Sollte der Mensch seine negativen Anlagen ausleben?

Wenn aber alle Menschen, die solche negativen Anlagen haben, diese ausleben, was hätten wir dann für eine Welt?
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Wir hätten eine Welt voller Unsterblicher. Gibt´s was Schöneres?

Sollte es allerdings nicht zutreffen, dass jeder Mensch eine unsterbliche Seele ist, dann haben wir ein Problem.
Dann macht es sehr wohl einen Unterschied, ob wir eine positive oder negative und damit schädigende Neigung ausleben, oder nicht.
Weil dann bestimmt eine positive oder negative Neigung unsere endliche Lebensqualität.
Bei Unsterblichkeit hingegen, wird die Unsterblichkeit weder von positiven noch negativen Neigungen verändert.
 
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Der Threadtitel ist irreführend, du implizierst damit Neigungen grundsätzlich ins Negative, dem ist nicht
so.
Wir Menschen brauchen negative Erfahrungen, um genau zu wissen, wie man es nicht machen
will.
Solange die Neigungen, niemanden schaden, warum denn nicht. Besser jedenfalls, als sie sich
zu versagen, und damit meinen, etwas großartiges zu leisten, in dem er einen Teil seiner eigenen
Natur ignoriert.
Nur wer den Schatten kennt, kann das Licht schätzen.

Vom Threadtitel abgesehen, stimme ich dir gerne zu.
Mir geht es auch so, dass ich oft einen Schritt mache, um die negative Erfahrung (die eigentlich eine positive ist) zu machen. Bin aber dann sofort bereit zur Korrektur, wenn es nötig ist. Auch ob das eigene Verhalten anderen schadet, nehme ich sehr ernst
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Negativ und Positiv sind auch "nur" Perspektiven die veränderlich sind.
Damit sagst du etwas sehr Wahres.
Denn alles, was veränderlich ist, sprich, keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung hat, zeigt die Charakteristika einer Illusion.
Das heißt: Wenn eine negative Neigung von einer positiven Neigung abgelöst werden kann, und umgekehrt, dann haben beide keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung und sind als Illusion entlarvt.
 
Damit sagst du etwas sehr Wahres.
Denn alles, was veränderlich ist, sprich, keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung hat, zeigt die Charakteristika einer Illusion.

Und mit diesem Wissen wird das Leben viel ein(s)facher und die wahre Schönheit tritt hervor :)
 
Das heißt: Wenn eine negative Neigung von einer positiven Neigung abgelöst werden kann, und umgekehrt, dann haben beide keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung und sind als Illusion entlarvt.
Das ist eine lullische Theorie und hat mit der Realität nichts zu tun. Neigungen seien nur wie Halme im Wind.

Hier aber geht es um Veranlagungen, Triebe und Begierden, die ausgelebt werden wollen. Ein Donald Trump wechselt nicht einfach seine autoritären Neigungen gegen ein soziales Verhalten aus. Ein Napoleon oder Hitler erklärt nicht einfach von heute auf morgen die Herrschaftsgelüste seien nur lullische Spielerei und ab morgen trinken alle wieder Brüderschaft.
Warum gibt es wohl Verbrechen in der Welt, Diebstahl, Mord und Totschlag?

Und da kommt ein Meikel und sagt einfach, ja, das sind nur Neigungen, die Illusion sind. Pha, wer so redet, hat selbst Illusionen im Kopf und keine Realitäten

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Die negativen Anlagen sollten zumindest erkannt werden. Sie gehören zu einem. Niemand hat nur positive Anlagen. Erkenne deine Schwächen um Stärker werden zu können
 
Die negativen Anlagen sollten zumindest erkannt werden. Sie gehören zu einem. Niemand hat nur positive Anlagen. Erkenne deine Schwächen um Stärker werden zu können

Das ist ja gut und schön, hilft aber noch in keiner Weise weiter.
Wer beispielsweise eine Veranlagung zum Alkoholkonsum hat, der wird nicht einfach durch das Erkennen seiner Veranlagung stärker. Soll man nun der Veranlagung nachgeben, sich kasteien oder in eine Suchtbehandlung gehen?

Ich habe eine gute Bekannte, mit der ich mich bestens verstehe. Doch etwa alle drei Monate bekommt sie einen Koller und muss Saufen bis zum Delirium und die Wohnung sieht dann aus wie eine Räuberhöhle mit Dutzenden von Rum-, Whisky-, Fifi- und Ginflaschen. Ihr kann niemand helfen und Suchtbehandlungen gibt es hier nicht. Sie will auch nicht wieder nach D fliegen, sondern liegt einfach besoffen rum und alle warten, bis der Anfall vorbei ist oder sie irgendwann zu Tode stürzt. Niemand kann ihr wirklich helfen. Was haben wir gemacht? Wir haben erreicht, dass sie keinen Zugang mehr zum Alkohol hat. Aber das ist eine Zwangsmassnahme, die mir total zuwider ist. Was hat sie gemacht, sie ist einfach weggelaufen, umgezogen in ein anderes Dorf. Und jetzt macht sie da weiter.

Bei anderen ist es der Drogenkonsum, die Kleptomanie, der zwanghafte Sex, der Schönheitswahn, das Workoholic-Syndrom, die Smartphonesucht, die zwanghafte Geldgier, das Helfersyndrom, der Krankheitswahn usf. JimmaVoice sagt, 'Das gehört zum Menschen' .
Gehört es das wirklich? Sollen alle in die Entzugsanstalten? Oder sind das Anzeichen für eine Vereinsamung, fehlende innere Zugehörigkeit, ein fehlendes inneres holding, ein Gehaltensein oder einfach fehlende Liebe?
Oder fehlt einfach der feste innere Halt, in was auch immer, bei der Frau der richtige Partner und beim Mann die richtig Partnerin oder der innere Halt in ein inneres Gehaltensein durch eine höhere Ordnung? Ich neige eher zu dieser Sicht.
Alles Liebe
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Guten Morgen zusammen :)

Ich sehe das alles etwas anders. Niemand kommt als Sexsüchtiger, Alkoholiker, Kleptomane oder sonstwas auf die Welt. Alles ist irgendwie entstanden. Der Penner auf der Parkbank war vielleicht früher ein ganz normaler Familienvater, hat seinen Job verloren, dann ist ihm die Frau weggelaufen, irgendwann konnte er die Miete nicht mehr zahlen und ist so in dieser Situation gelandet. Das nur als Beispiel. Davon gibt es tausend Varianten. Solche Menschen werden mit manchen Dingen im Leben einfach nicht fertig. Die einen trösten sich mit Alkohol, die anderen betäuben sich mit anderen Dingen.

Ich finde es jedenfalls schade, wenn Menschen sich selbst aufgeben, anstatt sich das Thema dahinter anzuschauen. Ich sehe darin eine Chance zur Weiterentwicklung, die viele nicht bereit sind zu sehen geschweige denn zu leben.

Ich lebe - leider noch - mit einem Alkoholiker zusammen. Anstatt sich den Frust von der Seele zu reden, andere Lösungsansätze zu suchen, spült er alles hinunter. Ich kann sowas nicht nachvollziehen.

Lieben Gruß
allesistmöglich
 
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Menschen, die jedoch dann ihre intentionalen, charakterologischen und triebhaften Anlagen nicht ausleben, neigen dazu, diese zu verdrängen. Karmisch können sich solche Verdrängungen sehr negativ auswirken. Das kann zur Frage führen

Irgendwas stimmt hier nicht. Wenn jemand seine charakterologischen und triebhaften Anlagen nicht auslebt, da er sie verdrängt, der hätte mit sehr negativen Auswirkungen zu rechnen? Und jemand, der seine triebhaften hemmungslos auslebt und nicht verdrängt, was schafft der für ein Karma, ein gutes?

Ich frage mal ganz naiv: Können charakterologische und triebhafte Anlagen überhaupt verdrängt werden? Anlagen und Triebe setzten sich durch, die können durch strafende Eltern oder Lehrer geahndet sprich bestraft werden, doch deshalb werden sie nicht verdrängt sondern treiben ihr Unwesen im Verborgenen. Bei der Verdrängung geht es um schuldhaftes Verhalten, welches dem Täter vollaus bewusst ist, das ihn aber quält und stört - also wird es langsam aber sicher verdrängt.
So haben die Eltern, die den 2. Weltkrieg miterlebt haben ihren Nachkriegskindern nichts darüber erzählt, auf Fragen wurde nur
abgewinkt, jedenfalls war das in der Regel so. Der Krieg wurde auf kollektiver Ebene verdrängt - wichtig war der Aufbau, dorthin richtete sich die Aufmerksamkeit.
Verdrängt werden Erlebnisse, die man nicht wahrhaben will, weil die eigene Rolle beschämend war. Es gibt sehr viele regelrechte Verdrängungskünstler - der Alkohol ist übrigends DIE Verdrängungsdroge - der Volltrunkene weiss am nächsten Tag nicht, dass er jemanden umgebracht hat - so weit kann die Verdrängung gehen.
Triebe und Anlagen sind zunächst nur Potenziale. Wie ein Mensch mit diesem Potenzial umgeht, das ist seine ureigene Sache - hier kommt der freie Wille ins Spiel, und erst wenn sich ein konkreter negativer Tatbestand ereignet hat, dann kann dieser verdrängt werden. Der so genannte Schatten ist dann der Träger dieser verdrängten Geschichten, die das Bewusstseinslicht nicht erreicht. Und da es sich um ein durch die Verdrängung erzeugtes Vergessen handelt, so kann natürlich der Normalo nicht wissen, dass er dies und jenes verdrängt hat. Ist ja auch schwer vorstellbar, dass etwas, was man verursacht hat ins Unbewusste abgerutscht ist.
Ja, daraus allerdings erwächst negatives Karma.
 
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