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Namo
Guest
Hi S,Sitamun schrieb:Aber ich habe einen ordentlichen Zensor im Kopf und bremse mich selbst aus. Durch mein ganzes vor und zurück denken bin ich einfach sehr durcheinander und habe das starke Gefühl, dass ich nicht mehr rauskomme. Ich werde auch immer verzweifelter und habe das Gefühl, wie ein Hase vor dem Fuchs zu sitzen und starr sitzenzubleiben, anstatt mich zu bewegen... Chaos in mir... Was soll ich nur tun... ?
ich glaube, dass ein Tun sinnlos ist, wenn man nicht weiß worauf sich das Tun richten soll. Neben dem Tun gibt es noch das Wahrnehmen und Erkennen, das ohne Tun auskommt. Das Denken will Tun, die Seele will sich in ihrem Selbst verstehen und sein. Das Denken ist eine biologische Maschine. Es kämpft genauso um das Überleben, wie ein physischer Körper. Binde den Arm ab mit einer Manschette um den Blutdruck zu messen und wenn dann kein Blut mehr fießt, wenn die Manschette aufgepumpt ist - steigt der Blutdruck. Der Blutdruck steigt, weil der Körper sich darum kümmert, daß der Arm nicht abstirbt. Das Denken handelt genauso. Die Seele handelt nicht. Sie kann wahrnehmen. Aber sie kann nur wahrnehmen, wenn das Denken schweigt. Denken ist Lärm für die Seele. Kabir störte es immer, wenn ein islamischer Prediger laut oben von einem Minnaret zu Allah rief. Er sagte ihm, das Gott nicht schwerhörig sei, er - Gott - könne noch das Klingeln der Glöckchen hören, die von dem Ring, das ein Insekt an seinem Fuße trägt, ausgingen. Das 'Chaos' ist der Konflikt zwischen dem Denken und der Seele. Zwischen dem, was man 'werden' oder 'sein' möchte und dem, was man ist. Ich denke, allein, daß Du einen Konflikt siehst, den Du Chaos nennst, zeigt, dass Du Dir als Seele bewusst bist, die das Denken und seine Furcht betrachtet. Das ist wohl eine gute und paradoxerweise eine notwendige Basis, um sich (als Seele) von dem bestimmenden Denken zu lösen. Freiheit ist das Entbinden von einer Bindung oder Bestimmung. Natürlich hört die Bindung nicht auf, solange wir einen Körper haben, der seine eigenen Ansprüche stellt, aber wenn wir nicht gerade Hozhacken oder den Menschen sagen, was sie tun sollen, kann man ihn und das Denken mal ruhen lassen um all das Wahrzunehmen, was da und wer mit wem zweifelt. Ich glaube auch, dass Dir hier jeder gerne zuhört. Indem Du das, was das Chaos ist, beschreibst, bist Du es, der es erkennt. Niemand anderes kann das - das Erkennen - für dich tun.
LG
Namo