Schatten / Spiegel

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Interessanter Fred :) .

Ich denke, dass meine Reaktionen auf das Verhalten anderer (fast?) immer mit meinem eigenen Inneren zusammenhängen.

Hier im Forum lese ich manchmal, dass eine Person sich von einer anderen angegriffen fühlt und obwohl ich den Angreifer-Text auch gelesen habe, find ich den Angriff darin nicht. Umgekehrt rege ich mich über manche Posts auf, aber scheinbar niemand sonst ;)...

Genauso muss ich mir umgekehrt nicht jeden Schuh anziehen, den mir jemand vorsetzt. Ich hab da gerade eine Auseinandersetzung mit einer Freundin, die mir Charakterzüge unterstellt, mit denen ich mich heute nicht mehr identifizieren kann, aber früher konnte - und die ich zumindest ansatzweise an ihr erkenne. Ihre Charakteranalyse löst auch keine Gefühle in mir aus - wohl aber ihr anklagender Ton.

Und da setzt mein (fast?) aus dem ersten Satz ein - ist jede Emotion, die jemand in mir auslöst, ein Indikator für "etwas, das in mir ist", für einen Schatten? In meinem Fall werde ich tatsächlich mit massiven Vorwürfen überschüttet, die ziemlich aus der Luft gegriffen sind und vor allem sehr verletztend formuliert werden, ich hab das auch schon mit Dritten besprochen.

Wie ist das, wenn mich etwas verletzt - spiegelt das etwas in mir? Ich find es einfach traurig, dass da so wenig Respekt vor mir herrscht - verdrängter Schatten oder einfach "menschlich"?

LG von Sansara
 
Ich find es einfach traurig, dass da so wenig Respekt vor mir herrscht

Du schreibst es meine ich ja selbst, was du dir wünscht. "loving konfrontation".
Wertschätzende Kritik.
Und die legt offen.....was mein Grund ist, dir das zu sagen. Weshalb es mir dann besser geht, wenn du da anders bist. Meine Anteile eben auch.

Und das lässt sich denke ich, erfragen. Mich interessieren dafür, was das dann bei dir besser macht. Was dich zu dem Eindruck bringt, ich wäre so. (offen lassend ob ich so BIN....weil ich denke, niemand IST das was...)
Und bei dem kann ich dann bleiben...beim Inhalt.

Und ich kann auch sagen: hey, es kränkt mich...ich sehe meine Bemühungen darum so nicht zu sein überwiegend..als nicht erkannt und geachtet. Das würde ich mir aber wünschen.

Soweit, was mir spontan dazu einfällt. Vielleicht ist was brauchbares dabei...

Liebe Grüße !

:) Jo
 
Ja, das ist wünschenswert.

Aber es gibt auch noch die, die das Wissen darüber haben und es ziemlich gezielt und bewußt als Waffe einsetzen. Die gezielt aus dem Hintergrund schießen und so von sich ablenken, um Spielchen zu spielen. Auch hier im Forum ;)
Dann wird die Schattenarbeit ad absurdum geführt, denn sie dient nur noch dazu die Fehler beim anderen zu suchen. Der Prozeß der Selbstreflexion findet dann nicht mehr statt.

LG,

Fräterchen

Hi Fräterchen.

Na und ? Das muss jeder mit sich selbst ausmachen, finde ich, oder ? Ich kann das schon nachvollziehen. Es ist Hilflosigkeit, Ohnmacht und wenn man anhand dieses Wissens dann endlich mal in die Macht kommt, dann nutzt man das auch aus ... es hilft einfach diesem Ohnmachtsgefühl auszuweichen, endlich mal :) ...

Es ist ein Prozess, mE und irgendwann kommt jeder an den Punkt, wo er merkt: Hoppla, das ist es jetzt aber auch nicht. Es bringt mir nicht den gewünschten Effekt." und dann läßt man es bleiben und macht was neues. Das ist Leben, oder ?

@Liebling

Ja ich weiß. Du warst nie was. Das ist es ja, was mich so endlos auf die Palme bringt. Du bist nicht greifbar, du hast dir 1000 Möglichkeiten geschaffen, dich aus der Affaire zu ziehen. Dabei hab ich dich so lieb und das ist was am meisten schmerzt. Zuzusehen, wie du dich selbst immer wieder abschneidest von der Erfahrung wie es ist, angenommen zu sein (ich hab das Gefühl ich sprech grad mit meiner Mutter - ggg - aber egal: Ist eh alles eins, gell :D )

Es läuft halt jeder mit seinem Projektor herum - und ist davon überzeugt dass seiner der kleinste ist.
So geht es halt immer hin und her. Und das hört nicht auf. (Das ist auch gar nicht möglich.
Und nicht nötig.)

Meine Mutter war auch so, wo wir schon mal dabei sind :) ... "Die Welt ist schlecht." "Ist doch sowieso alles egal." "Man kann eh nichts ändern" und genau wie jetzt, bin ich dann routiert und hab versucht das Gegenteil zu beweisen und bin doch immer nur zum selben Ergebnis gekommen :D ... und im Grunde hab ich dann wohl die Schuld ihr und der Welt gegeben und jetzt bist du dran. Ich versteh diesen Teufelskreis nicht, weil ich weiß, dass die Welt nicht schlecht ist. Aber ich find den guten Teil irgendwie nicht :(

Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht finden darf, weil ich eben liebe und den Menschen, die ich liebe nicht beweisen will, dass sie schlicht und einfach selbst Schuld und doof sind ? Keine Ahnung :) ...

@Christina

Mich erinnert das auch wieder an eine Dynamik, die ich gut kenne. Ich bin stark, alle fluppen - aber wehe ich zeige Schwäche, schon sind alle da und schlagen auf mich ein. Das ist irgendwie blöd, wie der Hund der im Spiegelsaal bellt und alle bellen zurück, oder aber er wedelt mit dem Schwanz und wird zig mal freudig begrüßt ...

Aber was hilft das Wissen schon ? Ändern kann man es eh nicht. Im Grunde ist diese Dynamik nur dazu angeraten einen immer härter, aggressiver und bissiger werden zu lassen. Ich hab versucht das zu durchbrechen, aber es will einfach nicht funktionieren. Meine Lösungsansätze: ein vollständiger Rückzug in meine Mupfel oder aber Bewußtlosigkeit ...

Vielleicht ist es auch weniger, dass ich Schwäche, als vielmehr Gefühl oder Menschlichkeit zeige, die mir anscheinend anderen gegenüber abgeht :confused:
 
Interessanter Fred :) .

Ich denke, dass meine Reaktionen auf das Verhalten anderer (fast?) immer mit meinem eigenen Inneren zusammenhängen.

Hier im Forum lese ich manchmal, dass eine Person sich von einer anderen angegriffen fühlt und obwohl ich den Angreifer-Text auch gelesen habe, find ich den Angriff darin nicht. Umgekehrt rege ich mich über manche Posts auf, aber scheinbar niemand sonst ;)...

Genauso muss ich mir umgekehrt nicht jeden Schuh anziehen, den mir jemand vorsetzt. Ich hab da gerade eine Auseinandersetzung mit einer Freundin, die mir Charakterzüge unterstellt, mit denen ich mich heute nicht mehr identifizieren kann, aber früher konnte - und die ich zumindest ansatzweise an ihr erkenne. Ihre Charakteranalyse löst auch keine Gefühle in mir aus - wohl aber ihr anklagender Ton.

Und da setzt mein (fast?) aus dem ersten Satz ein - ist jede Emotion, die jemand in mir auslöst, ein Indikator für "etwas, das in mir ist", für einen Schatten? In meinem Fall werde ich tatsächlich mit massiven Vorwürfen überschüttet, die ziemlich aus der Luft gegriffen sind und vor allem sehr verletztend formuliert werden, ich hab das auch schon mit Dritten besprochen.

Wie ist das, wenn mich etwas verletzt - spiegelt das etwas in mir? Ich find es einfach traurig, dass da so wenig Respekt vor mir herrscht - verdrängter Schatten oder einfach "menschlich"?

LG von Sansara


Hi Sansara,

da gibts ja natürlich auch verschiedene Ansichten.
Wenn mir persönlich sowas passiert, dann weiß ich zwar, daß die Anklagen nichts mit mir selbst zu tun haben, sondern mit der anklagenden Person, jedoch das Gefühl (in dem Fall Verletzung) allerdings mit mir selbst. Ein Grundgefühl, das man sich anschauen sollte, eben auch in Bezug darauf, wo man sich selbst verletzt, indem man sich selbst übergeht und nicht genügend achtet . natürlich auch, wo man andere verletzt.
Wobei an sich das Wichtigste ist, dieses Gefühl nicht negativ zu bewerten, sondern eben aus einer Art höheren Sicht sich anzusehen und durchfließen zu lassen, sein zu lassen, damit es eben nicht mehr hinterrücks zuschlagen kann.
Wenn man das ein wenig übt, dann kommt schon eine recht ungewohnte Ruhe ins Gefühlsleben, da einen Gefühle eben nicht mehr so belasten.

liebe Grüsse von Alana
 
schatten ist für mich, mein blinder fleck, das was ich von mir nicht sehe, aber anderen von mir nicht verborgen bleibt.

und der spiegel ist für mich, das was mich an einem anderen menschen stört, ich sehe was bei meinem gegenüber mit dem was ich nicht kann und sehe nicht, dass das etwas mit mir zu tun hat, was mir vielleicht noch nicht bewusst ist.
 
Aber was hilft das Wissen schon ? Ändern kann man es eh nicht. Im Grunde ist diese Dynamik nur dazu angeraten einen immer härter, aggressiver und bissiger werden zu lassen. Ich hab versucht das zu durchbrechen, aber es will einfach nicht funktionieren. Meine Lösungsansätze: ein vollständiger Rückzug in meine Mupfel oder aber Bewußtlosigkeit ...
Hi Mara,

wie war das - was sollten wir mit unseren Schatten tun?

  • nen Rückzieher machen?
  • sie verändern?
  • darüber grummeln?

3x nein?

Und ich kanns auch mit diesen Menschen machen - annehmen - akzeptieren, dass sie so sind wie sie sind. Und ich kann in jedem Moment entscheiden, wie ich darauf re-agieren will und werde.

Du hast recht - ich kann den Menschen und die Situation nicht ändern - aber meine Einstellung dazu - und wenn ich mich entscheide, dass ich mich nicht über Nichtigkeiten ärgern will, dan tu ichs auch nicht ;-)
 
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Hi Christina.

Das ist genau der Punkt, den krieg ich einfach nicht geregelt. *zugeb*


Und ich kanns auch mit diesen Menschen machen - annehmen - akzeptieren, dass sie so sind wie sie sind. Und ich kann in jedem Moment entscheiden, wie ich darauf re-agieren will und werde.


Aber ! Heute is nich aller Tage - ich versuchs wieder. Keine Frage ... :weihna1


Aber darauf eingehen hilft. Drüber stehen wollen macht nur wütend und frustig. Ich lern das noch ...
 
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