Uranus (der Prüfer der Zentrierung der Identität)


Hallo Stefan,

hast Du schon Astrologische Menschenkunde von Thomas Ring gelesen?
Wenn nicht, dann sagt mir meine Intuition, das wäre ein Werk für Dich. Hab so mit Astrologie angefangen, zuerst seine Werke in Arbeitbuchmanier gelesen.
 
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Hallo,

es kommt wirklich drauf an, was man nun genau unter Intuition versteht. Die "Rate Mal-Intuition" ist für mich der typische Neptun-Bezug. Ich denk mir was aus, was zu etwas passen könnte. In Neptun sehe ich auch eigentlich den Feind der Intuition, weil die Liebe und Sehnsucht (Neptun) zur Findung führen will, aber gleichzeitig Neptun auch für Täuschung steht.
Unklarheit. Klarheit ist dann der Stoß durch den Nebel.

Die andere Intuition sieht aber "verborgene " Zusammenhänge, also das, was wahr ist und nur noch gesehen werden braucht. Die Täuschung ist hier dadurch gegeben, wenn diese Intuition nur halbgar ist, sie hat eine gewisse Spannbreite oder Leuchtkraft, wenn sie nicht stark genug entwickelt ist, dann dämmert es nur, und man sieht aber nicht wirklich das, was man
benötigt, sondern nur ungefähr. Man kommt nicht bis ans Ende. Das wird man wohl nie, bis ans Ende, aber es gibt Schwellen.

Zum Beispiel in der Astrologie, da gibt es das Symbol, und mit der Intuition sieht man dann Energien, zwei Schritte, - aber die Energien ergeben sich, in meinen Augen fügen sie sich zum Symbol. Daher ist es Intuition in meiner Begrifflichkeit, weil sich etwas zusammenfügt. Erst dann kommen die vagen Ahnungen, was mit diesen Energien bei einem bestimmten Horoskopeigner an Entsprechungen möglich sein könnte, das ist der dritte Schritt. Hat man einen Bericht, dann kann man mit der Intuition diese mitgeteilten Dinge zuordnen (theoretisch, denn praktisch erweist sich, dass man manchmal noch viel lernen muss und eben nicht alles zuordnen kann, es gibt immer wieder so schwierige Radix mit besonderen Problemen, die man erst versteht, wenn man sie mit dem Horoskopeigner durchgesprochen hat)

Wenn man einen Bericht hat, vom Horoskopeigner, fügt man die Information die man hat, zu den Konstellationen, und zwar mittels Intuition. Mehr oder weniger. Irgendwie weiss ich nicht wirklich, ob es nicht auch ein Stück mit dem Verstand gemacht wird (irgendwo sicherlich), oder ob die Symbole nur per Intuition zu dem werden was sie dann sind (Energie).
Wenn es funzt: Es kommt einem so, "man würde sich was vormachen, wenn man es anders macht" - so erlebe ich das.

In dieser Weise ist es "WISSEN". Aber so wie man manchmal die Intuition als Ratespiel auffasst, fassen andere wiederum das Wort "WISSEN" als rationale Errungenschaft auf, so als würde man ein Buch lesen, und man "weiss", was der Autor geschrieben hat. Das ist dann kein Wissen, wie wir es meinen.
Daher ist es also wirklich die Frage, was jeder unter Intuition oder Wissen versteht.


LG
Stefan
 
Hallo Paula,

ich hab mich mit Ring schon mal kurz beschäftigt, aber tatsächlich in anderen Werken mehr entnehmen können für meinen Weg. Ich fand die Sprache oder der Boden seiner Psychologie , nicht so auf meiner Wellenlänge, Rudhyar liegt mir eher.



LG
Stefan
 
Ich hätte eine kurze Frage bezüglich des Unterschieds zwischen klassischer und psychologischer Astrologie:
wird in der klassischen A. auch mit Herrschern gearbeitet, z.B. Herrscher von 1 ist in 4 oder wird das nur in der psych. A. gelehrt?
 
Hi Lilith,

ich glaube, das ist erst eine Erfindung der neuen Astrologie.
Herrscherzuordnungen gab es seit der Antike und vielleicht noch früher. Aber Herrscher 2 in 7 kam irgendwann erst auf, und ich würde mich nicht wundern, wenn erst 1900-2000.

Die Stundenastrologie in klassischer Manier arbeitet aber mit Herrscherbeziehungen 1 in 5.
Ich glaube die , die heute Stundenastrologie machen (Slooten zB) haben das integriert,

Bei Gil brand wird der Herrscher des Aszsendenten aber erwähnt - ja ich glaube die kannten das. Aber nur im Bezug zum Aszendenten.
Was sie taten war oft das 10. Haus vom 5. Haus (Beruf der Kinder), und so weiter, aber nicht Herrscher von 3 in 6.


LG
Stefan
 
Iakchus schrieb:
sondern Saturn ist eine Konzentration, die keine Form kennt, paradoxerweise erhält aber eine Form nur durch SATURN ihre FESTIGKEIT, ist das so richtig? Wäre Saturn nicht mit seinem BLEI, wäre alles schwammig, was Kontur haben soll.
Aber ist es nicht eher das Zeichen Steinbock, das Kontur gibt, statt Saturn? denn Saturn ist ja Verweigerung, wo er steht. Die Form und Stabilität geben eher Planeten, die in Steinbock oder überhaupt in den Erdzeichen stehen.
 
genau Lilith,

es geht um die (stabile) FORM, das war auch mein Gedanke dabei

aber kann sie Form sein, wenn sie nicht STABIL ist?

Wir kennen Formen nur so, wie wir sie auch kennen, das heisst, sie sind schon stabil.

Und mein Gedanke war dabei: wir sehen Saturn doch oft als dieses GEWICHT, etwas was DRÜCKT, KONZENTRIERT... BLEI eben,

Es ist fast ein Unding, es sich vorzustellen, weil wir nur das Ganze sehen können, wie die Dinge also schon sind.
Wir sehen Saturn ja als einzelnes Prinzip gar net. Wir sehen die Prinzipien irgendwodrin . Saturn sehen wir irgendwodrin.

Wenn Saturn das "Zusammenziehende "ist, würde die Persönlichkeit nach innen hin auf einen Punkt verschmelzen.
Saturn steht für diese Eigenschaft, Substanz zu haben. Ein Gewicht.

Vielleicht ist es stimmiger, das Wort FORMGEBEND zu Saturns Eigenschaft zu zählen. Aber wer zeichnet die Form?
Das ist der Gedanke dabei: dass Saturn nicht die Form zeichnet, sondern nur dafür sorgt, dass sie eine FORM bleiben kann. Beharrlich bleibt die Form. Wenn ein Ast biegsam ist, dann ist es die "richtige Mischung", also etwas weniger Saturn - , aber meist sind Äste starr -

Also wer zeichnet die Form, wer sorgt für Abstände, das kann gut hinhauen, dass Uranus auch für rythmus steht, so entsteht vielleicht der goldene Schnitt bei den Abständen der Äste. Wäre Saturn einzig und allein, wäre alles wohl nur ein Klumpen, ein Punkt. Der Samenkorn.
Und da liegt es, was du geschrieben hast: Alle Planeten geben Form, die Venus steht für die Ästhetik, also PROPORTIONEN, Uranus (womöglich) für Rythmus, weil er zusammen mit Saturns Einfluss vielleicht springt (oder zumindest nach aussen hinweg drückt).
So entsteht mit allen Planeten dieses Gebilde eines Astwerks. Mars drängt in eine Richtung, Uranus wird wohl irgendetwas leicht anderes sein als wie das Drängende, - es ist der Bruch, Afbruch, wie Arnold sagt: Das Aufbrechen der Schale, vielleicht der Ort, wo der Ast aus einem anderen heraus kommt!

Saturn in Bezug zur Schale könnte aber wichtig sein und nicht nur das "Blei" (siehe oben: dass etwas anderes für die Schale stünde). Also all die Fragen stelle ich mir selbst noch... - manchmal gerät dann alles durcheinander - lach

LG
Stefan
 
Iakchus schrieb:
Vielleicht ist es stimmiger, das Wort FORMGEBEND zu Saturns Eigenschaft zu zählen. Aber wer zeichnet die Form?
Das ist der Gedanke dabei: dass Saturn nicht die Form zeichnet, sondern nur dafür sorgt, dass sie eine FORM bleiben kann. Beharrlich bleibt die Form. Wenn ein Ast biegsam ist, dann ist es die "richtige Mischung", also etwas weniger Saturn - , aber meist sind Äste starr -
Ja, das Wort formgebend erscheint mir auch passender;
ich habe noch etwas hergebracht, was Simi mal über Saturn sagte:
Saturn kennt nur eine Stabilität- und darin ist er stur, ausdauernd und verlässlich: die Verweigerung. Saturn will nicht, er wehrt hartnäckig jedes Erleben ab. Was nicht erlebt werden will, hängt vom Thema des Hauses ab. Das Motiv ist Angst.
 
Hi

das Simi Zitat passt sehr gut zu Saturn: er will kein Erleben...
Eine einzige Trägheit, ein Konzentrat seiner Selbst, und Beharrlichkeit, ich stellte mir auch oft dieses Blei vor

LG
Stefan
 
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Lieber Stefan!

Ich hoffe sehr, dass Du Dich durch die EInwürfe unserer notorischen Forums-Querulanten nicht davon abbringen lässt, hier nachzudenken, zu assoziieren, auch mal im Kreis zu denken oder anscheinend das Rad neu zu erfinden ... ich finde das sehr spannend und bin heilfroh, dass hier auch mal über astrologische Grundlagen diskutiert wird und nicht immer bloß dieses unendlich ... hier möge jeder sein Adjektiv einsetzen ... Threads über die berüchtigten drei G der Astrologie (Geliebte, Geld, Gesundheit). Und was den Praxisbezug angeht ... mir ist jeder Astrologe suspekt, der nicht über die Grundlagen seines Metiers nachdenkt. Und wie naiv ist die Annahme, man könne die Implikationen auch nur eines einzigen astrologischen Symbols in ein paar wenigen Sätzen festhalten, und das wäre dann eindeutig und richtig. Lächerlich. Ich finde es äußerst spannend, Stefan, wie Du am Beispiel Uranus aufzeigst, wie vielgestaltig und oft auch widersprüchlich die Bandbreite der Astrologie ist, und ich hab große Achtung vor Deinem Mut, hier auch mal öffentlich danebenzutappen und dazu zu stehen. Wenn das in einem Diskussionsforum keinen Platz haben sollte, dann wär's wohl zu kippen. Gibt ja auch überhaupt keinen Grund, hier zu lesen, wenn das irgendwem zu mühsam oder zu abstrakt ist ... gibt genug Love-Letter-Threads, in denen sich die Prognostiker der nächsten Liebe tummeln können.

Okay, jetzt hab ich mich erst mal ausgeschleimt - noch kurz ein wenig zum Topic:

Die Sache mit dem Pfeil ... der Einwand, dass es für Uranus ja auch noch ein anderes Symbol gäbe, ist belanglos kurzschlüssig. Der setzt die Annahme voraus, es könne/müsse für eine astrologische Entität nur ein und nur ein einziges Symbol geben - wie beim Highlander: "Es kann nur einen geben!" Ich empfehle die Lektüre von C. G. Jung, "Der Mensch und seine Symbole" - spannend, in welcher symbolischen Vielgestalt da die menschlichen Archetypen vorgestellt werden. Freilich mag das Vorhandensein eines zweiten Symbols für den Uranus darauf hindeuten, dass da auch noch andere Dimensionen zu entdecken wären - das ist aber in keiner Weise ein Argument gegen die Überlegungen zum ersten Symbol, sondern einfach nur in die Hosen gegangene (scheinbare) Besserwisserei.

Warum wird das Flugzeug mit Uranus verbunden? Döbereiner verwendet für Uranus mal das Bild des Vogelflugs, der Vogelperspektive. Die Distanz zum Boden, das Abheben in die Luft ... und immer sind beide systemisch miteinander verbunden. Der größere Überblick, der die Weiterentwicklung des Erdenschweren erst ermöglicht. Das Potenzial, nicht nur im Schneckentempo zu kriechen, sondern durchaus auch mal einen Sprung zu machen, zu fliegen, und so auf einer "anderen" Erde zu landen...

Wenn ich jetzt mal statt Uranus auf Wassermann und Steinbock schaue, wird eh sofort offensichtlich, wie wenig der eine ohne den anderen verständlich wird, wie sehr beide in ihrer Dynamik aufeinander verwiesen sind (ich nehme dann NE/Fische auch gern dazu, den ganzen vierten Quadranten). Hat ja nicht nur die schwächeren Fernrohre als Ursache, dass sowohl Steinbock als auch Wassermann früher vom Saturn beherrscht wurden.

Dank Dir für Deine Gedanken, Stefan!

Alles Liebe,
Jake
 
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