Überarbeitung von Kinderbüchern - notwendig oder Zensur?

Das ist Quatsch... die Hautfarbe ist nun mal ein Fakt. Die politische Einstellung ist pauschal absolut kein Fakt. Und wenn man über jemanden sagt, er sei schwarz, reduziert man ihn ja nicht zwingend darauf. Es kommt auf den Kontext an. "Obama ist der erste schwarze Präsident der USA"... Die Hautfarbe ist da nur eine zusätzliche Information. Einen Deutschen einfach als Nazi zu bezeichnen, obwohl er keiner ist, ist nicht mal eine Reduzierung sondern schlicht falsch.

nicht Quatsch, es geht nicht um objektive Gegebenheiten, sondern subjektive Wahrnehmung, objektiv gesehen gibt es ja auch nicht so etwas wie "bleieigt-fühlen"...
 
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Ich hab noch ein Exemplar, wo der Titel politisch unkorrekt ist.


Ganz ehrlich, mir macht sowas Angst, gab es da nicht mal bei Orwell sowas, Anpassung der Sprache?

vielleicht ist das Buch in 40 Jahren viel wert :D

bei Erwachsenenliteratur finde ich tatsächlich übertrieben. Da gibts den Vorlauf von Bildung, Aufklärung, Ethik-, von mir aus Religionunterricht, wobei das Thema Rassismus, anhand von Beispielen ausgiebig behandelt werden kann.
 
Das ist Quatsch... die Hautfarbe ist nun mal ein Fakt. Die politische Einstellung ist pauschal absolut kein Fakt. Und wenn man über jemanden sagt, er sei schwarz, reduziert man ihn ja nicht zwingend darauf. Es kommt auf den Kontext an. "Obama ist der erste schwarze Präsident der USA"... Die Hautfarbe ist da nur eine zusätzliche Information. Einen Deutschen einfach als Nazi zu bezeichnen, obwohl er keiner ist, ist nicht mal eine Reduzierung sondern schlicht falsch.

Wenn jemand sagt dass Obama der erste schwarze Präsident ist, will er ja nicht aussagen dass er schwarz ist. Er will darauf hinweisen wie weit Afro Amerikaner gekommen sind,..er weist auf ihre Geschichte hin.
 
Tatsächlich, es passiert auch bei anderen Büchern, zb. bei Agatha Christie:

http://de.wikipedia.org/wiki/Und_dann_gabs_keines_mehr

Ich hab noch ein Exemplar, wo der Titel politisch unkorrekt ist.


Ganz ehrlich, mir macht sowas Angst, gab es da nicht mal bei Orwell sowas, Anpassung der Sprache?

Das resultiert aber nicht aus einer Art zentralen Steuerung, sondern aus einer Art "Politisch-Korrektheits-Dynamik" die ja sowieso ziemlich extrem ist. In den USA noch deutlich krasser als in Deutschland. Da heißen Behinderte dann "Anders Begabte" und Blinde "visuell Herausgeforderte" usw. Das ist ziemlich irre... Ich käme mir da echt verarscht vor so genannt zu werden.
 
ich glaub, da hast Du begrifflich einen SiebenmeilenStiefel-Schritt gemacht, Loop. :)


Das versteh ich jetzt nicht so ganz. :dontknow:

Mir macht das halt Sorgen, weil solche Dinge ja nicht von selbst aufhören, ist es einmal normal geworden, Bücher zu verändern, dann geht das weiter, von Begriffen zu Formulierungen und irgendwann weitet sich das vielleicht aus.
Was wird dann noch verändert oder verboten?
 
nicht Quatsch, es geht nicht um objektive Gegebenheiten, sondern subjektive Wahrnehmung, objektiv gesehen gibt es ja auch nicht so etwas wie "bleieigt-fühlen"...

Ich glaube, wir gehen von unterschiedlichen Perspektiven aus... Du meinst es aus der Perspektive von jemandem der beleidigen will (falls ich das mittlerweile richtig verstanden habe). Ich gehe von einer sachlichen Perspektive aus, aus der ein Begriff einfach als Information genutzt wird.
 
Ich glaube das der Alltagsrasissmus für usn schon zur Normalität wurde .

Der Albino , die Latinos , die Schwarzen

Ich denke, Schwarzer ist der politisch korrekte Begriff? Genau DAS meine ich, was passiert ist Verunsicherung, nicht Klarheit.

Und Rassismus ist es für mich dann, wenn ich schlechte oder abwertende Eigenschaften mit dem Begriff koppel oder sie im Wort selbst bereits klar gekoppelt sind (z.B. Nigger = Sklaverei, kein Mensch)

Ein Schwarzer hat mir schon Rassismus an den Kopf geworfen, weil ich nicht mit ihm ins Bett wollte. Hallo? Übertreibt es sich da nicht irgendwann?

Wo ist die Grenze?

LG
Any
 
Mir macht das Verändern von Büchern Sorgen, ich frag mich, wie das denn weitergehen soll und wo das hinführt.
Die Nazis haben unerwünschte Bücher verbrannt, das machen wir glücklicherweise nicht, aber geht anpassen nicht in die selbe Richtung?
Hab da kein gutes Gefühl dabei.

Das seh ich auch so. Es wird einem eingetrichtert, wenn man zu einem Scharzer sagt, sei das rassismus, das muss es aber lange nicht sein. Und wenn ich zu einem anderen sage langhaariger, was ist dann das. Oder wie angeblich correct müssen Farbige sich ausdrücken um uns weißen zu beschreiben?

Das ist keine Reduzierung des Menschen selbst, sondern eine Beschreibung, die diese Ethnie betrifft.

Man weiß ja heute teilweise überhaupt nicht mehr, wie man etwas über Ethnien beschreiben "DARF", weil man ein Büchlein bei sich tragen müsste, das immer up to date ist.

Und wie gesagt, es ist bestenfalls eine Symptombekämpfung und keine Ursachenbekämpfung. Aber auch ein, (mein Lieblingsthema!;-)), Gendermainstreaming Ideologie, die besagt, es gäbe keinerlei Unterschiede, weder der Geschlechter, noch der Ethnien. Aber das wissen leider die wenigsten.
 
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Ich glaube, wir gehen von unterschiedlichen Perspektiven aus... Du meinst es aus der Perspektive von jemandem der beleidigen will (falls ich das mittlerweile richtig verstanden habe). Ich gehe von einer sachlichen Perspektive aus, aus der ein Begriff einfach als Information genutzt wird.

ja natürlich tun wir das! Mir bleibt nur bislang der tiefere Beweggrund deiner Gedanken verborgen, wenn du über die Erkenntnis, dass Schwarze tatsächlich schwarz sind, nicht hinauskommst xD...(wirklich nicht bös gemeint)

hier gehts doch um die performative Kraft der Sprache und nicht ihr Potential Dinge auf (unwirkliche) Weise zu benennen...
 
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