein. bewusstseinserweiterung ist auf diese Weise jedenfalls nicht legitimiert, Verblödung und Krebs ist aber ok.
Ja, der zuerst von Nixon propagierte "War on Drugs" war schon immer ein "War on some Drugs."
Alkohol und Zigaretten sollte man sicherlich verbieten, der Schaden ist in jeder Hinsicht zu offensichtlich.
Du befürwortest in diesem Fall Prohibition?
Wir hätten dann wohl ganz schnell einen neuen Schwarzmarkt zusätzlich zur erneuten Kriminalisierung ganzer Bevölkerungsgruppen.

Come on....:D
 
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@tschango: ja :)
@bewußtseinsereweiterung: eine chemische bewußtseinserweiterung, die man selbst nicht reproduzieren kann, erscheint mir wertlos. die neuronen spielen halt verrückt -- so what?
@glückshormone: ja, es ist die suche nach persönlichem glück. und wenn man weiß, daß es schadet, sollte man sich zurückhalten :) sonst wäre ja nichts dagegen zu sagen.
@alkohol/tabak: starke sucht, keine bewußtseinserweiterung: so mag es die wirtschaft ... das ist chemische versklavung von menschen. ein ethischer mensch wird das verbot anstreben. auf persönlicher ebene erstmal das stereotyp wein/zigarette=gemütlich beseitigen.
@prohibition: das ist ein schwieriges thema, weil viele menschen offensichtlich nicht ohne drogen auskommen und viel dafür riskieren. man kann nur das elend verwalten. insofern denke ich, das rauchen könnte man schrittweise ganz abschaffen, alkohol müßte man leider lassen ...
 
ein ethischer mensch wird das verbot anstreben. .
Ich seh das ein wenig anders.
Kennst du Ikkyus angeblich letzte Worte?
"Nach meinem Tod werden unter meinen Schülern solche sein, die in die Wälder oder die Berge gehen,
andere mögen Sake trinken und sich mit Frauen vergnügen,
aber jene, die vor einem Auditorium Vorlesungen halten und von Zen als dem 'Weg der Moral' reden,
die vergewaltigen den Buddhismus..."
Ikikyu, *1394 +1481.
 
>> ein ethischer mensch wird das verbot anstreben. .
> Ich seh das ein wenig anders.
> Kennst du Ikkyus angeblich letzte Worte?
> "Nach meinem Tod werden unter meinen Schülern solche sein, die in die
> Wälder oder die Berge gehen, andere mögen Sake trinken und sich mit
> Frauen vergnügen, aber jene, die vor einem Auditorium Vorlesungen
> halten und von Zen als dem 'Weg der Moral' reden, die vergewaltigen
> den Buddhismus..." Ikikyu, *1394 +1481.

sehr schönes zitat. das problem ist, außerhalb der wissenschaft verwendet man zitate eben auch wie waffen. so als ob das, was ein mensch in einem anderen kontext gesagt hat, nun den eigenen hiesigen standpunkt stütze, oder noch häufiger: den fremden standpunkt entkräfte.

ich als buddhist :) sehe das ein wenig anders:

-- ich habe meine wälder und berge bei mir; mein lehrer meint, wer im alltag nicht besteht, braucht nicht in die berge zu gehen, etc.. das äußert sich so, daß ich letztlich meinen geist nicht bewege wegen der hier diskutierten fragen. aber ich kann sagen, wie es ist -- und das mag auf andere mißverständlicherweise so wirken, als würde ich ebenso emotional darauf reagieren wie sie selbst :)

-- sake = drogen, "mit frauen vergnügen" trifft auch nicht zu -- ich erfülle eher nur konventionelle regeln entsprechend den zeiten aus bestimmten gründen (ich war früher mönch); ich habe keine (sehr) anhaftende haltung gegenüber "vergnügungen".

-- es ist sehr wohl unsere pflicht, die lehre zu vertreten und niemals aufzugeben, nachdem (bzw. soweit) wir sie verstanden haben. für nichtbuddhisten und anfänger ist der buddhismus vor allem ein "weg der moral". als buddhist werde ich für mich selbst selbstdisziplin ausüben/verwirklichen und durch dieses beispiel für andere zum lehrer. das ist der einzige grund, etwas zu tun oder zu sagen -- und nur, wenn man selbst diesen fehler bereinigt hat. sobald man etwas sagt, wird es immer "gewöhnlich" aussehen, logisch; das muß man in kauf nehmen, wann immer man spricht. man weiß, daß man nur illusorische echos ausstößt -- aber um wesen zu bewegen :)

-- beispielsweise gehe ich konsequent dem zigarettenrauch aus dem weg; ich verbiete nichts, aber wenn einer raucht, gehe ich weg, egal was grad ist. ---- das hat auf viele leute konsequenzen, die mit mir sind. anfangs meint man, ich sei exzentrisch und das ginge nicht; dann gibt man zu, daß ich im prinzip recht habe; dann imponiert meine konsequenz, und man sieht, daß dinge auch anders laufen können; parties, meetings, etc. werden geändert, weil sie wissen, was ich sonst mache -- und es ist für alle gut (viele sind heimlich auf meiner seite); dann fangen leute selbst an, so zu handeln, weil sie sehen, daß es geht; selbst meine mutter macht inzwischen überall "schwierigkeiten" wegen der raucherei :) d.h., ich bin ein kristallisationspunkt für den aufstand der nichtraucher, die umkehrung der sichtweise. das ist, wenn man so will, gandhis satyagraha. und DIESE ART VON ENGAGEMENT ist nicht unbuddhistisch, sondern buddhistisch. ich denke, ikikyu wäre in diesem kontext meiner meinung :)

p.s.: wovor er warnt, ist das verfrühte engagement. anfangs ist man enthusiastisch, aber man versteht noch nicht richtig. solche lehren sind zweifellos schlecht.
 
Alkohol und Zigaretten sind in allen Gesellschaftsschichten laut deutscher Statistik gleichmäßig vertreten. Höhere Bildung schützt nicht vor emotionaler Instabilität. Ich kann mir sogar vorstellen, das schlichtere Gemüter ein gesünderes Verhältnis zu ihrem Inneren haben und dem entsprechend Stress auch ohne Drogen bewältigen können. Börsenmakler, Politiker, Banker- da wird gern mal ordentlich gekokst, um diesen zu bewältigen.
Da widerspricht dir die Statistik in jeder Hinsicht. Es gibt mehrere Studien dazu, und die Unterschiede sind eklatant und durchgehend. Hauptschüler rauchen doppelt so oft wie Gymnasier, Kinder aus ärmeren Bevökerungsschichten rauchen 50% häufiger als die aus reichen Bevölkerungsschichten, sozial benachteiligte Kinder haben früher und öftere Erfahrungen mit Alkohol und Tabak als andere, etc etc. Das gleiche lässt sich beim Drogenkonsum nachweisen. Dazu gibt es zig Längsschnittstudien. Der "koksende Banker" ist hingegen ein vielleicht nicht ganz unbegründeter Stereotyp, aber eine Nase Koks hie und da macht keine Abhängigkeit.
Also, die Datenlage ist sehr eindeutig, die Frage, mit der sich Sozialwissenschaftler beschäftigen ist vielmehr: Warum ist es so? Dazu gibt es dann verschiedene Modelle (Selektionshypothese vs. Kausalitätshypothese etc)

wobei meiner Vermutung nach ein Alkoholrausch keine positiven Effekte haben kann, bewusstseinserweiternde Drogen der Gesundheit aber durchaus nutzen können und meistens nicht diese enorme Abhängigkeit wie bei Alkohol und Zigaretten auslösen. Deswegen würde ich sie nicht jedem empfehlen, aber so drei bis viermal im Jahr und einer stabilen Persönlichkeit kann es sinnvoll sein, wobei ich die natürlichen Produkte für sinnvoller erachte.
Dass sich psychoaktive Substanzen sehr bereichernd auf das Leben auswirken können, da möchte ich dir zustimmen. Alkohol kann man aber genauso "konstruktiv" konsumieren, und Alkohol ist ebenso im weiteren Sinne "bewusstseinserweiternd" (aber halt nicht halluzinogen). Alkoholkonsum kann genauso seine schönen und bereichernden Facetten haben, sage ich mal aus persönlicher Erfahrung.

Alkohol und Zigaretten sollte man sicherlich verbieten, der Schaden ist in jeder Hinsicht zu offensichtlich.
Ich war lange Zeit für ein Verbot illegaler Drogen, einerseits wegen der Folgen für das Gesundheitssystem, andererseits weil ich der Meinung war (und bin), dass viele Leute nicht verantwortungsbewusst genug sind, korrekt damit umzugehen. Es erfordert schließlich auch eine enorme Disziplin. Ich bin aber zum Schluss gekommen, dass die Gesellschaft als ganzes sich auch entwickeln kann, dass dieses Verantwortungsbewusstsein also auch irgendwann erlernt werden kann. Das funktioniert aber sicher dann nicht, wenn man die Drogen weiterhin im Sumpfe der Illegalität lässt. Wenn man die ganze Kohle, die in den "War on Drugs" gesteckt wurde in einen "Fight for Safe Use" gesteckt hätte, wären wir in jeder Hinsicht, denke ich, viel weiter. Kulturelle Veranstaltungen wie das Oktoberfest, wo hemmungsloses und verantwortungsloses Trinken im Prinzip gefördert wird (z.B. durch die überdimensionierten Bierkrüge) sind ein Zeichen dafür, dass selbst "oben" (also in den Sphären der Politik) keinerlei Bewusstsein für Safe Use existiert. Das muss sich ändern. Es muss ein generelles Umdenken stattfinden. Das Problem per Verbot zu verdrängen hilft auf Dauer nix, sieht man an den steigenden Konsumraten der letzten 40 Jahre trotz der verbrannten Milliarden Dollar im War on Drugs.
 
Ja, der zuerst von Nixon propagierte "War on Drugs" war schon immer ein "War on some Drugs."

Du befürwortest in diesem Fall Prohibition?
Wir hätten dann wohl ganz schnell einen neuen Schwarzmarkt zusätzlich zur erneuten Kriminalisierung ganzer Bevölkerungsgruppen.

Come on....:D

Ertappt:D nein, mir geht nur diese Unverhältnismäßigkeit auf den Sack , wie was beurteilt wird. Mir wurde ja auf schulischem Weg der gleiche Blödsinn eingeimpft , der allgemein gesellschaftlich vorherrscht und erst als Erwachsener bin ich nach und nach darauf gekommen, mir eigene Gedanken zu machen und wenigstens mit Mitte 30 einige Experimente im schamanischen Kontext zu machen.
So ein, zweimal im Monat trinke ich auch ein Schlückchen. Ich wollte mich sogar mal zwingen, täglich ein Glas Wein zu trinken, weils gesund sei. Bin aber am abspecken und stecken zuviel Kohlenhydrate drin, außerdem ist der gesundheitliche Aspekt bereits widerlegt.
 
Also mMn fängt das ganze meistens eher unbeabsichtigt an, wenn ich zB eben an Alkohol denke. Oder glaubst du etwa, dass jemand am WE was trinken geht mit dem Ziel vor Augen Alkoholiker zu werden?!

Natürlich geht niemand am Wochenende mit der Absicht trinken, Alkoholiker zu werden. Das war nicht nur nicht Teil der Kernaussage, das war niemals Teil irgendeiner Aussage von mir.

Dein abermals ellenlanger Text an Tarbagan auf der vorherigen Seite besteht für mich aus sehr, sehr, sehr vielen Worten und nicht sehr viel Inhalt. TCM. Weißt du eigentlich was TCM ist und wie in der original TCM gearbeitet wird, mir scheint so- eher nicht. Da wird zB an verschiedenen Stellen der Puls(!) gemessen oder es wird durch Wärme/Kälte am menschlichen Körper(!) eine Fülle/Leere festgestellt. Feinstofflich? Hast du dir schon mal die Meridiane neben einem Verlauf der Nervenbahnen angesehen?

Ich bin sicher kein Fachmann auf dem Gebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin. Ich wurde aber schon von einer Person behandelt, die das zumindest von sich behauptet. Des Weiteren ist ein Freund von mir Arzt und hat sich im Studium näher damit auseinander gesetzt. Er hat auch selbst eine Zeit lang mit Akupunktur therapiert. Was die Meridiane betrifft, so kenne ich den allgemein naturwissenschaftlichen Standpunkt dazu, der sagt: Es gibt keine anerkannten Beweise dafür, dass die überhaupt existieren.

Akupunktur oder Pressur funktioniert über die Reizung von feinen Nervenendigungen oder Punkten. usw.

Das ist nicht der Standpunkt der Naturwissenschaft.
Ich zitiere hierfür Wiki:
Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist noch nicht aufgeklärt. Bislang liegen nur Studien mit überwiegend kleinen Patientenzahlen und unterschiedlichen, teilweise sich widersprechenden Ergebnissen vor.
http://de.wikipedia.org/wiki/Akupunktur#Nach_der_evidenzbasierten_naturwissenschaftlichen_Medizin


Und jetzt weiter? Aber ich würd dich bitten dich eher kurz zu halten.

Kannst du einem sechsjährigen Kind das Einmaleins in zwei Sätzen erklären?
Wohl kaum. Wenn es dir um seichten Smalltalk geht, bin ich der falsche Gesprächspartner.
 
Ertappt:D nein, mir geht nur diese Unverhältnismäßigkeit auf den Sack , wie was beurteilt wird.
Oh ja, das kenn ich...

So ein, zweimal im Monat trinke ich auch ein Schlückchen. Ich wollte mich sogar mal zwingen, täglich ein Glas Wein zu trinken, weils gesund sei. Bin aber am abspecken und stecken zuviel Kohlenhydrate drin, außerdem ist der gesundheitliche Aspekt bereits widerlegt.
Ich mag ja das Dionysische allgemein ganz gerne und bin keiner, der groß auf seine Gesundheit achtet, mein Körper als Tempel gleicht wahrscheinlich eher nem Partykeller. :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Ich bin eigentlich fast ein Extremist was die persönliche Abstinenz gegenüber Suchtmitteln aller Art betrifft.

Wobei es bis zu einem gewissen Punkt auch meinem Verständnis von Freiheit widerstrebt Konsum von bestimmten Suchtmitteln zu verbieten. Und weil Cannabis wohl eher harmloser ist als Zigaretten und Alkohol ist das Verbot hier auch übertrieben.

Allerdings würde ich jegliche Werbung für Suchtmittel (abgesehen von Koffein) verbieten, inklusive Alkohol.

Und wer unter Alkoholeinfluss sch... baut ist genauso schuld wie jeder andere auch. Er hätte ja nicht trinken müssen, wenn er sich nicht unter Kontrolle hat. Bei Jugendlichen könnte man eventuell noch darüber diskutieren.

Ansonsten empfehle ich natürlich keine Drogen, legal oder illegal, zu nehmen.
 
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