Überarbeitung von Kinderbüchern - notwendig oder Zensur?

Das resultiert aber nicht aus einer Art zentralen Steuerung, sondern aus einer Art "Politisch-Korrektheits-Dynamik" die ja sowieso ziemlich extrem ist. In den USA noch deutlich krasser als in Deutschland. Da heißen Behinderte dann "Anders Begabte" und Blinde "visuell Herausgeforderte" usw. Das ist ziemlich irre... Ich käme mir da echt verarscht vor so genannt zu werden.


"Neusprech" heißt es, habs gefunden. :rolleyes:

http://de.wikipedia.org/wiki/Neusprech


Sowas ist für mich schon eine Form davon. Ich hab Angst, daß es so weitergeht, bis es wirklich so wie bei Orwell ist, die Anpassungen jetzt sind vielleicht nur der Anfang, die Leute gewöhnen sich dran, daß Bücher verändert werden und dann geht es erst so richtig weiter.
 
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Diese Begriffe dienen dazu Vorurteile , die mit dem Wort Behinderung in Verbindung stehen, abzubauen. Visuell herausgeforderte haben auch das gleiche Recht zu Arbeit wie andere, sie können studieren und Jobs haben wie jeder andere, sie haben Augenprobleme , sie sind nicht behindert.

Sehe ich anders... Ein Blinder ist ja ganz offensichtlich behindert. Das sollte man m.A.n. nicht schönreden. Das man Behinderte nicht benachteiligen sollte ist eine ganz andere Frage, aber da wird sich ja nicht automatisch ändern weil man Begriffe verändert.
 
Verkehrt kanns nicht sein jedoch werden sich Erwachsene, die mit diesen Begriffen aufgewachsen sind und diese gewohnt sind, daran stören und Neuheiten nicht übernehmen. Da sie die alten Begriffe weiterhin gebrauchen, werden sie diese über Generationen in der nachwachsenden Gesellschaft weiter "verschleppen" sodaß eine letztendliche Tilgung von sogenannten "Unwörtern" meiner Sicht erst frühestens in 100 bis 150 Jahren sich durchsetzen wird. Für mich ist so z.B. der Begriff "Neger" kein Schimpfwort. Allerding der veraltete Begriff aus der Kolonialzeit ("Nigger") ist ein Schimpfwort für mich. Selbiges durchlebt derzeit die Gesellschaft bei neuen Wortschöpfungen. Soetwas dauert, bis sich etwas neues durchsetzt.
 
"Neusprech" heißt es, habs gefunden. :rolleyes:

http://de.wikipedia.org/wiki/Neusprech


Sowas ist für mich schon eine Form davon. Ich hab Angst, daß es so weitergeht, bis es wirklich so wie bei Orwell ist, die Anpassungen jetzt sind vielleicht nur der Anfang, die Leute gewöhnen sich dran, daß Bücher verändert werden und dann geht es erst so richtig weiter.

Die Frage ist da, ob das eine gesteuerte Entwicklung ist. Angenommen, es gäbe eine Art "Elite", die durch das Verändern von Begriffen eine Veränderung des kollektiven Denkens und einer Einengung erzeugen will wäre das sicher ein Grund zu großer Sorge... nicht unbedingt, weil das funktionieren müsste aber weil es zeigen würde, das da "jemand" sehr viel Macht und keine guten Absichten hat.

Aber das was hier geschieht ist m.A.n. eine Art kollektive Dynamik zur politischen Korrektheit, eine Art vorauseilender Gehorsam. Ist auch nicht in jedem Fall positiv, aber ich würde mir deshalb keine großen Sorgen machen. Sowas dreht sich auch wieder zurück.
 
Der Start unserer kleinen Diskussion war, dass ich auf diese Aussage von Dir reagierte:



Das "und das zurecht!" wirkte auf mich so, als ob Du findest, Deutsche und Österreicher sollten zu Recht als Nazis bezeichnet werden. Deshalb machte ich den Unterschied zwischen Hautfarbe als Fakt und politischer Einstellung die so pauschal eben kein Fakt ist.

ja richtig...ich verstehe nur weiterhin nicht was damit gesagt ist...bzw. könnte ich auch sagen, dass die schwarze Hautfarbe kein Fakt ist, jede Hautfarbe hat seine eigene Nuance, bzw. sind die Handflächen weiß, außerdem haben auch Schwarze Muttermale, sind also allenfalls braun-dunkelbraun gescheckert, oder so...

ich könnte auch die Bezeichnung Nazi aufschlüsseln, sagen, dass dass Nazitum einen bestimmten kulturellen Hintergrund hatte, ein Teil der auch heute noch Hintergrund der deutschen Kultur ist, oder so...

letztlich sind beides abstrakte Ausdrücke, das ist ja die Schwierigkeit
 
Bei 1984 ja. Lass dir keine Angst einjagen, das ist doch nur ein Buch (und das kann man jederzeit umschreiben) :D


Haha. :tomate:

;)


Bei einem Buch hört es ja nicht auf, und auch nicht bei einigen Begriffen. Hat man sowas erst mal durchgesetzt, dann gehen noch ganz andere Dinge, die man anpassen kann an politisch oder gesellschaftlich gewünschtes.
 
Sehe ich anders... Ein Blinder ist ja ganz offensichtlich behindert. Das sollte man m.A.n. nicht schönreden. Das man Behinderte nicht benachteiligen sollte ist eine ganz andere Frage, aber da wird sich ja nicht automatisch ändern weil man Begriffe verändert.

Das sehe ich nicht als schönreden an, keiner leugnet dass er Probleme mit seinem Sehvermögen hat. Seine Einschränkung bezieht sich aber nur auf sein Sehvermögen . Durch die Veränderung des Begriffs wird anderen bewusst eine andere Perspektive vermittelt.
 
Verkehrt kanns nicht sein jedoch werden sich Erwachsene, die mit diesen Begriffen aufgewachsen sind und diese gewohnt sind, daran stören und Neuheiten nicht übernehmen. Da sie die alten Begriffe weiterhin gebrauchen, werden sie diese über Generationen in der nachwachsenden Gesellschaft weiter "verschleppen" sodaß eine letztendliche Tilgung von sogenannten "Unwörtern" meiner Sicht erst frühestens in 100 bis 150 Jahren sich durchsetzen wird. Für mich ist so z.B. der Begriff "Neger" kein Schimpfwort. Allerding der veraltete Begriff aus der Kolonialzeit ("Nigger") ist ein Schimpfwort für mich. Selbiges durchlebt derzeit die Gesellschaft bei neuen Wortschöpfungen. Soetwas dauert, bis sich etwas neues durchsetzt.

Aber bei dem Begriff Neger-Schwarzer-Fabiger ist die Entwicklung recht rasant, wie ich finde.

Und zu dem Link von Loop:

„Neusprech“ bezeichnet die vom herrschenden Regime vorgeschriebene, künstlich veränderte Sprache. Das Ziel dieser Sprachpolitik ist es, die Anzahl und das Bedeutungsspektrum der Wörter zu verringern, um die Kommunikation der Bevölkerung in enge, kontrollierte Bahnen zu lenken. Damit sollen sogenannte Gedankenverbrechen unmöglich werden. Durch die neue Sprache bzw. Sprachregelung soll die Bevölkerung so manipuliert werden, dass sie nicht einmal an Aufstand denken kann, weil ihr die Worte dazu fehlen.


Für mich nur die Frage, ob damit wirklich "Gedankenverbrechen" bekämpft werden oder damit die Menschen in eine andere, ideologische Bahn in ihrem Denken gelenkt werden. Also, dieses Lenken ist das Gedankenverbrechen, auch wenn es angeblich in einem guten Kleid erst einmal daher kommt.

Finde, diese TV-Anpassung, Kindererziehung geht alles in diese Richtung.
Das Individuelle wird begradigt und "gelenkt".
 
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