Streber - wie ehrgeizige Schüler ausgebremst werden

Werbung:
@ Déguórén:

Natürlich nehme ich es dir nicht böse!
Habe ich dir doch ein super Argument geliefert *g*

Nein, so ist es auch wieder nicht. Ich will nicht cool sein, so wie es oft bezeichnet wird. Ich mache einfach nichts dafür, störe aber auch keinen anderen, oder dränge es jemand auf!
Ich sehe halt nicht ein, warum ich etwas machen soll, was ich nie wieder brauchen kann und das ich da dann auch noch benotet werde und dann soll mein restliches Leben auch noch davon abhängen, was ich in der 2 Klasse in Musik bekommen habe *pffft* nein danke....
 
P.M. direkt - Sagen Sie mal: Können Sie die Menschen wirklich intelligenter machen?

Henner Ertel, Professor für Neuropsychologie, behauptet: Man kann die menschliche Intelligenz innerhalb von 36 Wochen um bis zu 27 Prozent steigern. P.M.-Autor Michael Kneissler sprach mit ihm in St. Gallen über sein neues Trainingsprogramm für mehr Grips


P.M.: Sie versprechen 27 Prozent mehr Intelligenz für jeden. Wie soll das gehen?

Ertel: Durch eine Kombination von aerobem Bewegungstraining und Lernen. Unter aerobem Training versteht man die Bereitstellung von Energie durch Verbrennung von Sauerstoff. Dabei muss ein ganz bestimmter individueller Pulswert ziemlich ge-nau eingehalten werden. Dann kommt es zu einer deutlich besseren Informationsaufnahme und -verarbeitung sowie zu mehr Kreativität und Intelligenz. Das haben wir an über 30000 Probanden getestet, und es gab keinen einzigen Ausfall.

Lernen macht klüger, ist klar. Aber warum muss man dabei Sport treiben?

Weil das Gehirn dann stärker durchblutet wird – dadurch kann es Informationen besser verarbeiten. Dabei beobachten wir sehr komplexe und faszinierende Wechselwirkungen im Gehirn. Die Anzahl der Neuronen nimmt zu, es kommt zu neuen synaptischen Verbindungen. Die rechte und linke Hirn-Hemisphäre werden besser miteinander vernetzt. Es stehen mehr Nervenbotenstoffe wie Noradrenalin, Dop-amin, Azetylcholin und Serotonin zur Verfügung. Stresshormone werden abgebaut, und man steigert damit die Konzentration und das Gedächtnis. Ich habe sogar eine Arbeitshypothese aufgestellt, dass sich die Myelinisierung der Nerven durch unser Intelligenztraining verbessert. Diese Hypothese konnte mittlerweile experimentell bestätigt werden.

Myelinisierung – was ist das?

Unsere Nervenfasern sind mit Myelin umhüllt, ähnlich wie elekt-rische Kabel isoliert sind. Myelin besteht zu rund 75 Prozent aus überwiegend ungesättigten Fettsäuren und zu 25 Prozent aus Eiweiß. Die Myelinisierung ist wesentlich für die Intelligenzleis-tung. Im Alter nimmt sie ab, dann verliert man beim Übertragen der Nervenreize Informationen. Durch unser Training kann der Abbau der Myelinisierung verlangsamt oder sogar in einen Aufbau umgewandelt werden.

Wie bestimmt man den Zustand der Isolierschicht um die Nerven?

Anhand der Nervenreiz-Geschwindigkeit: wie schnell ein Reiz übermittelt wird und wie viel bei der Übertragung von einer Nervenzelle zur anderen von dem Signal verloren geht. Wenn Sie so wollen, bestimmt sich die biologische Intelligenz unter anderem dadurch, wie ökonomisch und gut dieser Prozess abläuft.

Sie messen die Geschwindigkeit der Reizleitung im Gehirn?
Nicht nur. Wir messen auch, welche Gehirnareale für eine bestimmte Aufgabe eingesetzt werden, und fragen uns: Wie viel Energie und Aufwand benötigt das Gehirn für eine Leistung? Die einzige wirkliche Maßeinheit für Intelligenz sind solche biologischen Parameter.

Sie halten nichts von den klassischen Intelligenztests?

Viele Untersuchungen, auch unsere, haben gezeigt, wie unsinnig der klassische Intelligenzbegriff ist. Wenn es Ihnen gelingt, einen durchschnittlich intelligenten Menschen nach den Kriterien des klassischen Intelligenztests zu einem hochintelligenten Menschen zu machen, sagt das nicht viel: Das Ergebnis gibt nur an, wie gut jemand mit den spezifischen Intelligenz-Testaufgaben zurechtkommt, ob jemand die Lösung der Aufgaben ausreichend geübt hat. Ich habe das ausprobiert und mich einfach einige Zeit lang durch die typischen Intelligenz- und Kreativitätstests gearbeitet: Danach hatte ich einen Intelligenzquotienten von über 180. Mein hoher IQ erklärt sich einfach dadurch, dass ich Intelligenztests selbst entwickelt und mit solchen Aufgaben geübt habe – ich weiß, wie man sie löst.

Zurück zur biologischen Intelligenz: Was macht den Unterschied zwischen niedriger und hoher Intelligenz aus?

Das Gehirn des Intelligenten arbeitet vor allem ökonomischer: Es hat die Vernetzungen der Nervenzellen optimiert. Man könnte sagen: Ein »Dummer« muss unheimlich viel Gehirnschmalz einsetzen und Reize durch viele Gehirnareale lenken, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen, für die ein Intelligenter wesentlich weniger Aufwand betreibt – und deshalb auch schneller ist. Das intelligente Gehirn hat eine Verarbeitungsstrategie entwickelt, die es sehr schnell zu den Punkten führt, die wichtig zur Lösung einer Aufgabe sind. Wir nennen das »optimierte neuronale Algorithmen«. Algorithmen sind standardisierte Rechenvorgänge, die nach einem bestimmten Schema ablaufen. Je einfacher und wirksamer der Algorithmus ist, desto weniger Energie verbraucht man dabei. Das ist ein wichtiges Ergebnis der Forschung: Ein Hochintelligenter verbraucht nur etwa zehn bis 20 Prozent der Energie, die ein »Dummer« benötigt, um die gleiche Aufgabe zu lösen. Das kann man sehr genau am Energieverbrauch nachweisen.

Okay, jetzt mal konkret: Wie funktioniert Ihr Intelligenz-Trainingsprogramm?

Der Proband sitzt auf einem Fahrrad-Ergometer und trägt eine so genannte MindCap, eine Mütze mit 16 Elektroden, die bestimmte psycho-physiologische Werte messen: zum Beispiel Gehirnströme, Muskelspannung, Puls, Temperatur usw. Liegen die Ist-Werte unter den für ihn individuell ermittelten Soll-Werten, meldet ihm ein Display, dass er schärfer zutreten muss. Und während er sich körperlich belastet, beschäftigt er auch noch das Gehirn – zum Beispiel indem er seine Akten liest, eine Wissenschaftszeitschrift wie P.M. oder einen dtv-Atlas. Oder er hört Sprachkurse von der Kassette.

Radeln mit Elektrodenmütze – geht’s nicht auch einfacher?

Wir entwickeln gerade serienreife Systeme für MindCaps – sie arbeiten natürlich am genaues-ten, weil sie viele Parameter be-rücksichtigen. Es gibt in der Tat auch eine einfachere Methode: Sie müssen auf dem Fahrrad-Ergometer nur darauf achten, dass Sie Ihren individuellen Lernpuls einhalten.

Und wie bestimmt man den Lernpuls?

Ganz einfach: Ruhepuls und Alter addieren, die Summe halbieren und das Ergebnis von 160 abziehen. An Ihrem Beispiel: Sie sind 48 Jahre alt, und Ihr Ruhepuls liegt bei 66. Also 66 plus 48 gleich 114; 114 durch zwei gleich 57; 160 minus 57 gleich 103. Ihr Lernpuls beträgt 103 Herzschläge pro Minute.

Das ist doch kein Sport. Dabei schlafe ich ja auf dem Fahrrad-Ergometer ein!

Das höre ich oft von körperlich fitten Menschen. Und vielleicht würden Sie sich wirklich langweilen, wenn Sie nur in die Pedale treten. Aber Sie sollen ja dabei lernen. Sie sollen keine Kopfnüsse knacken, aber Ihr Gehirn schon ein bisschen anstrengen. Und Sie werden sich wundern, wie Sie dabei ins Schwitzen geraten. Schachspieler, die vor kniffligen Situationen stehen, kennen diese Schweißausbrüche. Ebenso Athleten, die strategisch komplizierte Sportarten betreiben: Fechter zum Beispiel schwitzen oft sehr stark, obwohl sie sich häufig viel weniger bewegen als etwa 100-Meter-Sprinter. Das liegt daran, dass sie ihr Gehirn anstrengen müssen, wenn sie fintenreich agieren wollen.

Und womit soll man das Gehirn auf Trab bringen, wenn die optimale Pulsfrequenz erreicht ist?
Das ist letztendlich egal. Alles, was Ihr Gehirn beschäftigt, führt grundsätzlich zu einer Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Dabei empfehlen wir unterschiedliche Strategien für unterschiedliche Probleme, wenn der Lernerfolg optimal sein soll. Die meisten Menschen lernen einfach falsch.

Was heißt das: falsch?

Es gibt eine Schlüsselstelle für das Lernen: den Hippocampus. Er zählt zu den evolutionär ältesten Strukturen des Gehirns und ist eine zentrale Schaltstation des Limbischen Systems. In ihm fließen Informationen verschiedener sensorischer Systeme zusammen, die verarbeitet und von dort zum Cortex, der Hirnrinde, zurückgesandt werden. Man muss sich den Hippocampus wie einen Pförtner vorstellen, der Informationen durchlässt – oder auch nicht. Je nachdem, ob er Lust dazu hat. Das ist nämlich nicht garantiert, denn der Hippocampus langweilt sich unheimlich schnell. Wenn da ständig dieselbe trockene Information kommt, hat er keinen Spaß und schließt die Tür. Das Gehirn will immer Neues erleben, sonst mag es nicht mehr. Darauf ist es von der Evolution ausgerichtet.

Gibt es einen Trick, um den Hippocampus bei Laune zu halten?

Ja. Abwechslung und Spaß. Wenn ich den Satz »Der grüne Hut liegt auf dem großen Tisch« ins Englische übersetze und fünfmal wiederhole, um mir die einzelnen Vokabeln einzuprägen – dann schaltet der Hippocampus ab. Bei Männern übrigens viel früher als bei Frauen. Wenn ich den Satz aber verändere, wir nennen das »shakern«, funktioniert der Hippocampus wieder. Zum Beispiel: »Auf dem großen Tisch liegt der grüne Hut.« Oder: »Der große Hut liegt auf dem grünen Tisch« usw. Ich überliste also das Gehirn, sich diese Vokabeln zehnmal anzuhören. Es hilft übrigens auch, wenn man die Stimmlage verändert: Mal den Satz im Tenor, dann im Sopran sprechen – und schon hat der Hippocampus wieder Spaß am Vokabelnlernen.

Wie lange muss man Ihr Trainingsprogramm denn durchziehen, bis es Wirkung zeigt?

Wenn man es machen muss, dann funktioniert es nicht. Man darf es machen: Das ist ja die wichtigste Voraussetzung für das Lernen. Lernen muss Spaß machen, nur so arbeitet das Gehirn optimal.

Gehen wir davon aus, es macht Spaß: Wie oft in der Woche soll man auf dem Ergometer lernen?

Jeden zweiten Tag mindestens 30 Minuten, das ist das Minimum. Noch mehr erreichen Sie, wenn Sie jeden zweiten Tag bis zu 60 Minuten trainieren. Das haben wir in Doppelblindversuchen belegt. Ab 30 Minuten können wir nachweisen, dass sich die Prozesse im Gehirn beschleunigen und verbessern. Wenn Sie Spaß haben, können Sie aber auch jeden Tag trainieren.

Und wann bin ich um 27 Prozent klüger?

Das hängt von der Ausgangssituation ab. Wenn Sie einen recht hohen IQ von 120 haben, dann nimmt Ihre Intelligenz nicht unbedingt um 27 Prozent zu, sondern vielleicht nur um 15 Prozent. Wenn Sie einen niedrigeren IQ haben, ist die Zunahme höher. Die 27 Prozent sind ein statistischer Durchschnittswert. Und der wird, ebenfalls im statistischen Durchschnitt, nach circa 36 Wochen erreicht. Es tritt natürlich schon früher eine Verbesserung ein, die fällt aber noch nicht so hoch aus. Die neuro-psychologischen und psycho-physiologischen Labortests belegen eindeutig, dass sich die neuronale Leseleistung nach 60 bis 80 Trainingseinheiten von durchschnittlich 600 Wörtern pro Minute auf bis zu 800 steigert. Die durchschnittliche Leseleistung beim Lernen steigt von 150 bis 200 Wörtern pro Minute auf 350 bis 450. Die Informationsspeicherung im Kurzzeitgedächtnis ist besser. Und der Informationszugriff ist schneller und fehlerfrei – das gilt auch für das Langzeitgedächtnis.

In Bewegung lernen macht intelligent, das leuchtet ein. Wächst mein IQ auch, wenn ich mich erst bewege und gleich danach lerne?

Wir haben auch das untersucht, und es funktioniert ebenfalls. Der Intelligenzzuwachs ist allerdings wesentlich geringer, er liegt bei durchschnittlich elf Prozent. Dass Bewegung und Intelligenz zusammenhängen, ist keine neue Erkenntnis. Vor allem bei Kindern ist es deshalb ganz wichtig, dass sie sich ausreichend bewegen. Das wissen eigentlich alle klugen Erzieher und Lehrer. Wer sich bewegt, setzt sein Gehirn ein, um die Bewegungen zu steuern: Es werden neue Vernetzungen gebildet, das Gehirn wird mit mehr Sauerstoff versorgt und besser durchblutet. Das ist ganz banal.

Ist es also falsch, dass in unseren Schulen Mathe, Deutsch, Englisch und Sport getrennte Unterrichtsfächer sind? Sollten die Kinder nur noch in der Turnhalle lernen?

Zumindest sollte man in der Schule die Bedeutung und Wechselwirkung von Lernen und Sport berücksichtigen. Wenn man Sportstunden streicht, leidet auf Dauer nicht nur die körperliche Fitness der Kinder, sondern auch ihre kognitive Leistungsfähigkeit. Bei unseren Forschungen haben wir Brainstorming mit Managern gemacht, die dabei auf einem Fahrrad-Ergometer saßen: Die Ergebnisse waren deutlich besser als beim Brainstorming am Konferenztisch.

Und falls man sein Ergometer gerade nicht zur Hand hat?

Dann hilft ein Trick: aufstehen und hin und her gehen beim Nachdenken.

Wenn Bewegung schlau macht: Warum sind dann so viele Eierköpfe Stubenhocker?

Viele Entdeckungen und Fortschritte wurden gemacht, weil die Menschen sich bewegt haben, ihre Höhle, ihr Dorf verließen, Neues suchten. Heute verkriechen sich manche Genies im Elfenbeinturm. Aber stellen Sie sich mal vor, diese Genies würden optimal leben und sich auch noch regelmäßig in frischer Luft bewegen – es wäre gar nicht auszudenken, zu welchen Leistungen ihr Gehirn dann in der Lage wäre!

Wie würde sich unsere Gesellschaft verändern, wenn alle um 27 Prozent intelligenter wären?
So viele anspruchsvolle Jobs kann es gar nicht geben!


Die Frage ist eigentlich nicht entscheidend für uns, obwohl sie ein Bestandteil des von uns entwickelten Intelligenz- und Kreativitätstests ist. Uns geht es darum, den Menschen das Handwerkszeug zu geben, um das zu entwickeln, was an intellektuellen Möglichkeiten in ihnen steckt. Wer seine Potenziale entdeckt und weiterentwickelt, ist sicher glücklicher als jemand, der stets unter seinem Niveau bleibt. Das gilt nicht nur für jüngere Leute. Ältere denken oft, sie seien zu alt, um Neues zu lernen. Aber auch da hilft unser Training. Der Rückgang der Intelligenzleistung im Alter wird damit deutlich verringert oder sogar gestoppt. Meine Utopie ist es, dass eine intelligente Gesellschaft glücklicher und friedvoller ist als eine dumme. Denn Vorurteile und Intoleranz entstehen, weil man nicht genug weiß. Dumme Menschen sind insofern gefährlicher für die globale Gesellschaft als intelligente glückliche Menschen.

Merkt man eigentlich selbst, wenn man intelligenter geworden ist?

Natürlich. Man wird leistungsfähiger. Man ist lockerer – nicht mehr so verkrampft. Und man ist glücklicher.

Achilleus
 
also mich haben sie als Streber bezeichnet und ich hab kein Finger krumgemacht.Ich war immer in Mathe und Bio,Natrwissenschaften saugut .Aber Geschichte , Politik, Deutsch sind mir nie in den Kopf gegangen...wird es auch nie...
 
Werbung:
Hallo Forum.

Die Einen lernen schnell, die Anderen lernen es im weiteren Leben.
Aber alle haben ein Wissen in sich, und die Fähigkeit zu verstehen.
Nur ist es noch nicht möglich mit Unterricht und Klausuren alle gleich zu beurteilen. Denn im Unterricht und bei den Klausuren, da muss man schon etwas schneller sein im Denken.

Viele Grüße

Jonas
 
Zurück
Oben