Vorherbestimmung?/eigene Entscheidungsfreiheit?

ach noch etwas:

wie kann ich mir den einfluss der planeten auf den menschen eigentlich vorstellen? also welche energie spüren wir denn da? ist es so etwas analog der erdanziehung, der wir hier ausgesetzt sind, also eben die "uranus-anziehung" oder "pluto-anziehung" ;-) und warum sind verscheidene planeten verscheidenen themen zugeordnet? liegt das am unterschiedlichen gestein der planeten, die halt unterschiedliche energien erzeugen?
In der Astrologie geht man mehrheitlich von analogen und nicht kausalen Zusammenhängen zwischen Erde und Planeten aus. Also nicht "oben bewirkt unten" sondern "oben zeigt unten an".
Das ist wie mit der Uhrenmetapher: die Uhr macht die Zeit ja auch nicht, sie zeigt sie nur an.

"Senkrechtes Denken" ist dieVorraussetzung für astrologische Deutungstechnik. Offensichtlich hängen die Dinge nicht zusammen und doch ist alles mit allem verbunden.

Die ganze Astrologie beruht auf Beobachtung und Erfahrung, deshalb ist sie auch keine Wissenschaft in naturwissenschaftlichem Sinn, sondern eine Erfahrungswissenschaft.
Ich zitiere mal Bernadette Brady aus Astrologie zwischen Chaos und Kosmos: "...und da die Astrologie von der Menschheit im Dialog mit dem Himmel geschaffen wurde, ist es auch logisch, dass sie ein komplexes System ist, das für Reduktionismus umempfänglich ist. Folglich kann die Astrologie weder auf die experimentellen Methoden der linear-dynamischen Welt reagieren, da sie bei statistischen Methoden keine widerspruchsfreien Ergebnisse hergibt, noch kann sie im Labor oder in einer Forschungseinrichtung repliziert werden."

Zum Threadtitel Vorbestimmung:
Ich denke, und das lässt sich auch astrologisch untermauern, das wir mit bestimmten Anlagen auf die Welt kommen. Das ist festgelegt.
Was wir im Laufe des Lebens dann aus diesen Anlagen machen ist nicht festgelegt. Es spielen in diesem Zusammenhang viele Faktoren eine Rolle, z.b. in welches familiäre Umfeld werde ich hineingeboren, Erziehung, soziales Umfeld, welche Bildungschancen habe ich u.s.w.
Aber innerhalb der eigenen Anlage habe ich immer und zu jeder Entscheidung eine Wahlfreiheit.
Empfindet man das nicht so, sinds die Grenzen im eigenen Kopf, die Selbstbestimmung verhindern.

lg
Gabi
 
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meine frage nun: kann meine geburtszeit ev. falsch sein? also hätte das solche auswirkungen wie oben beschrieben, wenn ich z.b. 1 stunde früher (oder 15 min. früher) geboren worden wäre?


Hallo Zimtgeflüster,
ich persönlich bin der Meinung, das bei solchen Prognosen grundsätzlich vorher eine Geburtszeitkorrektur gemacht werden sollte. Nur so kann man sicher sein, das alles wirklich genau passt.
Das aber ist etwas komplizierter und umfangreicher und erfordert astrologische Erfahrung. Kann also nicht eben schnell nur vom Astroprogramm erledigt werden.
Erst dann sind meiner Meinung nach solche Prognosen sehr sinnvoll.
Ansonsten kommen die von Dir beschriebenen Abweichungen.
Natürlich ist ein Einfluss auch wenige Grade vorher schon merkbar. Aber bei einer ausgearbeiteten Prognose, mit Geburtszeitkorrektur, sollten Abweichungen von 2 Jahren nicht vorkommen.

Liebe Grüsse
Fluegelchen
 
Guten Morgen Zimtgeflüster

Ich sehe es ähnlich wie Linse und stimme unserem lieben Flügelchen zu. Ich bin überzeugt, wir Menschen haben einen freien Willen. Aber nicht ganz so frei, wie viele Menschen meinen. Viele rühmen sich ihres eigenen freien Willens, merken aber nicht, wie fremdbestimmt sie sind. Laufen den ganzen Tag mit Kopfhörern herum, sind total abhängig von den modernen Kommunikationsmitteln, lassen sich von den Modeschöpfern vorschreiben, was sie zu tragen haben, sind triebgesteuert, geben jeder Triebregung gleich nach, sind meistens willensschwach.

Sie sind also mehr oder weniger unfrei, obwohl sie vom Gegenteil überzeugt sind. Bei solchen Menschen kann man relativ gut voraussehen, wenn man ihr Radix eingehend studiert hat, wie sie auf kommendes Geschehen reagieren werden. Sie sind sehr beeinflussbar. Sie beherrschen die Umstände nicht, sondern werden von ihnen beherrscht. Schon die alten Astrologen waren überzeugt: Charakter ist Schicksal. Das gilt auch heute noch. Wer labil und schwach ist, wird auf kosmische Einflüsse anders reagieren als jemand, der einen starken Charakter besitzt und seine Triebe und Leidenschaften mehr oder weniger unter Kontrolle hat. Dies sollte man stets berücksichtigen, wenn man für jemanden eine astrologische Prognose erstellt.

Will man treffsichere Prognosen machen, ist eine Geburtszeitkorrektur unabdingbar. Früher machten die Praktiker der Hamburger Schule (Witte-Techniken) und die Kosmobiologen nach Ebertin stets eine Geburtszeitkorrektur, bevor sie anfingen, ein Radix zu deuten. Auch sollte man sich nicht nur auf die Transite verlassen. Dies schrieb schon der Schweizer Astrologe Dr. Alfred Fankhauser vor vielen Jahrzehnten (Das wahre Gesicht der Astrologie und vor allem in seinem Werk: Horoskopie (!)). Ein sehr gutes Buch über den Umgang mit den Transiten hat der hervorragende französische Astrologe André Barbault geschrieben: "Astrologische Zukunftsdeutung - Die Transite".

Wer sich nicht nur oberflächlich, sondern intensiv und tiefschürfend mit der Astrologie auseinandersetzen möchte, dem kann ich nur empfehlen, die alten Klassiker zu studieren. Wer sich zur psychologischen Astrologie hingezogen fühlt, der sollte die vier Bände von Thomas Ring: "Astrologische Menschenkunde" studieren. Thomas Ring ist bei den klassischen Astrologen mit seiner revidierten Astrologie nicht das Mass aller Dinge, aber trotzdem sind seine Bücher lesenswert, weil sehr gehalt- und niveauvoll. Und man kann sich doch nur ein einigermassen objektives Urteil über andere Schulen und Richtungen bilden, wenn man sich mit ihnen beschäftigt hat.

Beste Grüsse

Pollux
 
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