Hallo!
Meine Thesen:
Die Traumanalyse halte ich für ein überaus wertvolles Instrument der Psychodiagnostik. Aufgrund der Reduktion der Ich-Zensur wird der Träumer im Traum mit den unbewussten Sphären seiner Psyche konfrontiert. Die Traummotive enthalten Informationen über unbewusste Traumata, innere Konflikte und diverse emotionale Bindungsmechanismen. Ihrer sollte man sich meines Erachtens bewusst werden, um das eigene Leben selbstbestimmt und autark organisieren zu können.
Verdrängung ist meiner Meinung nach etwas Aktives. Sie erfordert daher die Investition einer psychischen Energie. Abwehrmechanismen können auch im Gewande des neurotischen Verhaltens in Erscheinung treten. Diese anomalen Verhaltensweisen können beseitigt werden, indem man die diese Verhaltensmuster motivierenden Konflikte und Blockaden aus den Tiefen des Unbewussten birgt, sie somit in die bewussten Bereiche der Psyche integriert und anschließend strategisch bearbeitet und bewältigt (z. B. mittels gezielter verhaltenstherapeutischer Interventionen).
Für immens wichtig halte ich, dass der Mensch ein Verständnis für die Symbolsprache der Träume entwickelt. Das Unbewusste kleidet seine Botschaften in differente Traumsymbole, die es dem Alltag des Betroffenen entnimmt. Werden z. B. massive, vom Über-Ich nicht tolerierte Aggressionen verdrängt oder dissoziiert, können sich selbige im Traum als Krieg oder Terrorismus, als Gewaltdelikte, als Explosion eines Kernkraftwerkes oder als Naturkatastrophe darstellen. Versteht man die verschlüsselte Sprache seiner Träume, erhält man nach meiner Überzeugung einen direkten Zugang zum wahren Kern des eigenen Selbst. Den Traum bezeichnete Sigmund Freud, der Begründet der Psychoanalyse, deswegen als Königsweg zum Unbewussten.
Viele Grüße
Julia