Vordringliche Zivilisations-Entwicklungen

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Heidi Marley schrieb:
Es geht um den vom Menschen entworfenen Wertebegriff 'Qualität'. Und so etwas (oder auch nur Ähnliches) gibt es in der Natur nicht.

Ich weiss. Ja und weiter? Der Mensch kann noch so viel "werten" in Qualität oder nicht Qualität. Handelt er gegen die Natur, wird er früher oder später die Auswirkungen zu spüren bekommen.

(Du kannst es dir sparen, dich über andere stellen zu wollen.)
 
Persönlich ...im Zuge des Globalismus, der geschichtlichen Entwicklung des Menschen , kann ich das von Reinwiel aufgeworfen Thema nur noch philosophisch betrachten, denn es gibt immer irgendwo einen bzw mehrere Fugger, welche große kalkulierende Intelligenz besitzen…und eine weitscheifige Ökonomie anstreben.

Es wäre unsinnig, solchen Menschen , die Motivation der reinen Habsucht zu unterstellen…dazu verleihen sie zuviel Geld….auch selbst dann wenn sie keine Zinsen dafür aushandeln, oder gar damit rechnen müssen, die große Summe als solche abzuschreiben…so ist dennoch ihr Begehr mehr Einfluss zu gewinnen , um weiter zu expandieren.

Mehr Einfluss bedeutet eine andere Form von Macht, Ermächtigung, als jetzt die Macht , der das geliehene Geld zukommt, um Kriege damit zu finanzieren.

Der Fugger war da leidenschaftslos,…er war kein Kriegstreiber…nur ein Händler, der für seine Form von Genialität im voraus schauenden Geschäfte machen einen expandierenden Raum gesichert haben will.

Das geht uns mit unseren „Genialitäten“ ebenso...ob das nun die Formuliermacht eines könnenden Schreibers ist…oder eines Organisationstalents des Forumsbetreibens bedarf....oder usw…wir wollen unsere Gaben vermehren, um mehr Einfluss zu gewinnen und zu expandieren.

Politische Wirklichkeit…also Realpolitik setzt für mich da an …wo dieses tiefe Begehr als echte Begebenheit berücksichtigt wird…und auf Grund dessen Regelungen stattfinden.

Spirituelle Ausrichtung beginnt für mich da, wo jeder mit dieser inneren Begebenheit anfängt an sich zu arbeiten…um sich diesem Thema im inneren Milieu zu stellen …

..und philosophische Betrachtung beginnt für mich da, wo innerhalb der historischen Entwicklung unseres Menschseins, Gedanken formuliert werden, Klarheit über diese Strebungen zu gewinnen.

Wenn wir über diesen Vorgang nach Erklärungen suchen wollen, müssen wir über das animalische einer tierischen Aggression hinausgehen...und können auch nicht mehr beim Menschen als Herdentier, mit instinktiven Gruppenverhalten ansetzten, sondern müssen von einer eminenten, herausgehobenen Stellung , beim Menschen als Bewusstseinstier ausgehen.

Bewusstsein hat einen gebrochenen Weltbezug zur Folge. Das Bewusstsein lässt den Menschen in die Zeit stürzen: in eine Vergangenheit, die ihn bedrängt, weil er sie nicht vergessen kann, und selbst im Verdrängen noch gegenwärtig bleibt; in eine Gegenwart die sich entzieht; in eine Zukunft , die zur Drohkulisse werden kann und die Sorge wachruft.

Es wäre sicherlich alles einfacher, wenn das Bewusstsein nur bewusstes Sein wäre. Aber es reißt sich los, wird frei für einen Horizont von Möglichkeiten. Das Bewusstsein kann die gegebene Wirklichkeit transzendieren und dabei ein schwindelerregendes Nichts entdecken oder einen Gott, in dem alles zur Ruhe kommt, Und…es wird den Verdacht nicht los, dass dieses Nichts und Gott vielleicht doch ein und dasselbe sind.

Eine Bewusstseins - Tier , das „ Nein „ sagen und das Nichts erfahren kann, vermag auch die Vernichtung zu wählen, womöglich aus Gründen des „ horror vacui“.
In den philosophischen Traditionen wird daher in Bezug auf diese prekäre Situation des Menschen von einem „ Mangel am Sein „ gesprochen. Der Mensch als bewusstes Wesen hat seine Geborgenheit im Hier und Jetzt verloren..

Von nichts anderem spricht der Sündenfall, als Geburtsstunde der Sorge.

Nicht die Sicherung für diesen Augenblick zählt...nein!---man muss sich um die Zukunft sorgen, von der viele Gefahren drohen; Unbeständigkeit, von den anderen Menschen und von der übermächtigen Natur.

Der Horizont der Zeit lockt---und droht!

Und nur weil es diese Bedrohung gibt, entsteht das Verlangen nach Macht, denn diese soll die Zukunft sichern.

Da es also letztlich darum geht , die unbegrenzte Zukunft in Schach zu halten, und da es die anderen gibt, die ebenso aus denselben Gründen nach Macht streben, muss auch die Macht unbegrenzt wachsen. Sie muss dynamisch werden. Macht will mehr Macht. Nur in der Akkumulation und Steigerung hat sie Bestand. Macht lebt von der Bemächtigung, Gewalt von der Überwältigung. Macht wird zu einem rastlosen Verlangen.

Damit aus dieser Verfeindungsenergie kein Krieg aller gegen alle wird , wird im kulturellen Prozess die individuelle Gewalt der Selbstbehauptung abgeschöpft und in Gesetze, Rituale und Institutionen eingebunden und vergesellschaftet. Daraus wird schließlich das staatliche Gewaltmonopol. Es macht die vielen Einzelnen unter dem Aspekt des Gewaltverzichtes und des damit verbundenen Souveränitätsverlustes zu Gleichen.

Doch es bleibt ein dramatischer Widerspruch…nämlich aus dem elementaren Bedürfnis eines Selbstbewusstseins, und der Fähigkeit sich selbst mit anderen zu vergleichen, muss das Selbst, um ein Selbst zusein, anders sein als die anderen.
Allerdings mit dem Unterschied allein kann man noch nicht zufrieden sein…es muss ein Unterscheid zu meinen Gunsten sein…nur daraus erwächst das Selbstgefühl, indem man sich hervortut. Es kommt auf den Rang an…der Mensch genießt dadurch, indem er sich von anderen abhebt..

Das leidenschaftliche Verlangen nach Differenz hatte Platon „ Thymos „ genannt. Eine Seelenkraft , die sich in mutigen Handeln äußert, mit dem der Einzelne sich überlegen zeigen und auszeichnen will….welche aber eben auch in den Willen zur Gewalt und Überwältigung kippen kann.. Diese Seelenkraft ist nicht bloße Selbsterhaltung , sie will Selbststeigerung…und ist sogar dafür bereit , dass gewöhnliche Leben aufs Spiel zusetzten…auch das eigene.

Für Hegel ist dieser Kampf um Anerkennung auf Leben und Tod die Triebkraft der Geschichte…und ist als Dynamik nicht der wilden Natur des Menschen, sondern des Geistes geschuldet.

Deswegen lautet die Frage: Wie lässt sich die thymotische Energie als Produktivkraft organisieren ?

Gebändigt gibt sie einer Gesellschaft Dynamik. Entfesselt aber---und sie strebt stets nach Entfesselung—löst sie die Gesellschaft in Anarchie der Gewalt auf. Zweifellos ist die Konkurrenz...wirtschaftlich, politisch, sportlich- eine bewährtes Mittel, die thymotische Leidenschaft auf gezähmte Weise auszuleben. Jedoch---wenn solche Zähmung im Inneren unzureichend gelingt, so bleibt , wie der Blick in die Geschichte lehrt, immer noch der wenig erfreuliche Ausweg, den Kampf um Unterschiede und Anerkennung nach außen zu verlagern, an die Grenzen der Gesellschaft, wo die Welt der Fremden beginnt, die dann zu Feinden erklärt werden.

Fakt ist…wir stehen schon immer in zerreißenden und verfeindeten Gegensätzen…auch ganz in unserem Inneren konkurrieren die starken gegen die schwachen Anteile...wir sind in diesen Widerspruch hineingeboren, das gehört zur Daseinskontingenz…

Aus dem Grund gibt es auch keine einfachen Lösungen, denn der Geist ist komplex...so wie dieser Widerspruch in uns.

Das Gedächtnis der Mythen und die Arbeit des Denkens stoßen regelmäßig auf die elementaren Verhältnisse der Verfeindungen…man geht ins Anfängliche zurück, um den Augenblick der Einheit zu ergreifen, aber er weicht zurück, wie der Horizont auf den man zugeht.

Platon ist schon damit zufrieden die Möglichkeitsbedingungen einer befriedeten Zone inmitten einer feindlichen Welt aufzuweisen. Friede ist jene Unmöglichkeit, von der aber das Denken und Wünschen nicht ablassen kann. Doch jedes Friedensprojekt , das verwirklicht werden soll, wird im Streit der Parteien selbst zur Partei.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass es von Jesus heißt, er sei nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert ( Matthäus 10, 34) und er werde Feuer und Spaltung auf die Erde werfen. Zu Pflugscharen werden die Schwerter erst, wenn sie ihre Arbeit verrichtet haben.

Bedenken wir also, wenn wir „ Populisten „ zuhören...allgemein jede politische Verführung hin zu bedingslosem …. , Gerechtigkeit , und Friedensappelle…So aus der Ferne gesehen...läßt es sich..angesichts im Vorblick unserer globalen Probleme … leicht von „wir“ Als „die Menschheit „ reden und davon welche Aufgabe WIR haben , wo UNSERE Versäumnisse liegen…

Wir sagen dann wir und meinen die ganze Menschheit, als ob wir diesem überdehnten Wir als kollektives Subjekt, EINE Handlungsweise zuweisen könnten. Jedoch ! ---nur in dieser Art „ Super-Visionen“ gibt es den handlungsfähigen Singular „ Menschheit“, in Wirklichkeit aber gibt es Menschen nur im Plural!
Es widerspricht allen geschichtlichen Erfahrungen anzunehmen, dass sich aus dem Gewimmel der Menschen ein Handlungssubjekt „Menschheit“ herausbilden könnte.

Hinter einer Macht, die sich als Menschheit in Aktion aufspielt, wird immer eine partikulare Macht stecken, die sich mit diesem Manöver in der Konkurrenz mit anderen Mächten Vorteile zu verschaffen sucht.
 
Wir werden unseren nachfolgenden Generationen ein Desaster hinterlassen, wie es noch keines gab seit der Besiedelung der Erde mit Menschen, außer es spielte sich schon alles einmal genauso ab?!

Der nächste Anfang beginnt wieder mit Pompfe und Höhle!
 
nadida, möchte nur zu einigen punkten stellung nehmen:
die modernen fugger gibt es natürlich auch, aber die haben nicht viel zu reden.
zum bewusstsein möchte ich behaupten, dass auch tiere eines haben.
wenn wir als menschen mit einem tierbewusstsein agieren, bedeutet dies nur selbsterhaltung.
den thymos kann man sehr gut mit ego umschreiben, das sich unbedingt abheben möchte.
die seele möchte etwas erleben und integrieren, das ego spiegelt die unausgeglichenheit.
was den begriff "menschheit" betrifft, gebe ich dir weitgehend recht.
dennoch kann die menschheit als ganzes beeinflusst werden, z.b. durch einen weltkrieg oder eine naturkatastophe.
der einzelne mensch jedoch muss die balance finden zwischen eigener erfahrung und der der anderen.
so dürfen wir uns zwar der anderen bewusst sein, müssen aber unseren eigenen weg gehen.
wenn wir die menschheit retten wollen, meinen wir meist uns selber und unsere nächsten.
lg winnetou:)
 
Wer wird ihn denn weisen, D'Artagnan? Gottvater, oder der König von Frankreich?
:) Guten Morgen Ischariot
Einen wundervollen Sonntag, Heidi!
Das wer ist eine Frage sie sich für meinereins nicht stellt. Entwicklungen
sind in Zivilisationen klarerweise nicht von Individuen unabhängig.
Trotzdem würde ich dem keine allzugroße Beachtung beimessen.
Wenn es Zeit ist für eine Veränderung, dann wird sich diese
auch einstellen - evolutionäre Strategie!

Hätte Edison die Glühbirne nicht erfunden, wärs ein anderer gewesen.
Hätten Pizarro oder Cortez nicht die indigenen Völker hingeschlachtet,
wäre jemand anders gegen "die Wilden" ins Feld gezogen. Wären die
Amis nicht am Mond gelandet, hätten die Ruski's es getan ... etc, etc.

Entwicklungen, egal ob technischer oder sozialer Natur, bahnen sich
ihren Weg unabhängig von einzelnen Individuen. Für diese Einzel-
personen, war es nur essentiell, zur richtigen Zeit am richtigen
(oder eben auch falschen) Ort gewesen zu sein ;)
 
Vor nicht langer Zeit hat eine kleine Werkstätte in Spanien einen rein elektrischen Sportwagen gebaut - mit einer Leistung von 1088 ! PS (eintausendachtundachtzig). Der einzige Wehrmutstropfen : Die Akkus waren nach 3 Minuten leer.
Jedenfalls kann in Zukunft kein Weg am Elektroauto vorbei gehen, zu Gunsten der Luftverschmutzung und der Welt.
Beim Gedanken, dass bei fortschreitender Erderwärmung sogar das ganze Grönland-Eis abschmilzt und die Meere um 50 Meter steigen, da wird mir schlecht.


elektroauto ist ein fehlgriff!

erderwärmung ist sicjherlich eine tatsache, die ursachen werden vermutet, aber nicht die zusammnhöänge sind so komplizieret, dass keine so richtig bescheid weiss...

in der letzet zeit habe ich öfters davon gehört, dass auf der erde immer wieder klomaverschiebungen gab, mit sehr dramatischen folgen für die menschheit...und jetzt sind die folgen auch schon dramatisch, aber die zusammnhängende gründe unbekannt.

shimon
 
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