Überarbeitung von Kinderbüchern - notwendig oder Zensur?

Hängt Dein ungutes Gefühl nicht eher mit österreichischem Nationalproblem, Veränderungen zunächst mal abzulehnen, ihnen mißtrauisch zu begegnen zusammen?


Kann auch ein Stück sein, aber vor allem macht mir die Anpassung Sorgen, da hab ich ein schlechtes Gefühl.

Für mich sind Bücher etwas ganz wichtiges, etwas, was bleibt und aufzeigt, Geschichte, woraus man auch lernt, wie man es früher gemacht hat und wie man es heute besser nicht mehr macht. Ein Buch zu verändern und anzupassen kommt für mich Geschichtsfälschung gleich und raubt ein Stück die Möglichkeit zu lernen.
 
Werbung:
Bei 1984 ja. Lass dir keine Angst einjagen, das ist doch nur ein Buch (und die kann man jederzeit umschreiben) :D

ja, aber die Anpassung der Sprache bei 1984 ging in die Richtung des
kommunistischen Vokabulars, um das selbständige Denken an sich einzubetonieren.

Ich bin nur für Berichtigungen bei extremen Beispielen in der Kinderliteratur.
Und wenns stimmig nicht geht, dann eben lieber drauf verzichten, bzw. oder im Rahmen des Deutsch-, Ethik-, Religions-Unterrichtes in der Oberstufe den Jungen zum Gemüt führen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
vielleicht ist das Buch in 40 Jahren viel wert :D

bei Erwachsenenliteratur finde ich tatsächlich übertrieben. Da gibts den Vorlauf von Bildung, Aufklärung, Ethik-, von mir aus Religionunterricht, wobei das Thema Rassismus, anhand von Beispielen ausgiebig behandelt werden kann.


Daran sieht man aber gut, daß so eine Anpassung nicht aufhört. Welche Bücher werden da wohl noch übrig bleiben, wenn überhaupt?
 
Kann auch ein Stück sein, aber vor allem macht mir die Anpassung Sorgen, da hab ich ein schlechtes Gefühl.

Für mich sind Bücher etwas ganz wichtiges, etwas, was bleibt und aufzeigt, Geschichte, woraus man auch lernt, wie man es früher gemacht hat und wie man es heute besser nicht mehr macht. Ein Buch zu verändern und anzupassen kommt für mich Geschichtsfälschung gleich und raubt ein Stück die Möglichkeit zu lernen.

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
ja natürlich tun wir das! Mir bleibt nur bislang der tiefere Beweggrund deiner Gedanken verborgen, wenn du über die Erkenntnis, dass Schwarze tatsächlich schwarz sind, nicht hinauskommst xD...(wirklich nicht bös gemeint)

hier gehts doch um die performative Kraft der Sprache und nicht ihr Potential Dinge auf (unwirkliche) Weise zu benennen...

Der Start unserer kleinen Diskussion war, dass ich auf diese Aussage von Dir reagierte:

Besonders interessant, aber wenn man den Spieß umkehrt! Nazi wollen die wenigsten Österrreicher und Deutschen genannt werden, obwohl man sie so seit den 30ern nennt...und das zurecht!

Das "und das zurecht!" wirkte auf mich so, als ob Du findest, Deutsche und Österreicher sollten zu Recht als Nazis bezeichnet werden. Deshalb machte ich den Unterschied zwischen Hautfarbe als Fakt und politischer Einstellung die so pauschal eben kein Fakt ist.
 
Das versteh ich jetzt nicht so ganz. :dontknow:

Mir macht das halt Sorgen, weil solche Dinge ja nicht von selbst aufhören, ist es einmal normal geworden, Bücher zu verändern, dann geht das weiter, von Begriffen zu Formulierungen und irgendwann weitet sich das vielleicht aus.
Was wird dann noch verändert oder verboten?

Vor allem, wer entscheidet, was verboten wird!
 
Das resultiert aber nicht aus einer Art zentralen Steuerung, sondern aus einer Art "Politisch-Korrektheits-Dynamik" die ja sowieso ziemlich extrem ist. In den USA noch deutlich krasser als in Deutschland. Da heißen Behinderte dann "Anders Begabte" und Blinde "visuell Herausgeforderte" usw. Das ist ziemlich irre... Ich käme mir da echt verarscht vor so genannt zu werden.

Diese Begriffe dienen dazu Vorurteile , die mit dem Wort Behinderung in Verbindung stehen, abzubauen. Visuell herausgeforderte haben auch das gleiche Recht zu Arbeit wie andere, sie können studieren und Jobs haben wie jeder andere, sie haben Augenprobleme , sie sind nicht behindert.
 
ja, aber die Anpassung der Sprache bei 1984 ging in die Richtung des
kommunistischen Vokabulars, um das selbständige Denken an sich einzubetonieren.

Ich bin nur für Berichtigungen bei extremen Beispielen in der Kinderliteratur.

Geht es nicht immer in die Richtung, selbständiges Denken einzubetonieren?
10 kleine Negerlein wurde doch sicher sehr vielen von uns vorgelesen. Haben wir vergessen, dass wir dann angefangen haben, darüber zu reflektieren?
Trauen wir doch den Kindern wieder etwas mehr zu!
 
Werbung:
Ein Buch zu verändern und anzupassen kommt für mich Geschichtsfälschung gleich und raubt ein Stück die Möglichkeit zu lernen.

So fühlt es sich für mich auch an. Aber eben diese Eingriffe "machen" Geschichte. Da weiß am Ende kein Mensch mehr, wie der Ursprung gemeint war (z.B. die Bibel und diverse Veränderungen).

Es gibt doch so ein Sprichwort: die Geschichte schreibt immer der Sieger. Oder so ähnlich.

LG
Any
 
Zurück
Oben