Hallo Delphinium
Zitat:Ja das ist ja auch schön, aber du stellst das immer so hin als wäre das Erfolgsrezept Mensch auf die jüngsten Erkenntnisse der Wissenschaft begründet und das ist nun mal einfach, sorry, Blödsinn.
Nein, ich sage lediglich, dass moderne Wissenschaft eine Erfolgsgeschichte ist, und dass wir seit dem die größten Fortschritte erzielt haben (pro Zeitabschnitt)Daher kein Grund dies allgemein in Frage zu stellen. Einige Entwicklungen partiell natürlich schon.
Zitat:Es geht auch gar nicht darum daß du jetzt ein paar Jahrzehnte mehr oder weniger in deinem Zimmer zubringen kannst sondern um die Unnötigkeit von exzessiven Tierversuchen.
Wie gesagt, der Threadtitel "Tiere - unwertes Leben?" beschwört automatisch Assoziationen... Und ich denke, dass DiaBowLow auch kategorisch gegen Tierversuche ist, und diese Assoziationen gewünscht sind. Wenn es keine medizinische Notwendigkeit gibt, bin ich auch gegen Tierversuche. Das ist aber hier nicht Streitpunkt.
Zitat:Es geht wie gesagt um die Schuldfrage. Sicher ist jeder froh daß er im Bedarfsfall ein tolles Medikament oder eine tolle Therapie bekommt und man muß auch nicht ständig dran denken daß da viele Tiere dafür hopsgingen und man muß auch keine Dankbarkeitsrituale für Tiere machen (obwohl das uU keine schlechte Idee wäre), aber in deiner technokratiegeilen Kontra-Kommentierung aller Kritik an sowas kommst du bei manchen Leuten eben so rüber als wär es dir vollkommen egal daß die Viecher da nicht getötet sondern eben erwiesenermaßen zu Tode gequält werden.
Vielleicht kommt das so rüber,obwohl ich es immer wieder relativiere, aber was ich nicht mag ist diese Inkonsequenz. Wenn ich Kosmetika benutze ,was ich selbst nicht oder fast nicht (wenn man Duschseife dazuzählt) mache, bei Krankheit bereitwillig Medizin nehme, und erwarte, dass mir das Zeug hilft, und mich nicht umbringt, dann sollte ich nicht den Moralapostel spielen, und mich derart über Tierversuche beklagen, die Leute beschimpfen, die damit zu tun haben usw. Und wenn ich argumentiere, ist es unsachlich und unproduktiv das ganze auf eine emotionale Ebene zu bringen. Ich könnte möglicherweise selbst auch keine Tierversuche (an "höheren" Tieren) durchführen , zumindest würde es mich belasten. Wenigstens habe ich mir darüber auch Gedanken gemacht, als ich damals Biologie studiert habe.
Aber ich erwarte im Krankheitsfall, dass ich oder ein Angehöriger nicht selbst
das Versuchskaninchen spielen muss. Und darum kann man nicht heuchlerisch
herumkritisieren (wenigstens was Tierversuche zu medizinischen Zwecken betrifft). Ich wette fast keiner hier, wird medizinische Versorgung ablehnen, oder bereitwillig selbst (oder es bei seinem Kind zulassen) Versuchskaninchen spielen. In einem anderen Thread gab es mal fundamentalistische Tierschützer und Katzenhalter, die andererseits anscheinend kein Problem damit haben, dass das Katzenfutter nicht ursprünglich aus dem Supermarkt kommt. Und damit, dass eine unnatürlich hohe Dichte an Raubtieren (hier: Katze) das Ökosystem Garten belastet, interessiert natürlich auch keinen. Man hätte sagen können, dass man einfach Katzen unglaublich niedlich findet, und für "Rindviecher", und Mäuse wenig übrig hat, und ich hätte das akzeptiert. Den Thread kennst du ja.
Zitat:Blabla. Was ist an der Bemerkung über die Versuche an Nerds denn soviel unintelligenter als an seelenloser Duldung von Tierquälerei? Schließlich gibt es Menschenversuche tatsächlich und die Probanden bekommen auch Geld dafür. Warum das ganze also nicht ausbauen, mehr Kohle dafür geben, dann sind die Nerds zufrieden und die Tierwelt wird weniger gequält.
Natürlich müssen Medikamente letztlich zusätzlich auch an Menschen getestet werden. Jemandem aber unsinnigerweise ein Medikament ohne Indikation zu verabreichen ist schon Körperverletzung, weil Nebenwirkungen zu erwarten sind, und erwünschte Wirkungen nicht benötigt werden. Dass da Leute überhaupt mitmachen liegt nur an harten finanziellen Schwierigkeiten, Geldgier, und wohl Unwissen (weil viele schmeissen sich ja auch so bedenkenlos Medikamente rein). Und dein Ansatz führt noch dazu, dass Pharmakonzerne in die dritte Welt marschieren, und Wasser gegen den Einsatz als Versuchskaninchen anbieten. Das gibt es sicher schon. Tut mir Leid, das ist in der Tat unintelligent, bzw. moralisch verwerflich. Und das viele das "freiwillig" machen ändert auch nichts daran. Für genug Geld würden viele auch in die Gladiatorenarena steigen und auf Leben und Tod kämpfen, oder ihre Freiheit einem "Herren" verkaufen. Man muss Leute auch vor sich selbst schützen.
Und ein Tier hat eben kein dem Menschen vergleichbares Seelenleben (im weitesten Sinne) und erst Recht keinen vergleichbaren Intellekt, und ist auch nicht Teil einer moralischen Gemeinschaft ,sowas gibt es in der Tierwelt in dieser Form nicht, oder wir müssten auch tierische Grausamkeiten gegen andere Tiere und Menschen sanktionieren , was zwar auch schon gemacht wurde (Tierprozesse), aber lächerlich ist. Gerade dann würde ich sogar jemanden einen hemmungslosen Anthropozentriker nennen, wenn er ständig meint menschliche Vorstellungen von Moral gegenüber Tieren durchzusetzen, welches Tier da nun jetzt böse, gut, Nützling oder Schädling ist.
Wenn jetzt der Einwand käme schwerst geistig Behinderte, Komatöse und Babys haben sowas (Seelenleben, Intellekt, moralisches Verständnis) auch nicht oder weniger, dann ist das insofern falsch, dass diese entweder das Potenzial haben oder die Fähigkeit hatten, oder und krank sind, und wir auch moralische Verantwortung für Kranke haben ,weil wir auch erwarten selbst Hilfe zu kriegen in einem solchen Fall (das ist übrigens gegen die Argumentation Peter Singers gerichtet, falls dir das was sagt). Ein Tier hat weder das Potenzial, noch ist es offensichtlicherweise ein kranker Mensch, es ist einfach keine Person. Es ist schlicht kein Mitspieler, bzw. "Vereinsmitglied".
Natürlich leiden Tiere auch, und grundlos Leid zuzufügen ist prinzipiell etwas was jedem moralischen Verständnis widerspricht,und deshalb ein guter Grund ist Tiere nicht zu quälen, auch zurecht, aber wenn es hart auf hart kommt zählt eben berechtigterweise der Mensch. Man kann darüber nachdenken, sehr intelligenten Tieren besonderen Schutz zukommen zu lassen, aber einen Schimpansen zur Person zu machen, würde bedeuten, dass er für sein handeln Verantwortung tragen müsste, und wollen wir wirklich
einen Schimpansen verurteilen (teilweise im wahrsten Sinne des Wortes), der einen Nebenbuhler im Kampf getötet hat. Ich weiß nicht
Und wenn du jetzt sagst Intellekt, etc ist nichts besonderes usw., die Wahrnehmung z.B: von Ultraschall gibt Leben erst einen Wert, dann verkennst du, dass moralische Ansichten untrennbar mit Intellekt und Empfindungsfähigkeit verbunden sind, und damit überhaupt erst der Begriff davon, ob und warum Leben einen besonderen Wert besitzt. Das kann man nicht voneinander trennen. Allen anderen Lebewesen ist das sch..... egal.
Diese ganzen Fragen machen nur im System Sinn, aus dem sie heraus gestellt werden. Genauso sinnlos ist es Automobile kladistisch zu klassifizieren, wie man das bei Lebewesen macht.
Zitat:Ja nun, Nerd ist ja nicht zwingend ein Schimpfwort, oder? Manche sind ganz stolz drauf, Geeks und Nerds genannt zu werden. Und da du ja schon mehrfach geschrieben hast daß du vor allem zuhause vor dem Rechner sitzt und in Foren tippst siehst du das ja selbst so.
Um ein Nerd zu sein, müsste ich vielleicht programmieren können.
Ich habe mich nur deshalb darüber aufgeregt (bzw. gekontert, 4000 Beiträge sind nicht wenig, findest du nicht
), weil es für dich eine Abwertung ist, und auch so rüber kommt. Ist das selbe, wenn ein Hetero einen Schwulen "schwul" nennt, je nach Kontext ein Fakt, oder eben eine Beleidigung. Das hier ist übrigens das einzige Forum, wo ich schreibe.
LG PsiSnake