Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust. *seufz*
Zum einen ist Gewalt natürlich keine Lösung und es müssen klar Grenzen gesetzt werden!
Zum anderen hat er niemanden körperlich angegriffen, sondern neigt anscheinend eher zur Selbstverletzung.
Dann diese Aussage hier:
Zitat Pluto:
Dann waren beide bei der Eheberatung und er bekam von beiden Beratern gesagt, dass er nicht gewalttätig ist. Meine Tochter sei diejenige, die krank sei und ein trauma habe. Bei ihm sei alles in Ordnung.
Ich kann mich nicht klar auf eine Seite stellen, denn ein Stück weit verstehe ich nämlich auch ihn.
Er ist ja nun mal kein Mann, der bisher deine Tochter oder seinen Sohn tätlich angegriffen hat. Zwei (Ehe-)Berater sagen, er ist nicht gewalttätig!
Sorry, aber mal ehrlich, wenn ich es wollte, könnte ich fast jeden dazu treiben, gewalttätig zu werden! Ganz im Ernst!
Und unter bestimmten Umständen (zum Beispiel, wenn es um Menschen geht, die mir nahe stehen), könnte ich auch für mich selbst nicht garantieren.
Wenn ich das Gefühl habe, mir würde jemand mein Kind wegnehmen wollen, würde ich kämpfen, wie ein Löwe. Und wenn ich so in eine Enge getrieben würde, dass ich keine andere Möglichkeit mehr sehe, kann ich mir auch vorstellen, dass meine Emotionen so weit mit mir durchgehen, dass auch ich mir evtl. mit einem Fußtritt an eine Tür Zutritt zu meinen Kindern verschaffen würde.
Versteht mich bitte nicht falsch, Gewalt ist nie eine Lösung und durch nichts entschuldbar. Die Konsequenzen für diese Handlung wird er tragen müssen und es muss alles getan werden, dass es sich nicht wiederholt.
Aber:
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser junge Mann hier systematisch in die Enge getrieben wird. Er weiß, dass gerade seine Welt zusammen bricht, er evtl. Frau und Kind verliert, ja es bereits teilweise soweit geht, dass er an Frau und Kind nicht mehr rankommt. Und das, obwohl er noch nie gewalttätig gegenüber Frau oder Kind war!
Ich habe den Eindruck, er kämpft um seine Familie. Immerhin ging er zur Eheberatung, was ich super finde und auch als ein Zeichen sehe, dass er sehr wohl bereit ist, an der Beziehung und sich selbst zu arbeiten.
Hier muss unbedingt Klarheit her!!!
Will deine Tochter die Ehe aufrechterhalten? Wenn ja, gib den beiden eine Chance, ihre Probleme mit fachlicher Hilfe selbst zu lösen.
Wenn nein, dann Anwalt aufsuchen und Scheidung einreichen und bitte gebt dem jungen Mann nicht das Gefühl, dass ihr ihm den Sohn wegnehmen wollt.
Beispielsweise durch Beantragen des alleinigen Sorgerechts.
Das bringt nicht wirklich was, da er das Umgangsrecht trotzdem hat. Sorgerecht regelt ja nur Dinge wie, welche Schule das Kind besucht, Einwilligung beider Eltern bei größeren OP´s etc.
Wenn ein Vater wirklich gewalttätig gegenüber seinem Kind ist, dann sollte es eher darum gehen, zum Schutz des Kindes das Umgangsrecht einzuschränken oder gar aufzuheben.
Der Kampf um das alleinige Sorgerecht würde nur böses Blut bringen und wäre nicht geeignet, um die Situation zu entspannen.
Ich weiß natürlich nicht, ob ich richtig liege, da ich weder die Beteiligten kenne, noch, was genau im Einzelnen vorgefallen ist, aber irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass hier auch (mit Anteilnahme) auf den jungen Mann geschaut werden muss, der gerade alles verliert, was er liebt und nicht mehr weiter weiß.
Er ist der Vater des Kindes! Das darf nicht vergessen werden.
Ich kann meinen EX auch nicht leiden und trotz allem ist er der Vater! Und als Vater respektiere ich ihn und gehe meinem (jüngstem) Kind zuliebe die Kompromisse ein, die für das seelische Wohl meines Kindes notwendig sind.
Lieben Gruß und alles Gute für alle Beteiligten
Birgit