röm.katholisch ?

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magst du genauer erläutern, was du als scheinsicherheit (in diesem zusammenhang) empfindest?

Nun, wenn so und so viel Millionen Menschen einem Glauben folgen, der von sich selber sagt, er sei der alleinseligmachende und darin glücklich zu sein scheinen und man selber distanziert sich davon, weil Seele und Verstand sich weigern, die Inhalte als die Inhalte Gottes zu akzeptieren, dann ist das wie ein Sturz aus dem warmem Nest in ein angsteinflößendes Neues.

Nicht darüber nachdenken, gläubig annehmen - gibt eine Sicherheit nach außen hin - aber [ so war mein Empfinden ] die Seele verhungert jeden Tag ein Stückchen mehr...

Lieben Gruß,
RitaMaria
 
Hallo zusammen! :)

Jovannah schrieb:
meine frage nun....warum sind noch so viele bei der röm.kath. kirche, obwohl sie sich mit den meisten inhalten absolut nicht (mehr) identifizieren können ?
Was sich häufig beim Thema "kath. Kirche" erkennen läßt, ist entweder glühende Begeisterung oder totale Ablehnung. Dabei handelt es sich in beiden Fällen um eine Sicht, die m.E. eher zu kurz geraten ist.

Kritiker übersehen leicht das soziale Engagement (Altenpflege, Entwicklungshilfe, Seelsorge, ...), die Gemeinschaft, die spirituelle Bereicherung des Alltags durch Glauben und Kirche, die ehrenamtliche Tätigkeit vieler Menschen, roter Faden zur Orientierung, etc.

Glühende Befürworter und Fundamentalisten wollen nicht die Geschichte der kath. Kirche (Kreuzzüge, Inquisition, Ablaßhandel, Folter, sittliche Verfehlungen des Klerus, Glaubensmonopol, Mord und Totschlag, Machtpolitik, Vetternwirtschaft, Ämtergeschacher ...) sehen und das Leid, welches diese hervorgerufen hat oder immer noch hervorruft.

Aber erst beide Seiten dieser Medaille ergeben ein Bild. Als Teilnehmer des Informationszeitalters stelle ich ebenfalls fest, daß die "Wahrheit" vielschichtig ist. Eine Wahrheit stellt für mich beispielsweise die moderne Naturwissenschaft und Medizin dar; eine weitere Wahrheit ergibt sich aus den alltäglichen Problemen, mit denen wir konfrontiert werden.

Zwar respektiere ich die Einstellung der kath. Kirche, wenn es um Fragen des Frauenpriestertums, den Zölibat oder den (undemokratischen) Einsatz ihrer Priester in den Gemeinden geht. Hier kann sich die kath. Kirche immerhin auf eine lange Tradition berufen und man wird schließlich nicht gezwungen Priester zu werden. Aber wenn es um offenkundige falsche Moralvorstellungen geht, die homosexuelle Menschen als "widernatürlich" verurteilt oder Kondome verbieten möchte, dann sind das (katholisch-politische) Mißstände unter denen Mensch zu leiden haben.

Da ich ebenso überzeugter Demokrat bin, glaube ich, daß sich Probleme nicht dadurch lösen lassen, daß man den Kopf in den Sand steckt oder einfach davonläuft. Sondern Mißstände und Probleme lassen sich nur im engagierten Dialog lösen.

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Kritiker übersehen leicht das soziale Engagement (Altenpflege, Entwicklungshilfe, Seelsorge, ...),

... was allerdings nur in den unteren Rängen stattfindet.
Die Spitze lebt nicht nur aus dem Vollen, sondern aus dem unbeschreiblichen Überfluss heraus angesichts der Not in der Welt.

die Gemeinschaft, die spirituelle Bereicherung des Alltags durch Glauben und Kirche, die ehrenamtliche Tätigkeit vieler Menschen, roter Faden zur Orientierung, etc.

Wozu man letztlich nicht wirklich eine Religion braucht:)

Zwar respektiere ich die Einstellung der kath. Kirche, wenn es um Fragen des Frauenpriestertums, den Zölibat oder den (undemokratischen) Einsatz ihrer Priester in den Gemeinden geht.

Respektieren tu ich alles. Allerdings nicht akzeptieren.

Hier kann sich die kath. Kirche immerhin auf eine lange Tradition berufen und man wird schließlich nicht gezwungen Priester zu werden.

hmm.. wenn Tradition ein Rechtfertigungsmittel ist, dann sollten wir heute noch auf den Bäumen hocken und uns gegenseitig die Flöhe aus dem Fell beißen:daisy:
Und nein, es wird niemand gezwungen, Priester zu werden.
Aber Frauen werden daran gehindert.

Sondern Mißstände und Probleme lassen sich nur im engagierten Dialog lösen.

Oder aber man lässt Sturköpfe mit sich selber alleine...

Lieben Gruß,
RitaMaria
 
Zitat:
die Gemeinschaft, die spirituelle Bereicherung des Alltags durch Glauben und Kirche, die ehrenamtliche Tätigkeit vieler Menschen, roter Faden zur Orientierung, etc.


Wozu man letztlich nicht wirklich eine Religion braucht

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eben. ich befürworte und begrüsse sehr das engagement in vielen bereichen. doch muss man dafür wirklich an die jungfräulichkeit marias glauben ? ;-)
ich denke nicht.

in vielen hilfsbereichen ist es leider (noch immer) voraussetzung...nein, nicht ein aufgeschlossenes, warmherziges menschenbild...sondern der "mitgliedsnachweis" und regelmässige teilnahme am gottesdienst....
....um dort beschäftigt werden zu können.


Zitat:
Sondern Mißstände und Probleme lassen sich nur im engagierten Dialog lösen.


Oder aber man lässt Sturköpfe mit sich selber alleine...
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warum auf biegen und brechen die röm.kath. kirche reformieren ? ihre vertreter wünschen sichtlich keine änderungen. warum also danach drängen?

gott braucht wohl keine "mittelsmänner",.....der glaube, gesegnet wäre nur, wer von mittelsmännern gesegnet wurde...scheint wohl ein wichtiger zum thema zu sein.
 
ihr habt recht, die meisten menschen können sich nicht mehr mit der röm. kath. kirche idendifizieren, aber ich denke, dass grade die alten menschen es sind die noch an die kirche glauben.
sie halten immer noch an den alten regeln und glaubenssätze fest, die die kath. kirche verbreitet. und zum teil haben sie glaub ich angst dann sozusagen in das fegefeuer zu kommen, wenn sie dem glauben adieu sagen.

wir junge menschen (nicht nur, aber hauptsächlich) machen uns einfach schon viel mehr gedanken, auch deswegen weil wir alle mittlerweile mit anderen kulturen zusammen kommen und daher sind wir flexibler und kritischer geworden. wir haben angefangen unsere religionen miteinander zu vergleichen und haben gesehen, dass es da noch mehr gibt und das vieles unterschiedlich ist.

wir haben gesehn, dass es nicht nur die eine wahrheit gibt, sondern mehrere, daher können die meisten von uns denk ich, nicht mehr all zu viel mit der kath. kirche anfangen.

ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich rede natürlich viel mit menschen und wir hatten in unserem freundes- und bekanntenkreis schon öfter dieses thema und in diesem fall denken die meisten bekannten von mir so wie ich es erläutert habe.
 
RitaMaria schrieb:
Nun, wenn so und so viel Millionen Menschen einem Glauben folgen, der von sich selber sagt, er sei der alleinseligmachende und darin glücklich zu sein scheinen und man selber distanziert sich davon, weil Seele und Verstand sich weigern, die Inhalte als die Inhalte Gottes zu akzeptieren, dann ist das wie ein Sturz aus dem warmem Nest in ein angsteinflößendes Neues.

Nicht darüber nachdenken, gläubig annehmen - gibt eine Sicherheit nach außen hin - aber [ so war mein Empfinden ] die Seele verhungert jeden Tag ein Stückchen mehr...

Lieben Gruß,
RitaMaria

Sitanka schrieb:
sie halten immer noch an den alten regeln und glaubenssätze fest, die die kath. kirche verbreitet. und zum teil haben sie glaub ich angst dann sozusagen in das fegefeuer zu kommen, wenn sie dem glauben adieu sagen.

wir junge menschen (nicht nur, aber hauptsächlich) machen uns einfach schon viel mehr gedanken, auch deswegen weil wir alle mittlerweile mit anderen kulturen zusammen kommen und daher sind wir flexibler und kritischer geworden. wir haben angefangen unsere religionen miteinander zu vergleichen und haben gesehen, dass es da noch mehr gibt und das vieles unterschiedlich ist.

wir haben gesehn, dass es nicht nur die eine wahrheit gibt, sondern mehrere, daher können die meisten von uns denk ich, nicht mehr all zu viel mit der kath. kirche anfangen.

...und es ist wohl ein grosser unterschied, ob es unstimmigkeiten in persönlich nicht so relevanten details gibt...oder zu persönlich grundsätzlich sehr wichtigen themen(bereichen)....
...zur frage, ob man sich "einer wahrheit" anschliessen will.

aus dieser offiziell heraus zu treten, scheint auch! oft mit viel angst, un-sicherheit...verbunden zu sein. mit dem gefühl von "heimatlosigkeit".....(die grosse glaubens??gemeinschaft als gefühl innerer heimat?).
ich glaube zu verstehen, was du meinst mit scheinsicherheit @RitaMaria
 
Hallo zusammen! :)

@RitaMaria:
Rita schrieb:
... was allerdings nur in den unteren Rängen stattfindet.
Die Spitze lebt nicht nur aus dem Vollen, sondern aus dem unbeschreiblichen Überfluss heraus angesichts der Not in der Welt.
Hallo Rita! :) Naja, die Kirche ist halt groß und braucht auch eine "Verwaltung". Es gibt wirklich viele Berufe, die man innerhalb der Kirche ausüben kann. Bischöfe, Kardinäle und Päpste muß es wohl auch geben.

Wobei jeder Bürger eines "1.Welt-Staates" ebenso im Überfluß lebt. Da müssen wir uns alle erstmal an die eigene Nase fassen. :)

Rita schrieb:
Wozu man letztlich nicht wirklich eine Religion braucht
Du hast Recht! :) Aber gerade ältere Menschen, die niemanden mehr haben, finden in der Kirche auch eine "Heimat". Das darf man nicht unterschätzen, denn von den älteren Menschen wird es bald immer mehr geben.

Rita schrieb:
Respektieren tu ich alles. Allerdings nicht akzeptieren.
Ich verstehe dich schon. :) Aber ich bringe der Kirche in einigen Kritikpunkten mehr Verständnis gegenüber, als in anderen... Ich finde es nur unmoralisch, wenn Menschen Schaden zugefügt wird. Dies ist für mich beispielsweise bei dem Veto zu Kondomen der Fall.

Rita schrieb:
hmm.. wenn Tradition ein Rechtfertigungsmittel ist, dann sollten wir heute noch auf den Bäumen hocken und uns gegenseitig die Flöhe aus dem Fell beißen
:D

Rita schrieb:
Und nein, es wird niemand gezwungen, Priester zu werden.
Aber Frauen werden daran gehindert.
Das ist korrekt. :) Aber wenn Frauen das Bedürfnis haben zu predigen können sie doch dem evangelisch-lutherischen Glauben frönen und Pastorin werden. Wo liegt das Problem?

Ist der evangelische Glaube schlechter als der Katholische? Oder ist die Priesterweihe ein so wichtiges Sakrament auf das eine moderne Frau nicht verzichten kann? (Übrigens: Wenn dem so ist, dann stellt sich hier die Frage, was das Sakrament für eine Bedeutung hat und woher sich diese ableitet.) Geht es den Frauen, die die katholische Kirche in dieser Hinsicht kritisieren, wirklich darum Priesterin zu werden oder nicht vielmehr darum sich bloß zu echauffieren?

Die Priesterweihe hat für mich nämlich nichts mit Gleichberechtigung zu tun. ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenordination
http://www.karl-leisner-jugend.de/Frauenpriestertum.htm

Rita schrieb:
Oder aber man lässt Sturköpfe mit sich selber alleine...
Ich bin der Meinung, daß jeder nach seiner Fasson glücklich werden soll. :)

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Zitat von Toffifee
Ich verstehe dich schon. Aber ich bringe der Kirche in einigen Kritikpunkten mehr Verständnis gegenüber, als in anderen... Ich finde es nur unmoralisch, wenn Menschen Schaden zugefügt wird. Dies ist für mich beispielsweise bei dem Veto zu Kondomen der Fall.
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wenn ich dich richtig verstehe, stehen dem für dich ausreichende gründe gegenüber, die dich bleiben lassen, eine identifikation mit der röm.kath. kirche zulassen.

:) Jovannah
 
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sichtlich stimmst du mir in manchem nicht zu. deine persönliche meinung zum thema wäre doch sicher interessant. würde mich freuen, wenn du sie hier ein bringen magst.

liebe grüsse!
:) Jovannah
 
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