Trotzdem..

Sealedtears

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3. August 2008
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Obwohl so viel Gutes mir widerfahren ist in den letzten jahren habe ich seit meinen Sohn fast keinen stift mehr in die Hand genommen, Warum? Ich glaube ich habe Angst zu schreiben , früher war es einfacher ,.. jetzt habe ich schuldgefühle wenn ich daran denke wie ich mich noch immer fühle. Mein Sohn hat soviel aus mir heraus geholt , er hat mich stärker gemacht … Wenn ich meinen Sohn lachen sehe , bin ich die glücklichste Frau der Welt allem drum und dran .- Aber man sagt ja das Kindern es auffällt wie es der eigenen Mutter kennt, er ist immer fröhlich , wir spielen , ich sehe ihm nichts an … Er ist gesund , stark und kräftig….Er ist offen , ordentlich , und einfach nur zu lieben.
Als Mama bin ich sehr glücklich , aber er wird älter und wird beginnen Fragen zu stellen?
Ich habe schon versucht mich darauf vorzubereiten.
In der Schwangerschaft ging es mir ja sehr schlecht , hatte immer Angst mit den kleinen ist irgendwas , hab von heute auf morgen , mit drogen , medikamente , und kiffen aufgegeben.
Da bekam ich einen Vorwurf ,, Mutter,, bin so gut wie nie dort. Für mich tot. Sagte sie ich darf nicht rauchen sonst …. Wird da Kind behindert wirst schon sehen …
Ehrlich gesagt es stimmt ich habe es leider nicht ganz geschaft , hab so etwa 5 Zigaretten oder manchmal auch mehr wenn es sehr schlecht lief, ABER MEIN KIND IST BEI MIR UND GLÜCKLICH und meine Schwester und ich sind im Haus aufgewachsen.

Und meine Schwester sagte zu mir in der Schwangerschaft , als ich ein Redbull in der hand hatte , weißt eh was passiert usw… Ich habe früher und heute wieder sehr viel Energydrinks getrunken , aber in der Schwangerschaft , vl. 3 mal ,
Und wo ist ihr Kind? Bei Pflegeeltern und sie will das Kind nicht sehen weil sie angst hat wieder in die Psychatrie zu kommen,

Mich hat es nur geärgert , ich nahm keine schlafmedikamente mehr , keine antidepressiva , Beruhigungtabletten ,.. ich hätte das Lamictal nehmen dürfen habe ich aber auch nicht-, und dannach die Frage , war das Jugendamt auch schon bei dir ?

Ich überlege jetzt schon wie ich meinem Kind das alles erklären soll , das er meinerseits niemanden hat.Und meine Narben an den Armen(Obwohl die kann man weg machen lassen) aber wer weiß?Ich habe Angst das er es durch mich schwieriger hat als andere Kinder , weil man ja immer so redet.

Meine Frage ist eigentlich;
Kann man so zwischen leben wollen und leben müssen stehen? Alleine das zu schreiben macht mir schuldgefühle..
 
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Meine Frage ist eigentlich;
Kann man so zwischen leben wollen und leben müssen stehen? Alleine das zu schreiben macht mir schuldgefühle..

Hi Sealedtears!

Ich glaube, das kennen fast alle... also zwischen leben wollen und leben müssen zu stehen, oder irgendwann einmal an einem solchen Punkt gewesen zu sein. Die Gründe dafür sind natürlich unterschiedlich. Dein Leid sieht anders aus, als meines und dass anderer. Aber das Prinzip dahinter bleibt das Gleiche. Und es ist immer eine Mischung aus Opfer-Sein und Schuld. Sich zu rechtfertigen, indem man andere zu Schuldigen erklärt und sich zum Opfer macht, oder auch gleich sich selbst zu verurteilen.

Du hast nun eine Menge erfahren und getan, wofür man von anderen verurteilt wird und je nachdem wie Du denkst, siehst Du das mehr oder weniger als gerechtfertigt an, und verurteilst Dich selbst auch. Du hast Angst davor weiterhin verurteilt zu werden, vielleicht irgendwann sogar von Deinem Sohn... (ist das eine Angst die Du hast?) ...und das er vielleicht aufgrund Deiner Person Verurteilung erfahren und es schwerer haben könnte. Du fragst Dich, wie Du Deinem Kind das alles erklären sollst was in der Vergangenheit ablief, und ich glaube das Du erst einmal da ansetzen musst, Verständnis für Dich selbst zu entwickeln. Wenn Du anfängst, Deine Handlungen wirklich zu verstehen, wirst Du sehen das Dir auch immer mehr Verständnis von anderen und ganz sicher dann auch von Deinem Kind entgegengebracht werden wird.

Wenn Du Dich fragst, warum Du tatest was Du getan hast, und mal die Frage ob es richtig oder falsch war außen vor läßt, sondern rein darauf schaust, das Du es getan hast und es dafür Gründe gab, dann wirst Du sehen, das Leid das Motiv war. Oder besser gesagt, der Versuch vor dem Leiden zu fliehen. Drogen sind da ein klassisches Beispiel. Ich glaube, das für Dich wirklich sehr wichtig ist, die Schuldgefühle loszuwerden. Du musst deshalb nicht gleich alles gut finden was Du getan hast, aber Du kannst dahinkommen, dass es verständlich wird. Dafür musst Du Dich kennenlernen. Das was Du denkst und fühlst... Deine Werte, Überzeugungen, Ängste, Wünsche. Letztlich ist Schuld selbstzerstörerisch, egal worauf man sie projeziert. Direkt auf sich oder erst einmal auf andere. Man trifft immer sich selbst. Und wenn Du jetzt mal weniger in "richtig" und "falsch" denkst, sondern mehr in die Richtung was für Dein Kind und Dich selbst das Beste ist, dann wirst Du einsehen dass es nur gut ist, wenn Du Deine Schuldgefühle loswirst, gleichzeitig möglichst ein Leben führst, dass gut für Deinen Sohn ist. Und... viele haben den Glauben, das wenn etwas gut für den einen ist, verlange es Opfer eines anderen. Das ist nicht wahr... Du kannst Dich fragen, was das Beste für Deinen Sohn ist und wirst feststellen, dass es auf einer Linie mit dem liegt, was das Beste für Dich selbst ist, wie auch umgekehrt. Allerdings kommt man erst zu wirklich klaren Schlüssen, wenn man ohne Schuld denkt, und daher ist auch das Beste für Deinen Sohn und für Dich, wenn Du schaffst Deine Schuldgefühle loszuwerden. Der Rest wird sich dann sogar von selbst fügen. Angst und Schuld... Das sind die Kernpunkte des Leidens, eigentlich ist es nur ein Punkt, denn Angst und Schuld sind nicht zu trennen. Und Du wirst Angst dann los, wenn Du sie Dir umfassend bewusst machen kannst, Verständnis entwickelst und ohne Schuld sehen zu wollen darauf schaust. Das ist wirklich der Schlüssel und er ist nicht so schwer zu benutzen, erfordert aber Konsequenz und auch manchmal Geduld... Bewusst-sein, Verstehen wollen, Schuld als Überzeugungen entlarven, Überzeugungen hinterfragen, Verständnis entwickeln... dieser Prozess bringt allgemein viele Qualitäten zurück ans Licht, weil die Ängste die sie zurückhielten aufgelöst werden. Das was Du als richtig empfindest, bisher für Dich aber kaum möglich war durchzuhalten, wird dann einfacher sein. Das ist übrigens etwas, dass das Leben sowieso lehrt, aber es lehrt durch Leiden und ab einem gewissen Punkt kann man zumindest verstehen, dass es sinnvoll ist sich selbst kennen zu lernen, wenn man auch noch nicht ganz begreifen kann wie weitreichend das letztlich sein kann, und wieviel Potential positiver Art darin steckt. Man kommt sowieso letztlich nicht darum herum... ;)

VG,
C.
 
Hallo Sealedtears,
zuerst fühl Dich ganz fest umarmt. Zu Deiner Frage: Ja man kann, Du hast eine enorme und auch sehr schöne Verantwortung übernommen. Soweit ich das alles verstanden habe, hast Du versucht, das Beste zu tun. Deine Situation ist meiner etwas ähnlich, habe auch Narben auf meiner Hand und Schuldgefühle. Wie alt ist denn Dein Sohn jetzt? Lebst Du alleine? Ich habe meiner Tochter, die ist 15, als sie zu fragen angefangen hat, so gut, bzw. kindgerecht, angefangen zu erklären, warum ich so bin wie ich bin. Verschweigen klappt nicht, Kinder haben einen sehr feinen Sensor, wenn's einem nicht gut geht und lieber erkläre ich meinem Kind was los ist, so dass es das Ganze versteht, als wenn so "liebe" Menschen mein Kind aufklären. Schwieriger wird es dein Kind nicht haben, warum auch? Und vergiss das blöde Gelaber von solchen Personen, die sollen auf sich selber schauen. Eines kannst Du mir glauben: Dein Sohn liebt dich so wie Du bist und es gibt keinen Grund, wofür Du dich schämen müsstest oder Schuldgefühle haben, im Gegenteil.
Ich wünsche Dir alles liebe
Petra
 
Dein Kind hat eine starke Mutter, dein Kind hat mehr in Dir bewegt, als alle anderen, die es anscheinend gut mit dir meinten.
Dein Kind wird fragen, du wirst es ihm in deinen Worten erklären können UND dein Kind wird dich verstehen - glaub mir.
Ich hab auch mal zwischendurch a Red Bull getrunken, ich hab auch bei allen Kindern geraucht, ist nicht gut - keine Frage, aber du stehst zu dem und du hast das Glück - ein gesundes Kind zu haben.
Deine Schmerzen von damals, die sind durch dein Kind geheilt und er sieht eine Mama, die J E T Z T das Leben im Griff hat, soweit es möglich ist.
Er muss es nicht verstehen können, er wird es akzeptieren und : ER WIRD DICH LIEBEN, WEIL DU SEINE MAMA BIST!!!!!!
 
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Ich möchte mich für all die Antworten bedenken.
Leider gab es niemanden der es wirklich gut mit mir meinte , ich war jeden egal...
Ihr habt mich total aufgebaut , ja ich weiß das ich mein Kind liebe und muss lernen mich noch mehr selbst zu lieben weil ich habe das wunderschönste Geschenk meines Lebens erhalten. Für mich war niemand da , Leute sind zu mir gekommen um ir ihre Probleme zu erzählen aber ich habe nichts von mir erzählt.

Mein Sohn ist letztens Dienstag 29.juli 2 Jahre alt , stellt euch vor ein Löwe im Sternzeichen und im Aszendenten.
 
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