Hallo zusammen,
Schon um das Jahr 1984 hatte Holger Kersten ein Buch* herausgebracht, in dem er die These entwickelte, dass Jesus die Kreuzigung überlebt habe soll. In Indien hatte dann Jesus nach dieser These noch einige Jahre weiter unter dem Namen Yuz Asa weiter gewirkt. Unter einem kleinem Tempel „Roza Bal“ befindet sich das Grab von besagtem Juz Asa.
Im Jahr 1994 hatte Kersten in Zusammenarbeit mit Holger Gruber ein überarbeitetes und erweitertes Buch** herausgebracht. Ich habe beide Bücher in meinem Regal, die in sich sehr schlüssig und fundiert sind. Auch wenn man sich nicht dieser These anschließt, kann man hier einige interessante Hintergründe zur Lehre selbst und dem Buddhismus erfahren.
Nun ja, ich habe auch noch ein paar andere ernsthafte Bücher zu diesem Thema Jesus im Schrank und da beginnen in der Zusammenschau, doch einige gute Argumente von Gruber und Kersten nicht mehr ganz so stimmig zu sein.
Ja es gab auch schon zuvor ernsthafte Theologen, die eine gewisse der Lehre Jesus zum Buddhismus bemerkten. Ich sehe jedoch weniger den Bezug zu Indien, sondern mehr zum persischen Gedankengut Zarathustras. Fremde Gedanken, die über die Handelswege und den römischen Legionen mit nach Galiläa getragen wurden.
Von Flavius Josephus wissen wir, dass unter den Anhängern von Johannes dem Täufer sehr viele jüdische Soldaten gewesen waren. Etwas, das auch bei dessen Festnahme eine gewisse Nebenrolle gespielt hatte. Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich sehe da jetzt keinen direkten Kontakt vom Täufer zur Lehre Zarathustras, sondern lediglich einen Dunstkreis dieser Gedanken in der Levante.
Unabhängig davon gibt es dann noch jenen Schriftsteller, der das Grab Jesus in Jerusalem gefunden haben will. Man hatte da tatsächlich eine Inschrift aus jener Zeit mit dem Namen Jesus gefunden, nur sollte man dazu wissen, dass dieser Name damals ein Allerweltsname war, wie zum Beispiel der Name Maria.
Was alle dieser Schreiber gemein ist, dass sie alle der Passionsgeschichte folgen, jedoch zu einem unterschiedlichen Ergebnis kommen. Mir wäre es eigentlich lieber, wir würden uns nicht gleich am Anfang in den unzähligen Thesen verlieren, sondern uns zunächst mehr dem zuwenden, was im Vordergrund steht. Also bitte jetzt nicht wieder eine neue Kiste des Buddhismus öffnen, denn diese gibt es hier im Form schon genügend.
Merlin
* „Jesus lebte in Indien“ Holger Kersten
** „Der Ur-Jesus – Die buddhistischen Quelle des Christums“ Elmar R. Gruber, Holger Kersten
Wer sich eines der beiden Bücher kaufen möchte, sollte sich für dieses Buch entscheiden.