Zitat:Von "Fundamentalisten" mal abgesehen: Du bist also nicht der Meinung, dass es liebende Eltern gibt?
Sicherlich, baubeau, aber zum einen überlasse ich das Kind vollständig den Eltern ohne zu wissen wie diese gestrickt sind. Zum zweiten stellt sich dann die Frage aus welchem sinnvollen Grund die Eltern das Kind dann nicht in die Schule lassen wollen. Wer aus religiösen Gründen ein Kind nicht in die Schule lassen will hat meiner Ansicht nach schon eine fundamentalistische Einstellung, denn weder ist es so, dass eine Pflicht zum schulischen (kath oder evang.) Religionsunterricht besteht (welchen ich übrigens abschaffen würde), noch ist es so, dass religiöse Vorstellungen heruntergemacht werden. Wer aber um jeden Preis beispielsweise die Ansicht vertritt, dass Evolution seinem Kind nicht beigebracht werden darf ist für mich ein Fundamentalist. In solchen Haushalten wird man dann die biblische Schöpfungsgeschichte oft genug hören, da hat das Kind auch das Recht darauf mit der derzeit von der Wissenschaft vertretenen Theorie in Berührung zu kommen. Wer als Eltern jeden Kontakt mit anderen Glaubenssytemen oder Überzeugungen mit Macht verhindern will ist ein Fundamentalist.
Ansonsten könnte man noch sein Kind aus der Schule rauslassen wollen, weil man es beschützen will (vor Mobbing, Leistungsdruck). Doch ist das meiner
Meinung nach eher fatal, weil das Kind ja irgendwann doch an unserer Gesellschaft teilnehmen soll/muss. Wobei ich es als richtig ansehe für ein Kind eine andere Schule zu suchen, falls Mobbing stattfindet. Der Ausweg Rückzug ist eine Entscheidung die man sich nur selbst antun kann. Ich weiß schon wovon ich spreche. das ist aber nicht ideal.
Zitat:Reife Persönlichkeiten, die in der Lage sind, die Beziehung zu ihren Kindern gelingen zu lassen und Ihnen die Welt zu erklären?
Mag sein, dass das in der Grundschule zeitlich und vom Wissen her noch möglich ist. Später wird das dann viel schwieriger, wenn man praktisch alle
Fächer unterrichten müsste. Das geht zeitlich nicht und selbst ein Akademiker wird wenigstens in ein paar Bereichen kein ausreichendes Wissen haben. Dazu kommt, dass man ja irgendwie am Lehrplan bleiben müsste, und den pubertierenden Sprössling bei Laune. Das wäre eine Mammutaufgabe,
und auch wenn es dem ein oder anderen gelingen mag, ist das ja von vornherein unmöglich festzustellen. Man bedenke, dass die meisten Eltern kaum schaffen überhaupt Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, und die soll man sich dann mit Lernerei ausfüllen?!!!
Zitat:Um es vorwegzunehmen: Mir ist durchaus klar, dass es Eltern gibt, die das nicht können. Aber was ist mit denen, die es können? Warum sollen die darunter leiden?
Wie soll man das denn feststellen, ob das funktionieren wird?
Alle Eltern die so etwas wollen werden auch die Meinung vertreten, dass sie das können. Für mich grenzt das an totale Selbstüberschätzung. Dazu kommt noch, dass das Kind eben isoliert wird. Und es geht ja um das Kind und nicht die Eltern.Und wenn die Eltern das Kind aus der Schule nehmen wollen, weil es
selbst da nicht hingehen will, dann ist das auch wenig effektiv. Irgendwo muss man dann auch sagen, dasss Kinder nicht alles selbst entscheiden dürfen, auch wenn ich durchaus antiautoritär denke.
Zitat: (Nebenbei: "...mit ihresgleichen zusammengesperrt" könnte auch das siebende deutsche Schulsystem gut beschrieben sein...)
Ich wurde in der Schule neun Jahre lang gemobbt (mal mehr, mal weniger),
und stand auch dabei fast immer im Abseits. Ich mag Schule daher nun wirklich nicht besonders. Meine Oma war Grundschullehrerin, und meine Mutter (damals noch aktiv) Sonderschullehrerin, dennoch weiß ich zu 100% dass die Hausunterricht nie hinbekommen hätten. In den Kindergarten wurde ich ja schon nicht geschickt und das war sicher schon ein Fehler. Als ich dann in die Schule kam wurde ich praktisch von anderen aufgefressen. Meine Oma hatte immer Angst, dass mir was passiert (war nicht völlig unsinnig, die Grundschullehrerin meinte ja gegenüber meiner Mutter, dass ich wenn ich allein wäre von Autos überfahren würde). Bei meiner Mutter war es eher so, dass ich aus religiösen Gründen "nicht für die Welt" erzogen werden sollte. Naja, sie hatte Erfolg, anders als sie es sich erwartet hatte freilich
Mein Vater hatte da eh nichts zu sagen. Mir Fußball beizubringen hat er aber
auch nicht geschafft als ehemaliger Amateur-Fußballer, allerdings wurde mir ja auch erzählt, dass mein Vater wegen dem Fußball nichts geworden ist,
was nicht gerade ein Anreiz für Sport war.
Ich sage ja nicht, dass in der Schule alles prima ist, aber Hausunterricht ist die schlechteste Alternative, selbst wenn zwei Leute zu Hause Lehrer sind,
wird das wohl nichts.
LG PsiSnake
Sicherlich, baubeau, aber zum einen überlasse ich das Kind vollständig den Eltern ohne zu wissen wie diese gestrickt sind. Zum zweiten stellt sich dann die Frage aus welchem sinnvollen Grund die Eltern das Kind dann nicht in die Schule lassen wollen. Wer aus religiösen Gründen ein Kind nicht in die Schule lassen will hat meiner Ansicht nach schon eine fundamentalistische Einstellung, denn weder ist es so, dass eine Pflicht zum schulischen (kath oder evang.) Religionsunterricht besteht (welchen ich übrigens abschaffen würde), noch ist es so, dass religiöse Vorstellungen heruntergemacht werden. Wer aber um jeden Preis beispielsweise die Ansicht vertritt, dass Evolution seinem Kind nicht beigebracht werden darf ist für mich ein Fundamentalist. In solchen Haushalten wird man dann die biblische Schöpfungsgeschichte oft genug hören, da hat das Kind auch das Recht darauf mit der derzeit von der Wissenschaft vertretenen Theorie in Berührung zu kommen. Wer als Eltern jeden Kontakt mit anderen Glaubenssytemen oder Überzeugungen mit Macht verhindern will ist ein Fundamentalist.
Ansonsten könnte man noch sein Kind aus der Schule rauslassen wollen, weil man es beschützen will (vor Mobbing, Leistungsdruck). Doch ist das meiner
Meinung nach eher fatal, weil das Kind ja irgendwann doch an unserer Gesellschaft teilnehmen soll/muss. Wobei ich es als richtig ansehe für ein Kind eine andere Schule zu suchen, falls Mobbing stattfindet. Der Ausweg Rückzug ist eine Entscheidung die man sich nur selbst antun kann. Ich weiß schon wovon ich spreche. das ist aber nicht ideal.
Zitat:Reife Persönlichkeiten, die in der Lage sind, die Beziehung zu ihren Kindern gelingen zu lassen und Ihnen die Welt zu erklären?
Mag sein, dass das in der Grundschule zeitlich und vom Wissen her noch möglich ist. Später wird das dann viel schwieriger, wenn man praktisch alle
Fächer unterrichten müsste. Das geht zeitlich nicht und selbst ein Akademiker wird wenigstens in ein paar Bereichen kein ausreichendes Wissen haben. Dazu kommt, dass man ja irgendwie am Lehrplan bleiben müsste, und den pubertierenden Sprössling bei Laune. Das wäre eine Mammutaufgabe,
und auch wenn es dem ein oder anderen gelingen mag, ist das ja von vornherein unmöglich festzustellen. Man bedenke, dass die meisten Eltern kaum schaffen überhaupt Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, und die soll man sich dann mit Lernerei ausfüllen?!!!
Zitat:Um es vorwegzunehmen: Mir ist durchaus klar, dass es Eltern gibt, die das nicht können. Aber was ist mit denen, die es können? Warum sollen die darunter leiden?
Wie soll man das denn feststellen, ob das funktionieren wird?
Alle Eltern die so etwas wollen werden auch die Meinung vertreten, dass sie das können. Für mich grenzt das an totale Selbstüberschätzung. Dazu kommt noch, dass das Kind eben isoliert wird. Und es geht ja um das Kind und nicht die Eltern.Und wenn die Eltern das Kind aus der Schule nehmen wollen, weil es
selbst da nicht hingehen will, dann ist das auch wenig effektiv. Irgendwo muss man dann auch sagen, dasss Kinder nicht alles selbst entscheiden dürfen, auch wenn ich durchaus antiautoritär denke.
Zitat: (Nebenbei: "...mit ihresgleichen zusammengesperrt" könnte auch das siebende deutsche Schulsystem gut beschrieben sein...)
Ich wurde in der Schule neun Jahre lang gemobbt (mal mehr, mal weniger),
und stand auch dabei fast immer im Abseits. Ich mag Schule daher nun wirklich nicht besonders. Meine Oma war Grundschullehrerin, und meine Mutter (damals noch aktiv) Sonderschullehrerin, dennoch weiß ich zu 100% dass die Hausunterricht nie hinbekommen hätten. In den Kindergarten wurde ich ja schon nicht geschickt und das war sicher schon ein Fehler. Als ich dann in die Schule kam wurde ich praktisch von anderen aufgefressen. Meine Oma hatte immer Angst, dass mir was passiert (war nicht völlig unsinnig, die Grundschullehrerin meinte ja gegenüber meiner Mutter, dass ich wenn ich allein wäre von Autos überfahren würde). Bei meiner Mutter war es eher so, dass ich aus religiösen Gründen "nicht für die Welt" erzogen werden sollte. Naja, sie hatte Erfolg, anders als sie es sich erwartet hatte freilich
Mein Vater hatte da eh nichts zu sagen. Mir Fußball beizubringen hat er aber
auch nicht geschafft als ehemaliger Amateur-Fußballer, allerdings wurde mir ja auch erzählt, dass mein Vater wegen dem Fußball nichts geworden ist,
was nicht gerade ein Anreiz für Sport war.
Ich sage ja nicht, dass in der Schule alles prima ist, aber Hausunterricht ist die schlechteste Alternative, selbst wenn zwei Leute zu Hause Lehrer sind,
wird das wohl nichts.
LG PsiSnake